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Franz Stappers 2 November 1884 in Issum 25 Marz 1945 in Luttringhausen war ein deutscher katholischer Geistlicher der wahrend der Zeit des Nationalsozialismus im Zuchthaus Luttringhausen umkam Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Ausbildung 2 Wirken 3 Verfolgung durch den Nationalsozialismus 4 Verhaftung und Tod 5 Ehrungen 6 LiteraturHerkunft und Ausbildung BearbeitenFranz Stappers wurde als Sohn von Franz Stappers und seiner Ehefrau Sybilla geb Schwewels geboren und besuchte nach der Issumer Volksschule in Emmerich wo er im Hoppe schen Knabenkonvikt lebte das Konigliche katholische Gymnasium Nach dem Abitur trat er ins Collegium Borromaeum in Munster ein und studierte an der dortigen Koniglichen Universitat Philosophie und Katholische Theologie Nach Studienabschluss wechselte Stappers ins Priesterseminar und wurde am 5 Juni 1909 zusammen mit 42 anderen jungen Mannern im Hohen Dom von Bischof Hermann Jakob Dingelstad zum Priester geweiht Zu seinem Weihekurs gehorte auch der spatere Bischof Heinrich Wienken Wirken BearbeitenEine erste Anstellung fuhrte Stappers nach der Priesterweihe zunachst als Kaplan an die Pfarrkirche St Antonius in Hau bis er kurz nach dem Tod von Bischof Dingelstad am 11 April 1911 zum Kaplan an St Urbanus in Winnekendonk und am 14 Juli 1920 von Bischof Johannes Poggenburg zum Kaplan an St Willibrord in Kellen ernannt wurde Am 13 April 1929 schliesslich ernannte Bischof Poggenburg ihn zum Kaplan an St Maria Himmelfahrt in Bracht Als am 13 August 1930 Papst Pius XI mit der Bulle Pastoralis officii nostri das Bistum Aachen errichtete wurde auch Bracht aus dem Bistum Munster ausgegliedert und mit den dort tatigen Geistlichen dem neuen Bistum Aachen zugewiesen Am 30 Januar 1934 ernannte ihn sein neuer Bischof Joseph Vogt als Nachfolger von Anton Heinen zum Pfarrer von St Maria Himmelfahrt in Rickelrath Verfolgung durch den Nationalsozialismus BearbeitenIm Rahmen der Sittlichkeitsprozesse gegen Ordensangehorige und Priester nahm die Gestapo im Jahr 1936 Ermittlungen gegen Stappers auf um ihm Homosexualitat nachweisen zu konnen Obwohl die Behorden keine Beweise erbringen konnten wurde das Verfahren erst im Herbst 1942 eingestellt Bestehen blieb zunachst der Vorwurf der leichten Korperverletzung eines ehemaligen Messdieners der sich jedoch ebenfalls als unrichtig erwies weswegen auch diese Ermittlungen im November 1942 eingestellt wurden Verhaftung und Tod BearbeitenWegen gemeinsamen Abhorens auslandischer Sender eines so genannten Rundfunkverbrechens wahrend eines Konveniats im Jahr 1941 wurden insgesamt elf Aachener Diozesanpriester festgenommen unter ihnen Franz Stappers der am 2 Oktober 1941 in Haft kam Am 23 Marz 1942 verurteilte ihn das Sondergericht Dusseldorf zu sechs Monaten Gefangnis die er in Dusseldorf abzusitzen hatte Unmittelbar vor Stappers geplanter Entlassung am 2 April 1942 intervenierte die Aachener Gestapo nach Rucksprache mit dem Reichssicherheitshauptamt in Berlin telegrafisch bei den Dusseldorfer Behorden und verhinderte so seine Freilassung Die Aachener Gestapo hatte fur ihn in Berlin Schutzhaft und Uberfuhrung in ein Konzentrationslager beantragt Daraufhin fand am 1 Juni 1942 eine erneute Verhandlung statt diesmal vor dem Reichsgericht in Leipzig in der Stappers nun zu funf Jahren Zuchthaus verurteilt wurde die er in Luttringhausen abzubussen hatte Dort sass er nahezu zweieinhalb Jahre in Einzelhaft bis er im September 1944 zu einem anderen Priester in die Zelle verlegt wurde Am 17 Marz 1945 erkrankte Stappers an einer Darminfektion wurde ohne ausreichende Behandlung am 23 Marz wieder in eine Einzelzelle verlegt und dort am Morgen des 26 Marz tot aufgefunden Franz Stappers ist am 30 Marz dem Karfreitag des Jahres 1945 auf dem katholischen Friedhof in Lennep beigesetzt worden Ehrungen BearbeitenDie katholische Kirche hat Franz Stappers als Glaubenszeugen in das deutsche Martyrologium des 20 Jahrhunderts aufgenommen In Winnekendonk erinnert an der Kreuzung Heiligenweg Niersstrasse seit 2010 eine Stele Glaubenszeugen am Niederrhein unter anderem an Franz Stappers Literatur BearbeitenSozialistische Jugend Deutschlands Die Falken Landesverband Nordrhein Westfalen Kreisverband Heinsberg Duren Hrsg Widerstand und Verfolgung im Kreis Heinsberg in Bildern und Dokumenten Heinsberg 1981 S 20 Klaus Fettweis Zwischen Herr und Herrlichkeit Zur Mentalitatsfrage im Dritten Reich an Beispielen aus der Rheinprovinz Veroffentlichungen des Bischoflichen Diozesanarchivs Aachen Bd 42 Aachen 1989 S 153 Ulrich von Hehl Hrsg Priester unter Hitlers Terror Eine biographische und statistische Erhebung Verlag Ferdinand Schoningh Paderborn 4 Aufl 1998 ISBN 3 506 79839 1 Bd I S 308 Herbert Arens Pfarrer Franz Stappers In Helmut Moll Hrsg im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz Zeugen fur Christus Das deutsche Martyrologium des 20 Jahrhunderts Paderborn 1999 7 uberarbeitete und aktualisierte Auflage 2019 ISBN 3 506 78012 3 Bd I S 24 27 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 22 November 2017 PersonendatenNAME Stappers FranzKURZBESCHREIBUNG deutscher katholischer Geistlicher NS OpferGEBURTSDATUM 2 November 1884GEBURTSORT IssumSTERBEDATUM 25 Marz 1945STERBEORT Luttringhausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Stappers amp oldid 188517389