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Die Kunstgewerbeschule Aachen war eine ursprunglich als Zeichen und Kunstgewerbeschule gegrundete gewerbliche Schule die ab 1927 unter ihrem Leiter Rudolf Schwarz uberregionale Bedeutung erlangte und 1957 durch das Nordrhein Westfalische Kultusministerium zur Werkkunstschule der Stadt Aachen erhoben wurde Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Leitung unter Schwarz 1 2 Einstellung und Wiedereroffnung 2 Bedeutung 3 Publikationen Auswahl 4 Weblinks 5 QuellenGeschichte BearbeitenDie Kunstgewerbeschule wurde 1904 von der Stadt Aachen und dem Preussischen Staat als Zeichen und Kunstgewerbeschule gegrundet und wandte sich an Handwerker Graphiker und Innenarchitekten Grundungsdirektor war der Architekt Eberhard Abele 1908 konnte in der Sudstrasse ein neues Schulgebaude bezogen werden 1912 bestand das Kollegium aus 9 Lehrern Eberhard Abele Direktor 1904 1913 Hermann Arnold Architekt Carl Burger Bildhauer Robert Gercke Maler Wilhelm Giesbert Kunstschlosser Karl Josef Gollrad Maler Otto Karow Architekt Alfons Letailleur Maler Hans Anetsberger MalerWeitere Lehrauftrage hatten Gertrud Weyrather Engau die Bildhauer Lambert Piedboeuf und Gustav Angelo Venth und der damalige Museumsdirektor H Schweitzer Ausgebildet wurde in den Bereichen Bautechnik Malerei Bildhauerei Kunstschlosserei Lithografie Zeichnen textile Berufe und Zeichenlehrer Leitung unter Schwarz Bearbeiten Im Jahre 1927 wurde Rudolf Schwarz unter anderem durch Empfehlung von Romano Guardini und Dominikus Bohm neuer Direktor der Schule Unter seiner Leitung wurde sie bis zu ihrer Auflosung im Jahre 1934 weit uber Aachen hinaus bekannt Rudolf Schwarz konnte an der Aachener Kunstgewerbeschule sein schon fruher publiziertes Ideal einer Werkschule verwirklichen Er richtete Fachabteilungen fur Baukunst Metallverarbeitung Malerei Plastik und Kunsthandwerk ein und erganzte sie durch Werkstatten fur u a Kunstschmiede Schreinerei Monumentalmalerei Schneiderei Buchdruck sowie fur Goldschmiedekunst Bildhauerei Baukunst und Paramentenstickerei Eine Klasse fur Fotografie kam nicht zustande jedoch konnte Schwarz den Fotografen Albert Renger Patzsch dafur gewinnen die Kunstgewerbeschule und zahlreiche Sakralbauten fotografisch festzuhalten Lehrkrafte und Assistenten fur das Konzept waren unter anderen die Architekten Hans Schwippert und Johannes Krahn die Maler und Glasmaler Anton Wendling und Wilhelm Rupprecht die Goldschmiede Anton Schickel und Wilhelm Giesbert die Bildhauer Hein Minkenberg und Maria Eulenbruch der Leiter der Buchdruckerwerkstatt Ernst Birkner sowie der Kunsthistoriker Peter Mennicken Im Rahmen des Konzepts der Werkschule oder auch Werkgemeinschaft beteiligte sich die Kunstgewerbeschule Aachen an Architektur Wettbewerben bei denen Lehrer und Schuler gleichermassen beteiligt waren Der Schwerpunkt lag vorwiegend auf Sakralbauten und deren Ausstattung Daraus entstanden Gemeinschaftsprojekte wie Haus der Jugend Aachen 1928 Heilig Geistkirche Aachen 1928 nur Wettbewerb Fronleichnamskirche Aachen 1929 Kapelle Burg Rothenfels 1929 Soziale Frauenschule Aachen 1929 Kapelle St Albert in Kreuzau Leversbach 1931 Kapelle und Siedlerschule in Matgendorf 1931 heute in Mecklenburg Vorpommern Bekannte Absolventen aus der Zeit Rudolf Schwarz sind der Maler und Glasmaler Walter Benner die Goldschmiede Fritz Schwerdt und Will Plum die Maler Karl Otto Gotz Josef Candels und Bert Heller die Bildstickerinnen Elisabeth Ellendt und Grete Badenheuer die Kunstler Karl Fred Dahmen und Frans Haacken der Bildhauer Ernst HermannsEinstellung und Wiedereroffnung Bearbeiten Zum 1 April 1934 wurde der Lehrbetrieb eingestellt nachdem die Zahl der Studenten drastisch zuruckgegangen war Fur die gelegentlich angestellte Vermutung die Nationalsozialisten hatten die Schule systematisch zerschlagen gibt es nur wenige Anhaltspunkte Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Aachener Kunstgewerbeschule in den 1950er Jahren auf Initiative des Aachener Malers Carl Schneiders wieder aufgebaut und unter dem Namen Aachener Meisterfachschule wieder eroffnet 1957 wurde sie mit der Anerkennung als hohere Fachschule durch das Nordrhein Westfalische Kultusministerium zur Werkkunstschule der Stadt Aachen Von 1951 bis 1958 erteilte Ernst Gunther Grimme den Kunstgeschichtsunterricht Die Werkkunstschule ging 1971 auf Initiative von Hildegard Reitz in die Fachhochschule Aachen seit 2010 FH Aachen mit ihrem vollen inhaltlichen Spektrum der Studienangebote als Fachbereich Gestaltung auf die sich nun nahe dem ursprunglichen Standort am Boxgraben befindet Am 19 Juni 2010 wurde auf dem Gelande der ehemaligen Werkkunstschule der Spielplatz Werk Kunst Hof eroffnet Bedeutung BearbeitenMit modern denkenden Kunstlern setzte Rudolf Schwarz im Rahmen dieser Offentlichen Bauhutte sowohl im Sakralbau wie auch in deren Ausstattung neue Massstabe Nach der Auflosung der Schule schlossen sich einige der Lehrer und ehemaligen Schuler zu lose organisierten Werkgemeinschaften im Schwarz schen Sinne zusammen und konnten die Idee der Kunstgewerbeschule weiter tragen Dazu gehorten u a Fritz Schwerdt und Will Plum mit Gleichgesinnten in Aachen sowie Anton Wendling Hans Schwippert und Maria Eulenbruch im belgischen Raeren Ergebnisse aus dieser Nach Kunstgewerbeschule Phase sind Entwurf und Ausstattung des Deutschen St Michael Altars im Pavillon Catholique Pontifical der Pariser Weltausstellung 1937 u a Schwippert Schwerdt Schickel und Wendling Ausstattung des neuen Priesterseminars in Aachen u a Schwerdt Schickel Giesbert und Wendling Publikationen Auswahl BearbeitenRudolf Schwarz Hrsg Handwerker und Kunstgewerbeschule Aachen Kunstgewerbeschule Aachen Aachen o J um 1928 Anton Schickel Die Arbeiten der Kunstgewerbeschule Aachen In Die Form Zeitschrift fur gestaltende Arbeit 5 Jahrgang Heft 21 22 Reckendorf Berlin 1930 Rudolf Schwarz Uber die Verfassung einer Werkschule Kunstgewerbeschule Aachen Aachen 1932 Rudolf Schwarz Hrsg Kunstgewerbeschule Aachen Neues Kultgerat Werkklassen Wilhelm Giesbert und Anton Schickel Kunstgewerbeschule Aachen Aachen 1932 Anton Wendling Anton Wendling und seine Klasse Kunstgewerbeschule Aachen Aachen 1932 Hans Schwippert Neuer Hausrat Kunstgewerbeschule Aachen Aachen 1932 Weblinks BearbeitenFH Aachen FB GestaltungQuellen BearbeitenP Gregor Hexges Hrsg Anno sancto 1933 34 Ausstattungskunst im Gotteshause Bauwelt Verlag Berlin 1934 Adam C Oellers Vor allem Sakralkunst Zur Situation der Werkkunstschule Aachen In Klaus Honnef Hrsg Aus den Trummern Kunst und Kultur im Rheinland und Westfalen 1945 1952 Neubeginn und Kontinuitat Rheinland Verlag Bonn 1985 ISBN 978 3 7927 0871 2 Adam C Oellers und Sylvia Bohmer Massvoll sein heisst sinnvoll ordnen Rudolf Schwarz und Albert Renger Patzsch Museen der Stadt Aachen Aachen 1997 ISBN 3 929203 17 0 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werkkunstschule Aachen amp oldid 235210015