www.wikidata.de-de.nina.az
Das Franziskanerkloster Wiedenbruck ist ein im Jahr 1644 begrundetes Kloster des Franziskanerordens im Stadtteil Wiedenbruck der ostwestfalischen Stadt Rheda Wiedenbruck in Nordrhein Westfalen Uber den begehbaren Klosterbogen ist es mit der Marienkirche verbunden Es bestand bis 2020 Heute gehort die Klosteranlage der Gemeinnutzigen Genossenschaft Kloster Wiedenbruck eG 1 St Marien mit Marienstatue Rechts das Franziskanerkloster Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Grundriss der MarienkircheIm Jahr 1200 wurde in Wiedenbruck eine romanische Kirche mit dem Patrozinium der heiligen Ursula erbaut am 7 Dezember 1470 wurde hier die heutige Marienkirche geweiht Dieser gegenuberliegend wurde im Jahr 1644 durch den Furstbischof von Osnabruck Franz Wilhelm Graf von Wartenberg ein Wohnhaus aufgekauft und darin das Kloster gegrundet Im Jahr darauf wurde uber die Strasse ein Verbindungsbogen zur Kirche erbaut Der Bischof fuhrte selbst am 13 Juni 1644 die Franziskaner in Wiedenbruck ein Am 20 November 1645 wurde die Klostergrundung durch Papst Innozenz X bestatigt am 17 September 1647 wurde die Niederlassung zum Konvent erhoben er gehorte zur Sachsischen Franziskanerprovinz vom Hl Kreuz Saxonia 2 Nachdem Wiedenbruck noch 1647 gegen Ende des Dreissigjahrigen Krieges von den Schweden erobert wurde ubernahmen die Franziskaner schon bald nach 1650 die Betreuung des Gnadenbildes der schmerzhaften Mutter in der Marienkirche und der Wallfahrer sowie seelsorgerische Arbeit mit Predigt und Beichtseelsorge in der Stadt und der Umgebung sowie im Wiedenbrucker Annuntiatinnenkloster Die Franziskaner unterrichteten die Kinder der in Wiedenbruck lebenden Garnisonssoldaten Ausserdem wurde das Kloster in Wiedenbruck zu einem der Studienhauser der Provinz Saxonia fur die philosophischen Studien des Ordensnachwuchses 3 1663 nahmen die Franziskaner die bis heute anhaltende Tradition der Wiedenbrucker Kreuztracht auf 1714 genehmigte der Osnabrucker Generalvikar die offentliche Prozession zum Bild der Mater dolorosa in der Marienkirche im Rahmen der Wallfahrt Im Jahr 1667 wurde der Grundstein zum Klosterneubau gelegt der Bau wurde aber durch einen Stadtbrand im Jahr 1685 verzogert 4 Als 1700 die Stadt Rheda von Munster besetzt wurde ubernahmen die Franziskaner bis zum Ende der Besatzung 1785 die Seelsorge fur die dortigen katholischen Soldaten da im reformierten Rheda keine katholischen Seelsorger geduldet wurden Ab 1785 waren sie auch offizielle Seelsorger der gesamten Pfarrei von Rheda 5 Im Jahr 1715 wurde der Chorraum der Marienkirche erweitert ein Jahr spater ist der erste Bauabschnitt des Klosters vollendet Im Jahr 1730 wurde eine Sakristei sowie eine Kapelle an die Marienkirche angebaut die heute als Beichtkapelle dient 1781 wurde der Kirchturm der Marienkirche der bislang einen barocken Helm trug aus dem alten Dachstuhl des ehemaligen Siechenhauses von Wiedenbruck zu seiner heutigen Form umgebaut Nach dem Abzug der munsterischen Soldaten unterstutzten die Franziskaner die Etablierung einer eigenen katholischen Gemeinde in Rheda Aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses in Regensburg am 25 Februar 1803 ging der gesamte Besitz der Kloster Stifte und Abteien auf die jeweiligen Landesherren uber die meisten Kloster in Bayern und Norddeutschland wurden aufgelost Der Wiedenbrucker Konvent gehorte zu den wenigen die bestehen bleiben konnten 1826 erlaubte der preussische Konig Friedrich Wilhelm III den dauerhaften Fortbestand von Klostern der Saxonia neben Wiedenbruck auch Warendorf und Rietberg und seit 1817 bereits Dorsten und Paderborn 1842 war das Kloster in Wiedenbruck der Tagungsort fur das erste Provinzkapitel der Saxonia sei7 1829 6 Nachdem Friedrich Wilhelm IV Konig von Preussen sich am 24 August 1842 in Wiedenbruck aufhielt und es dem Guardian des Klosters moglich war bei ihm fur das Kloster zu bitten gestattete der Konig 1843 die Aufnahme neuer Novizen fur die ab 1844 das Kloster in Warendorf als Noviziatshaus bestimmt wurde 7 1854 werden die philosophischen Studien wiederaufgenommen Infolge des Preussischen Kulturkampfes mussten die Franziskaner im September 1875 das Kloster verlassen Die meisten Wiederbrucker Franziskaner gingen nach Brunssum in den Niederlanden einige auch in die Zweigstelle der Saxonia in Nordamerika Erst im Oktober 1887 konnten die Franziskaner in das Kloster zuruckkehren und wurden von der Bevolkerung begeistert empfangen 8 Sie ubernehmen in der Folge die Schriftleitung des Antoniusboten sowie die Zentrale des Franziskaner Missionsvereines 1892 wurde der heutige rote Backsteinbau an der Monchstrasse errichtet 1898 folgte der Anbau des Flugels zum Nonnenwall des heutigen Franziskushauses Im Ersten Weltkrieg befand sich zeitweise ein Lazarett in den Raumen des Klosters Ab 1527 hatte die Missions Verkehrs Arbeitsgemeinschaft MIVA ihren Sitz im Kloster 9 Im Zweiten Weltkrieg waren der Ostflugel des Klosters und das Refektorium beschlagnahmt bis 1941 war hier eine Sanitatseinheit untergebracht danach waren 50 Nachrichtenhelferinnen einquartiert die Wallfahrten waren von 1940 bis 1945 verboten 10 Nach dem Krieg wurde 1948 ein Fussgangerdurchgang durch den Klosterbogen geschaffen 1949 wurde die Klosterpforte umgestaltet 1979 1986 erfolgten umfangreiche Renovierungsarbeiten an der Klosterkirche 1981 1983 wurde das gesamte Kloster renoviert und die Klosterpforte in den heutigen Zustand versetzt 11 Ab 1995 wurde der Flugel am Nonnenwall auf Beschluss des Provinzkapitels als Jugendgastehaus der Franziskaner umgestaltet 1996 begann der Umbau des Franziskushauses der bis 2002 dauerte Am 1 Juli 2010 schlossen sich alle deutschen Franziskaner zur Deutschen Franziskanerprovinz von der heiligen Elisabeth zusammen Das bundesweite Noviziat in dem die neu eingetretenen Ordensleute die ersten Jahre verbringen befand sich von 2006 bis 2017 im Kloster in Wiedenbruck Im Sommer 2020 gaben die Franziskaner das Kloster wegen Nachwuchsmangels auf und verliessen Wiedenbruck Eine am 20 Januar 2020 gegrundete gemeinnutzige Genossenschaft Kloster Wiedenbruck eG ubernahm die Gebaude um sie fur burgerschaftliche spirituelle und kulturelle Begegnungen in der Tradition der Franziskaner zu offnen 12 Literatur BearbeitenP Heribert Griesenbrock Franziskanerkloster und Marienkirche Wiedenbruck Schnell Kunstfuhrer Nr 1768 Verlag Schnell und Steiner GmbH 1989 P Dominikus Gocking Art Wiedenbruck Franziskaner In Karl Hengst Hrsg Westfalisches Klosterbuch Band 2 Munster Zwillbrock Aschendorff Munster 1994 ISBN 3 402 06888 5 S 484 488 Franziskanerkloster Wiedenbruck Hrsg 350 Jahre Franziskanerkloster Wiedenbruck Dietrich Coelde Verlag Werl 1994 ISBN 978 3 87163 203 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Franziskanerkloster Wiedenbruck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeinnutzige Genossenschaft Kloster WiedenbruckEinzelnachweise Bearbeiten Gemeinnutzige Genossenschaft Kloster Wiedenbruck Dieter Berg Hrsg Spuren franziskanischer Geschichte Chronologischer Abriss der Geschichte der Sachsischen Franziskanerprovinzen von ihren Anfangen bis zur Gegenwart Werl 1999 S 363 Dieter Berg Hrsg Spuren franziskanischer Geschichte Werl 1999 S 343 353 367 Dieter Berg Hrsg Spuren franziskanischer Geschichte Werl 1999 S 377 389 403 Dieter Berg Hrsg Spuren franziskanischer Geschichte Werl 1999 S 377 389 433 Dieter Berg Hrsg Spuren franziskanischer Geschichte Werl 1999 S 377 389 447 463 469 Dieter Berg Hrsg Spuren franziskanischer Geschichte Werl 1999 S 471 Dieter Berg Hrsg Spuren franziskanischer Geschichte Werl 1999 S 495 507 Dieter Berg Hrsg Spuren franziskanischer Geschichte Werl 1999 S 537 553 575 Dieter Berg Hrsg Spuren franziskanischer Geschichte Werl 1999 S 565 567 Dieter Berg Hrsg Spuren franziskanischer Geschichte Werl 1999 S 617 619 franziskaner net Franziskaner verlassen im Sommer Wiedenbruck 6 Februar 2020 franziskaner net Genossenschaftsgrundung im Kloster Wiedenbruck 20 Januar 2020 51 835833333333 8 3138888888889 Koordinaten 51 50 9 N 8 18 50 O Normdaten Korperschaft GND 4339899 6 lobid OGND AKS LCCN nr95025301 VIAF 134496661 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franziskanerkloster Wiedenbruck amp oldid 238665781