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Das Franziskanerkloster in Prenzlau war ein Kloster der Franziskaner auch Barfusser oder fratres minores Minderbruder genannt in der Stadt Prenzlau und bestand von der Mitte des 13 bis zur Mitte des 16 Jahrhunderts Erhalten ist nur die ehemalige Klosterkirche in der Klosterstrasse die als Nr 09130113 in die Liste der Denkmale in Brandenburg eingetragen ist Ehemalige Klosterkirche der Franziskaner in Prenzlau Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer 1210 gegrundete Franziskanerorden breitete sich im 13 Jahrhundert in Deutschland schnell bis zur Ostsee aus und bevorzugte fur seine Niederlassungen die Stadte Um 1250 wurden Kloster in Berlin und Stettin gegrundet Um diese Zeit liessen sich die Franziskaner auch in Prenzlau nieder das 1234 die Stadtrechte erhalten hatte Die Klosterkirche wurde spatestens 1253 fertiggestellt da in diesem Jahr Bischof Wilhelm von Cammin dort bestattet wurde Sie ist eine schlichte Bettelordenskirche ohne Turm und war dem heiligen Johannes dem Taufer geweiht in der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts wurde ein Gewolbe eingebaut Die Klostergebaude lagen nordlich der Kirche an der Stadtmauer Wegen der Farbe des Habits der Bruder wurde es Graues Kloster genannt Es gehorte zur Kustodie Stettin der Sachsischen Franziskanerprovinz und lag im Bistum Cammin Das Kloster hatte im 15 Jahrhundert eine beachtliche Bibliothek mit Schwerpunkt auf der Philosophie und war ein Studienkloster zur Ausbildung der Kleriker der Kustodie Stettin Wiederholt erhielt es finanzielle Zuwendungen aus der Burgerschaft die es mit papstlicher Dispens bis 1509 auch annehmen durfte In den Auseinandersetzungen um die Armutsfrage im Franziskanerorden in dieser Zeit nahmen die Prenzlauer Franziskaner eine gemassigte Position ein und wurden daher 1518 von der Ordensleitung in Rom der neugegrundeten Sachsischen Ordensprovinz vom hl Johannes dem Taufer zugeordnet die Konvente mit einer weniger strengen Auslegung der Ordensregeln umfasste Diese Ordensprovinz ging jedoch infolge der Reformation bereits 1540 unter 1 Nach Prenzlau kam die Reformation 1543 Das Franziskanerkloster wurde aufgehoben und von Kurfurst Joachim 1544 zunachst an Zacharias von Grunberg den Statthalter zu Kustrin als Ritterlehen vergeben auf den andere Besitzer folgten Die Glocke der Franziskanerkirche erhielt die Stadt Prenzlau als Beitrag zum Guss einer grosseren Glocke fur die Marienkirche 1581 erwarb das Adelsgeschlecht von Arnim Kirche und Klostergebaude Bernd von Arnim Hauptmann zu Gramzow und Chorin liess die Kirche reparieren die eine Teuffels moerdergraube gewesen sei in der die Grauen Monche Abgoettereige getrieben hatten und 1598 fur den lutherischen Gottesdienst umbauen Die Kirche wurde zu Gottes Ehren und der Christenheit zum Besten eingeweiht und erhielt von Bernd von Arnim jetzt den Namen Dreifaltigkeitskirche calvinische Lehren waren ausdrucklich verboten 2 Seit 1694 wurde die Kirche von der vereinigten deutsch franzosischen Gemeinde genutzt bis sie wegen Baufalligkeit 1774 aufgegeben werden musste Erst 1846 1865 war sie wieder so weit wiederhergestellt bzw umgebaut dass die reformierte Kirche sie wieder benutzen konnte Die Konventsgebaude wurden 1735 durch Graf Munchow abgerissen Prinz Friedrich Wilhelm von Braunschweig Oels baute dort ein Schloss das spater als Stadtschule diente Auf dem Klosterfriedhof wurde 1833 eine Schule gebaut und der Klostergarten Monchsgarten wurde zu Burgergarten 3 Architektur BearbeitenDie Franziskanerklosterkirche ist ein funfjochiger Feldsteinsaal mit Kreuzgewolben und einem kleinen Glockenturm uber dem Ostgiebel aus der Mitte des 13 Jahrhunderts Sie wird von Lanzettfenstern in Dreiergruppen in Spitzbogenblenden erhellt Ein spitzbogiges gestuftes Portal im zweiten Joch von Westen auf der Sudseite diente ursprunglich als Hauptzugang Im Ostjoch sind auf der Sudseite Spuren der Sakristei erkennbar Im Innern bilden leicht gebuste Kreuzgewolbe auf halbrunden Vorlagen und Konsolen den Abschluss Die Dreifenstergruppen liegen in flachen Blenden der Chor ist durch eine gestufte Blende mit eingelegtem Rundstab an der Ostwand hervorgehoben Bei einer Restaurierung in den Jahren 1846 1865 wurde im Ostjoch ein Eingangsraum mit daruberliegender Empore eingerichtet und im Westjoch eine Sakristei abgetrennt Die neugotische Ausstattung der Kirche wurde bis auf die Sandsteinkanzel mit Schalldeckel zerstort Die Klostergebaude wurden 1735 abgetragen und sind nur noch in Spuren an der Nordwand der Kirche zu erkennen Nach Einsturz des Daches der Kirche 1991 wurde sie ab 1993 restauriert 4 Literatur BearbeitenCarl Nagel Das Franziskanerkloster in Prenzlau In Franziskanische Studien 21 Munster 1934 Heimann Neitmann Schich Brandenburgisches Klosterbuch Berlin 2007 S 958 966 Ursula Creutz Geschichte der ehemaligen Kloster im Bistum Berlin in Einzeldarstellungen Leipzig 1995 ISBN 3 89543 087 0 S 218 221 Lucius Teichmann Die Franziskanerkloster in Mittel und Ostdeutschland 1223 1993 ehemaliges Ostdeutschland in den Reichsgrenzen von 1938 Benno Verlag Leipzig 1995 S 170 171 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Franziskanerkloster Prenzlau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09130113 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Uckermaerkischer Geschichtsverein Grundsanierung der Dreifaltigkeitskirche in PrenzlauEinzelnachweise Bearbeiten Ursula Creutz Geschichte der ehemaligen Kloster im Bistum Berlin in Einzeldarstellungen Leipzig 1995 S 219f Ursula Creutz Geschichte der ehemaligen Kloster im Bistum Berlin in Einzeldarstellungen Leipzig 1995 S 220 Ursula Creutz Geschichte der ehemaligen Kloster im Bistum Berlin in Einzeldarstellungen Leipzig 1995 S 221 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2000 ISBN 3 422 03054 9 S 888 53 314717 13 855532 Koordinaten 53 18 53 N 13 51 19 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franziskanerkloster Prenzlau amp oldid 232684290