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Fritz Schwarz Waldegg eigentlich Friedrich Schwarz 1 Marz 1889 in Wien 4 September 1942 im Vernichtungslager Maly Trostinez bei Minsk oder mehr wahrscheinlich 14 Oktober 1943 im Sobibor war ein osterreichischer Maler Vier Soldatenportraits der Hoch und Deutschmeister 1917 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ausstellungen 3 Werke Auszug 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFritz Schwarz Waldegg wurde als viertes Kind judischer Eltern in Wien geboren welche seine kunstlerische Begabung unterstutzten So wurde ihm bereits als Siebzehnjahriger der Besuch der privaten Malschule von David Kohn ermoglicht Im Alter von 27 Jahren konvertierte Schwarz Waldegg zum katholischen Glauben was von seiner Familie problemlos gebilligt wurde 1 Seine weitere Ausbildung erhielt er an der Wiener Akademie der bildenden Kunste unter Christian Griepenkerl und Rudolf Bacher 2 Als junger Kunstler lernte er Egon Schiele und Oskar Kokoschka kennen In weiterer Folge wurde Schwarz Waldegg Mitglied in der liberalen Kunstlervereinigung Hagenbund in der weder Religionsbekenntnis noch die politische Einstellung eines Kunstlers massgeblich waren In den Jahren von 1925 bis 1927 war Schwarz Waldegg Prasident des Hagenbundes der 1938 von den nationalsozialistischen Machthabern zwangsaufgelost wurde nbsp Deportationsliste vom 31 August 1942 mit dem Namen Schwarz WaldeggsTrotz Konversion zum katholischen Glauben und seiner Verdienste im Ersten Weltkrieg als Freiwilliger beim k u k Infanterieregiment Nr 4 Hoch und Deutschmeister wurde ihm nach dem Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich jede Tatigkeit als Kunstler verboten Er erhielt keine Auftrage mehr und musste im Oktober 1938 sein Atelier raumen seitdem sind viele seiner Werke verschollen Ohne jegliche Einkunfte wohnte Schwarz Waldegg ab dem 21 Oktober 1938 in der Wohnung seiner Schwester Melanie Schmied in der Wilhelm Exner Strasse im 9 Bezirk Im August 1942 wurde der Kunstler aus der Wohnung seiner Schwester geholt und in ein Sammellager gebracht In den fruhen Morgenstunden des 31 August 1942 wurde Schwarz Waldegg zum Aspangbahnhof gebracht und von dort in das Vernichtungslager Maly Trostinez deportiert Dort wurde er vermutlich gleich nach der Ankunft am 4 September ermordet 3 Es gibt Aussagen die eine andere Sicht auf das Ende Schwarz Waldeggs zulassen Nach Aussage u a des stellvertretenden Kommandanten des Vernichtungslagers Sobibor Karl Frenzel war Schwarz Waldegg dort einer der wenigen Haftlinge die zunachst vor der Totung in der Gaskammer verschont wurden Neben Max van Dam aus Amsterdam der Portrats der SS Leute anfertigte und Alfred Friedberg aus Frankfurt der Stillleben und Blumenbinder malte wurde Schwarz Waldegg zu kunstlerischen Arbeiten im Angesicht des Todes gezwungen 4 Den SS Leuten war an der Verschonerung ihrer Unterkunfte gelegen zudem verschenkten sie Kunstwerke an Verwandte daheim Frenzel sagte im Sobibor Prozess aus dass er sich selbst einige Werke Schwarz Waldeggs angeeignet habe Nach seiner Festnahme 1962 habe seine Familie die Bilder jedoch zerstort um Spuren zu verwischen Sara Berger verweist in ihrer detailreichen Arbeit zu den Vernichtungslagern darauf dass der Tod Schwarz Waldeggs bislang zumeist am 4 September 1942 in Minsk oder Maly Trostenez verortet wird Dies konne jedoch bezweifelt werden 1 Es gab keinen Grund dass der Angeklagte Frenzel die bis dato unbekannte Ausbeutung des Malers dem Gericht mitteilte 2 Die Wahrscheinlichkeit dass Frenzel uberhaupt Kenntnis von der Existenz des Malers Schwarz Waldegg bekommen hatte sofern dieser nicht sein Gefangener in Sobibor war ist als gering einzustufen 3 Wenn Schwarz Waldegg in Sobibor war hat er dort auch den Tod gefunden Uberstellungen der wenigen Arbeitshaftlingen in die beiden anderen Lager der Aktion Reinhardt geschweige denn nach Maly Trostenez hat es nie gegeben 4 Der Transport mit dem Schwarz Waldegg Wien gen Osten verlassen hatte traf am 4 September 1942 in Minsk ein Die diesbezugliche Deportationsliste steht dem Verdacht des Weitertransports nach Sobibor nicht entgegen Frenzel sagte aus der Maler habe mehrere Wochen wenn nicht gar Monate im Lager gearbeitet was demgemass nach dem 4 September 1942 geschehen sein muss 5 Die vorgenannten Punkte evozieren einen Tod Schwarz Waldeggs in Sobibor zu einem spateren Zeitpunkt als September 1942 Kurt Thomas ehemalige Nahme Ticho erwahnt ihn als einen der Haftlinge in Sobibor mit denen er befreundet war und als einen der Maler in Sobibor zusammen mit Max van Dam die ihr Atelier in Lager 1 hatten 5 Der Uberlebende des Lagers Mordechaj Goldfarb sagte 1965 diesbezuglich sogar aus Schwarz Waldegg sei beim Lageraufstand am 14 Oktober 1943 getotet worden 6 Schwarz Waldegg zahlt zu den bedeutendsten Vertretern und Pionieren der expressionistischen Malerei Osterreichs nach 1918 7 Er arbeitete anfangs mit einer Tonigkeit in der Braun und Grautone dominierten Nach dem Ersten Weltkrieg hellte sich seine Palette auf es entstanden Werke die mitunter an einen abgewandelten Kubismus erinnern Intensive leuchtende Farben und eine dynamische Pinselfuhrung markierten um 1923 seine Wandlung zum Expressionismus Er malte vorwiegend Portrats figurale Kompositionen und Landschaften 8 Sein Werk blieb vorerst im Besitz seiner Schwester in weiterer Folge verstreuten sich die Arbeiten in Sammlungen auf der ganzen Welt 9 Nur noch in wenigen osterreichischen Sammlungen sind Werke von der Hand Schwarz Waldeggs vertreten so im Heeresgeschichtlichen Museum im Wien Museum in der Osterreichischen Galerie Belvedere und in der Albertina in Wien 10 Ausstellungen Bearbeiten1913 Herbstausstellung des Wiener Kunstlerhauses 1968 Einzelausstellung mit 28 Werken in der Wiener Secession 2009 Fritz Schwarz Waldegg Maler Reisen durchs Ich und die Welt Retrospektive im Judischen Museum Wien vom 4 November 2009 bis 25 April 2010 11 Werke Auszug BearbeitenVier Soldatenportraits der Hoch und Deutschmeister 3 Feldkompanie des Infanterieregimentes No 4 Hoch und Deutschmeister 1917 Ol auf Leinwand Heeresgeschichtliches Museum Wien Die Goldene Tapferkeitsmedaille 1917 Ol auf Leinwand Heeresgeschichtliches Museum Wien Bekenntnis 1920 Ol auf Leinwand Osterreichische Galerie Belvedere Dalmatinische Kuste um 1925 Privatbesitz Italienische Landschaft Aquarell auf Papier PrivatbesitzSiehe auch BearbeitenListe der vom NS Regime verfolgten Kunstschaffenden der Bildenden KunstLiteratur BearbeitenMatthias Boeckl Fritz Schwarz Waldegg Maler Reisen durchs Ich und die Welt Bibliothek der Provinz Weitra 2009 ISBN 978 3 85252 700 0 Heinrich Fuchs Die osterreichischen Maler der Geburtsjahrgange 1881 1900 Band 2 S K95 208 209 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fritz Schwarz Waldegg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biografie auf freundederkuenste deEinzelnachweise Bearbeiten Ausstellung Verdrangte Jahre Bahn und Nationalsozialismus in Osterreich 1938 1945 Memento des Originals vom 26 April 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www millisegal at auf millisegal at abgerufen am 3 Dezember 2012 Heinrich Fuchs Die osterreichischen Maler der Geburtsjahrgange 1881 1900 Band 2 S K95 208 209 Ausstellung Verdrangte Jahre Bahn und Nationalsozialismus in Osterreich 1938 1945 Memento des Originals vom 26 April 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www millisegal at auf millisegal at abgerufen am 3 Dezember 2012 Sara Berger Experten der Vernichtung Das T4 Reinhardt Netzwerk in den Lagern Belzec Sobibor und Treblinka Hamburg 2013 ISBN 978 3 86854 268 4 S 331 Kurt Ticho My Legacy Holocaust History and the Unfinished Task of Pope John Paul II Wlodawa Columbus Ohio 2008 S 316 bzw 82 Sara Berger Experten der Vernichtung Das T4 Reinhardt Netzwerk in den Lagern Belzec Sobibor und Treblinka Hamburg 2013 ISBN 978 3 86854 268 4 S 596 Judisches Museum Wien prasentiert Fritz Schwarz Waldegg auf ots at abgerufen am 3 Dezember 2012 Michaela Pappernigg Kunst des 20 Jahrhunderts Bestandskatalog der Osterreichischen Galerie des 20 Jahrhunderts Memento des Originals vom 25 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot digital belvedere at Bd 4 S Z hrsg v d Osterreichischen Galerie Belvedere Wien 2001 S 58 online auf digital belvedere at abgerufen am 3 Dezember 2012 Ermordet und vergessen Der Maler Fritz Schwarz Waldegg Memento vom 22 Oktober 2017 im Internet Archive auf diepresse com Heinrich Fuchs Die osterreichischen Maler der Geburtsjahrgange 1881 1900 Band 2 S K95 208 209 Stadt Wien Judisches Museum Wien prasentiert Fritz Schwarz Waldegg Rathauskorrespondenz 27 Oktober 2009 Normdaten Person GND 139710302 lobid OGND AKS LCCN no2010009816 VIAF 102566243 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schwarz Waldegg FritzALTERNATIVNAMEN Schwarz Friedrich wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG osterreichischer MalerGEBURTSDATUM 1 Marz 1889GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 4 September 1942STERBEORT Vernichtungslager Maly Trostinez bei Minsk Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Schwarz Waldegg amp oldid 235544916