www.wikidata.de-de.nina.az
Hermann Friedrich Wilhelm Muller auch Fritz Muller Dahlem genannt 11 Marz 1889 in Berlin 20 September 1942 in der Sowjetunion war ein deutscher christlicher Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Mitglied der Bekennenden Kirche evangelischer Pastor und Hauptmann der Wehrmacht Leben BearbeitenMuller war der Sohn des Gymnasial Rektors Fritz Muller und seiner Ehefrau Marie geborene Rondel Mit acht Jahren erkrankte er lebensgefahrlich Diese Erfahrung bestarkte ihn in seinem Vorsatz den Pfarrerberuf zu ergreifen Nach dem Besuch des Konigsstadtischen Gymnasiums begann er ein Studium der evangelischen Theologie das durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen wurde Als Heeressoldat wurde er mehrmals verwundet was ihn vor schwere theologisch philosophische Fragen stellte Mit dem Besuch des Predigerseminars in Naumburg am Queis schloss er sein Studium ab Seine erste Pfarrstelle in der Evangelischen Kirche der altpreussischen Union trat er in Lautawerk in der Lausitz an wo es fur die entstehende Gemeinde noch kein Kirchengebaude gab Aus der Arbeiterschaft der dortigen Aluminiumwerke sammelte er eine Gemeinde mit der es ihm gelang 1927 einen Kirchenneubau zu beginnen 1928 wurde er an die Markuskirche in Berlin Steglitz berufen Schon wenige Jahre spater 1933 wechselte er in die evangelische Kirchengemeinde von Berlin Dahlem wo er mit Martin Niemoller zusammenarbeitete Zusammen mit weiteren 2 000 evangelischen Pfarrern protestierte er mit einem Aufruf gegen die Gleichschaltung der evangelischen Kirchen durch die Deutschen Christen Er wurde Mitglied des Pfarrernotbundes und trat der Bekennenden Kirche BK bei in der er mehrere wichtige Amter ubernahm Sprecher des Altpreussischen Landesbruderrates und Mitglied des Reichsbruderrates Auf der Dahlemer Bekenntnissynode 1934 hielt er ein Referat zum Thema Das Recht der kirchlichen Selbsthilfe Auch gegen die Zweckentfremdung der kirchlichen Kollekten fur NS Zwecke setzte er sich ein Am 27 November 1935 traf er sich mit einer Gruppe des Altpreussischen Landesbruderrates mit dem Reichskirchenminister Kerrl in seinem Amt Nach einer Auseinandersetzung verliessen die Manner protestierend das Gesprach Auf der Bekenntnissynode von Bad Oeynhausen 1936 wurde er zum Vorsitzenden der Vorlaufigen Leitung der Deutschen Evangelischen Kirche gewahlt Zugleich ubernahm er den Vorsitz des Landesbruderrats der Altpreussischen Union von Karl Koch In diesen Jahren wurde er mehrfach von der Gestapo verhaftet und verhort Er unterzeichnete als erster eine Denkschrift der BK an Hitler in der u a die Errichtung von Konzentrationslagern angeprangert wurde Im September 1938 gehorte er zu den massgeblichen Verfassern einer Gebetsliturgie in der die Okkupation der Tschechoslowakei verurteilt wurde Seither nahmen die Verhaftungen von Geistlichen zu aber auch die Kirchenleitungen drangten diese Bekenntnispfarrer aus ihren Amtern Nach einem Disziplinarverfahren gegen Muller Martin Albertz und Hans Bohm wurde er am 20 Marz 1939 seines Amts enthoben und aus dem Pfarrhaus vertrieben Ein Jahr vorher war seine Frau an schwerer Krankheit gestorben So entschloss er sich auf den Rat von Freunden in die Wehrmacht einzutreten und sich so weiteren Verfolgungen zu entziehen Zuerst in Frankreich und Belgien zuletzt in der Sowjetunion war er als sogenannter Graberoffizier tatig Dort wurde er jedoch das Opfer eines Giftanschlags dem er erlag Begraben wurde er auf dem Soldatenfriedhof von Solzy Muller war seit 1921 verheiratet mit Martha geb Florstedt die 1938 verstarb und Vater seiner Tochter Beate Veroffentlichungen BearbeitenGedanken zur Verfassung der Deutschen Evangelischen Kirche 1936 Einheit und Ordnung der Kirche 1937 Dienst des Pfarrers am lebendigen Menschen 1938 Literatur BearbeitenWerner Oehme Martyrer der evangelischen Christenheit 1933 1945 Neunundzwanzig Lebensbilder Berlin 1979 S 106 113 Hannelore Braun Gertraud Grunzinger Personenlexikon zum deutschen Protestantismus 1919 1949 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2006 ISBN 978 3 525 55761 7 S 181 Normdaten Person GND 1055142657 lobid OGND AKS VIAF 309669406 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muller FriedrichALTERNATIVNAMEN Muller Dahlem Hermann Friedrich Wilhelm Muller Hermann Friedrich WilhelmKURZBESCHREIBUNG evangelischer Theologe und Mitglied der Bekennenden KircheGEBURTSDATUM 11 Marz 1889GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 20 September 1942STERBEORT Sowjetunion Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Muller Widerstandskampfer amp oldid 223085127