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Franz Xaver Freiherr von Wulfen 5 November 1728 in Belgrad Habsburgermonarchie 16 Marz 1805 in Klagenfurt war ein deutsch ungarischer Jesuit Botaniker und Mineraloge Bekannt ist er als Entdecker der Karntner Wulfenie und des Gelbbleierzes Wulfenit Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet Wulfen Franz Xaver von WulfenObelisk zum Gedenken an Franz Xaver von Wulfen vor dem heutigen Europagymnasium in Klagenfurt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliche Forschungen 3 Ehrungen 4 Schriften 5 Belege 6 Weiterfuhrende Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Karntner Wulfenie Wulfenia carinthiaca Wulfen wurde in Belgrad als Sohn des deutschstammigen Feldmarschallleutnants Christian Friedrich von Wulffen und seiner ungarischen Mutter aus dem Hause Mariassy von Markus und Batizfalva geboren 1 Nach seiner Ausbildung in Kaschau damals Ungarn trat er 1745 dem Jesuitenorden bei Er studierte Philosophie Mathematik und Theologie Er war ab 1755 als Lehrer tatig 1755 in Gorz ab 1756 an der Theresianischen Ritterakademie in Wien 1761 in Gorz ab 1762 in Laibach 1763 legte er das Ordensgelubde ab Ab 1764 war er am Klagenfurter Jesuitenkolleg tatig wo er Physik und Mathematik unterrichtete Ab 1769 war er nur noch als Seelsorger tatig Nach dem Ende seiner Lehrtatigkeit und besonders nach der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 widmete er sich der wissenschaftlichen Forschung besonders der Botanik und Mineralogie Im Jahr 1791 bereiste er mit Sigmund von Hohenwarth und Joseph Reiner mit denen er in enger Freundschaft verbunden das Interesse fur Botanik und Mineralogie teilte die Oberkarntner Alpen 1797 wurde ihm von den franzosischen Besatzern ein Grossteil seiner Sammlungen geraubt 1799 und 1800 war Wulfen Teilnehmer an Furstbischof Salms Expedition zur Erstbesteigung des Grossglockners Wulfen war Mitglied der Akademien bzw Wissenschaftlichen Gesellschaften von Berlin Erlangen Jena Gottingen Klagenfurt und Stockholm 1790 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewahlt 2 Zu seinen vielen Korrespondenzpartnern zahlten Nikolaus Joseph Freiherr von Jacquin und Johann Christian Daniel Schreber Wissenschaftliche Forschungen Bearbeiten nbsp Wulfenit von Wulfen erstbeschrieben nbsp Klebrige Primel Primula glutinosa nbsp Wulfen Hauswurz Sempervivum wulfenii Wulfens Hauptforschungsgebiet waren die Ostalpen deren Berg und Talflora er intensiv erforschte Er beschrieb etliche neue Pflanzenarten sowohl Blutenpflanzen als auch Kryptogamen besonders Flechten Forschungsreisen fuhrten ihn ofters an die Adria aber auch nach Holland Ein weiteres Forschungsgebiet war die Mineralogie Das von ihm entdeckte Gelbbleierz wurde 1841 zu seinen Ehren Wulfenit benannt und er beschrieb als erster den opalisierenden Bleiberger Muschelmarmor Zu den von Wulfen erstbeschriebenen Alpen Pflanzen zahlen Karntner Kuhtritt oder Wulfenie 1779 zu seinen Ehren von Nicolas Jacquin Wulfenia carinthiaca genannt Krainer Glockenblume Campanula zoysii 1788 zu Ehren des karnischen Botanikers Carl Zois Klebrige Primel Primula glutinosa Moschus Steinbrech Saxifraga moschata Bewimperter Mannsschild Androsace chamaejasme Moschus Schafgarbe Achillea moschata Zwerg Haarschlund Comastoma nanum Algen aus der Adria Ulva stellata jetzt Anadyomene stellata Wulfen C Agardh Fucus musciformis jetzt Hypnea musciformis Wulfen J V Lamour Fucus filamentosus jetzt Spyridia filamentosa Wulfen Harv Fucus simplex jetzt Digenea simplex Wulfen C AgardhEhrungen BearbeitenIhm zu Ehren wurde die Gattung Wulfenien Wulfenia Jacq der Pflanzenfamilie der Wegerichgewachse Plantaginaceae benannt 3 Auch die Wulfen Hauswurz durch David Heinrich Hoppe und Wulfens Mannsschild wurden nach ihm benannt ebenso die Gattung Wulfeniopsis D Y Hong 3 Eine Buste Franz Xaver von Wulfens steht vor dem Europagymnasium der Nachfolgeinstitution des Lyzeums in Klagenfurt Ausserdem wurde eine Gasse in Klagenfurt abgehend vom Viktringer Ring nach ihm benannt Schriften BearbeitenPlantae rariores carinthiacae In Miscellanea austriaca ad botanicam chemiam et historiam naturalem spectantia hrsg von N J Jacquin Vol 1 1778 S 147 163 und Vol 2 1781 S 25 183 Abhandlung vom Karntner Bleispate 1785 Plantae rariores carinthiacae In Collectanea as botanicam chemiam et historiam naturalem hrsg von N J Jacquin Vol I 1786 S 186 364 Vol II 1788 S 112 234 Vol III 1789 S 3 166 Vol IV 1790 S 227 348 Descriptiones Quorumdam Capensium Insectorum 1786 Digitalisat Plantae rariores descriptae 1803 Cryptogama aquatica 1803 Flora Norica phanerogama 1858 postum hrsg von Eduard Fenzl und GrafBelege BearbeitenMarianne Klemun Franz Xaver Freiherr von WULFEN Jesuit und Naturforscher Die erste naturkundliche Bestandsaufnahme in Karnten In Carinthia II 179 99 1989 S 5 17 zobodat at PDF Marianne Klemun Die Editionsgeschichte der Flora norica Wulfens In Carinthia II 179 99 1989 S 19 28 zobodat at PDF Marianne Klemun Zur naturwissenschaftlichen Erforschungsgeschichte Karntens In Carinthia II 178 98 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Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Franz Xaver von Wulfen beim IPNI Biographie auf Michael J Wynne s Website englisch Eintrag zu Franz Xaver von Wulfen im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Einzelnachweise Bearbeiten Antonio Schmidt Brentano Kaiserliche und k k Generale 1618 1815 Osterreichisches Staatsarchiv 2006 S 112 Mitgliederverzeichnis Leopoldina Franz Xaver Frhr von Wulfen a b Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Teil I und II Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 ISBN 978 3 946292 26 5 doi 10 3372 epolist2018 Normdaten Person GND 117388661 lobid OGND AKS LCCN nr00025470 VIAF 17998481 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wulfen Franz Xaver vonALTERNATIVNAMEN Wulfen Franz Xaver Freiherr von Wulfen Franz Xavier vonKURZBESCHREIBUNG Botaniker und MineralogeGEBURTSDATUM 5 November 1728GEBURTSORT BelgradSTERBEDATUM 16 Marz 1805STERBEORT Klagenfurt Abgerufen von https de wikipedia org w 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