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Franz Samuel Stromszky auch Stromssky Stromsky 13 Juli 1792 in Bosing Konigreich Ungarn 20 Juli 1861 in Pressburg Konigreich Ungarn evangelischer Pastor und Superintendent Franz Samuel StromszkyInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wurdigung 3 Nachkommen 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise und AnmerkungenLeben BearbeitenFranz Samuel Stromszky wurde als Sohn des burgerlichen Fleischhauermeisters Samuel Stromszky und seiner Ehefrau Therese geb Staminger in Bosing geboren Den ersten Schulunterricht erhielt er in seiner Vaterstadt anschliessend besuchte er die Lateinschule in Raab um auch die ungarische Sprache zu erlernen Seine Studien setzte er in Pressburg fort die er 1812 mit Erfolg abschloss Nach einer Zwischenzeit als Hauslehrer im Komitat Trentschin und in der Steiermark inskribierte er 1816 an der Universitat Tubingen Danach kehrte er in seine Heimat zuruck und wurde vom Superintendenten Johann Wachter in Wien zum Pfarrer ordiniert wurde Seine erste Pfarrstelle trat er im Vikariat Brunn an Am 12 Juli 1823 ubernahm er das Pfarramt in Hillersdorf Osterreichisch Schlesien Wahrend eines Besuches in seiner Heimat traute er seinen Schwager der Pfarrer in St Georgen war Auf die bei der Trauung anwesenden Pressburger Pfarrer Karl Samuel Biermann 1 und Matthias von Habermayer machte die Traurede einen solch gunstigen Eindruck dass sie ihn einluden wahrend des Ungarischen Landtages in Pressburg eine Predigt zu halten Diese Predigt hielt Stromszky in Anwesenheit der Palatinessa von Ungarn der Erzherzogin Maria Dorothea von Wurttemberg die von dessen Predigt sehr beeindruckt war Nach einer Zwischenzeit in Ragendorf Komitat Wiesenburg wurde er von der Deutschen Evangelischen Kirchengemeinde A B in Pressburg zum Seelsorger gewahlt Seine Antrittspredigt hielt er am 18 Oktober 1829 Durch ausserordentlich erfolgreiche Gemeindearbeit entwickelte sich Pfarrer Stromszky zu einem der beliebtesten Prediger in Pressburg und Umgebung Da er in dieser Stellung auch sehr rasch das Vertrauen seiner Pfarrkollegen erlangte wurde er nach dem Tode seines Vorgangers D Paul Bilnitza 2 am 14 Juli 1835 zum Superintendenten fur den Bezirk Cisdanubien 3 der Ungarlandischen Evangelischen Kirche A B gewahlt In der Pressburger Zeitung konnte man am 17 Juli 1835 folgenden Kurzbericht daruber lesen Uber die vorgestern am 14ten d hier vor sich gegangene Wahl des Superintendenten der evangelischen Gemeinden A B im diesseitigen Donaudistrikt melden wir vorlaufig dass Herr F r a n z S a m u e l S t r o m ss k y einer der drei Prediger der hiesigen evangel deutschen Gemeinde mit grosser Stimmenmehrheit gewahlt und hierauf gestern feyerlich introduziert worden ist 4 nbsp Titelseite einer Trauerpredigt die aus Anlass des Ablebens von Kaiser Franz II in Anwesenheit von Palatin Joseph von Superintendent Stromszky in der Deutschen Evangelischen Kirche A B zu Pressburg gehalten wurde Da er mit der Ungarischen Revolution der Jahre 1848 1949 nicht nur sympathisierte sondern auch aktiv daran teilnahm wurde er am 19 Februar 1850 gezwungen das Amt des Superintendenten niederzulegen In seiner Pressburger Gemeinde die ihm das Amt des Seniors ubertrug setzte er sich vor allem um die Neugestaltung des Pressburger Evangelischen Lyzeums ein Er unternahm zahlreiche Reisen nach Deutschland und pflegte hervorragende Kontakte zum Gustav Adolph Werk welches seine Arbeit finanziell tatkraftig unterstutzte Ausserdem wirkte er als Professor am Pressburger Lyzeum Nach Konsolidierung der politischen Lage im Konigreich Ungarn erhielten die protestantischen Kirchen Ungarns im Jahre 1860 ihre gesetzlichen Freiheiten zuruck Daraufhin wurde Pfarrer Stromszky am 12 Juli 1861 wieder in sein ehemaliges Amt als Superintendent eingesetzt Franz Samuel Stromszky starb am 20 Juli 1861 in Pressburg Er wurde am Gaistor Friedhof in Pressburg bestattet Die Leichenrede und Einsegnung am offenen Grabe wurde von Pfarrer Carl August Raabe 5 vollzogen Die Pressburger Zeitung schrieb uber Stromszkys Ableben und Bestattung folgendes Pressburg 23 Juli Die hiesige evangelische Gemeinde hatte an dem heutigen Nachmittage eine ergreifende Trauerfeierlichkeit sie galt dem wahrhaft ehrwurdigen nach schmerzvoller Krankheit ihr entrissenen Seelsorger dem Superintendenten und Pfarrer Herrn Franz Samuel Stromssky Um vier Uhr wurde der in der ungarisch slawischen Kirche beigesetzte Leichnam unter hochst zahlreicher Begleitung von Theilnehmenden mit Chorgesang von den HH Predigern aus der Umgegend in feierlichen Zuge in die deutsche Kirche getragen Die Kirche war der feierlichen Handlung entsprechend mit schwarzen Tuch ausgeschlagen und beleuchtet sowie von Zuhorern uberfullt Der Sarg ward im Kreuzgange niedergesetzt und nach einem kurzen Kirchenliede trat der Senior des Neutraer Seniorates Herr Samuel Tessak 6 Prediger in Szenitz vor den Altar und hielt die Liturgie nach Beendigung derselben verlas er den Lebenslauf des Verstorbenen welcher seiner Reichhaltigkeit wegen Aufmerksamkeit verdiente Hierauf ertonte der feierliche ergreifende Gesang der hiesigen Liedertafel und wahrend dessen betrat der Senior des Pressburger Seniorates und Prediger in Modern Herr Hollerung 7 die Kanzel und hielt eine gehaltvolle Rede uber das Thema Die Gemeinde am Sarge ihres treuen Seelenhirten nach Anleitung des Textes Ebr XIII 7 8 Nach Beendigung der kirchlichen Feier setzte sich unter ungeheuerem Menschenandrangs der grosse Zug in Bewegung nach dem Friedhofe vor dem Gaisthore auf dem Wege dahin ward de Sarg theils von hiesigen Weingartnern theils den Landsleuten aus der Au und Oberufer getragen Auf dem Friedhof angelangt wurde der Sarg uber dem offenen Grabe niedergelassen und nach einem kurzen Leichengesange sprach der ehrwurdige Prediger unserer Gemeinde Herr August Raabe 5 Worte voll Kraft und Weihe vor dem im Kreise versammelten Trauernden und entwarf mit wenigen Worten das Bild des Gerechten wie sein Gedachtnis in Segen bleibe Nach der kirchlichen Einsegnung des nun in s Grab zu senkenden Todten bildete ein ergreifender Gesang von der Liedertafel meisterhaft vorgetragen den wurdigen Schluss der Feierlichkeit 9 Wurdigung BearbeitenTheologisch gehorte Stromszky den gemassigten theologischen Rationalismus an In seinen Predigten war Stromszky nie von einer damals ublichen Schonrednerei ganz frei Aber er hat niemals gegen die Heiltatsachen gepredigt sondern sich auf die paranetische Verwertung der Bibeltexte beschrankt Im Sinne dieses gemassigten theologischen Rationalismus stellte er 1845 ein neues Deutsches Evangelisches Gesangbuch 10 fur die Pressburger Gemeinde zusammen dass ein halbes Jahrhundert in der Gemeinde in Gebrauch war Zahlreiche Arbeiten Stromszkys sind auch in Druck erschienen Die Bedeutendsten davon waren Trauerpredigt bei der Gedachtnisfeier Sr Hochstseligen Majestat des Kaisers und Konigs Franz Pressburg 1835Jesus Christus in den Tagen seiner irdischen Vollendung Pressburg 1840 Predigt zur dritten Sakularfeier des Todestages Dr Martin Luthers Pressburg 1846 Feier der Grundsteinlegung an dem neuerbauten Lycealgebaude der ev Gemeinde zu Pressburg Pressburg 1855Nachkommen BearbeitenAm 15 Mai 1820 heiratete Franz Samuel Stromszky Elisabeth Richter 11 aus Bosing Aus der Ehe gingen sieben Sohne und zwei Tochter hervor Sein altester Sohn Adolph fiel in der Ungarischen Revolution im Jahre 1848 Literatur BearbeitenC E Schmidt S Markusovssky G Ebner Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde A B zu Pressburg 2 Bde Pozsony 1906 Evanjelicka encyklopedia Slovenska Redaktion Borislav Petrik und Peter Rybar Bratislava 2001 ISBN 80 968671 4 8 slowakisch Arbeiter in Gottes Weinberg Lebensbilder deutscher evangelischer Pfarrer in und aus der Slowakei im 20 Jahrhundert Redaktion Andreas Metzl Stuttgart 2004 ISBN 80 88903 63 7 Anton Klipp Fragmente zur Geschichte des Protestantismus in Altungarn in Karpatenjahrbuch 2006 Jg 57 Stuttgart 2005 ISBN 80 88903 78 5 Franz Samuel Stromsky Festpredigten gehalten vor der evangelischen Gemeinde zu Hillersdorf 1828 Brunn M Christian Ferdinand Hochstetter und Franz Samuel Stromsky Acht Predigten vor der Brunner evangelischen Gemeinde gehalten 1819 BrunnWeblinks BearbeitenOsterreichisches Biographisches LexikonEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Karl Samuel Biermann 22 August 1769 in Pressburg Konigreich Ungarn 28 April 1835 ebd war zwischen 1815 und 1829 erster Prediger der Deutschen Evangelischen Kirchengemeinde A B in Pressburg D Paul Bilnitza 23 Januar 1772 in Kuntapolca Konigreich Ungarn 24 November 1834 in Pressburg evangelischer Prediger der slowakischen Gemeinde und ab 1829 bis zu seinem Tode Superintendent der Ungarlandischen Evangelischen Kirche A B fur den Kirchendistrikt Cisdanubien diesseits der Donau Er war auch als Professor am Pressburger Evangelischen Lyzeum tatig Die Ungarnlandische Evangelische Kirche A B war gemass der Resolutio Carolina in vier Kirchenbezirke gegliedert denen jeweils ein Superintendent vorstand Pressburger Zeitung vom 17 Juli 1835 S 1 a b Carl August Raabe 2 Oktober 1804 in Pressburg 26 Juli 1878 in Gmunden Oberosterreich war zwischen 1843 und 1878 Prediger der Deutschen Evangelischen Kirchengemeinde A B in Pressburg Adolph Samuel Teszak 1799 1866 war Senior des Seniorates Neutra und Pfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde A B von Szenitz Karl Christoph Hollerung war zwischen 1839 und 1864 Pfarrer der Deutschen Evangelischen Kirchengemeinde A B in Modern und Senior des Pressburger Seniorates Gedenkt eurer Lehrer die euch das Wort Gottes gesagt haben ihr Ende schaut an und folgt dem Beispiel ihres Glaubens Predigttext Hebr 13 7 nach Lutherbibel 2017 Pressburger Zeitung vom 24 Juli 1861 S 4 Dieses Gesangbuch wurde erst 1895 durch die Herausgabe eines von Pfarrer Carl Eugen Schmidt redigierten Gesangbuches abgelost Mit diesem Gesangbuch setzte sich Schmidt fur die Wiedergeburt eines bekenntnisberussten Luthertums auf der Grundlage strenger Bibeltreue ein Elisabeth Richter war die Tochter des evangelischen Pfarrers Andreas Jacobus Richter Richter war zwischen 1803 und 1822 Pfarrer und Senior der Deutschen Evangelischen Kirchengemeinde A B in Bosing Er war es der Stromszky in jungen Jahren forderte Normdaten Person GND 1048235912 lobid OGND AKS VIAF 306376824 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stromszky Franz SamuelALTERNATIVNAMEN Stromssky Franz Samuel Stromsky Franz SamuelKURZBESCHREIBUNG evangelischer Pastor und SuperintendentGEBURTSDATUM 13 Juli 1792GEBURTSORT Bosing Konigreich UngarnSTERBEDATUM 20 Juli 1861STERBEORT Pressburg Konigreich Ungarn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Samuel Stromszky amp oldid 229261376