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Hans Schwippert 25 Juni 1899 in Remscheid 18 Oktober 1973 in Dusseldorf eigentlich Johannes in seiner Aachener Kunstgewerbeschul Zeit auch Hanns 1 war ein deutscher Architekt Stadtebauer Objektgestalter und Hochschullehrer des Wiederaufbaus in der westdeutschen Nachkriegsmoderne und seit 1930 Mitglied im deutschen Werkbund 2 Bundeshaus Briefmarke Deutsche Post 1986 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Offentliches Wirken und Auszeichnungen 3 Bauten Auswahl 4 Zitat 5 Schriften 6 Dokumentation 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenHans Schwippert wuchs im Bergischen Land und Ruhrgebiet auf Nach seinem Abitur am Realgymnasium Essen Altenessen und Kriegsdienst an der Westfront studierte er ab 1919 Architektur zunachst an den Technischen Hochschulen Hannover und Darmstadt dann ab 1920 an der Technischen Hochschule Stuttgart Dort schloss er sein Architekturstudium 1923 bei Paul Schmitthenner mit dem Diplom ab nbsp Bundeshaus Bonn Umbau und Erweiterung der ursprunglich geplanten Padagogischen Hochschule Bonn 1949 nbsp Bundeskanzleramt Umbau und Erweiterung Palais Schaumburg 1950 1924 ging Hans Schwippert nach Berlin Er arbeitete im Bauatelier von Erich Mendelsohn und lernte 1925 Ludwig Mies van der Rohe kennen 1926 beteiligte er sich am Wettbewerb Frauenfriedenskirche Frankfurt 1927 baute er fur seine Eltern ein Wohnhaus in Duisburg Im selben Jahr holte Rudolf Schwarz ihn als Lehrer des Vorkurses und der Entwurfsklasse an die Werkkunstschule Aachen Bis zur Schliessung der Werkkunstschule Aachen durch die Nationalsozialisten im Jahre 1934 arbeitete Schwippert mit Schwarz und Johannes Krahn zusammen Er entwarf Mobel Einrichtungen Ausstellungen Er trat 1930 in den Deutschen Werkbund ein und baute zwischen 1934 und 1938 fur seinen Bruder den Bildhauer Kurt Schwippert ein Atelierhaus in der Eifel sowie Wohnhauser in Bad Godesberg Aachen Dusseldorf und Berlin 1937 leitete er die Gestaltung der Deutschen Kapelle im Pavillon Pontifical auf der Weltfachausstellung Paris 3 Ab 1935 bis 1946 ubernahm Hans Schwippert Lehrauftrage an der Rheinisch Westfalischen Technischen Hochschule Aachen RWTH Aachen 1935 war er Assistent am Lehrstuhl fur Freihandzeichnen von 1936 bis 1946 Lehrbeauftragter fur Werklehre von 1938 bis 1943 Mitarbeiter an der ersten Deutschen Warenkunde Kunstdienst Berlin 1943 promovierte er uber Wertware und Werkkunde und habilitierte uber Von Werklehre und Werkerziehung an der RWTH Aachen nbsp Industrie und Handelskammer Munster 1954 heute Burohaus aufgestockt und modernisiert Foto Oktober 2016 nbsp St Hedwigs Kathedrale Berlin Innenraumgestaltung 1956 1963Hans Schwippert war mit Edmund Sinn Gerd Heusch Kurt Pfeiffer und anderen einer von neun Burgern die von der amerikanischen Militarregierung im November 1944 zu Burgermeistern ernannt und als zivile Ubergangsregierung in Aachen eingesetzt wurden Unter Oberburgermeister Franz Oppenhoff war Hans Schwippert bis zu dessen Ermordung im Marz 1945 fur technische Bereiche in der kriegszerstorten Stadt zustandig 1944 forderte er die notwendige Einheit von Theorie und Praxis in dem gleichnamigen Text der 1947 im Heft 1 von Baukunst und Werkform erschien und den Ulrich Conrads 2003 wieder veroffentlichte 4 Bereits 1945 sah er in der angeblichen notwendigen Trennung der Arbeitsplatze von den Wohnplatzen ein Ubel 5 1945 zog Hans Schwippert nach Dusseldorf Er lenkte dort die Abteilung Wiederaufbau der Nordrhein Provinz ab 1946 das Wiederaufbauministerium des Landes Nordrhein Westfalen 1946 folgte Hans Schwippert dem Ruf als o Professor auf den Lehrstuhl fur Werklehre und Wohnbau der RWTH Aachen 1946 1961 und ubernahm gleichzeitig den Neuaufbau der Lehre wie der Klasse fur Baukunst an der Staatlichen Kunstakademie Dusseldorf der er als ihr Rektor von 1956 bis zu seiner Emeritierung 1966 internationales Ansehen verschaffte Hans Schwippert der bis zu seinem Tode 1973 in Dusseldorf lebte pragte insbesondere mit dem Bundeshaus Bonn 1949 der Viktorshohe in Bad Godesberg 1949 dem Bundeskanzleramt im Palais Schaumburg 1950 dem neugestalteten Innenraum der wiederaufgebauten St Hedwigs Kathedrale Berlin 1952 1963 und dem Wohnhochhaus im Hansaviertel Berlin die fruhe Nachkriegsmoderne der Bonner Republik Als Objektgestalter entwarf er Systemmobel Sakralgegenstande sowie Bestecke fur C Hugo Pott und stellte zusammen mit seinem Bruder dem Bildhauer Kurt Schwippert in der Galerie Lempertz Contempora Koln Dezember 1969 bis Januar 1970 aus Schwippert war in erster Ehe zwischen 1928 und 1934 mit der Tanzerin Lies Eisinger verheiratet in zweiter Ehe seit 1950 mit der Schauspielerin Gerda Maria Terno die sich nach Schwipperts Tod des Nachlasses annahm Nach ihrem Tod 1995 ubernahm das Germanische Nationalmuseum in Nurnberg seinen Nachlass ins Deutsche Kunstarchiv Offentliches Wirken und Auszeichnungen Bearbeiten1952 Leitungsausschuss des Darmstadter Gesprachs Mensch und Technik Erzeugnis Form Gebrauch 1954 Verdienstkreuz des Deutschen Roten Kreuzes 1947 1963 Wiedergrundung und Vorsitz des Deutschen Werkbundes Ab 1949 Begrunder und Mitherausgeber der Monatszeitschrift des Deutschen Werkbundes Werk und Zeit Ab 1953 Mitbegrunder und Prasidialmitglied des Rates fur Formgebung Ab 1954 Verwaltungsratsmitglied des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie 1955 Mitglied der Akademie der Kunste Berlin 1957 Grosser Staatspreis fur Baukunst des Landes Nordrhein Westfalen 1958 Officier de l ordre Leopold Belgien nbsp Turmhaus Wohnhochhaus Hansaviertel Berlin 1957 Ab 1958 Mitglied der Fondation Europeenne de la Culture 1959 Grosses Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland Ab 1962 Mitglied der Rhein Westf Akademie der Wissenschaften 1962 Mitglied der Royal Society of Arts London 1963 1969 Vorsitz des Deutschen Werkbundes West Nord 1964 1968 Mitglied des Grundungsausschusses der Universitat Dortmund Ab 1971 Mitglied im Deutschen Komitee fur kulturelle Zusammenarbeit in Europa Ab 1973 Grundungsmitglied des internationalen Design Zentrums BerlinBauten Auswahl Bearbeiten1928 1930 Fronleichnamskirche in Aachen beteiligt als Mitarbeiter von Rudolf Schwarz 6 1929 1930 Soziale Frauenschule spatere Katholische Fachhochschule in Aachen beteiligt als Mitarbeiter von Rudolf Schwarz 1932 Haus Feist in Bad Godesberg 7 vor 1943 Einfamilienwohnhaus Dr O in Aachen 8 vor 1943 Haus R in Aachen mit Georg Pleuss 8 1948 1949 Ausbau der ehem Padagogischen Akademie zum Bundeshaus Bonn in Bonn nbsp Karl Arnold Haus Rheinisch Westfalische Akademie der Wissenschaften Dusseldorf 1960 1950 1951 Wiederaufbau der katholischen Kirche St Paulus in Dusseldorf 1952 1963 Wiederaufbau der Sankt Hedwigs Kathedrale in Berlin Mitte Schwipperts Innenraumkonzept bei der Sanierung 2018 zerstort 1953 1954 Industrie und Handelskammer in Munster 1953 1954 DRK Zentrale in Bonn 2003 abgerissen siehe Office Port Bonn 1954 1955 Verwaltungsgebaude der Provinzial Versicherung in Dusseldorf in Arbeitsgemeinschaft mit Wilhelm Riphahn und Eugen Blanck 1955 Wohn und Atelierhaus Schwippert in Dusseldorf Golzheim 1955 Mensa der RWTH Aachen mit Olaf Eric Runge 1955 Europahaus in Oberhausen 1956 1960 Georg Buchner Gymnasium in Darmstadt mit Karl Wimmenauer 1957 Wohnhochhaus auf der Interbau im Hansaviertel in Berlin nbsp Franz von Sales Kirche Dusseldorf 1971 1959 1960 Katholische Kirche St Bartholomaus Koln Ehrenfeld seit Januar 2014 erste Grabeskirche im Erzbistum Koln 9 1960 Karl Arnold Haus in Dusseldorf mit Friedrich Kohlmann 1962 Pfarrkirche Heilige Familie in Dusseldorf Stockum 1969 1971 Franz von Sales Kirche in Dusseldorf nbsp Grabstatte Schwippert auf dem Nordfriedhof von DusseldorfZitat Bearbeiten Was ist denn einzurichten Etwa nur die Wohnung oder vielleicht doch das Leben Hans Schwippert Einrichten Richten Urteilen Rechtsprechen 1962 Schriften BearbeitenNeuer Hausrat Kunstgewerbeschule Aachen Aachen 1932 Landliche Mobel in einfacher Herstellung hrsg vom Reichskommissar fur die Festigung des deutschen Volkstums Deutsche Landbuchhandlung Berlin 1943 Mensch und Technik Neue Darmstadter Verlags Anstalt 1951 Der Fortschritt und die Dinge Industrieform 1955 Uber das Haus der Wissenschaften und die Arbeit des Architekten von heute Westdeutscher Verlag 1961 Hans Schwippert Katalog zur Ausstellung in Koln 1969 Denken Lehren Bauen Econ Verlag Munchen 1982 ISBN 3 430 18252 2 Vom Machen und Brauchen Schriften zu Architektur und Gestaltung hrsg und erlautert von Agatha Buslei Wuppermann und Andreas Zeising Dusseldorf Grupello Verlag 2008 ISBN 978 3 89978 093 2Dokumentation BearbeitenDer Fotograf Albert Renger Patzsch hat die Fronleichnamskirche die Soziale Frauenschule das Bundeshaus in Bonn und auch das Wohnhaus von Hans Schwippert in Dusseldorf aufgenommen diese Aufnahmen sind einmalige Dokumente zur modernen Architektur des 20 Jahrhunderts Dazu die Publikation in Die Kunst und Das schone Heim Bruckmann Verlag Munchen 1950 Aufsatz mit Fotografien von Albert Renger Patzsch Das Bundeshaus in Bonn am Rhein von H EcksteinLiteratur BearbeitenHans Schwippert Denken Lehren Bauen Econ Verlag Dusseldorf Wien 1982 ISBN 3 430 18252 2 Gerda Breuer Hans Schwippert Bonner Bundeshaus Mit einer Auswahl aus dem Briefwechsel mit Konrad Adenauer Wasmuth Verlag Tubingen Berlin 2009 ISBN 978 3 8030 0713 1 Agatha Buslei Wuppermann Andreas Zeising Das Bundeshaus von Hans Schwippert in Bonn Architektonische Moderne und demokratischer Geist Grupello Verlag Dusseldorf 2009 ISBN 978 3 89978 111 3 Agatha Buslei Wuppermann Hans Schwippert 1899 1973 Von der Werkkunst zum Design Herbert Utz Verlag Munchen 2007 ISBN 978 3 8316 0689 4 Claus Pese Mehr als nur Kunst Das Archiv fur Bildende Kunst im Germanischen Nationalmuseum Ostfildern Ruit 1998 Kulturgeschichtliche Spaziergange im Germanischen Nationalmuseum Bd 2 S 70 73 Jorg Damm Karin Esser kurskorrektur Architektur und Wandel in Bonn Hatje Cantz 2002 ISBN 978 3 7757 1269 9 Text Bildband uber Strukturwandel und gelebte Architektur Museumsausgabe Deutsch Englisch Gerda Breuer Pia Mingels Christopher Oestereich Hrsg Hans Schwippert 1899 1973 Moderation des Wiederaufbaus JOVIS Verlag Berlin 2010 ISBN 978 3 86859 054 8 Lynnette Widder Year Zero to Economic Miracle Hans Schwippert and Sep Ruf in Postwar West German Building Culture gta Verlag Zurich 2022 ISBN 978 3 85676 427 2 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Schwippert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Hans Schwippert in der Deutschen Digitalen Bibliothek Hans Schwippert In archINFORM Der Architekt Hans Schwippert AKNW Wohn und Atelierhaus Schwippert in der Denkmalliste der Landeshauptstadt Dusseldorf beim Institut fur Denkmalschutz und Denkmalpflege Karl Arnold Haus in der Denkmalliste der Landeshauptstadt Dusseldorf beim Institut fur Denkmalschutz und Denkmalpflege Franz von Sales Kirche in der Denkmalliste der Landeshauptstadt Dusseldorf beim Institut fur Denkmalschutz und Denkmalpflege Wolfgang Pehnt Hans Schwippert in Internetportal Rheinische Geschichte abgerufen am 10 November 2020Einzelnachweise Bearbeiten Nachlass Schwippert Deutsches Kunstarchiv Nurnberg Akte GERAT EINRICHT UNG HEFTE U S W DOPPELEXEMPLAR Nr 13 Agatha Buslei Wuppermann Hans Schwippert 1899 1973 Von der Werkkunst zum Design In Kunstwissenschaft 18 Abgerufen am 28 Dezember 2017 Hans Schwippert Deutscher St Michaels Altar zu Paris In DIE NEUE SAAT 1938 Heft 5 Hans Schwippert Theorie und Praxis In Ulrich Conrads und Peter Neitzke Hrsg Die Stadte himmeloffen Reden und Reflexionen uber den Wiederaufbau des Untergegangenen und die Wiederkehr des Neuen Bauens 1948 49 Bauweltfundamente Nr 125 Birkhauser Basel Boston Berlin 2003 ISBN 3 7643 6903 5 S 15 21 Hans Schwippert Das Wunschbild von Stadten am Beispiel Aachen In Hans Schwippert Denken Lehren Bauen Econ Dusseldorf und Wien 1982 ISBN 3 430 18252 2 S 167 St Fronleichnam Aachen In Universitatsbibliothek Heidelberg digital 1932 abgerufen am 6 August 2020 deutsch Universitatsbibliothek Heidelberg Ludwig Feist Haus Feist in Godesberg In Die Form Zeitschrift fur gestaltende Arbeit Deutscher Werkbund 15 August 1932 abgerufen am 25 Marz 2020 deutsch a b Der Baumeister 4 1943 Callwey Munchen Website der Grabeskirche St BartholomausNormdaten Person GND 118612298 lobid OGND AKS LCCN n83140197 VIAF 80145857798823020139 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schwippert HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt und HochschullehrerGEBURTSDATUM 25 Juni 1899GEBURTSORT RemscheidSTERBEDATUM 18 Oktober 1973STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Schwippert amp oldid 237431888