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Die Grosssteingraber bei Eyendorf liegen am Waldrand und in einer Birkengruppe am Martenberg sudlich von Eyendorf einer Gemeinde im Landkreis Harburg in Niedersachsen Grosssteingraber bei EyendorfGrosssteingraber bei Eyendorf Niedersachsen Koordinaten 53 11 10 2 N 10 8 46 6 O 53 186166666667 10 146277777778 Koordinaten 53 11 10 2 N 10 8 46 6 OOrt Eyendorf Niedersachsen DeutschlandEntstehung 3500 bis 2800 v Chr Sprockhoff Nr 678Die nicht mehr vollstandigen Grosssteingraber entstanden zwischen 3500 und 2800 v Chr als Megalithanlagen der Trichterbecherkultur TBK Zwei weitere stark zerstorte Grosssteingraber ohne Sprockhoff Nr liegen am Waldrand Die Graber wurden 1931 dem Volkerkundemuseum Hamburg gemeldet dokumentiert und 1937 untersucht Das Grab 1 wurde spater mit Toto Lotto Mitteln umfassender untersucht und rekonstruiert Neolithische Monumente sind Ausdruck der Kultur und Ideologie jungsteinzeitlicher Gesellschaften Ihre Entstehung und Funktion gelten als Kennzeichen der sozialen Entwicklung 1 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung Grab I 2 Beschreibung Grab II 3 Beschreibung Grab III 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseBeschreibung Grab I BearbeitenDas Grab 1 mit der Sprockhoff Nr 678 wird auch unter der Bezeichnung Eyendorf 6 gefuhrt Es stellt das am besten erhaltene Grab dieser Gruppe dar Vor der Ausgrabung im Jahre 1965 war nicht mehr als ein Haufen Findlinge in den Resten eines Hugels zu erkennen Die Untersuchung des Helms Museums unter Willi Wegewitz stellte nur noch wenige Tragsteine in situ fest besonders das Ostende der Kammer war stark gestort Im restaurierten Zustand zeigt es heute viele interessante Details Die Zwickel zwischen den Tragesteinen der Kammer sind wieder mit Zwischenmauerwerk aus plattigen Steinen verfullt Zwei der einst vier Decksteine bedecken die ansonsten offene Kammer Der Zugang in der Mitte der sudlichen Langseite wird durch zwei Tragsteine flankiert Auf dem Kammerboden fanden sich ubereinander Reste von zwei Pflastern aus Rollsteinen Die Ausmasse des Pflasters und die Standspuren verschleppter Tragsteine lassen die Annahme zu dass es sich um ein Ganggrab gehandelt hat Das Ganggrab ist eine Bauform jungsteinzeitlicher Megalithanlagen die aus einer Kammer und einem baulich abgesetzten lateralen Gang besteht Diese Form ist primar in Danemark Deutschland und Skandinavien sowie vereinzelt in Frankreich und den Niederlanden zu finden Erwartungsgemass war von den Bestattungen nicht mehr viel nachzuweisen In der Kammer und in der Nahe des Zugangs wurden zwei kleine Steinbeile und ein Meissel aus Feuerstein sowie einige tiefstichverzierte Gefassscherben aus der Erbauungszeit des Ganggrabes gefunden Die Feuersteinbeile im Inneren der Kammer geben einen Hinweis darauf dass im Zuge der Nachbestattungen durch die Kugelamphoren Kultur KAK und Einzelgrabkultur die Primarbestattung ausgeraumt wurde 2 Nach der Ausgrabung wurde das Grab mit Hilfe von Pionieren der Bundeswehr in den Zustand versetzt in dem es sich heute der Offentlichkeit bietet Um die Kammer wurde der Hugel bis zur Oberkante der Tragsteine wieder aufgetragen Die Umgebung Eyendorfs ist reich an archaologischen Denkmalern Beschreibung Grab II Bearbeiten nbsp Grab II 2013 Das Grab II auch unter der Bezeichnung Eyendorf 7 gefuhrt liegt circa 180 Meter von Grab I entfernt am Waldrand Das Grab wurde aufgrund des schlechten Zustandes bis heute nicht untersucht 1937 wurden einige unverzierte Scherben aufgelesen Die Steine liegen regellos verstreut und lassen keine Deutung der Form zu Nach der Grosse der Steine scheint es sich aber um eine Kammer gehandelt zu haben An drei Steinen sind Sprengspuren von Steinschlagern zu erkennen die versuchten Baumaterial aus den Steinen zu gewinnen Ein 1951 noch sichtbarer Hugel ist heute fast vollkommen verschwunden Unter Umstanden diente das Grab als Sandquelle fur den Wegebau Seit 1949 wurde das Grab vermutlich nicht weiter zerstort was sich anhand von Bildvergleichen nachweisen lasst Grab II wurde im Dezember 2015 im Rahmen einer Pflegemassnahme gesaubert und leicht freigelegt Beschreibung Grab III BearbeitenGrab III auch als Eyendorf 8 gefuhrt ist das am starksten zerstorte Grab dieser Gruppe Bei der Untersuchung 1937 war nur ein Hugel mit einem Loch sichtbar Damals konnten keine Steine lokalisiert werden so dass unklar war ob es sich um eine Steinkammer handelte Heute sind zwei Grabungstrichter von alten Raubgrabungen ein leichter Hugel und drei grosse Steine lokalisierbar Die heute sichtbaren Steine zeigen keine deutbare Form und liegen in einem grosseren Bereich verstreut Auch weisen diese Steine keine Sprengspuren auf Grab III wurde ebenfalls im Dezember 2015 im Rahmen einer Pflegemassnahme gesaubert Siehe auch BearbeitenNordische Megalitharchitektur Grosssteingraber in Nordost NiedersachsenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosssteingraber bei Eyendorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bild bei Panoramio Memento vom 14 Oktober 2016 im Internet Archive Literatur BearbeitenClaus Ahrens Steingraber bei Eyendorf In Fuhrer zu vor und fruhgeschichtlichen Denkmalern Band 7 Hamburg Harburg Sachsenwald nordliche Luneburger Heide Verlag Philipp von Zabern Mainz 1967 S 137 138 Franz Kruger Grosssteingraber bei Eyendorf Kr Winsen In Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte Band 11 1937 S 114 119 Online Hery A Lauer Archaologische Wanderungen Nordniedersachsen Verlag Hery A Lauer Gottingen 1979 ISBN 3 922541 08 9 S 134 Ernst Sprockhoff Atlas der Megalithgraber Deutschlands Teil 3 Niedersachsen Westfalen Rudolf Habelt Verlag Bonn 1975 ISBN 3 7749 1326 9 S 33 34 Einzelnachweise Bearbeiten J Muller In Varia neolithica VI 2009 S 15 Gerhard Korner und Friedrich Laux Ein Konigreich an der Luhe Museumsverein fur d Furstentum Luneburg Luneburg 1980 ISBN 3 922616 00 3 S 186 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosssteingraber bei Eyendorf amp oldid 236031550