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Franz Schuch der Altere um 1716 in Wien Dezember 1763 in Frankfurt an der Oder war ein deutscher Schauspieler und Leiter einer reisenden Theatertruppe osterreichischer Herkunft Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Rezeption 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenSeine Schulzeit die er an einem Jesuitenkolleg bei Wien absolvierte brach Schuch nach einigen Jahren ohne Abschluss ab Er schloss sich Carl Friedrich Reibehand 1754 und dessen Theater Gesellschaft an Deutsche Wanderbuhne Dort spielte er u a zusammen mit Johann Friedrich Lorenz und Carl Friedrich Rademin Schuch gefiel nicht nur als Schauspieler und Marionettenkunstler dem Publikum sondern er konnte auch immer wieder mit eigenen kleinen Stucken meistens Bearbeitungen Erfolge erzielen Nach einigen Jahren verliess er Reibehand und grundete seine eigene Theatergesellschaft Wahrend dieser Zeit war er mit der osterreichischen Schauspielerin Barbara Rademin verheiratet die er bei seinem Kollegen Filippo Nicolini in Braunschweig kennengelernt hatte Diese Ehe bestand nur kurze Zeit und Schuch heiratete bald darauf in Gera eine Tochter des Schuldirektors Schleissner Mit ihr hatte er drei Sohne Franz Christian und Wilhelm Als seine Ehefrau starb heiratete Schuch 1754 in dritter Ehe die Tochter seines Kollegen Kohler 1742 wurde Schuch von der Stadt Breslau das Privilegium Privativum erteilt und ab Oktober des darauf folgenden Jahres durfte er auch ausserhalb Schlesiens mit seiner Truppe auftreten In Breslau liess er ein Theater errichten heute befindet sich dort das Polnische Theater Breslau Weitere Touren fuhrten ihn bis nach Bern 1747 und Strassburg 1749 aber auch in Deutschland trat er zwischen Regensburg 1748 Lubeck 1753 und Berlin 1754 auf In Berlin liess er sich dann auch nieder und spielte die erste Zeit auch regelmassig im Umland Da er uber keinerlei feste Spielstatte verfugte erteilte man ihm mit Wirkung vom 17 August 1755 das General Privileg fur Preussen Damit waren seine regelmassigen Auftritte zwischen Berlin Danzig Konigsberg und Stettin gesichert Anlasslich eines Gastspiels in Breslau konnte Schuch auch das Burgerrecht fur sich erwerben Erst sein Sohn Franz Schuch der Jungere konnte fur die Schuch sche Truppe eine feste Spielstatte finden In der Behrenstrasse 55 konnte er das Schuch sche Theater eroffnen Franz Schuch starb im Dezember 1763 in Frankfurt Oder und fand dort auch seine letzte Ruhestatte Rezeption BearbeitenJohann Christoph Gottsched versuchte zusammen mit Friederike Caroline Neuber das deutsche Theater zu reformieren Hohepunkt dabei war 1737 ihr offentliches Verbrennen einer Harlekin Puppe mit dem das Image des Spassmachers besiegt werden sollte Schuch hielt nach eigenem Bekunden von dieser Reform sehr wenig Er trat weiterhin als Harlekin bzw als Wiener Hanswurst Lustige Person auf und hatte wie sein Kollege Josef Anton Stranitzky grossen Erfolg beim Publikum Des Weiteren gilt Schuch als erster in Deutschland der in seinen Auffuhrungen regelmassig Ballett Szenen einband Als Prinzipal eines eigenen Ensembles uberlebte er den Siebenjahrigen Krieg und stand auch wirtschaftlich in direkter Konkurrenz zu Konrad Ernst Ackermann und Johann Friedrich Schonemann Sein Kostum beschreibt Karl Friedrich Flogel 1 und auch in der Sammlung von Georg Wolfgang Panzer 2 ist ein Portrat Schuchs enthalten In Schuchs Theatergesellschaft spielten uber die Jahre u a Johann Anton Stenzel 1705 1781 Conrad Ekhof 1720 1778 Adam Gottfried Uhlich 1718 1753 Christian Gottlob Stephanie um 1733 1798 Johann Gottfried Bruckner 1730 1786 Johann Christian Brandes 1735 1799 Karl Theophil Dobbelin 1727 1793 Friederike Sophie Seyler um 1737 1789 und Susanne Mecour 1738 1815 Schriften Auswahl BearbeitenEigene WerkeDie listigen und seltsamen Streiche des weltberuchtigten Cartouche Die Geburt des Harlekins aus dem Ei Die wunderbaren Begebenheiten eines spanischen Edelmanns unter dem Namen Don Gartias mit Hanns Wurst einem lacherlichen Erfinder seltsamer Lustbarkeiten Scapin der Galante und curieus verliebte Stallmeister zu Fuss Der durch Zauberei begluckte in vierzehnerley Gestalt verwandelte sich selbst ermordende und wieder aus dem Grabe hervorkommende Arlequin BearbeitungenChristian Furchtegott Gellert Gotthold Ephraim Lessing August Wilhelm Schlegel Adam Gottfried Uhlich Pierre Corneille Carlo Goldoni Ludvig Holberg Moliere William ShakespeareLiteratur BearbeitenChristian Heinrich Schmid Chronologie des deutschen Theaters Leipzig 1775 Digitalisat Nachdruck Gesellschaft fur Theatergeschichte Berlin 1902 Constantin von Wurzbach Schuch Franz Vater In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 32 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1876 S 116 Digitalisat Ludwig Eisenberg Franz Schuch Anmerkung zu Schuch Proska Clementine von in Grosses Biographisches Lexikon der Deutschen Buhnen im XIX Jahrhundert Paul List Leipzig 1903 S 932 Textarchiv Internet Archive Johannes Klopfleisch Schuch Franziskus In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 54 Duncker amp Humblot Leipzig 1908 S 234 238 Valeska Valipour La pratique theatrale dans l Allemagne de la seconde moitie du 18e siecle 1760 1805 Dissertation Universitat Paris III Sorbonne Nouvelle 2011 PDF Datei Einzelnachweise Bearbeiten Karl F Flogel Flogel s Geschichte des Grotesk Komischen Harenberg Dortmund 1978 ISBN 3 921846 24 2 Nachdr d Ausg Leipzig 1862 heute im Bestand des Germanischen Nationalmuseums Normdaten Person GND 138219397 lobid OGND AKS VIAF 88268230 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schuch Franz der AltereKURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler osterreichischer HerkunftGEBURTSDATUM um 1716GEBURTSORT WienSTERBEDATUM Dezember 1763STERBEORT Frankfurt an der Oder Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Schuch der Altere amp oldid 231190891