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Franz Wilhelm Peter Maria Haacken 7 Januar 1911 in Aachen 1 Januar 1979 in Uitwellingerga Niederlande war ein deutscher Grafiker Buchgestalter und Trickfilmer Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Werk Auswahl 2 1 Als Autor 2 2 Als Illustrator 3 Ausstellungen 3 1 Einzelausstellungen 3 2 Ausstellungsbeteiligungen 4 Werke in offentlichen Sammlungen 5 Auszeichnungen 6 Literatur 6 1 Monographien 6 2 Lexika 6 3 Sekundarliteratur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenHaacken wachst in burgerlichen Verhaltnissen in Aachen auf Sein Vater ist Prokurist die Mutter Hausfrau Fruh entdeckt er das Zeichnen fur sich Am Realgymnasium fordert der Maler Engelbert Mainzer sein Talent und ermutigt ihn 1931 zu einem Studium an der Kunstgewerbeschule Aachen 1 Haacken studiert hier bis 1933 beim Architekten Hans Schwippert und ist Werkstattschuler des fuhrenden Kirchenglaskunstlers Anton Wendling Bekannte Kommilitonen dieser Ara sind die Maler Bert Heller Karl Fred Dahmen und Karl Otto Gotz Haacken schlagt eine Karriere als Gebrauchsgrafiker ein lebt zeitweilig auf dem Inselhof einer landwirtschaftlichen und kunstgewerblichen Werkgemeinschaft in Zempin auf der Insel Usedom 2 1936 zieht er nach Berlin Hier kommt er durch Auftrage fur Werbeateliers und die Reichsanstalt fur Bild und Film in Wissenschaft und Unterricht RWU erstmals mit dem Trickfilm in Beruhrung 1940 wird er zum Kriegsdienst herangezogen In der Sowjetunion schwer verletzt uberlebt er den Zweiten Weltkrieg in Berlin weil er nach langem Lazarettaufenthalt von der RWU als unabkommlich eingestuft wird 3 Unmittelbar nach Kriegsende beginnt eine intensive kunstlerische Arbeit fur Verlage Theater und Film Sein Dachatelier im Westteil Berlins wird zum Treffpunkt bekannter Kunstler wie Heinz Trokes Jan Bontjes van Beek Lotte Reiniger Edwin Redslob Friedrich Luft oder Hilde Korber 4 Er reussiert mit Holzschnitten und ab 1946 mit ersten Kinderbuchillustrationen fur den progressiven Felguth Verlag Schnell folgen Bucher fur den Gebruder Weiss Verlag den Kinderbuchverlag Zeitschriftenbeitrage fur Horizont Aufbau Ulenspiegel Tagesspiegel Ausstellungen in Berlin und Aachen folgen Parallel verfolgt er weiter filmische Experimente u a mit dem Schauspieler Paul Bildt und dem Komponisten Boris Blacher 5 Wahrend der Berliner Blockade fertigt er einen der ersten Langtrickfilme nach dem Krieg Das Spatzenfest 1948 6 die Presse macht ihn zum Walt Disney in der Bodenkammer 7 Ab 1949 beginnt die Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht Haacken gestaltet zusammen mit Peter Palitzsch Plakate fur das Berliner Ensemble 8 Umschlage und Illustrationen einiger fruher Bucher Kalendergeschichten Der verwundete Sokrates beide 1949 Haacken entwirft in den nachsten zehn Jahren uber 60 Plakate und Programmhefte fur weitere Berliner Theater Volksbuhne Berlin Deutsches Theater Berlin Staatsoper Berlin und Metropoltheater Neben Kinderbuchern illustriert er Literatur von Autoren wie Lion Feuchtwanger Alfred Kantorowicz Gottfried Keller M Y Ben Gavriel August Scholtis Manfred Hausmann Luise Rinser 1958 erscheint sein bis heute erfolgreichstes Buch die Illustrationen zu Sergej Prokofjews Peter und der Wolf das in jenem Jahr zum schonsten Buch der DDR gekurt wird Im selben Jahr entwirft er Glasbilder fur die Kirche St Barbara in Alsdorf Ofden in der Nahe von Aachen 9 Zeitgleich macht er weiter Werbefilme vor allem fur Hello Weber mit dem er 1956 eine Auszeichnung bei der Werbebiennale in Cannes erringen kann 10 Ab Mitte der 1950er Jahre bis Anfang 1970er Jahre produziert er auch regelmassig Filme fur Schule und Lehre fur das FWU Institut fur Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht und verschiedene Landesbildstellen 1960 zieht er sich aus der Buchgestaltung zuruck und wird Atelierleiter des Markenfilm Trickfilmstudios in Wedel bei Hamburg Von der Werbung unterfordert kehrt er 1967 zum Buch zuruck Er illustriert erfolgreich Lewis Carrolls Alice im Wunderland fur den Alfred Holz Verlag Es beginnt die Phase eigener Bild und Nonsensgeschichten Die turnende Tante und andere Pinneberger Geschichten 1968 Eine Kuh aus Pinneberg 1972 Pflaumenmus tut s auch 1972 Der violette Studienrat 1972 Ein Narr ein Weiser und viele Tiere 1973 Einige dieser Geschichten verfilmt er spater selbst furs Fernsehen Sendung mit der Maus 1972 Ubersiedlung nach Uitwellingerga Niederlande von wo aus er weiterhin fur bekannte Kinderbuchverlage wie Otto Maier Ravensburg Cecilie Dressler oder Friedrich Oetinger illustriert Das Erscheinen seines letzten eigenen Buchs erlebt er nicht mehr Django eine Bilderbuch Biographie uber den Jazzgitarristen Django Reinhardt sieht das Licht der Offentlichkeit im Sommer 1979 ein halbes Jahr nach Haackens plotzlichem Tod Haacken arbeitet mit verschiedenen Techniken dem Holzschnitt und dem Schabblatt orientiert an Expressionismus und Neuer Sachlichkeit der Federzeichnung ironisch karikierend und der ligne claire des Comics anverwandt der Papierplastik mit verbluffend raumlichem Effekt und dem Trickfilm bei dem alle drei Techniken in wechselnden Anteilen Anwendung fanden Der asketisch ausgemagerte Zeichenstil 11 und die gedampfte Kolorierung gaben seinem Werk eine unverwechselbare Identitat Werk Auswahl BearbeitenAls Autor Bearbeiten Das Loch in der Hose Kinderbuchverlag Berlin 1951 30 Seiten Die turnende Tante und andere Pinneberger Geschichten Verlag Gerhard Stalling Oldenburg Hamburg 1968 46 Seiten Eine Kuh aus Pinneberg Parabel Verlag Munchen 1972 32 Seiten Pflaumenmus tut s auch Broschek Verlag Hamburg 1972 48 Seiten Der violette Studienrat Georg Bitter Verlag Recklinghausen 1972 30 Seiten Ein Narr ein Weiser und viele Tiere Georg Bitter Verlag Recklinghausen 1973 48 Seiten Django Otto Maier Verlag Ravensburg 1979 36 Seiten Als Illustrator Bearbeiten Arthur Felguth Seidenquast s Rosenhochzeit Felguth Verlag Berlin 1946 25 Seiten Loman d i Josef Scholtes O Freude uber Freude Felguth Verlag Berlin 1947 24 Seiten Kreki d i Paul Gustav Chrzescinski Husch das gute Gespenst Felguth Verlag Berlin 1948 48 Seiten August Scholtis Die Fahnenflucht Gustav Spielberg Chronos Verlag Berlin 1948 128 Seiten Bertolt Brecht Kalendergeschichten Gebruder Weiss Verlag Berlin 1949 183 Seiten Bertolt Brecht Der verwundete Sokrates Kinderbuchverlag Berlin Dresden 1949 28 Seiten Kreki Ein dicker Mann ein dunner Mann ein schwarzer Mann Peter Paul Verlag Feldberg Mecklenburg 1949 35 Seiten Gottfried Keller Die drei gerechten Kammacher Aufbau Verlag Berlin 1950 170 Seiten Samuil Marschak Mister Twister Kinderbuchverlag Berlin Dresden 1950 16 Seiten I D Wassilenko Peps und Peter Kinderbuchverlag Berlin Dresden 1950 99 Seiten Andre Maurois d i Emile Salomon Wilhelm Herzog Das Land der 36000 Wunsche Gebruder Weiss Berlin 1951 86 Seiten Lisa Tetzner Der kleine Su aus Afrika Gebruder Weiss Berlin Munchen 1952 147 Seiten Bertolt Brecht Kalendergeschichten Aufbau Verlag Berlin 1954 229 Seiten Manfred Hausmann Abel mit der Mundharmonika S Fischer Verlag Frankfurt Main Hamburg 1955 179 Seiten Lion Feuchtwanger Pep J L Wetcheeks amerikanisches Liederbuch Aufbau Verlag Berlin 1957 85 Seiten Alfred Kantorowicz Meine Kleider Aufbau Verlag Berlin 1957 90 Seiten M Y Ben Gavriel d i Eugen Hoeflich Das Haus in der Karpfengasse Colloquium Verlag Otto H Hess Berlin Dahlem 1958 239 Seiten Sergej Prokofjew Peter und der Wolf Alfred Holz Verlag Berlin 1958 58 Seiten Lewis Carroll Alice im Wunderland Alfred Holz Verlag Berlin 1967 193 Seiten Hans Christian Andersen Der Tannenbaum Carlsen Verlag Reinbek 1969 20 Seiten Jan Prochazka Der Karpfen Georg Bitter Verlag Recklinghausen 1974 60 Seiten L Frank Baum Der Zauberer Oz Otto Maier Verlag Ravensburg 1975 206 Seiten Lewis Carroll Alice im Spiegelland Edition Holz im Kinderbuchverlag Berlin 1976 200 Seiten Magda Szabo Inselblau Otto Maier Verlag Ravensburg 1976 192 Seiten Ausstellungen BearbeitenEinzelausstellungen Bearbeiten 1945 Berlin Bucherstube Marga Schoeller 1946 Aachen Stadttheater 1947 Berlin Galerie Matthiesen 1950 Aachen Suermondt Ludwig Museum 1968 Ahrenshoop Bunte Stube 1969 Munchen Internationale Jugendbibliothek 1972 Hamburg Galerie der Zentralbucherei 1979 Duisburg Stadtbibliothek 2011 Munchen Internationale JugendbibliothekAusstellungsbeteiligungen Bearbeiten 1946 Berlin Atelier Haacken Exhibition of Film Silhouettes by Lotte Reiniger and Wood Cuts by Frans Haacken 1946 Berlin Kammer der Kulturschaffenden Junge Generation 1950 Berlin Galerie Archivarion Ball der Karikaturisten und des Ordens der Optimisten 1954 Berlin Volksbuhne Das Theaterplakat in Deutschland seit 1945 1954 Berlin Zentrales Haus der Gesellschaft fur Deutsch Sowjetische Freundschaft 1 Deutsche Karikaturen Ausstellung 1961 Berlin Kunstbibliothek Kunstler werben Kunden Deutsche Gebrauchsgraphik nach 1945 1971 Marbach Deutsches Literaturarchiv im Schiller Nationalmuseum Buchumschlage 1900 1950 1973 Berlin Kunstbibliothek Werbung fur das moderne Theater 1975 Duisburg Internationale Kinder und Jugendbuchausstellung IKIBU 1978 Recklinghausen Kunsthalle Zwei Verlage aus Recklinghausen Georg Bitter Verlag Verlag Aurel Bongers Kunstwerke und Illustration 1979 Berlin Ausstellungszentrum am Fernsehturm Die Buchillustrationen in der DDR 1949 1979 1988 Koln Josef Haubrich Kunsthalle Die Bilderwelt im Kinderbuch Kinder und Jugendbucher aus funf Jahrhunderten 2006 Augsburg Toskanische Saulenhalle im Zeughaus Brecht in der Buchkunst und Graphik 2007 Schwerin Schleswig Holstein Haus Uberklebt Plakate aus der DDR 2016 Oelsnitz Schloss Voigtsburg Traume in Farben Kinderbuchillustration der DDRWerke in offentlichen Sammlungen BearbeitenBerlin Akademie der Kunste Berlin Deutsches Historisches Museum Berlin Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin Berlin Staatsbibliothek zu Berlin Berlin Stiftung Stadtmuseum Berlin Berlin Stiftung Plakat Ost 12 Dusseldorf Theatermuseum Essen Deutsches Plakat Museum im Museum Folkwang Koln Letter Stiftung Marbach Deutsches Literaturarchiv Marbach Buchumschlagsammlung Curt Tillmann Monchengladbach Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20 JahrhundertsAuszeichnungen BearbeitenWettbewerb zur Forderung der sozialistischen Kinder und Jugendliteratur 1950 1958 Werbebiennale Cannes 1956 Schonstes Buch der DDR 1958 Schonste Bucher 1968 Auswahlliste Deutscher Jugendbuchpreis 1968 Silberne Palme des Internationalen Salons fur Humor in Bordighera 1969 Empfehlungsliste des Katholischen Kinder und Jugendbuchpreises 1979 Literatur BearbeitenMonographien Bearbeiten Imma Wick Frans Haacken 1911 1979 Duisburg Stadtbibliothek Duisburg 1979 44 Seiten Till Schroder Frans Haacken Zeichner zwischen 3 Welten Berlin Gretanton Verlag 2012 233 Seiten ISBN 978 3 00 040470 2 Lexika Bearbeiten Horst Kunnemann Frans Haacken In Lexikon der Kinder und Jugendliteratur Beltz Weinheim Basel 1984 ISBN 3 407 56520 8 S 515 516 Volker Franz Haacken Franz In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 66 de Gruyter Berlin 2010 ISBN 978 3 598 23033 2 S 491 f Till Schroder Frans Haacken S 1 D 8 32 Seiten In Lexikon der Illustration im deutschsprachigen Raum ab 1945 Munchen Richard Boorberg Verlag edition text kritik 2012 3 Nachlieferung Loseblattsammlung ISBN 978 3 86916 024 5 Sekundarliteratur Bearbeiten Ute Liebert Der Felguth Verlag in Berlin in den Jahren 1945 bis 1950 S 75 91 In Schiefertafel Jahrgang VII No 2 3 Pinneberg Renate Raecke Verlag 1985 ISSN 0344 984X Klaus Doderer Hrsg Zwischen Trummern und Wohlstand Literatur der Jugend 1945 1960 Weinheim Basel Beltz Verlag 1988 ISBN 3 407 56515 1 Friedrich Dieckmann Karl Heinz Drescher Hrsg Die Plakate des Berliner Ensembles 1949 1989 Hamburg Europaische Verlagsanstalt 1992 248 Seiten ISBN 3 434 50013 8 Lothar Lang Von Hegenbarth zu Altenbourg Buchillustration und Kunstlerbuch in der DDR Stuttgart Dr Ernst Hauswedell und Co Verlag 2000 284 Seiten ISBN 3 7762 1200 4 Bernhard Frank Marieluise Schaum Hrsg Plakate der Volksbuhne 1949 2001 Berlin Volksbuhne 2008 95 Seiten Till Schroder Frans Haacken Ein vergessener Ikonograph Brechts S 18 25 In Dreigroschenheft 3 2013 Augsburg Wissner Verlag 2013 ISSN 0949 8028 Till Schroder Zwischen Brecht und Bilderbuch Der Grenzganger Frans Haacken S 44 55 In Marginalien Zeitschrift fur Buchkunst und Bibliophilie Heft 211 3 2013 Wiesbaden Otto Harrassowitz Verlag 2013 ISSN 0025 2948 Till Schroder Asket der Linie Der Graphiker Frans Haacken S 21 24 In Graphische Kunst Neue Folge Heft 1 2014 Memmingen Edition Curt Visel 2014 ISSN 0342 3158 Weblinks BearbeitenInfos zum Werkverzeichnis Biographie bei Lexikon der Illustration Besprechung des Werkverzeichnisses im Portal Kunstgeschichte Besprechung des Werkverzeichnisses durch Franz Zauleck fur die Pirckheimer Gesellschaft https www bildindex de ete action queryupdate amp desc 22haacken 2C 20franz 22 20 amp index obj all BildindexEinzelnachweise Bearbeiten Till Schroder Frans Haacken Zeichner zwischen 3 Welten Berlin Gretanton Verlag 2012 ISBN 978 3 00 040470 2 S 13 Kurzeintrag beim Heimatverein Zempin Zwischenbericht der Abteilung I Verwaltung des RWU vom 1 Oktober 1944 Bundesarchiv Signatur R 169 1 Till Schroder Frans Haacken Zeichner zwischen 3 Welten Berlin Gretanton Verlag 2012 ISBN 978 3 00 040470 2 S 28 Vgl Schroder 2012 S 48 Der Film gilt als verschollen Ein Fragment lagert im Bundesfilmarchiv Walt Disney in der Bodenkammer Ein neuer Humorist des Trickfilms stellt sich vor In Stuttgarter Illustrierte 20 November 1949 Nachweis in der Sammlung der Akademie der Kunste Berlin Nachweis bei der Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20 Jh e V Monchengladbach Till Schroder Frans Haacken Zeichner zwischen 3 Welten Berlin Gretanton Verlag 2012 ISBN 978 3 00 040470 2 S 49 Horst Kunnemann Haackens Bildergeschichten eine Kuh im Bademantel In Die Zeit Nr 45 10 November 1972 Sammlungsnachweis der Stiftung Plakat OstNormdaten Person GND 13799883X lobid OGND AKS VIAF 86155082 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Haacken FransALTERNATIVNAMEN Haaken Franz Wilhelm Peter vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Grafiker Buchgestalter und TrickfilmerGEBURTSDATUM 7 Januar 1911GEBURTSORT AachenSTERBEDATUM 1 Januar 1979STERBEORT Uitwellingerga Niederlande Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frans Haacken amp oldid 237270555