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Die Ganggraber Lehnstedt 82 und 83 1 auch als Lehnstedt 3 und 4 bekannt liegen im Forst Dungel sudlich von Lehnstedt im Landkreis Cuxhaven Elbe Weser Dreieck in Niedersachsen Sie stammen aus der Jungsteinzeit 3500 2800 v Chr und sind Megalithanlagen der Trichterbecherkultur TBK Das Ganggrab ist eine Bauform jungsteinzeitlicher Megalithanlagen die aus einer Kammer und einem baulich abgesetzten lateralen Gang besteht Diese Form ist primar in Danemark Deutschland und Skandinavien sowie vereinzelt in Frankreich und den Niederlanden zu finden Ganggraber Lehnstedt 82 und 83 Lehnstedt 3 und 4Das Grosssteingrab Lehnstedt 3 Das Grosssteingrab Lehnstedt 3Ganggraber Lehnstedt 82 und 83 Niedersachsen Koordinaten 53 17 0 5 N 8 37 43 8 O 53 283472222222 8 6288333333333 Koordinaten 53 17 0 5 N 8 37 43 8 OOrt Lehnstedt Niedersachsen DeutschlandEntstehung ca 2865 v Chr Sprockhoff Nr 623 und 624 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Funde 4 Datierung 5 In der Nahe 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie beiden Megalithanlagen unweit der Forsterei tragen die Bezeichnungen Lehnstedt 82 und 83 Ernst Sprockhoff beschrieb die Grosssteingraber im Atlas der Megalithgraber Deutschlands Teil 3 unter den Nummern 624 und 623 In einem Bereich bis zu drei Kilometer sudlich von Lehnstedt liegen noch weitere mehr oder weniger beschadigte Grosssteingraber Vier befinden sich in dem grossen Waldgebiet Dungel Jurgen Deichmuller untersuchte und restaurierte 1971 1972 die Anlage Lehnstedt 83 am heutigen Vorgeschichtspfad Dungel H Aust untersuchte und restaurierte 1975 die an einem Waldlehrpfad 300 Meter nordwestlich vom Forsthaus gelegene Anlage Lehnstedt 82 Beschreibung Bearbeiten nbsp Grosssteingrab Lehnstedt 4 nbsp Schema Ganggrab Querschnitt 1 Trag 2 Deckstein 3 Erdhugel 4 Dichtung 5 Verkeilsteine 6 Zugang 7 Schwellenstein 8 Bodenplatten 9 Unterbodendepots 10 Zwischenmauerwerk 11 RandsteineDie Kammern beider Ganggraber sind mit Innenlangen von 11 20 Meter Nr 82 und 9 30 Meter Nr 83 Vertreter einer Bauvariante die ansonsten nur westlich der Weser insbesondere in der niederlandischen Provinz Drenthe und im Emsland zu finden ist Sie unterscheidet sich von der in der Regel in Deutschland deutlich kurzeren Nordischen Kammer mit ihrer rechteckigen Einfassung Hunenbetten Die Zugehorigkeit zur westlichen Gruppe wird durch die langovalen Einfassungen aus faust bis kopfgrossen Steinen unterstrichen Die Kammer besass ursprunglich 18 Tragsteine und acht Decksteine von denen noch 15 Trag und drei Decksteine vorhanden sind Die fehlenden Steine durften im 19 Jahrhundert gesprengt worden sein Einer wurde 1949 entwendet Die Tragsteine der Langseite standen sich in acht Paaren gegenuber Die Kammer lag einst in einem langovalen Hugel der bis in Decksteinhohe reichte Der kurze Gang lag auf der Sudseite der Kammer Funde BearbeitenUnter den 907 Keramikscherben waren 264 tiefstichverziert Sie liessen sich nur teilweise zu Schultergefassen Napfen und Schalen erganzen Sechs Scherben besassen Reste von Inkrustation Die lithischen Funde bestanden aus einem nachgeschliffenen dickblattigem Feuersteinbeil drei querschneidige Pfeilspitzen 12 Klingen 22 Kernsteinen und 79 Abschlagen Sie haben den ublichen Fundquerschnitt in Anlagen der Trichterbecherkultur Das Beil eine querschneidige Pfeilspitze und viele der Scherben lagen im Gang und vor der Anlage was auch anderenorts Entsprechungen hat Das Ausraumen alterer Beigaben als scheinbar verbreitete Sitte konkurriert mit der jungeren Auffassung von permanenten Kulthandlungen vor den Anlagen Zwei Funde deuten an dass Schnurkeramiker die Kammer ausgeraumt oder nachgenutzt haben konnten In der stark gestorten Kammer fanden sich eine Randscherbe mit Fingernageleindruck und eine flachig retuschierte dreieckige Pfeilspitze mit gerader Basis Diese werden allgemein nicht der Trichterbecherkultur zugerechnet Datierung BearbeitenEine absolute Datierung ist nur indirekt uber das gleichartige Material aus der benachbarten Kammer Lehnstedt 83 moglich fur die ein unkalibriertes Radiokarbondatum aus der Endphase der Trichterbecherkultur vorliegt 2115 v Chr kalibriert etwa 2865 v Chr In der Nahe BearbeitenDas Ganggrab bei Meyenburg mit der Sprockhoff Nr 629 liegt vor der Brucke uber die A27 am Waldrand an der Strasse Bei der Neuen Muhle wenig sudlich von Sprockhoff Nr 623 Eine kleine Steinkammer Heine Steingrab 2 befindet sich im Ostteil des Forstes unmittelbar am Grenzgraben der Landkreisgrenze Sprockhoff Nr 626 Wenig nordlich der Kammer bezeichnen grosse Steine und Bruchstucke die Lage des zweiten stark zerstorten Grabes Heine Steingrab 1 Sprockhoff Nr 625 Siehe auch BearbeitenNordische Megalitharchitektur Grosssteingraber in Nordost NiedersachsenLiteratur BearbeitenHans Aust Erfolgreiche Ausgrabung Lehnstedt Niederdeutsches Heimatblatt 227 1968 Hans Aust Das Grosssteingrab Lehnstedt 82 In Fuhrer zu vor und fruhgeschichtlichen Denkmalern Band 31 Das Elb Weser Dreieck III Exkursionen Bremerhaven Cuxhaven Worpswede Verlag Philipp von Zabern Mainz 1976 ISBN 3 8053 0146 4 S 145 146 Ernst Sprockhoff Atlas der Megalithgraber Deutschlands Teil 3 Niedersachsen Westfalen Rudolf Habelt Verlag Bonn 1975 ISBN 3 7749 1326 9 S 8 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosssteingraber bei Lehnstedt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zeitungsbericht PDF 1 6 MB Hunengraber auf der Lehnstedt InternetseiteEinzelnachweise Bearbeiten Nummer der archaologischen Landesaufnahme Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ganggraber Lehnstedt 82 und 83 amp oldid 227844518