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Die Magnetsteine sind ein flachenhaftes geologisches Naturdenkmal in der Gemarkung Nieder Beerbach Gemeinde Muhltal im Landkreis Darmstadt Dieburg in Sudhessen Die Felsen im Diallag Peridotit sind auffallend polarmagnetisch 1 MagnetsteineFelsgruppe im Naturdenkmal Magnetsteine 2009 Felsgruppe im Naturdenkmal Magnetsteine 2009 Lage Nieder Beerbach Landkreis Darmstadt Dieburg HessenGeographische Lage 49 47 N 8 40 O 49 787 8 668 Koordinaten 49 47 13 N 8 40 5 OMagnetsteine Hessen Meereshohe von ca 400 bis 419 7 mEinrichtungsdatum 10 Mai 1938Besonderheiten bereits vor 1932 Naturdenkmalf6 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geologie 3 Gesteins Magnetismus 4 Tourismus und Naherholung 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLage BearbeitenDas Naturdenkmal Magnetsteine befindet sich im Naturraum Frankenstein Komplex im Vorderen Odenwald Dazu gehoren mehrere Klippen und Felsgruppen entlang der Kammlinie des Ilbes Bergs dessen hochster Punkt von 419 7 Meter durch einen trigonometrischen Punkt gekennzeichnet ist Sie wurden bereits vor 1932 als Naturdenkmal gefuhrt Sie sind durch Verordnung vom 4 Mai 1938 geschutzt 2 veroffentlicht im Anzeiger der Hessischen Landesregierung Nr 72 vom 10 Mai 1938 1 Geologie BearbeitenDas Grundgestein der Magnetsteine entstand vor etwa 360 Millionen Jahren 3 1888 wurden die Gesteine von dem Geologen Achilles Andreae und dem Physiker Walter Konig eingehend untersucht Im Frankensteinmassiv erstrecken sich umgeben von helleren Gabbro Dioriten drei Zuge von dunklen Diallag Gesteinen Die Magnetsteine gehoren zu dem nordlichsten fast schwarzgrunen Zug der sehr reich an Olivin ist Er gehort zu den Wehrliten einer Form von Peridotit Als ursprungliche Gemengeteile wurden vor allem Olivin und Diallag nachgewiesen als sekundare unter anderem Serpentin und Magnetit Am Rand des Zuges bestehen haufig Ubergange zum Olivin Gabbro 4 Siehe auch Frankenstein KomplexGesteins Magnetismus BearbeitenMan findet in den Magnetsteinen verschiedene verkippte Feldrichtungen die Kompassnadel kann hier um bis zu 30 abgelenkt werden 3 1808 wurde diese magnetische Anomalie im Artikel Ueber eine neue magnetische Gebirgsart in den Annalen der Physik erstmals erwahnt 5 Seitdem sind die Magnetsteine ein Ziel von Geologen und Mineralogen Obwohl es verboten ist Teile davon abzuschlagen sind einige der Felsen durch Mineraliensammler seit 1925 um ein Drittel kleiner geworden 1 Die Magnetisierung der Felsen soll durch aussere Einwirkungen entstanden sein da sich das Gestein ansonsten nicht von dem im unterhalb gelegenen Serpentin Bruch unterscheidet Es wird davon ausgegangen dass starke Blitzschlage den Bergrucken magnetisiert haben Hangabwarts nimmt der Magnetismus der Felsen stetig ab 1 Durch die Blitzeinschlage bildete sich im Gestein ein Stromfluss und es erhitzte sich uber seine Curie Temperatur von 570 C Bei der Abkuhlung wurde das aktuelle Magnetfeld gespeichert eingefroren 3 Siehe auch Naturliche Remanenz Eine weitere Form dieses Magnetismus findet sich am sudlichen Ende des Odenwaldes am Katzenbuckel einem Vulkan Rest im Buntsandstein Odenwald am dortigen Nephelinit Basalt 6 Tourismus und Naherholung BearbeitenDie Magnetsteine sind durch Wanderwege vom Parkplatz an der Burg Frankenstein aus erschlossen 7 Auch der Alemannenweg fuhrt an den Felsgruppen entlang 8 Einige markante Felsen sind benannt unter anderem Brohmfels Becker Felsen und Magnet Stein An der sudlichsten Felsengruppe gab es vor einigen Jahrzehnten als die Magnetsteine noch weitgehend unbewaldet waren einen holzernen Aussichtsturm 1 Die bis zu acht Meter hohen Klippen am Brohmfels werden als Kletterfelsen genutzt Das Anbringen neuer Sicherungen ist hier untersagt 9 nbsp Die Magnetsteine liegen in dichtem Hochwald 2006 nbsp Wanderweg an den Magnetsteinen 2018 nbsp Moosbewachsene Felsen der Magnetsteine 2018 nbsp Kletterer am Brohmfels 2012 Siehe auch Liste der Naturdenkmale in MuhltalEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Horst Bathon Georg Wittenberger Die Naturdenkmale des Landkreises Darmstadt Dieburg mit Biotop Touren 2 erweiterte und vollstandig uberarbeitete Auflage In Schriftenreihe Landkreis Darmstadt Dieburg Hrsg Kreisausschuss des Landkreises Darmstadt Dieburg Untere Naturschutzbehorde Darmstadt 2016 ISBN 978 3 00 050136 4 243 Seiten S 83 86 Verordnung zur Sicherung von Naturdenkmalen im Landkreis Darmstadt PDF 26 kB Kreisamt Darmstadt 4 Mai 1938 abgerufen am 29 Juli 2020 a b c Rainer Olzem Timm Reisinger Mainzer Becken Taunus Odenwald Exkursion 15 18 04 2009 Aufschluss 13 Magnetsteine sudlich Burg Frankenstein Abgerufen am 5 August 2020 Achilles Andreae amp Walter Konig 1888 Der Magnetstein vom Frankenstein an der Bergstrasse ein Beitrag zur Kenntniss polarmagnetischer Gesteine In Abhandlungen der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft Band 15 Heft 2 S 59 79 Ludwig Wilhelm Gilbert Aus einem Brief des Herrn Dr Zimmermann Docenten der Mathematik und Mineralogie Ueber eine neue magnetische Gebirgsart Annalen der Physik 28 S 483 484 1808 Wilhelm Salomon Polarmagnetischer Basalt vom Katzenbuckel im Odenwald In Jahresberichte und Mitteilungen des Oberrheinischen Geologischen Vereins Band 5 Heft 2 1916 S 106 f Geokids Station Magnetsteine am Frankenstein Detailkarte Geo Naturpark Bergstrasse Odenwald abgerufen am 29 Juli 2020 Alemannenweg 4 Etappe Zwingenberg Burg Frankenstein Odenwald Tourismus GmbH abgerufen am 26 Mai 2021 DAV Felsinfo Brohmfels Felsinformationssystem des Deutschen Alpenvereins Ressort Natur und Umweltschutz abgerufen am 17 August 2020 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Magnetsteine Nieder Beerbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Magnetsteine amp oldid 213431873