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Das Frankensteinmassiv ist eine sich auf 6 94 km ausdehnende naturraumliche Untereinheit im Vorderen Odenwald mit der Ordnungsnr 145 01 und ein stark bewaldeter Hohenzug im Landkreis Darmstadt Dieburg zu minimalen Anteilen im aussersten Nordwesten auch im Stadtgebiet der kreisfreien Stadt Darmstadt in Hessen der sich uber der Bergstrasse im nordwestlichen Odenwald erhebt Das Frankensteinmassiv hat dem Frankenstein Komplex als geologischer Bezeichnung der hier und weiter ostlich vorkommenden Gesteinsarten den Namen gegeben Brohmfels der Gabbro Klippen des Frankenstein MagnetbergesMagnetische Steine auf dem Ilbes Berg genannten Magnetberg Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geologie 2 1 Magnetsteine 3 Etymologie 4 Naturdenkmaler und Kletterfelsen 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographische Lage Bearbeiten nbsp Quell der Jugend nbsp Blick vom Frankenstein Richtung Osten auf den Nieder Beerbacher Steinbruch und den Vorderen Odenwald nbsp Quelle auf der Ostflanke des Frankensteinmassivs oberhalb der Alten Burg von Nieder BeerbachAnteil am Frankensteinmassiv haben im Zentrum die Gemarkung Nieder Beerbach sowie im Norden die Gemarkung Nieder Ramstadt der Gemeinde Muhltal im Nordwesten der Stadtteil Darmstadt Eberstadt und im Sudwesten die Gemeinde Seeheim Jugenheim Das Frankensteinmassiv ist ein knapp sechseinhalb Kilometer langer nordsudlich ausgerichteter Hohenzug und markiert mit den am weitesten nordwestlich liegenden Erhebungen die mehr als 400 m u NHN Hohe erreichen einen Eckpfeiler des Vorderen Odenwaldes Die Kammlinie des Massivs beginnt im Norden mit den Kohlbergen 270 m am Durchbruch der Modau aus dem Odenwald nach Westen zur Tiefebene an der Bergstrasse Sudlich der Kohlberge schafft der Beerbach kurz vor der Vereinigung mit der Modau im engen Kerbtal der Mordach den einzigen Durchbruch durch die Kammlinie Der steile Anstieg aus der Mordach nach Suden wird Himmelsleiter genannt und fuhrt zu einem rund 700 Meter entfernten nicht weiter benannten Gipfelpunkt 342 m einem Nebengipfel des rund 900 Meter weiter sudlich folgenden Schlossbergs 370 m auf dem Burg Frankenstein errichtet wurde Es folgen auf rund 1000 Meter gleichmassig verteilt die drei hochsten Scheitelpunkte der Kammlinie beginnend mit dem 419 7 m hohen Ilbes Berg bei den Magnetsteinen der als Trigonometrischer Punkt dient Der zweite Scheitelpunkt ist zugleich die mit etwa 430 m hochste Erhebung des Frankensteinmassivs die in den topographischen Kartenwerken mit keiner genauen Hohenangabe bedacht worden ist Der dritte Anstieg erreicht 421 6 m Hohe und wird in manchen Kartenwerken mit der Namensangabe Langenberg bedacht Abgeschlossen wird der Reigen in fallender Tendenz mit dem 374 8 m hohen Galgenberg Nach weiteren knapp 1000 Metern gibt es in 251 m Hohe an der Karlshohe 257 3 m fur Forstwege einen Ubergang uber die Kammlinie des Frankensteinmassivs bevor dieses im Suden mit einem Steilabfall zum Kerbtal des Elsbachs im Talgrund endet Das Frankensteinmassiv ist durch die Popularitat der Burg Frankenstein ein beliebter Ausflugsort Von waldfreien Stellen kann man bei guter Sicht im Norden Frankfurt und im Osten den Spessart sehen In sudlicher Richtung sind die Neunkircher Hohe der Krehberg und der Melibokus zu sehen Im Sudwesten sind Worms und Mannheim sichtbar Im Westen ist der Donnersberg und im Nordwesten der Taunus zu sehen 1 Geologie BearbeitenDas Frankensteinmassiv ist ein Komplex aus magmatischen Tiefengesteinen der in ca 10 bis 14 Kilometer Tiefe an der Wende vom Devon zum Karbon vor ca 360 Millionen Jahren entstanden ist 2 Er ist uberwiegend aus Gabbros aufgebaut beinhaltet aber auch Diorite Peridotite sehr Olivin reiche Gesteine und Hornblendite weitgehend reine Hornblende Gesteine Ferner ist das Frankensteinmassiv die Typlokalitat der Gesteinstypen Beerbachit ein xenolithischer Amphibolit Hornfels ursprunglich als Gabbro Aplit fehlgedeutet 3 und Malchit ein in der Grundmasse quarzfuhrendes Ganggestein mit kleinen Einsprenglingen aus Hornblende und Labradorit 4 das heisst diese Gesteine wurden anhand der dortigen Vorkommen in der wissenschaftlichen Literatur erstbeschrieben Das Frankensteinmassiv ist umgeben von kristallinen Schiefern die im Norden stark mit den Magmatiten verzahnt sind Nach Westen wird das Massiv von der Grabenrandstorung des Oberrheingrabens abgeschnitten 5 Die Magmen aus denen die Gesteine hervorgingen kuhlten verhaltnismassig schnell in weniger als 10 Millionen Jahren auf unter 200 C ab und wurden spater nie wieder uber diese Temperatur hinaus aufgeheizt 2 Die Schmelzen entstanden infolge der Subduktion am Nordrand des Kleinkontinents Armorica 2 der im weiteren Verlauf des Unterkarbons mit dem palaozoischen Ur Westeuropa West Baltica einschliesslich des ostlichen Teils des Kleinkontinents Avalonia zusammenstiess siehe Variszische Orogenese Regionalgeologisch zahlt das Frankensteinmassiv zum Odenwald Kristallin und damit zur Mitteldeutschen Kristallinzone der mitteleuropaischen Varisziden 2 Magnetsteine Bearbeiten Hauptartikel MagnetsteineEtymologie BearbeitenDas Frankensteinmassiv ist wahrscheinlich nach der Burg Frankenstein benannt worden Naturdenkmaler und Kletterfelsen BearbeitenBrohmfels der Gabbro Klippen am ostlichen Frankensteinhang und magnetische Steine am sogenannten Ilbes Berg Siehe auch BearbeitenGesteinsmagnetismus Frankenstein Bergturnfest Alte Burg Nieder Beerbach Weblinks BearbeitenGeo Naturpark Bergstrasse Odenwald auf geo naturpark deEinzelnachweise Bearbeiten Stadtplan Darmstadt Falk Verlag Ostfildern 2013 a b c d Alexander Zwing Valerian Bachtadse Paleoposition of the northern margin of Armorica in Late Devonian times Palcomagnetic and rock magnetic results from the Frankenstein Intrusive Complex Mid German Crystalline Rise Journal of Geophysical Research Bd 105 Nr B9 2000 S 21445 21456 doi 10 1029 2000JB900167 Siegfried Matthes Wolfgang Schubert Der Original Beerbachit im Odenwald ein Amphibolit Hornfels in Pyroxen Hornfelsfazies Contributions to Mineralogy and Petrology Bd 33 1971 S 62 86 doi 10 1007 BF00373794 R W LeMaitre Hrsg Igneous Rocks A Classification and Glossary of Terms 2 Auflage Cambridge University Press Cambridge 2002 ISBN 978 0 521 66215 4 S 107 I Noorbehesht P Paulitsch Zur Dynamik des Frankenstein Massivs Der Aufschluss Sonderband 27 Odenwald 1975 S 59 6649 783611111111 8 6671111111111 430 Koordinaten 49 47 N 8 40 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frankensteinmassiv amp oldid 215226101