www.wikidata.de-de.nina.az
Die Galerie Der Spiegel war eine im Dezember 1945 von Hein Stunke und seiner Ehefrau Eva Stunke in Koln Deutz gegrundete Galerie fur moderne Kunst Bis zu seinem Tod im Jahr 1994 betrieb Hein Stunke die Galerie weiter Sie wird heute noch unter demselben Namen geschaftsfuhrend von Werner Hillmann weitergefuhrt Inhaltsverzeichnis 1 Wirken 1 1 Grundung 1 2 Umzug Verlag und erste Editionen 1 3 Beziehung zu Max Ernst 1 4 Werkstatten 1 5 Documenta und der Kunsthandel 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseWirken BearbeitenGrundung Bearbeiten Die Galerie Der Spiegel wurde am 12 Dezember 1945 von Hein Stunke und seiner Frau Eva Stunke 1913 in Koln 1988 in Koln promovierte Kunsthistorikerin am Gotenring 10 in Koln Deutz als eine Galerie fur moderne Kunst gegrundet In der Anfangszeit der Galerie lag der Schwerpunkt zunachst in der Kunstvermittlung der in Deutschland wahrend des Zweiten Weltkriegs als entartet unterdruckten klassischen Moderne uberlebende Kunstler aus Koln Dusseldorf und der naheren Umgebung 1 sowie der Forderung der jungeren Kunstlergeneration indem sie den Kunstlern ihre Raumlichkeiten fur Ausstellungen anbot Zudem fanden Gesprachskreise Lesungen schauspielerische musikalische und tanzerische Darbietungen statt 2 Umzug Verlag und erste Editionen Bearbeiten 1949 zogen Hein und Eva Stunke mit ihrer Galerie in das linksrheinische Koln um Das Haus in der Richartzstrasse 10 lag in der neu erbauten Innenstadt Als Ort der intellektuellen Kommunikation zog die Galerie Literaten wie Jurgen Becker Heinrich Boll Albrecht Fabri Kunsthistoriker und Kritiker wie Will Grohmann Werner Haftmann Carl Linfert Albert Schulze Vellinghausen John Anthony Thwaites Eduard Trier Kunstler wie Joseph Fassbender Georg Meistermann Ernst Wilhelm Nay Hann Trier sowie die Sammler Josef Haubrich und Wolfgang Hahn an 2 Gleichzeitig begann die Galerie sich mit seinen Produkten als Verlag nach dem Vorbild der franzosischen Galeristen und Editeure wie beispielsweise Ambroise Vollard neu zu prasentieren und wurde mit grafischen Editionen hochrangiger Kunstler zu einem wichtigen Marktfuhrer auf diesem Gebiet Als erste Edition im Verlag Galerie Der Spiegel war die Mappe Die rheinische Mappe von Friedrich Vordemberge Gildewart 3 Eine weitere Edition der Galerie erschien 1951 es war eine Mappe mit neun signierten Handdrucken von Fritz Winter in einer Auflage von 35 Exemplaren die mit einem Vorwort von Ludwig Grote eingeleitet wurde 4 Anfang der 1950er Jahre wurde das Galerieprogramm um die nach Frankreich emigrierten Kunstler Max Ernst Hans Hartung und Wols sowie der Ecole de Paris erweitert Viele auslandische Kunstler erhielten in der Galerie ihre erste Ausstellung in Deutschland so Henri Laurens mit Plastiken Fernand Leger Marino Marini Henri Matisse mit seinem Malerbuch Jazz Joan Miro Richard Mortensen Pablo Picasso mit Graphik Serge Poliakoff und Victor Vasarely 5 Beziehung zu Max Ernst Bearbeiten Das Ehepaar Stunke partizipierte an der ersten Retrospektive des Kunstlers Max Ernst im Schloss Bruhl im Jahr 1951 eine Mitwirkung aus der sich ab 1953 eine lebenslange Geschafts und Freundschaftbeziehung zwischen der Galerie Der Spiegel und Max Ernst sowie seiner vierten Ehefrau Dorothea Tanning entwickelte So bat Max Ernst seinen Kolner Galeristen um Hilfe bei der Auffindung der wahrend des Zweiten Weltkriegs verloren gegangenen Scheidungspapiere seiner zweiten Ehe mit Marie Berthe Aurenche die den Kunstler durch ihre Pariser Anwalte aufgefordert hatte den ehelichen Verkehr und Unterhalt wieder aufzunehmen Hein Stunke beauftragte den Kunstsammler und Juristen Josef Haubrich die besagten Unterlagen aufzufinden was diesem auch gelang 6 1965 brachte die Galerie Max Ernsts Histoire Naturelle von 1926 als Offset Reproduktion unter anderem vermehrt um Ernsts einziges Schauspiel Leitfaden in 700 handschriftlich nummerierten Exemplaren neu heraus Werkstatten Bearbeiten Ende der 1950er Jahre wurde der Galeriebetrieb durch Werkstatten fur Buchbinderei Rahmen und Kleinmobelbau erweitert 1954 erschien unter dem Titel Geh durch den Spiegel eine bibliophile Publikationsreihe mit von Kunstlern signierter Originalgrafik in Auflagen zwischen 100 und 300 Stuck zu den massgeblichen Ausstellungen der Galerie 7 Bekannt wurden die Werkstatten der Galerie Der Spiegel als Hein Stunke ab 1963 fur die im Jahr 1959 von Daniel Spoerri und Karl Gerstner gegrundete Edition MAT Multiplication d Art Transformable arbeitete einer Edition die Multiples herausgab wie beispielsweise den Lampenschirm von Man Ray aus dem Jahr 1964 7 1965 wurde sie von Stunke einschliesslich des Markennamens ubernommen und bis 1970 weitergefuhrt 2 Documenta und der Kunsthandel Bearbeiten 1959 wurde Hein Stunke als Berater fur die documenta II verpflichtet ein Amt das er bis zur documenta 5 im Jahre 1972 innehatte wobei er seinen ehemaligen Volontar Rudolf Zwirner als Leiter des Ausstellungssekretariats vorschlug Stunke erhielt statt eines Honorars die Erlaubnis einen Grafikstand auf der documenta II zu betreiben Durch seinen Verkaufserfolg machte er die Erfahrung dass das Publikum nicht nur sehen sondern das Gesehene auch besitzen wollte 2 und entwickelte gemeinsam mit Zwirner die Idee einer neuen Form des Verkaufs fur moderne und zeitgenossische Kunst Hieraus entstand ab 1966 die Idee fur eine Kolner Messe Moderner Kunst Nachdem sich Stunke mit Zwirner und 16 weiteren Galerien im Herbst 1966 zum Verein progressiver deutscher Kunsthandler e V zusammengeschlossen hatte deren 1 Prasident Stunke war 8 fand im Kolner Gurzenich vom 13 bis 17 September 1967 der erste Kolner Kunstmarkt statt die weltweit erste Messe fur moderne und zeitgenossische Kunst Das Plakat dazu entwarf der Pop Art Kunstler Robert Indiana 7 9 Im Dezember 1973 wurde die Europaische Kunsthandlervereinigung e V gegrundet Sie setzte sich aus je funf Galeristen aus funf europaischen Landern zusammen wobei Hein Stunke zusammen mit Rudolf Zwirner Dieter Brusberg Winfried Reckermann und Paul Maenz die Bundesrepublik vertrat 10 1984 wurde der Kolner Kunstmarkt in ART COLOGNE umbenannt 2 Ehrungen BearbeitenFur sein Lebenswerk wurde Hein Stunke 1991 mit dem ART COLOGNE Preis geehrt und nahm diese Auszeichnung zum Anlass sein Archiv dem Bundesverband Deutscher Galerien und Editionen BVDG den er 1975 mitbegrundet hatte zu vermachen 1992 wurde durch den BVDG das Zentralarchiv des internationalen Kunsthandels ZADIK gegrundet wo bis heute das Archiv der Galerie Der Spiegel verwahrt wird 2 Literatur BearbeitenHelga Behn Herzlich Ihr Max Kunstlerpost aus den Bestanden des ZADIK Verlag fur moderne Kunst Nurnberg Hrsg Zentralarchiv des Internationalen Kunsthandels e V ZADIK Koln 2010 ISBN 978 3 86984 137 3 Karl Ruhrberg Hrsg Zeitzeichen Stationen bildender Kunst in Nordrhein Westfalen DuMont Koln 1989 ISBN 3 7701 2314 X Weblinks BearbeitenGalerie Der Spiegel Webseite der Nachfolgegalerie Gunter Herzog Das Zentralarchiv des internationalen Kunsthandels in Koln und sein Sammlungsprofil am Beispiel der Galerie Der Spiegel Archiv und Wirtschaft 43 Jahrgang 2010 Heft 2 Seite 61 mit Abbildungen Archivbestand Galerie der Spiegel A1 ZADIK Zentralarchiv fur deutsche und internationale Kunstmarktforschung Universitat zu KolnEinzelnachweise Bearbeiten Dieter Honisch Vorw 1945 1985 Kunst in der Bundesrepublik Deutschland Nationalgalerie Staatliche Museen Preussischer Kulturbesitz Berlin 1985 S 454 a b c d e f Helga Behn Portrat Die Galerie Der Spiegel in Koln In Helga Behn Herzlich Ihr Max Kunstlerpost aus den Bestanden des ZADIK Verlag fur moderne Kunst Nurnberg Hrsg Zentralarchiv des Internationalen Kunsthandels e V ZADIK Koln 2010 S 80 f Karl Ruhrberg Hrsg Zeitzeichen Stationen bildender Kunst in Nordrhein Westfalen DuMont Koln 1989 S 456 Gunter Herzog Das Zentralarchiv des internationalen Kunsthandels in Koln und sein Sammlungsprofil am Beispiel der Galerie Der Spiegel PDF 323 kB S 62 f Martin Schieder Karl Otto Gotz Im Blick des anderen die deutsch franzosischen Kunstbeziehungen 1945 1959 google books abgerufen am 12 August 2011 Gunter Herzog S 64 a b c Gunter Herzog S 63 Karl Ruhrberg Hrsg Zeitzeichen Stationen bildender Kunst in Nordrhein Westfalen Koln 1989 S 492 Archivierte Kopie Memento vom 20 Juni 2015 im Internet Archive Karl Ruhrberg Hrsg Zeitzeichen Stationen bildender Kunst in Nordrhein Westfalen S 516 Normdaten Korperschaft GND 2011291 9 lobid OGND AKS LCCN no2017159465 VIAF 169349016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Galerie Der Spiegel amp oldid 232720837