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Fritz Kuster 12 Dezember 1889 in Ober Einzingen 13 April 1966 in Hannover war ein deutscher Pazifist und politischer Publizist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Ehrung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKuster wurde nach dem Besuch der Baugewerbeschule Buxtehude 1908 1912 Vermessungstechniker bei der Reichseisenbahn Seine ersten politischen Erfahrungen sammelte er als Mitglied der Deutsch Hannoverschen Partei der er bis 1920 angehorte Sodann trat er in die SPD ein 1931 trat er aus Protest gegen deren Kompromisspolitik zur SAPD uber aus der er im Fruhjahr 1933 wieder austrat Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er wieder SPD Mitglied 1951 schloss man Kuster wegen seiner radikalen linken Position aus der Partei aus 1919 wurde Kuster Mitglied der Deutschen Friedensgesellschaft DFG und gab die Kampfschrift Der Pazifist heraus die 1925 den Namen Das Andere Deutschland erhielt Die DFG hatte sich im Ergebnis des Ersten Weltkrieges in verschiedene Richtungen gespalten was sich bis in die 1920er Jahre durch personelle Anderungen in dieser Organisation zeigte Ludwig Quidde Friedensnobelpreistrager des Jahres 1927 war von 1914 bis zum 10 Februar 1929 alleiniger Vorsitzender und wurde dann durch Paul Freiherr von Schoenaich abgelost Kuster wurde 1927 ebenfalls in den Vorstand gewahlt hatte dabei zunachst das Amt eines Geschaftsfuhrenden Vorsitzenden Er zentralisierte die Friedensorganisation und versuchte mit pazifistischen antimilitaristischen und antifaschistischen Aktionen der beginnenden reaktionaren Entwicklung entgegenzuwirken Es entstanden gut funktionierende Landesverbande und Das andere Deutschland wurde ein uberregionales Zentralorgan 1 In die Staatspolitik mischte sich die DFG unter Kuster unter anderem mit Aktionen und Auftritten gegen den Bau eines deutschen Panzerkreuzers entscheidend ein letztendlich wurde der Bau doch beschlossen Im Ponton Prozess wurden Kuster und der Journalist Berthold Jacob im Marz 1928 wegen publizistischen Landesverrats zu je neun Monaten Festungshaft verurteilt 1933 wurde Das Andere Deutschland von den Nationalsozialisten verboten und Kuster bis 1938 in verschiedenen Konzentrationslagern inhaftiert Aufgrund internationaler Solidaritat durch die War Resisters International und dem Wirken von Ingeborg Andreas 1909 2004 seiner Mitarbeiterin seit den spaten 1920er Jahren konnte 1938 Kusters Entlassung aus dem Konzentrationslager Buchenwald erreicht werden Im gleichen Jahr noch heirateten Ingeborg Andreas und Fritz Kuster aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor Tochter Lore 1939 und Sohn John Christoph 1944 2 Kuster hatte nach seiner Entlassung Publikationsverbot und arbeitete in seinem Beruf als Ingenieur Nach Ende des Zweiten Weltkriegs ubernahm Kuster von 1945 bis 1947 wieder den Vorsitz der Deutschen Friedensgesellschaft und grundete 1947 Das Andere Deutschland erneut Er gab die Zeitschrift in Hannover heraus 3 Ein wichtiger Mitarbeiter war Heinz Kraschutzki bekannt aus der Zusammenarbeit Anfang der 1930er Jahre Bis 1962 blieb Kuster der Herausgeber Nach seinem Ausschluss aus der SPD 1951 wegen seiner Kontakte zum neutralistischen Nauheimer Kreis und seinem Austritt aus der DFG 1954 und wegen seines Gesundheitszustands nach einem Schlaganfall im Jahre 1958 gab seine Frau Ingeborg Andreas die Zeitung weiter heraus und betreute sie noch bis 1969 1948 grundete Fritz Kuster die Historische Forschungsgemeinschaft Das Andere Deutschland der Politiker und Offiziere aus verschiedenen Richtungen wie der Admiral und spatere Wehrbeauftragte des Bundestags Hellmuth Heye angehorten Die dem militarischen Widerstand des 20 Juli 1944 nahestehenden ehemaligen Wehrmachtsoffiziere verteidigten den Widerstand gegen Vorwurfe des Verrats und Opportunismus Als Kusters Verlag im Zuge der Wahrungsreform kollabierte brach auch die Forschungsgemeinschaft auseinander Kuster war Ende der 1940er Jahre Inhaber des hannoverschen Verlags Die Jugend bei dem die Zeitschrift Jugend erschien 4 Im Fritz Kuster Verlag erschien die Zeitschrift Frau und Frieden Westdeutsche Friedensbewegung sowohl in den 1950er Jahren 5 und schon im 16 Jahrgang in den 1960er Jahren 6 Ingeborg Kuster gehorte der Redaktion der Zeitschrift von 1952 bis 1974 an und ubernahm nach Kusters Schlaganfall auch die Verlagsleitung 2 In Fritz Kusters Verlag Das andere Deutschland erschien 1947 Hans Gunter Kracks 7 Buch Kriegsgericht Ungeschriebenes Recht gegen geschriebenes Unrecht Eine Episode aus den letzten Kriegstagen und 1948 Mutzen ab Eine Reportage aus der Strafkompanie des KZ Auschwitz von Zenon Rozanski 8 Werke BearbeitenDie Hintermanner der Nazis Von Papen bis Deterding Das Andere Deutschland Hannover 1946 DNB 452633583 Vernunft in Ketten Das Andere Deutschland Hannover 1946 DNB 978562429 Der Frieden muss erkampft werden Aufsatze eines deutschen Pazifisten Herausgegeben und mit einem Vorwort von Stefan Appelius Schriftenreihe der Fritz Kuster Archivs BIS Bibliotheks und Informationssystem der Universitat Oldenburg Oldenburg 1989 ISBN 3 8142 0335 6 Ehrung BearbeitenDie Carl von Ossietzky Universitat Oldenburg benannte ihr 1988 eroffnetes Archiv fur Geschichte und Literatur der Friedensbewegung nach Fritz Kuster Ein Hauptbestand war zur Zeit der Grundung dessen Nachlass Das Archiv dient der Erforschung des Pazifismus in der deutschen Geschichte des 20 Jahrhunderts 9 Das Archiv wurde 2010 aufgelost Mit der Auflosung wurde die Sammlung geteilt Die Archivalien der Deutschen Friedensgesellschaft Internationale der Kriegsdienstgegner e V DFG IdK wurden vom Archiv der Forschungsstelle fur Zeitgeschichte in Hamburg ubernommen Der andere Sammlungsteil kam in das Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich Ebert Stiftung in Bonn und sind dort unter dem Bestandsnamen Fritz Kuster Archiv Sammlung Appelius zuganglich 2 Der Nachlass von Ingeborg Kuster befindet sich im Archiv der deutschen Frauenbewegung und enthalt unter anderem 41 Audiokassetten auf denen neben Aufnahmen von Veranstaltungen mit Kuster auch ihre erzahlten Lebenserinnerungen zu horen sind 2 Literatur BearbeitenStefan Appelius Den Ungeist des Militarismus ausmerzen Fritz Kuster 1945 1966 PDF kostenfrei 19 Seiten 53 kB Stefan Appelius Lothar Wieland Reden zur Eroffnung des Fritz Kuster Archivs Oldenburger Universitatsreden Band 26 BIS Bibliotheks und Informationssystem der Universitat Oldenburg 1989 ISBN 3 8142 1026 3 Link zum Digitalisat in der Carl von Ossietzky Universitat Oldenburg Stefan Appelius Pazifismus in Westdeutschland Die Deutsche Friedensgesellschaft 1945 1968 Mainz Verlag Aachen 1991 ISBN 3 925714 49 9 Band 1 DNB 920011241 Band 2 DNB 920011276 2 Auflage 1999 ISBN 978 3 89653 461 3 Ingeborg Kuster Politik haben Sie das denn notig Autobiografie einer Pazifistin Bearbeitet von Ruth Ester Geiger und Gitta Gramkow Buntbuch Hamburg 1983 ISBN 3 88653 058 2 Helmut Donat Karl Holl Hrsg Hermes Handlexikon Die Friedensbewegung Organisierter Pazifismus in Deutschland Osterreich und in der Schweiz Vorwort von Dieter Lattmann Econ Dusseldorf 1983 ISBN 3 612 10024 6 Stichworte Fritz Kuster Heinz Kraschutzki Lothar Wieland Aus der Zeit ohne Armee Ehemalige Wehrmachtsoffiziere im Umfeld des Pazifisten Fritz Kuster mit einer Einfuhrung von Wolfram Wette Frieden und Krieg Band 13 Klartext Essen 2009 ISBN 978 3 8375 0213 8 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Fritz Kuster im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Fritz Kuster im Exilarchiv Einzelnachweise Bearbeiten Gunter Wirth Die Hauser Chronik Geschichte einer Familie Buchverlag Der Morgen Berlin 1982 S 92 2 Auflage 1988 ISBN 3 371 00174 1 a b c d Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung Ingeborg Kuster 1909 2004 Darstellung auf der Webseite Appelius de Abruf am 1 Marz 2019 Datenbank des deutschen Historischen Museums Abruf am 1 Marz 2019 Datenbank des deutschen Historischen Museums Abruf am 1 Marz 2019 Datenbank des deutschen Historischen Museums Abruf am 1 Marz 2019 Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hans Gunter Krack Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zenon Rozanski Publikation der Universitat Oldenburg von 1989 mit den Reden zur Eroffnung des Archivs Abruf am 1 Marz 2019Normdaten Person GND 118874578 lobid OGND AKS LCCN no2010026584 VIAF 121572061 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kuster FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher Pazifist und politischer PublizistGEBURTSDATUM 12 Dezember 1889GEBURTSORT Ober EinzingenSTERBEDATUM 13 April 1966STERBEORT Hannover Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Kuster amp oldid 236820581