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Friedrich Wilhelm von Rohdich 22 Februar 1719 in Potsdam 23 Januar 1796 in Berlin war ein preussischer General der Infanterie sowie Geheimer Staats und Kriegsminister Mit seinem Testament hinterliess er sein Vermogen einer Stiftung die noch heute unter dem Namen von Rohdich scher Legatenfonds Hilfe fur Soldaten und zivile Mitarbeiter der Bundeswehr leistet Kupferstich Portrat von Friedrich Wilhelm von Rodich um 1790 In einer Zeit in der soziale Einrichtungen Mangelware waren leistete der preussische General Pionierarbeit fur den Dienst am Nachsten Friedrich Wilhelm von Rohdich vermachte kurz vor seinem Tod 1796 sein Vermogen welches im Wesentlichen aus einem Palais am Quarree dem heutigen Pariser Platz in Berlin bestand dem Grenadiergarde Bataillon Grabstatte auf dem Invalidenfriedhof BerlinGrab von Friedrich Wilhelm von Rohdich Inschrift der Stiftung auf der Ruckseite des GrabmalsDas Legatenhaus am Pariser Platz 3Gedenktafel am Haus Pariser Platz 3 in Berlin MitteInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Testamentarische Verfugung 3 Der Fonds 1796 1918 4 Der Fonds 1918 1951 5 1953 1993 6 1993 bis heute 7 Aufgaben der Stiftung 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFriedrich Wilhelm war der Sohn von Friedrich Johann Bernd Rohdich 7 November 1759 und dessen Ehefrau Dorothea geborene Beaters Der Vater hatte zunachst unter Konig Karl XII von Schweden gedient wurde 1715 in Stralsund gefangen genommen und trat dann als Feldwebel in die Garde der Preussischen Armee ein Zuletzt war er Kapitan und Kommandeur des Werderschen Invalidenkorps Rohdich besuchte von 1734 bis 1736 das Joachimsthalsche Gymnasium und wurde anschliessend bei der Leibkompanie des Konigs Friedrich Wilhelm I angestellt 1737 trat er dann als Unteroffizier in das Infanterieregiment Konig uber Fur seine Verdienste in der Schlacht bei Prag wurde er im Mai 1757 mit dem Orden Pour le Merite ausgezeichnet und erhielt ausserdem eine Prabende beim Stift St Peter und Paul zu Magdeburg Sein tapferes und umsichtiges Verhalten in verschiedenen Feldzugen fuhrte dazu dass er rasch Karriere machte 1775 wurde er Drost zu Emden und folgte 1776 dem verstorbenen von Duringshofen als Generalinspekteur der Regimenter in Westfalen und als Amtshauptmann am Muhlenhof nach Als Kommandant von Potsdam widmete er sich vor allem der Jugendfursorge dem Aufbau der Garnisonschule und der Verbesserung des Erziehungsheims fur arme Offiziertochter Spater wurde er Direktor des Potsdamer Grossen Militarwaisenhauses Daruber hinaus leitete er weitere konigliche Einrichtungen Friedrich Wilhelm von Rohdich war ein aktives Mitglied im Bund der Freimaurer er grundete 1726 u a eine militarische Feldloge und 1763 die Loge Der Diamant in Berlin welche ein Vorlaufer der Loge Minerva bei Potsdam war 1 2 Testamentarische Verfugung BearbeitenRohdich war mit Friederike Karoline von Hoffmann geschiedene von Oesfeld 1748 1806 verheiratet Seine Ehe blieb aber kinderlos Am 21 Januar 1796 diktierte der General der Infanterie und preussische Kriegsminister sein Testament und verfugte damit das grundlegende Statut der Stiftung Die Einkunfte meines Hauses mit den Mobiliarstucken welches und welche ich meinem unterhabenen Grenadiergarde Bataillon unter den vorstehenden Bedingungen vermacht habe sollen wie ich hierdurch festsetze und bestimme zu ewigen Zeiten zur Erziehung der Kinder des genannten Bataillons einzig und allein Verwendung finden Rohdich verstarb in Berlin und wurde auf dem Invalidenfriedhof beigesetzt Der Fonds 1796 1918 BearbeitenFortan wurde das von Rohdich sche Legatenhaus Pariser Platz 3 in Berlin vermietet und mit dem Erlos die Erziehung der Kinder von Bataillonsangehorigen finanziert Nach Auflosung des Grenadiergarde Bataillons No 6 im Jahr 1806 nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt wurden vom 24 Oktober 1806 bis 5 Dezember 1808 wahrend der Berliner Besatzungszeit durch die Franzosen Zahlungen aus dem von Rohdich schen Erbe unterbrochen Ab 1808 wurde die Garde zu Fuss mit zwei Bataillonen Nutzniesser Mit der Aufstellung eines III Bataillons erfolgte 1809 die Umbenennung in Garderegiment zu Fuss Den endgultigen Namen 1 Garde Regiment zu Fuss erhielt das Regiment am 19 Juni 1813 Die Verwaltung des Vermogens nahm ab 1824 eine Immediatenkommission des Regiments wahr 1880 wurden der Stiftung die Rechte einer juristischen Person zuerkannt Der Fonds 1918 1951 BearbeitenNach Auflosung des Regiments im Jahre 1918 folgte 1921 die Ubergabe der Tradition an das zwischenzeitlich aufgestellte 9 Preussisches Infanterie Regiment Im selben Jahr grundeten die Ehemaligen des 1 Garde Regiments zu Fuss und die Angehorigen des Regiments den Semper talis Bund StB Die Verwaltung des von Rohdich schen Legatenfonds ubernahmen Offiziere und Unteroffiziere des Regiments und StB sowie zwei Angehorige des preussischen Staatsministeriums Die Geschaftsfuhrung wurde einem Feldwebel des 9 Infanterie Regiments ubertragen Eine hohe Wertsteigerung des Berliner Grundstucks und der damit gestiegene Mieterlos ermoglichten den Erwerb von drei weiteren Immobilien in Potsdam Bis 1945 konnte jedes Kind eines Unteroffiziers Mannschaftsdienstgrades und Beamten des mittleren Dienstes des Traditionsregiments IR 9 mit einer monatlichen Ausbildungsbeihilfe von je 30 Mark unterstutzt werden Das Ende des Zweiten Weltkriegs bedeutet auch fur den Fonds eine Zasur Zwar bemuhten sich Stiftungsvorstand und Semper talis Bund um eine Fortsetzung des sozialen Wirkens doch 1951 war es zunachst vorbei Die Stiftung wurde durch die Behorden der DDR aufgelost deren Vermogen vom Staat eingezogen Damit wollte man sich jedoch nicht zufriedengeben 1953 1993 BearbeitenDem 1953 in Essen wieder aktivierten Semper talis Bund oblag seit 1972 die Beweissicherung der Besitzanspruche auf die Vermogenswerte der Stiftung Einer der diesen jahrzehntelangen Prozess begleitet und gestaltet hat ist Heinz Gunter Jansen von 1972 bis 2010 Geschaftsfuhrer des Semper talis Bundes und auch seit 1993 Geschaftsfuhrer des von Rohdich schen Legatenfonds Im Beweissicherungsverfahren wurde festgestellt dass der Semper talis Bund die Stiftung zu Recht vertritt Schon 1961 war die Traditionspflege der vorgenannten Regimenter auf das Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung ubergegangen Doch all diese Bemuhungen waren nur Makulatur geblieben wenn die Wiedervereinigung nicht unverhofft neue Voraussetzungen geschaffen und neue Chancen eroffnet hatte 1993 bis heute Bearbeiten1993 widerrief das Bundesministerium der Verteidigung die Auflosung der Stiftung von 1951 und ubernahm die Stiftungsaufsicht Aus dem Semper talis Bund ging ein eigener Vorstand des Legatenfonds hervor bestehend aus drei aktiven und drei ehemaligen Soldaten des Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung sowie dem Geschaftsfuhrer Vorstandsvorsitzender ist seit 1995 Oberst d R Albrecht Schwabe Ein langwieriges Restitutionsverfahren und ein Verwaltungsgerichtsverfahren in Berlin fuhrten nicht zu der erhofften Ruckubertragung des gesamten Stiftungsvermogens Das Bundesministerium der Finanzen hat seinen Anspruch auf grosse Teile des Vermogens gerichtlich durchgesetzt Durch eine Bank verfugbar gemachte Finanzmittel versetzten die Stiftung dennoch in die Lage den Willen des Generals von Rohdich fortzufuhren Aufgaben der Stiftung BearbeitenSeitdem wirkt die Stiftung die mit dem Soldatenhilfswerk der Bundeswehr e V und dem Bundeswehr Sozialwerk e V eine Kooperation eingegangen ist sowie korporatives Mitglied des Deutschen BundeswehrVerbandes e V ist zum Wohle von Angehorigen der Bundeswehr Die Liste der unterstutzten Einrichtungen ist lang Neben der Heinz Volland Stiftung Mildtatige Stiftung des BundeswehrVerbandes zahlen dazu die oben genannten Einrichtungen die Soldatentumorhilfe und die Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien Zahlreiche Unterstutzungsleistungen kamen Angehorigen der Bundeswehr und ihren Familien zugute Eine Anschubfinanzierung half die Kindertagesstatte in der Berliner Julius Leber Kaserne einzurichten Im Bundeswehrkrankenhaus der Hauptstadt entstand ein Sozialraum fur Langzeitpatienten Und die Stiftung rief ein Urlaubsprogramm ins Leben um auch Kindern von weniger betuchten Eltern eine Erholungsreise zu ermoglichen Beim Hochwasser der Elbe im August 2002 war die Unterstutzung der Stiftung ebenfalls gefragt Dabei konnte in etwa 200 Fallen gemeinsam mit den anderen Hilfsorganisationen der Bundeswehr geholfen werden Naturlich sind die Einsatzgebiete traditionell der Berlin Potsdamer und der Koln Bonner Raum Es konnen daruber hinaus auch aus der gesamten Bundeswehr Unterstutzungsantrage beispielsweise uber Vorgesetzte die Sozialdienste oder die Militarpfarrer gestellt werden Auch lasst der Stiftungszweck es zu unter dem Begriff Forderung des Heimatgedankens die Instandsetzung oder Erneuerung von historisch wertvollem Gut zu fordern So konnte unter anderem die stark beschadigte Grabstatte des Generals von Rohdich auf dem Invalidenfriedhof in Berlin originalgetreu wiederhergestellt werden Durch vielfaltige Massnahmen ist es dem Stiftungsvorstand gelungen die Stiftung in der Bundeswehr bekannt zu machen 1997 ergab sich die Moglichkeit ein Gebaude in enger Anbindung an die Julius Leber Kaserne anzumieten und 2007 kauflich zu erwerben Spater soll der Sitz der Stiftung der derzeit in Koln ist wieder nach Berlin zuruckverlegt werden Literatur BearbeitenKurt von Priesdorff Soldatisches Fuhrertum Band 2 Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg o O Hamburg o J 1937 DNB 367632772 S 137 139 Nr 657 Bernhard von Poten Rohdich Friedrich Wilhelm von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 29 Duncker amp Humblot Leipzig 1889 S 52 54 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich Wilhelm von Rohdich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien legatenfonds de Semper talis Bund e V Das Legatenhaus und der von Rohdich sche Legatenfonds auf erstes garderegiment deEinzelnachweise Bearbeiten R Endler E Schwarze Neuss Die Freimaurerbestande im Geheimen Staatsarchiv Preussischer Kulturbesitz Band I Grosslogen und Protektor Freimaurerische Stiftungen und Vereinigungen Band II Tochterlogen Schriftenreihe der Internationalen Forschungsstelle Demokratische Bewegungen in Mitteleuropa 1770 1850 Hrsg Helmut Reinalter 22 Frankfurt a Main 1996 K Gerlach H Reinalter Die Freimaurer im Alten Preussen 1738 1806 Quellen und Darstellungen zur europaischen Freimaurerei hrsg von Helmut Reinalter in Zusammenarbeit mit dem Institut fur Ideologiegeschichte Innsbruck Wien Bozen 2009 1030 S Band 8 Teil 1 ISBN 978 3 7065 5199 1 S 30f Normdaten Person GND 118602179 lobid OGND AKS VIAF 8143811 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rohdich Friedrich Wilhelm vonKURZBESCHREIBUNG preussischer General der Infanterie sowie Geheimer Staats und KriegsministerGEBURTSDATUM 22 Februar 1719GEBURTSORT PotsdamSTERBEDATUM 23 Januar 1796STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Wilhelm von Rohdich amp oldid 224797276