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Friedrich Wilhelm Lange 23 November 1788 in Striegau Provinz Schlesien 26 Marz 1839 in Fischhausen Ostpreussen war ein deutscher evangelischer Geistlicher und Padagoge Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLange wurde als Sohn des Zuchnermeisters Johann Gottfried Lange geboren der mit seiner Ehefrau elf Sohne und eine Tochter hatte Nachdem sein Vater fruh verstorben war schickte seine Mutter ihn in Gottfried Zahns Waisenhaus in Bunzlau Dort entwickelte er sich als Schuler so gut dass er auf das Gymnasium in Jauer kam Durch eine Begabtenforderung wirtschaftlich unterstutzt erwarb er dort die Hochschulreife Da ihm die Mittel fur den Besuch einer Universitat noch fehlten verdingte er sich zunachst als Privatlehrer auf einem Gut der Hochberg Adelsgeschlecht An diesen Arbeitsplatz erinnerte er sich spater stets mit grosser Dankbarkeit Bevor er diese Stellung angetreten hatte war seine Mutter vermutlich ebenfalls bereits gestorben denn er kehrte anschliessend nicht mehr in sein Elternhaus zuruck Nun mit Eigenmitteln ausgestattet und mit der Aussicht auf ein Stipendium bezog er wie die meisten schlesischen Studenten seinerzeit die Brandenburgische Universitat Frankfurt Der Wissenschaftsbetrieb dort befand sich jedoch im Niedergang und die Anzahl der Studenten war bereits stark zuruckgegangen wissenschaftliche Lehre fand kaum noch statt Es zog ihn deshalb zur preussischen Friedrichs Universitat Halle die von Christian Wolff und dem Aufklarungstheologen Johann Salomo Semler gepragt worden war Zwar hatte Napoleon Bonaparte die Universitat im Jahr 1806 geschlossen und mehrere Lehrkrafte sowie den Oberkonsistorialrat Niedermeyer als Geiseln nach Frankreich verschleppt liess sie aber nach dem Frieden von Tilsit wahrend der Franzosenzeit im neugeschaffenen Konigreich Westphalen wieder eroffnen Vermutlich war Lange im Herbst 1808 nach Halle gekommen Nachdem er dort zu studieren begonnen hatte kam Napoleon personlich in die Stadt und kundigte an die in der Stadt anwesenden jungen Manner zum Wehrdienst in seine Armee einzuziehen Die meisten auswartigen Studenten verliessen daraufhin die Stadt mit ihnen ging auch Lange Er suchte Zuflucht in seinem Heimatstaat Preussen und machte sich mit einem Empfehlungsschreiben an den Superintendenten Weiss der Altstadtischen Kirche St Nikolaus in Konigsberg i Pr ausgerustet im Fruhjahr 1809 uber Stettin per Schiff auf den Weg nach Konigsberg in der Absicht dort seine Studien an der Albertus Universitat fortzusetzen Am 24 Mai 1809 schrieb er sich an der Universitat ein Weiss der ebenfalls aus Schlesien stammte und zu dessen Haus er Zutritt hatte kummerte sich fortan vaterlich um ihn Er vermittelte ihn als Privatlehrer an angesehene Hauser wie z B das des Landhofmeisters Hans Jakob von Auerswald und stellt ihn bei seiner eigenen hoheren Madchenschule an An der Tippoltschen Armen Industrie und Sonntagsschule vermittelte er Lange 1810 eine Anstellung als zweiter Lehrer und seit 1812 als erster Lehrer und Unterinspektor Nach drei Jahren Studium bei Wald Wedecke Krause und anderen hatte Lange sein Studium der evangelischen Theologie erfolgreich abgeschlossen und am 29 Mai 1812 die Lizenz zum Predigen erhalten Lange war nun wirtschaftlich unabhangig Der Inspektor der Tippoltschen Schule Pfarrer Wassanski und auch Weiss stellten ihm sehr positive Zeugnisse aus Im Sommer 1813 bestand Lange die Prufung fur das Pfarramt Anschliessend wurde ihm die Stelle des zweiten Predigers in Pillau ubertragen die zugleich mit dem Rektorat der Burgerschule verbunden war der eigentlichen Hauptaufgabe Dieses Amt bekleidete er sieben Jahre lang Anfangs ihm dabei die Folgen der franzosischen Besetzung der Stadt und Festung Pillau zu Beginn der Befreiungskriege Schwierigkeiten bereitet Lange bewarb sich 1818 um eine Lehrerstelle an der Burgschule Konigsberg blieb nach dem Wechsel der Gemeinde in Pillau jedoch noch als Kanzelredner erhalten Als im Jahr 1820 sein Landsmann Bretschneider Pfarrer zu Germau verstorben war und Lange die Begrabnisrede gehalten hatte wunschte sich die Trauergemeinde ihn als Nachfolger Lange bewarb sich um die Stelle und erhielt sie Er wirkte in Germau bis ihm die konigliche Regierung 1828 das Amt des Stadtpfarrers in Fischhausen ubertrug Da sich der bisherige Superintendent aus Altersgrunden von den Inspektionsaufgaben zuruckziehen wollte betreute Lange dieses Amt seit 1831 stellvertretend bis er es 1833 selbst zugewiesen bekam In seiner Diozese kummerte er sich besonders um das Schulwesen nbsp St Adalbert Kreuz am Ort der ehemaligen St Adalbert Gedachtniskapelle bei Tenkitten in OstpreussenWahrend seiner Amtszeit als Superintendent in Fischhausen machte sich Lange um das Andenken an Adalbert von Prag verdient der im Jahr 997 wahrend einer Missionsreise in Ostpreussen an einem nicht genau bekannten Ort bei Tenkitten den Martyrertod erlitten hatte Nachdem eine zuvor unweit des Dorfs errichtete Kapelle St Adalbert Tenkitten durch einen Sturm zerstort worden war und zuletzt nur noch ein holzernes Kreuz an Adalbert erinnerte vermass Lange den Grundriss der ehemaligen Kapelle 1 und ergriff die Initiative zur Errichtung eines eisernen Gedachtniskreuzes 2 das 1834 aufgestellt und am 6 Mai 1835 in Anwesenheit der evangelischen und der katholischen Geistlichkeit eingeweiht wurde 3 Das 1945 zerstorte Kreuz ist anlasslich der 1000 Jahr Feier zum Tod Adalberts im Jahr 1997 durch eine Neuanfertigung aus Stein ersetzt worden 4 Am 23 November 1814 hatte er Marie Charlotte Henriette geb Christiani geheiratet die aus Konigsberg stammte Mit ihr war er 24 Jahre lang verheiratet als er nach kurzer Krankheit im Fruhjahr 1839 in Fischhausen verstarb Vor ihm verstarb seine alteste Tochter drei seiner Kinder zwei Tochter und ein Sohn uberlebten ihn Schriften BearbeitenNachricht uber das bei Tenkitten zum Andenken St Adalberts errichtete eiserne Kreuz In Preussische Provinzial Blatter Band 12 Juli Dezember 1834 S 441 454 Nachtrag zu der im Provinzial Blatte November Heft 1834 befindlichen Beschreibung des bei Tenkitten errichteten St Adalbert Kreuzes In Preussische Provinzial Blatter Band 17 Konigsberg 1837 S 385 386 Literatur BearbeitenKarl Emil Gebauer Friedrich Wilhelm Lange weiland Koniglicher Superintendent und Pfarrer zu Fischhausen Eine Biographische Skizze In Preussische Provinzial Blatter Band 22 Konigsberg 1839 S 289 304 Ernst August Hagen Ueber die St Adalberts Kapelle in Tenkitten In Neue Preussische Provinzial Blatter Band 5 Konigsberg 1848 S 256 276 Einzelnachweise Bearbeiten Friedrich Wilhelm Lange Nachricht uber das bei Tenkitten zum Andenken St Adalberts errichtete eiserne Kreuz In Preussische Provinzial Blatter Band 12 Juli Dezember 1834 S 441 454 Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens Band 18 1897 S 188 Ernst August Hagen Ueber die St Adalberts Kapelle in Tenkitten In Neue Preussische Provinzial Blatter Band 5 Konigsberg 1848 S 256 276 insbesondere S 267 Information mit Abbildung im Bildarchiv Ostpreussen abgerufen am 30 Marz 2017Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 3 Dezember 2018 PersonendatenNAME Lange Friedrich WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Geistlicher Padagoge und LokalhistorikerGEBURTSDATUM 23 November 1788GEBURTSORT Striegau SchlesienSTERBEDATUM 26 Marz 1839STERBEORT Fischhausen Ostpreussen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Wilhelm Lange Geistlicher amp oldid 220760650