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Heinrich Hein Stunke 25 Oktober 1913 in Oberhausen 29 Dezember 1994 in Freiburg im Uechtland war als Oberbannfuhrer stellvertretender Amtschef im Kulturamt der Reichsjugendfuhrung 1 Nach 1945 etablierte er sich als bekannter deutscher Galerist Kunstverleger und Kunsthandler Mit Rudolf Zwirner grundete er 1967 den Kolner Kunstmarkt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Werdegang in der Hitler Jugend 1 2 Kunsthandler 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWerdegang in der Hitler Jugend Bearbeiten nbsp Akademie fur Jugendfuhrung Richtfest 1938 Hein Stunke trat 1930 in die Hitler Jugend HJ ein Ab 1934 war er hauptamtlich fur die Schulung in Niedersachsen verantwortlich zuletzt war er Oberbannfuhrer in der Reichsjugendfuhrung Berlin 1939 wurde er Soldat und 1941 schwer verwundet Er verfasste eine theoretische Schrift in der er zum wahrhaft politischen Fuhrertum aufrief und die Erziehungsdominanz der HJ fur die Jugend in Grossdeutschland einforderte 2 1942 wurde Stunke zum Lehrgangsleiter und schliesslich zum stellvertretenden Leiter der Akademie fur Jugendfuhrung in Braunschweig berufen uber die er 1944 in Westermanns Monatsheften berichtete 3 In seiner Braunschweiger Zeit lernte er Eberhard Zwirner kennen den Vater seines spateren Kollegen Rudolf Zwirner 1944 erhielt er den Befehl die Akademieangehorigen zur Verteidigung einzusetzen Er stellte mehrere Volkssturmeinheiten zusammen unterstellte die Kompanien HJ Fuhrern die auch als HJ Kampfgruppe Stunke bezeichnet wurden und ihren Gefechtsstand in Weddel hatten und ubernahm die Leitung des Bataillons 4 Kunsthandler Bearbeiten 1945 floh Stunke mit seiner Frau Eva 1913 1988 einer promovierten Kunsthistorikerin 5 zu Fuss westwarts in die Britische Besatzungszone nach Koln 6 Sie konnten sich dort rasch etablieren und eroffneten am 2 Dezember 1945 im rechtsrheinischen Stadtteil Deutz in einem halbzerstorten Haus im Gotenring die Galerie Der Spiegel 7 Ihre Vergangenheit vollig zurucklassend nahmen sie sich Kunstlern wie Friedrich Vordemberge Gildewart an die im Nationalsozialismus als entartet gegolten hatten Stunke und seine Umgebung tabuisierten seine nationalsozialistische Vergangenheit zeit seines Lebens Als Geschaftsfuhrer der 1948 gegrundeten Neuen Rheinischen Sezession organisierte er deren Jahresausstellungen In den Jahren 1954 und 1956 beteiligte er sich massgeblich an der Organisation ihrer internationalen Ausstellungen auf Schloss Morsbroich bei Leverkusen zu der beruhmte auslandische Kunstler wie Fernand Leger Gerard Schneider Serge Poliakoff Walter Bodmer und Richard Mortensen geladen wurden 8 Von 1959 bis 1972 war Stunke als Berater der Kasseler Documenta aktiv Er war unter anderem 1959 Mitglied des Ausschusses fur Druckgrafik zusammen mit Arnold Bode und Werner Schmalenbach auf der Documenta II dessen Auswahl in einer gesonderten Ausstellung im Schloss Bellevue gezeigt wurde Dort beobachtete er dass an einem einzigen Tag mehr Besucher in diese Ausstellung stromten als in seine Galerieraume im ganzen Jahr Stunke bekam kein Honorar durfte aber stattdessen in Kassel Grafiken aus seiner Galerie verkaufen und ausstellen und merkte dass die Leute Kunst nicht nur anschauen sondern auch besitzen wollten die Idee zur Grundung einer Messe fur zeitgenossische Kunst war geboren 9 Seit 1959 gehorte Stunke dem Verein der Documenta Foundation an der die Ausstellungen aus Spenden und mit Kunstler Editionen unterstutzte jedoch auch Einfluss auf die kunstlerische Ausrichtung und die personelle Zusammensetzung der Leitungsgremien nahm 10 1966 grundete Hein Stunke zusammen mit seinem Kollegen Rudolf Zwirner den Verein progressiver deutscher Kunsthandler e V der eine internationale Kunstmesse vorbereitete Sie fand 1967 unter dem Namen Kunstmarkt Koln 67 erstmals im Kolner Gurzenich statt und wird als Mutter aller Kunstmessen bezeichnet Schriften Bearbeiten Hrsg Kampf und Glaube Gedichte Osterreichischer Dichter 1933 1938 Voggenreiter Potsdam 1938 Die Hitlerjugend In Rudolf Benze Gustav Grafer Erziehungsmachte und Erziehungshoheit im Grossdeutschen Reich als gestaltende Krafte im Leben des Deutschen Leipzig 1940 Literatur BearbeitenGunther Herzog Stunke Hein In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 631 Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hein Stunke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Gunter Herzog Das Zentralarchiv des internationalen Kunsthandels in Koln und sein Sammlungsprofil am Beispiel der Galerie Der Spiegel Archiv und Wirtschaft 43 Jahrgang 2010 Heft 2 Seite 61 Archivbestand Galerie der Spiegel A1 ZADIK Zentralarchiv fur deutsche und internationale Kunstmarktforschung Universitat zu KolnEinzelnachweise Bearbeiten Hildegard von Kotze Regesten Teil 1 Neuauflage de Gruyter Munchen 1983 ISBN 978 3 11097489 8 S 398 Die Hitlerjugend In Rudolf Benze Gustav Grafer Erziehungsmachte und Erziehungshoheit im Grossdeutschen Reich als gestaltende Krafte im Leben des Deutschen Leipzig 1940 S 77 ff Hein Stunke Die Akademie fur Jugendfuhrung In Westermanns Monatshefte Juli 1944 S 431 Hans Holztrage Kampfeinsatz der Hitler Jugend im Chaos der letzten Kriegsmonate AGK Verlag Dinklage 1995 ISBN 978 3 92838915 0 S 46 Thema der Dissertation Durer Nachfolge in der Reliefplastik unter besonderer Berucksichtigung des Eichstatter Meisters Loy Hering Universitat Erlangen 1940 unter dem Geburtsnamen Eva Kahl Klaus Honnef Hans Martin Schmid Aus den Trummern Kunst und Kultur im Rheinland und Westfalen 1945 1952 Neubeginn und Kontinuitat Rheinisches Landesmuseum Bonn Kunstmuseum Dusseldorf Museum Bochum Rheinland Verlag 1985 ISBN 978 3 79270871 2 S 317 Interview mit Eva Stunke Karl Ruhrberg Hans Christian Hoffmann Heinz Scharbert Zeitzeichen Stationen bildender Kunst in Nordrhein Westfalen DuMont Koln 1989 ISBN 978 3 77012314 8 S 450 Daniela Wilmes Wettbewerb um die Moderne Zur Geschichte des Kunsthandels in Koln nach 1945 Akademie Verlag Berlin 2012 ISBN 978 3 05 005197 0 S 321 Google Books Jurgen Raap 50 Jahre Art Cologne Die Jubilaumsmesse In Kunstforum International Bd 239 California Dreaming II 2016 So ist die Welt Uber den Einfluss eines Kunsthandlers haben sich die Documenta Planer zerstritten Nun wird das Projekt von Ausstellungsmachern boykottiert In Der Spiegel vom 17 Juni 1974 Normdaten Person GND 189423706 lobid OGND AKS VIAF 220622920 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stunke HeinALTERNATIVNAMEN Stunke HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Kunsthandler Kunstsammler und KuratorGEBURTSDATUM 25 Oktober 1913GEBURTSORT OberhausenSTERBEDATUM 29 Dezember 1994STERBEORT Freiburg im Uechtland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hein Stunke amp oldid 232856174