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Der Guttinger Wald ist ein Wald der gleichnamigen Gemeinde im Kanton Thurgau in der Schweiz Er liegt auf dem Seerucken und erstreckt sich uber eine Flache von 600 Hektar 1 Besonderes Merkmal ist die grosste zusammenhangende Eichenflache der Schweiz 2 Guttinger Wald im Winter Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Funktion 3 Geschichte 4 Freizeitattraktionen 5 Flora und Fauna 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDer Guttinger Wald besteht aus 14 verschiedenen Waldgesellschaften von denen die grossten vier fast 95 der gesamten Flache des Waldes bedecken Der Guttinger Wald hat eine Naturnahe von 71 Die Fichte ist mit 27 des Gesamtvorrats der grosste Anteil des Waldes Die Esche und Eiche sind mit 22 bzw 20 des Gesamtvorrates auf Platz zwei und drei 3 Bis gegen die 1950er Jahre wurde die Mittelwaldbewirtschaftung betrieben Im Verlauf der Jahre wandelte sich diese immer mehr zu einem nachhaltigen Waldbetrieb Besonders die Eiche wird geschutzt und nachhaltig angepflanzt 4 Funktion BearbeitenDie Hauptfunktion des Guttinger Waldes ist die Holzproduktion Sie wird auf 90 der gesamten Waldflache betrieben Dabei ist die Baumzusammensetzung standortgerecht Wertvolle und stabile Waldbestande werden zudem durch richtige Baumartenwahl sowie Holzerntetechnologie und Waldpflege erhalten 3 Die Erhaltung der Biodiversitat ist ebenfalls eine wichtige Funktion des Guttinger Waldes Vor allem der Eiche wird besondere Aufmerksamkeit geschenkt So bestehen Vereinbarungen welche die Eichennutzung einschranken oder ganz verbieten Zur Erhaltung des Lebensraumes fur seltene Vogelarten werden auf der ganzen Waldflache ausgewahlte Hohlenbaume und Durrstander erhalten 3 Der Guttinger Wald dient ausserdem als Naherholungsgebiet fur die Bevolkerung Geschichte BearbeitenWahrend des Mittelalters war der Guttinger Wald Eigentum des Konstanzer Bischofs Bereits 1557 hatte die Guttinger Gemeinde versucht das Eigentumsrecht des Bistums Konstanz am Oberen Wald anzuzweifeln Doch das Bistum konnte seinen Anspruch mittels Briefe und Unbare sowie durch die Tatsache belegen dass jeweils der Guttinger Ammann und Forster durch den Vogt des Bischofs gewahlt und entlohnt wurde Allerdings beinhaltete das gefallte Urteil des Landvogts Schicker in Frauenfeld einen Vorbehalt dahingehend dass fur die Nutzung des Waldes die notige Schonung gefordert wurde 5 Erst 1771 uberliess Bischof Maximilian Christoph von Rodt die Waldung der Gemeinde Guttingen damit sich die Gemeinde selbst mit Holz versorgen konnte Fur einen nachhaltigen Umgang mit dem Holz schrieb er zudem noch 16 Gebote welche die langfristige Existenz des Waldes sichern sollten Dabei wurde unter anderem gefordert dass der Wald einen Forster brauche damit dieser nicht verode Ebenfalls durfte der Guttinger Wald nie zerteilt werden 6 Freizeitattraktionen BearbeitenDer Guttinger Wald ist vor allem im Sommer ein beliebter Erholungsort in der Region Die Hauptattraktion ist der Eichenweg der sich uber funf Kilometer durch den Guttinger Wald erstreckt Mit acht Orientierungstafeln findet der Besucher detaillierte Informationen uber den Guttinger Wald 7 Eine Besonderheit ist die sogenannte Vierereiche Es handelt sich dabei um einen Baum der aus vier zusammengewachsenen Eichen entstanden ist 8 Zudem bieten vier im Wald verteilte Feuerstellen die Gelegenheit zum Verweilen 3 Flora und Fauna BearbeitenAufgrund eines nassen und basischen Bodens wachsen im Guttinger Wald viele Edellaubholzer Besonders zu erwahnen ist dass im Guttinger Wald viele Eichen wachsen Rund ein sechstel der gesamten Waldflache ist Eichenwald obwohl die Standorteigenschaften nicht denen der Eiche entsprechen Dies liegt daran dass die Eichen anthropogen gezuchtet und geschutzt werden 9 Aufgrund des hohen Eichenanteiles gibt es im Guttinger Wald eine aussergewohnlich hohe Rate an Mittelspechten Denn die grobborken Baume bieten den idealen Lebensraum fur die Mittelspechte 2015 wurden im gesamten Guttinger Wald 36 Mittelspechte gezahlt mit 3 71 Mittelspechten pro 10 ha hat der Guttinger Wald die grosste Mittelspechtkonzentration der Schweiz 10 Ansonsten trifft man oft auf schweizweit verbreitete Tierarten wie zum Beispiel Rehe Fuchse Wildschweine Dachse Baummarder Igel Insekten und Amphibien 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Walder im Kanton Thurgau Sammlung von Bildern Guttingerwald auf der Website von Forstamt Thurgau Eichenweg auf der Website von outdooractiveEinzelnachweise Bearbeiten Thurgis Abgerufen am 30 Dezember 2013 a b Forstwart Guttingen a b c d Ausfuhrungsplanung 2012 2022 Guttingen Forstamt Thurgau Hrsg Der Forstdienst im Kanton Thurgau Copia Spruchbrieffs von Baden den Oberen Wald zu Guttingen betreffend 1557 Copia Abtheilungs Instrument Entzwuschen dem Amt Guttingen und dasigen Holz Interessenten de dato Morspurg den 24 January 1771 Eichenweg Guttingen Abgerufen am 2 Dezember 2018 Zu den alten Eichen am Bodensee Eichenweg im Guttinger Wald Abgerufen am 29 November 2018 Walder im Kanton Thurgau Jost Buhlmann Stephan Loscher amp Mathis Muller Bestandssituation des Mittelspechts Dendrocopos Medium im Kanton Thurgau 2005 2015 Grundlagen fur den nachhaltigen Schutz einer gefahrdeten Waldvogelart Hrsg Arbeitsgemeinschaft Mittelspecht 47 584166666667 9 2688888888889 Koordinaten 47 35 3 N 9 16 8 O CH1903 737676 271991 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Guttinger Wald amp oldid 228560576