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Die evangelische Friedenskirche im ostlichen Essener Stadtteil Steele ist ein neugotisches dreischiffiges Kirchengebaude das seit 1989 unter Denkmalschutz steht Die Kirche wurde 1872 nach Planen des Essener Architekten Julius Flugge als Nachfolgebau einer zu klein gewordenen Vorgangerkirche auf gleichem Grund errichtet und ist heute Gemeindekirche der evangelischen Kirchengemeinde Konigssteele die dem Kirchenkreis Essen der Evangelischen Kirche im Rheinland angehort Friedenskirche in Essen SteelePortal Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Erster Kirchbau 1 2 Heutiger Kirchbau 2 Ausstattung 2 1 Gelaut 2 2 Orgel 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenErster Kirchbau Bearbeiten Die Furstabtissin Bernhardine Sophia von Ostfriesland und Rietberg des Damenstiftes Essen zu dem die damals selbststandige Stadt Steele gehorte duldete keine protestantische Kirche in ihrem Hoheitsgebiet So wandten sich die Glaubigen an Friedrich III Kurfurst von Brandenburg Preussen der am 31 Oktober 1695 1 die Erlaubnis zum Bau einer protestantischen Kirche in seinem Herrschaftsgebiet erteilte 1697 war diese erste evangelische Kirche an der Stelle des Turms der heutigen Friedenskirche ausserhalb der Grenzen des Essener Stiftsgebietes errichtet worden Nachdem 1701 aus Brandenburg Preussen das Konigreich Preussen hervorgegangen war erhielt der Bereich Steeles der nicht dem Stift unterlag die Bezeichnung Konigssteele Die nun so genannte Gemeinde Konigssteele war bis zur Industrialisierung die in Steele zu Anfang des 19 Jahrhunderts einsetzte recht arm und hatte kaum 200 Gemeindeglieder Der Steinkohlenbergbau an der Ruhr liess in Steele eine Industrie entstehen die nur durch Einwanderung von Arbeitskraften funktionieren konnte Deshalb wuchs die Gemeinde bis 1865 auf das Zehnfache an Damit war der erste Kirchbau mit bis zu 400 Platzen langst nicht mehr ausreichend So entschloss man sich auch wegen des renovierungsbedurftigen Zustandes des Altbaus zum Bau einer neuen und grosseren Kirche Die alte Kirche wurde schliesslich am 10 Oktober 1870 abgebrochen Heutiger Kirchbau Bearbeiten Nachdem der seit 1869 in Essen arbeitende Architekt Julius Flugge den Auftrag zum Bau der neuen Kirche erhalten hatte wurde am 18 Juni 1871 dem Tag des Friedensfestes nach dem gewonnenen Deutsch Franzosischen Krieg der Grundstein gelegt Dieser Anlass gab der Kirche ihren heutigen Namen Der Neubau sollte der zur gleichen Zeit entstandenen St Laurentius Kirche im Steeler Zentrum deren Vorgangerbau ebenfalls 1870 abgebrochen wurde ebenburtig sein was die damaligen konfessionellen Gegensatze widerspiegelt Am 14 November 1872 konnte die neue neugotische Friedenskirche die erste Kirche auf heutigem Essener Gebiet die dem Eisenacher Regulativ entsprach eroffnet werden Ausstattung Bearbeiten nbsp Altarbild von Adolf Zimmermann Die Anbetung der HirtenMan betritt die dreischiffige Kirche durch den Eingangsbereich im Turm an der Westseite auch wenn eigentlich eine Tur in das sudliche Seitenschiff der Kirche als Haupteingang vorgesehen war Beiderseits des Eingangs im Turm gelangt man uber Treppen auf die umlaufende Empore die sich von einem Seitenschiff uber die Westseite mit Orgel zum anderen Seitenschiff erstreckt Uber dem Altar mit gotischem Altarretabel im ostlichen Chor hangt das Olgemalde Die Anbetung der Hirten des teils in Dusseldorf wirkenden Kunstlers Adolf Zimmermann 1799 1859 das noch aus der alten Kirche stammt und um 1840 gemalt wurde Im Deckengewolbe des Chores sind die griechischen Buchstaben X und R eingraviert die Anfangsbuchstaben des griechischen Wortes fur Christus Xristos Der Altar und die Kanzel bereichern Schnitzereien aus Eichenholz Eine bleiverglaste Offnung in Form eines Kreuzes ist in die Wand zwischen Sakristei und Seitenschiff eingelassen Der 56 Meter hohe Kirchturm ist an der Westseite angebaut Das Uhrwerk der alten Turmuhr ist im hinteren Teil der Kirche zu besichtigen In jungerer Zeit namlich 1980 erhielt die Kirche eine Warmluft Fussbodenheizung 1990 ersetzte der dem gotischen Baustil entsprechende Taufstein eine bis dahin genutzte Taufschale Seit Sommer 2000 beherbergt die Kirche einen 1999 durch einen deutschen Inhaftierten im Gefangnis in Oslo gefertigten gusseiserner Lichterglobus Er ist zum Anzunden von Kerzen und Verweilen gedacht 2006 kam eine weitere Gedenktafel zum Gedenken an Opfer von weltweitem Krieg Rassenhass und Gewalt zur von Beginn an vorhandenen Tafel zum Gedenken der Opfer des Deutsch Franzosischen Krieges hinzu Die aus Tannenholz gefertigten Kirchenbanke mussten Mitte 2008 aus Altersgrunden der heutigen Bestuhlung weichen Insgesamt misst die Kirche 38 8 Meter in der Lange 17 Meter in der Breite und 11 Meter in der Hohe ohne Turm und bietet heute etwa 500 Glaubigen Platz Ofters traten Bergschaden am Kirchengebaude auf die durch den Steinkohleabbau verursacht wurden 1909 wurde deshalb auch das ursprungliche Steingewolbe das immer wieder instand gesetzt werden musste durch das heutige Holzgewolbe ersetzt Gelaut Bearbeiten Der Glockenturm enthalt die aus dem Jahre 1920 stammenden drei Glocken die auf die Tone D F und As ausgelegt sind Die auf D gestimmte Glocke tragt die Inschrift Eine feste Burg ist unser Gott die auf F Gestimmte Das Wort sie sollen lassen stahn und die auf As gestimmte Glocke die weiteren Worte Martin Luthers Das Reich muss uns doch bleiben Orgel Bearbeiten Im Mai 2006 wurde durch die Orgelbaufirma Matthias Michael Wagner Orgelbau aus Obrigheim Pfalz eine neue Orgel in Betrieb genommen Diese verfugte anfangs uber 34 Register die auf zwei Manuale und ein Pedal verteilt sind Unter den insgesamt 2036 Orgelpfeifen befanden sich noch vier aus der Vor Vorgangerorgel in der ersten Kirche die etwa aus dem Jahre 1840 stammte 2 2013 wurden die vakanten vier Stimmen durch die niederlandische Werkstatt Verschueren Orgelbouw Heythuysen eingefugt Das Instrument umfasst nunmehr 38 Register I Hauptwerk C 1 Bordun 16 2 Prinzipal 8 3 Hohlflote 8 4 Flauto traverso 8 v5 Viola da Gamba 8 6 Oktave 4 7 Flauto minor 4 8 Quinte 2 2 3 9 Oktave 2 10 Mixtur IV11 Cymbel II12 Cornet IV13 Fagott 16 14 Trompete 8 II Oberwerk C 15 Bordun 8 S16 Salicional 8 S17 Quintaton 8 18 Unda maris 8 v19 Prinzipal 4 20 Flauto traverso 4 S21 Quinte 2 2 3 22 Oktave 2 23 Terz 1 3 5 24 Quinte 1 1 3 25 Flageolett 1 26 Mixtur III27 Krummhorn 8 28 Vox humana 8 S29 Oboe 8 v Pedalwerk C 30 Prinzipal 16 31 Subbass 16 32 Quinta grosso 10 2 3 v33 Oktave 8 34 Gedackt 8 35 Violon 8 36 Oktave 4 37 Posaune 16 38 Trompete 8 Anmerkungen im Schwellwerk im Schwellwerkv Verschueren S Register im SchwellkastenLiteratur BearbeitenWilhelm Grevel Die evangelische Gemeinde Konigssteele 2 Bande Gutersloh 1909 Rudolf Picard Festschrift zum funfzigjahrigen Bestehen der evangelischen Friedenskirche in Konigssteele am 14 November 1922 Essen 1922 Einzelnachweise Bearbeiten DerWesten de vom 8 April 2015 Reise durch die Steeler Geschichte Memento des Originals vom 13 April 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www derwesten de abgerufen am 10 April 2015 Nahere Informationen zur Orgel PDF 38 kB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedenskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Evangelischen Kirchengemeinde Konigssteele Auszug aus der Denkmalliste der Stadt Essen PDF 379 kB 51 447277777778 7 0798888888889 Koordinaten 51 26 50 2 N 7 4 47 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedenskirche Essen Steele amp oldid 235386984