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Garutiit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Elemente einschliesslich naturliche Legierungen bzw intermetallische Verbindungen Carbide Nitride Phosphide und Silicide mit der chemischen Zusammensetzung Ni Fe Ir 3 und ist damit chemisch gesehen eine naturliche Legierung genauer eine Intermetallische Verbindung aus Nickel Eisen und Iridium GarutiitAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 2008 055 1 IMA Symbol Gar 2 Chemische Formel Ni Fe Ir 3 Mineralklasse und ggf Abteilung ElementeSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl I A 13 018 1 AF 05Kristallographische DatenKristallsystem hexagonalKristallklasse Symbol dihexagonal dipyramidal 6 m2 m2 mRaumgruppe P63 mmc Nr 194 Vorlage Raumgruppe 194Gitterparameter a 2 6939 A c 4 2732 A 4 Formeleinheiten Z 2 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte 6 5 nicht definiert 4 Dichte g cm3 berechnet 11 33 1 4 Spaltbarkeit fehlt 5 Farbe stahlgrau bis grauschwarz 5 Strichfarbe schwarzTransparenz undurchsichtig opak Glanz MetallglanzGarutiit kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem konnte jedoch bisher nur in Form von unregelmassigen bis traubenformigen porosen Kornern Kristalliten bis etwa 110 mm entdeckt werden Das Mineral ist in jeder Form undurchsichtig opak und weist auf den Oberflachen der stahlgrauen bis grauschwarzen Korner einen metallischen Glanz auf In planpolarisiertem Licht erscheint Grautiit weiss Seine Strichfarbe ist jedoch immer schwarz Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Chemismus 4 Kristallstruktur 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Garutiit 2008 bei einer Schwermineral Analyse aus dem Nickelerz Tagebau Loma Peguera 18 59 24 N 70 19 23 W 18 99 70 323055555556 etwa 11 km nordostlich von Bonao in der Dominikanischen Republik Die Erstbeschreibung erfolgte 2010 durch ein Forscherteam bestehend aus Andrew M McDonald Joaquin A Proenza Federica Zaccarini Nikolay S Rudashevsky Louis J Cabri Chris J Stanley Vladimir N Rudashevsky Joan C Melgarejo John F Lewis Francisco Longo und Ronald J Bakker Der Name wurde zu Ehren des osterreichischen Professors Giorgio Garuti 1945 gewahlt um dessen Beitrage zum Verstandnis der Mineralogie von Platingruppenelementen zu wurdigen 4 Die vollstandige Mineralbeschreibung und der gewahlte Name wurde bei der International Mineralogical Association IMA zur Prufung eingereicht Eingangs Nr der IMA 2008 055 und im Folgejahr der Entdeckung anerkannt 6 Typmaterial das heisst Mineralproben aus dessen Typlokalitat Loma Peguera werden im Mineralogischen Museum der Montanuniversitat Leoben in Osterreich unter der Katalog Nr 8241 aufbewahrt 7 Klassifikation BearbeitenDa Garutiit erst 2008 von der International Mineralogical Association IMA als eigenstandiges Mineral anerkannt wurde ist er in der seit 2001 veralteten Systematik der Minerale nach Strunz 8 Auflage nicht aufgefuhrt Einzig im Lapis Mineralienverzeichnis von Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach der klassischen Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System Nr I A 13 18 Die 2001 von Strunz und Ernest Henry Nickel eingefuhrte und von der IMA verwendete 8 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Garutiit in die Klasse der Elemente und dort in die Abteilung der Metalle und intermetallische Verbindungen ein Diese ist weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen die entsprechend ihrer verwandten Eigenschaften in Metallfamilien eingeteilt wurden Garutiit ist hier entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Platin Gruppen Elemente PGE zu finden wo er zusammen mit Hexaferrum Osmium Rutheniridosmin und Ruthenium die Rutheniumgruppe mit der System Nr 1 AF 05 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Garutiit in die Klasse der Elemente und dort in die gleichnamige Abteilung ein Hier ist er zusammen mit Osmium Ruthenium Rutheniridosmin Hexaferrum und Hexamolybdan in der Osmiumgruppe Raumgruppe P63 mmc mit der System Nr 01 02 02 innerhalb der Unterabteilung Elemente Platingruppenmetalle und legierungen zu finden Chemismus BearbeitenBei insgesamt 42 Analysen an 27 Kornern mithilfe der Elektronenmikrosonde siehe auch Elektronenmikroskop wurde als chemische Zusammensetzung 27 91 Nickel Ni 19 94 Eisen Fe 43 78 Iridium Ir 6 98 Platin Pt 0 55 Cobalt Co 0 43 Kupfer Cu 0 50 Ruthenium Ru 0 74 Rhodium Rh und 0 67 Osmium Os ermittelt alle Angaben in Gewichts Dies entspricht der empirischen Formel Ni0 421Fe0 316Ir0 202Pt0 032Co0 008Cu0 006Rh0 006Ru0 004Os0 003 S1 oder vereinfacht Ni Fe Ir Kristallstruktur BearbeitenGarutiit kristallisiert hexagonal in der Raumgruppe P63 mmc Raumgruppen Nr 194 Vorlage Raumgruppe 194 mit den Gitterparametern a 2 6939 A und c 4 2732 A sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 4 Bildung und Fundorte BearbeitenGarutiit bildet sich wahrscheinlich sekundar bei niedrigen Temperaturen wahrend postmagmatischer Prozesse wie beispielsweise bei der Serpentinisierung und oder Lateritisierung An seiner Typlokalitat und bisher einzigem bekannten Fundort Loma Peguera 9 Stand 2017 wurde Garutiit in den Schwermineralkonzentraten podiformer Chromitit Lagerstatten in ophiolitischen Gesteinen entdeckt wo er in Paragenese mit Awaruit eisenhaltigem Chromit verschiedenen Mineralen der Chlorit und Serpentingruppe Hexaferrum Irarsit Laurit sowie gediegen Ruthenium vorkommt Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenAndrew M McDonald Joaquin A Proenza Federica Zaccarini Nikolay S Rudashevsky Louis J Cabri Chris J Stanley Vladimir N Rudashevsky Joan C Melgarejo John F Lewis Francisco Longo Ronald J Bakker Garutiite Ni Fe Ir a new hexagonal polymorph of native Ni from Loma Peguera Dominican Republic In European Journal of Mineralogy Band 22 Nr 2 2010 S 293 304 doi 10 1127 0935 1221 2010 00222007 Weblinks BearbeitenGarutiit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 2 Mai 2020 Garutiite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 2 Mai 2020 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Garutiite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 2 Mai 2020 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b Malcolm Back William D Birch Michel Blondieau und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated March 2020 PDF 2 44 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Marz 2020 abgerufen am 2 Mai 2020 englisch a b c d e Andrew M McDonald Joaquin A Proenza Federica Zaccarini Nikolay S Rudashevsky Louis J Cabri Chris J Stanley Vladimir N Rudashevsky Joan C Melgarejo John F Lewis Francisco Longo Ronald J Bakker Garutiite Ni Fe Ir a new hexagonal polymorph of native Ni from Loma Peguera Dominican Republic In European Journal of Mineralogy Band 22 Nr 2 2010 S 293 304 doi 10 1127 0935 1221 2010 0022 2007 a b c Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 Peter A Williams Frederic Hatert Marco Pasero Stuart Mills New Minerals approved in 2009 by IMA CNMNC PDF 186 kB In cnmnc main jp IMA CNMNC 2009 abgerufen am 2 Mai 2020 englisch Garutiite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 189 kB abgerufen am 9 Januar 2018 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 82 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 2 Mai 2020 englisch Fundortliste fur Garutiit beim Mineralienatlas und bei Mindat abgerufen am 2 Mai 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Garutiit amp oldid 239000230