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Francesco I Manfredi um 1260 29 Mai 1343 in Faenza war ein italienischer Adliger dem es nach langwierigen Machtkampfen gelang sich von 1313 bis 1327 und von 1340 bis 1343 zum Herren von Faenza und von 1319 bis 1327 zum Herren von Imola zu machen Er begrundete damit die Signoria seiner Familie uber die Stadt Faenza die sich mit kurzen Unterbrechungen von 1313 bis 1501 erstreckte 1 Wappen der Familie Manfredi Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 2 1 Jugend im Streit zwischen Guelfen und Ghibellinen 2 2 Haupt der Familie 2 3 Parteiwechsel zu den Ghibellinen 2 4 Herr von Faenza und Imola 2 5 Verlust der Herrschaft uber Faenza und Imola 2 6 Sohn Alberghetto Manfredi wird zweiter Herr von Faenza 2 7 Sohn Riccardo Manfredi wird dritter Herr von Faenza 2 8 Francesco Manfredi neuerlich Herr von Faenza 2 9 Enkel Giovanni Manfredi wird vierter Herr von Faenza 2 10 Tod und Nachleben von Francesco Manfredi 3 Ehe und Nachkommen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenFrancesco Manfredi stammte aus dem Adelsgeschlecht der Manfredi die sich auf eine deutsche Herkunft beriefen einen deutschen Wahlspruch fuhrten Wenn ich mach und ihren Familiennamen von Manfredo di Guido ableiten der einer der angesehensten Patrizier der Stadt Faenza war als er vor dem 7 Mai 1050 verstarb Hundert Jahre spater war die Familie der Manfredi so angesehen dass sie 1164 Kaiser Friedrich I Barbarossa 1155 1190 bei seinem Besuch in Faenza in ihrem Palazzo beherbergen konnte 2 Der Vater Francescos war Alberghettino Manfredi 23 April 1275 Herr von Brisighella wenige Kilometer von Faenza entfernt im Valle del Lamone wo sich bis heute die 1228 von den Manfredi errichtete Rocca Burg befindet Herr von Quarneto und von Baccagnano Patrizier von Faenza und einer der fuhrenden Kopfe der Partei der Guelfen in der Romagna 3 Seine Mutter war Geltrude Belmonti eine Tochter von Riccardello Belmonti des Herren der Rocca delle Caminate diese bis heute bestehende mehrfach wieder aufgebaute Burg befindet sich in der Gemeinde Meldola etwa 16 km ausserhalb von Forli Francesco hatte eine Schwester Maddalena Manfredi die mit Sebastiano Pepoli verheiratet war der aus der fuhrenden Patrizierfamilie von Bologna stammte Leben BearbeitenJugend im Streit zwischen Guelfen und Ghibellinen Bearbeiten Francesco erlebte in seiner Jugend die Auswirkungen der heftigen Auseinandersetzungen zwischen Kaiser und Papst die sich in Italien in der Konfrontation zwischen den jeweiligen Anhangern den papsttreuen Guelfen und den kaisertreuen Ghibellinen widerspiegelte Auch um die Kontrolle von Faenza kam es zu einem langdauernden Streit zwischen diesen politischen Orientierungen wobei sich dort die Familien der Manfredi die zu den fuhrenden Vertretern der Guelfen zahlten und die der Accarisi gegenuberstanden die in Faenza die einflussreichste Familie der Ghibellinen war Bereits in der Vergangenheit war es zu einem unerbittlichen Streit zwischen diesen Geschlechtern gekommen der bis auf das Jahr 1103 zuruckging wo Alberico da Guido Manfredi von den Accarisi aus Faenza vertrieben wurde Uber hundert Jahre spater nach dem Sieg des Kaisers Friedrich II 1220 1250 uber den Bund der lombardischen Stadte in der grossen Schlacht von Cortenuova am 27 November 1237 gelang es den Accarisi erneut ihre Rivalen Manfredi mit Hilfe des Kaisers aus Faenza zu vertreiben 4 Erst vier Jahre spater im Jahre 1241 konnten die Manfredi mit anderen Guelfen in die Stadt zuruckkehren und dort wieder ihren Einfluss geltend machen Dies jedoch nur fur kurze Zeit da die Stadt bald darauf von Kaiser Friedrich II erobert wurde und bis 1248 ghibellinisch blieb Nach der Niederlage von Kaiser Friedrich II vor Parma ubernahmen die Guelfen die Kontrolle der Stadt wobei der Vater Francescos eine wesentliche Rolle spielte Das Amt des Podesta wurde infolgedessen von 1256 bis 1274 von der Stadt Bologna der guelfischen Fuhrungsmacht in der Romagna vergeben Dies anderte jedoch nichts an der Feindschaft zwischen den Manfredi und den Accarisi Mit Unterstutzung des damaligen Anfuhrers der Ghibellinen in der Romagna dem Grafen Guido da Montefeltro gelang es den Accarisi Faenza einzunehmen und die fuhrenden Familien der Guelfen und damit insbesondere die Manfredi neuerlich aus der Stadt zu vertreiben Haupt der Familie Bearbeiten Im gleichen Jahr starb Francescos Vater Alberghettino Manfredi am 23 April im Exil in Imola wodurch Francesco als altester Sohn 1275 zum Haupt der Familie wurde und von seinem Vater die Herrschaften Brisighella Quarneto und Baccagnano erbte Nach einigen Jahren im Exil zeichnete sich fur die Manfredi eine Wende ab da der romisch deutsche Konig Rudolf I 1273 1291 von Habsburg 1278 zugunsten des Kirchenstaates auf die Romagna verzichtete Papst Nikolaus III 1277 1280 war nach dieser bedeutenden Abtretung bemuht die Kontrolle der Kirche uber die verschiedenen Stadtstaaten der Romagna sicherzustellen und beauftragte mit dieser Aufgabe seinen Neffen Bertoldo Orsini Auf dessen Anordnung konnte Francesco Manfredi im Jahre 1279 nach Faenza zuruckkehren Die Accarisi waren daher gezwungen mit den Manfredi Frieden zu schliessen Dieser Friede hielt jedoch nicht lange da es den Accarisi nach kurzer Zeit gelang die Manfredi neuerlich aus der Stadt zu vertreiben 5 Ein Jahr spater hatten jedoch die Guelfen wieder die Oberhand wodurch die Manfredi nach Faenza zuruckkehren konnten jedoch nur um nach neuerlichem Aufflammen der Parteikampfe wieder aus der Stadt vertrieben zu werden Nicht genug damit kam es auch innerhalb der exilierten Familie zu schweren Auseinandersetzungen indem der von Dante in der Gottlichen Komodie im XXXIII Gesang des Inferno erwahnte Alberico Manfredi Herr von Fognano Rontana Cesate und Quarneto ein Cousin Francescos aus personlicher Rache am 2 Mai 1285 nicht nur seinen Vetter Manfredo Manfredi Signore di Serravalle al Senio sondern auch dessen Sohn Alberghetto Manfredi sowie einige ihrer Freunde bei einem Gastmahl in Cesate liegt etwa 18 km ausserhalb von Mailand ermorden liess 5 Parteiwechsel zu den Ghibellinen Bearbeiten Fur die Manfredi wurde die Situation zunehmend unertraglich da sie durch das Exil gezwungen waren sich auf die Bewirtschaftung ihrer ererbten und erworbenen landlichen Besitzungen zu beschranken und auf politische Macht und Einfluss in Faenza zu verzichten Sie entschlossen sich daher zu seinem dramatischen Schritt Nachdem sie uber hundert Jahre lang zu den Fuhrern der papsttreuen Guelfen der Romagna gezahlt hatten wechselten sie die Seiten Als 1286 der neue Fuhrer der Ghibellinen in der Romagna Maghinardo Pagani da Susinana vor 1250 in Florenz 1302 als Podesta in Faenza die Macht ergriff und den Titel Defensor civitatis Verteidiger der Stadt annahm deklarierten sich die Manfredi als Ghibellinen und konnten dadurch wieder nach Faenza zuruckkehren 5 Dante Alighieri war von den Qualitaten Paganis offensichtlich weniger uberzeugt da er ihn in seiner Divina Commedia ins Inferno versetzt und dort im XXVII Gesang erwahnt Diese politische Wende blieb jedoch ohne dauernden Erfolg da die Manfredi nach diesem Lippenbekenntnis weiterhin fur die papstliche Politik eintraten und daher bald darauf neuerlich aus der Stadt vertrieben wurden Francesco nutzte die Zeit indem er sich erfolgreich um die Ausweitung seines Landbesitzes bemuhte um die Machtbasis seiner Familie zu erweitern Ab 1309 war er auch Herr von Calamello Cavina Montemaggiore Fornazzano und Valdifuso erwarb 1312 Marradi und Biforco und 1313 Oriolo Er bewohnte den Palazzo der Familie der naturgemass verandert bis heute in der Via Comandini erhalten ist ein einfacher Backsteinbau mit zwei Geschossen und einem Mezzanin unter dem Dach der ausser dem rustizierten Hauptportal und einigen Resten von girlandengeschmuckten Fensterleibungen keinen weiteren Aussenschmuck aufweist Der Innenhof zeigt zwei ubereinandergestellte Arkadenreihen von denen die untere Rundbogen die obere Spitzbogen hat 5 Herr von Faenza und Imola Bearbeiten nbsp Der Palazzo del podesta in Faenza bei NachtDas eigentliche Ziel nicht bloss landliche Guter sondern eine selbstandige Herrschaft uber eine bedeutendere Stadt zu erwerben konnte Francesco schliesslich durch die geschickte Nutzung der gegebenen Instabilitat der politischen Lage erreichen Es stand damals an sich schlecht um die Partei der Guelfen denn Heinrich VII von Luxemburg hatte 1312 Rom besetzt die Kaiserkrone empfangen und war bereit nunmehr die feindlichen Guelfen niederzuwerfen In Faenza waren die Guelfen daher in grosster Sorge wegen der befurchteten Machtubernahme durch die Ghibellinen Francesco benutzte in dieser Situation eine Unruhe in der Stadt als Vorwand um im Namen der Guelfen die Macht an sich zu bringen indem er sich am 4 Januar 1313 gegen den Willen des Stadtadels durch das Volk zum Defensor populi Verteidiger des Volkes der Stadt Faenza wahlen liess Die gefurchtete Konfrontation mit der kaiserlichen Armee fand jedoch nicht statt da Kaiser Heinrich VII am 24 August 1313 verstarb nbsp Robert d Anjou Miniatur aus einer Bibel um 1340Die Machtubernahme Francescos entsprach nicht den Intentionen des Fuhrers der Guelfen Robert von Anjou 1278 20 Januar 1343 Konig von Neapel 1309 1349 der von 1310 bis 1318 papstlichen Statthalter in temporalibus d h in weltlichen Angelegenheiten in der Romagna war da er die Aufgabe hatte die direkte Kontrolle der Kirche uber die Stadte der Romagna wiederherzustellen Angesichts der kritischen Lage schien es ihm jedoch immer noch besser dass ein Vertreter der Guelfen irregular die Macht ubernahm als wenn dort ein von der Stadt regular bestellter Vertreter der kaisertreuen Ghibellinen an die Macht gekommen ware 6 Francesco achtete darauf dass die stadtischen Verwaltungsamter formell unverandert erhalten blieben und beeilte sich dem Statthalter des Papstes seine vollstandige Treue zum Heiligen Stuhl zu versichern um dadurch die Legalisierung seiner Machtubernahme zu erreichen Bald darauf konnte Francesco tatsachlich die offizielle Funktion eines Capitano del Popolo in Faenza ubernehmen Aus anderen Grunden geriet er jedoch in direkten Konflikt mit der Kirche Wenige Monate nach seiner Machtergreifung langte beim Bischof von Faenza ein Schreiben des Erzbischofs von Ravenna ein in dem dieser aufgefordert wurde Francesco Manfredi mitzuteilen dass dieser die Benefizien der Kirche von Ravenna die dieser sich angeeignet hatte unter anderem Oriolo zuruckgeben musse andernfalls das Interdikt uber Faenza verhangt werden wurde Francesco durfte jedoch wenig Bereitschaft zur Ruckgabe gezeigt haben da 1313 tatsachlich das Interdikt uber Faenza verhangt wurde Dieses wurde auf Anordnung von Papst Johannes XXII erst im Jahre 1318 vom Bischof von Imola wieder aufgehoben wobei Francesco Manfredi bei der Verkundigung der Aufhebung nicht anwesend war da er als Capitano del popolo formal nicht betroffen war 7 In ganz ahnlicher Weise gelang es Francesco Manfredi die Macht in Imola zu ubernehmen wo er im darauf folgenden Jahr am 9 November 1314 zum Capitano del Popolo gewahlt wurde Auch dies erfolgte mit Duldung des papstlichen Statthalters Konig Robert von Neapel der seine Verbundenheit mit der Familie Manfredi zeigte indem er Riccardo dem Sohn Francescos 1316 den Ritterschlag erteilte 8 Diese Toleranz des papstlichen Legaten gegenuber der illegalen Machtergreifung Francescos in Imola erklart sich aus der prekaren Situation der Guelfen die von den kaisertreuen Ghibellinen bedroht wurden da es deren Fuhrer dem Vikar des neuen romisch deutschen Konigs Ludwig dem Bayern 1314 1328 Kaiser ab 1328 in der Lombardei Matteo I Visconti 1250 1322 dem Herren von Mailand gelungen war zwischen 1314 und 1316 in einer beeindruckenden Militaraktion u a die Stadte Pavia Alessandria Tortona Vercelli Parma und Piacenza zu erobern Francesco nutzte diese Situation um seine Stellung als fuhrende Personlichkeit in beiden Stadten weiter auszubauen sodass es ihm gelang sich 1319 zum Herren der beiden Stadte aufzuwerfen Im Jahre 1322 usurpierte Francesco daruber hinausgehend den Titel eines von Volkswahlen unabhangigen Capitano del Popolo auf Lebenszeit und eines souveranen Signore der beiden Stadte ohne jedoch dazu jemals eine Ermachtigung erhalten zu haben Gleichzeitig war er bemuht seine Machtbasis durch den Erwerb von Grundbesitz zu erweitern indem er u a nach 1326 Lugo Cerrone Rontana Pozzolo Zattaglia Vedreto Collina Pozzo Cesate Martignano Solarolo und Gattaia erwarb 9 Als Stadtherr zog Francesco aus dem bisherigen Familienpalast aus und benutzte als Residenz den Palazzo des Capitano del Popolo den heutigen Palazzo Municipale den er nach seinen Bedurfnissen umgestaltete 5 Seine Herrschaft uber Faenza konnte Francesco Manfredi acht Jahre lang aufrechterhalten bis er 1327 in beiden Stadten die Macht verlor Verlust der Herrschaft uber Faenza und Imola Bearbeiten Im Jahre 1327 war die Zeit der Zusammenarbeit mit dem papstlichen Statthalter Konig Robert von Neapel langst vorbei Der neue Papst Johannes XXII 1316 1334 hatte im Jahre 1319 seinen Neffen den Sohn seiner Schwester Kardinal Bertrand du Pouget Italienisch Bertrando del Poggetto um 1280 1352 zum papstlichen Statthalter in der Lombardei in der Romagna und in der Toskana 1319 1334 ernannt Wie gross die Hoffnung des Papstes auf den Erfolg dieser Mission war zeigt der Umstand dass er du Pouget im Ernennungsdekret als unseren Friedensengel bezeichnete 10 Der Legat kam jedoch spat nach Italien hielt sich dann lange in der Lombardei auf bewies jedoch dass die Erwartungen des Papstes nicht unbegrundet waren da er zwischen 1320 und 1327 den Visconti Asti Pavia Piacenza Parma und Reggio nell Emilia entriss 10 Der Legat langte Ende 1326 vor der Stadt Bologna ein wo er am 3 Februar 1327 feierlich einzog und dort kurz darauf mit dem Bau einer neuen Stadtburg dem Castello di Porta Galliera begann Francesco Manfredi musste daher erkennen dass es aussichtslos ware seine angemasste Herrschaft gegen den erklarten Willen des papstlichen Legaten aufrechtzuerhalten da dieser entschlossen war die Stadte der Romagna wieder der direkten Kontrolle des Papstes zu unterstellen Er beschloss daher sich zu unterwerfen und diesem die beiden Stadte zu ubergeben Dies wohl in der Hoffnung sie anschliessend gnadenhalber wieder verliehen zu bekommen Die Absicht seines Vaters die Herrschaft uber Faenza und Imola kampflos aufzugeben emporte seinen altesten Sohn Alberghetto Manfredi der dies zu verhindern suchte indem er einen Putsch organisierte um seinem Vater die Kontrolle uber Faenza zu entreissen Dieser Versuch scheiterte wodurch sich Francesco wie geplant zu Beginn des Jahres 1327 nach Bologna begab um dem Legaten die Stadte Faenza und Imola zu ubergeben 8 Diese Geste wurde vom Legaten zwar mit Wohlwollen angenommen jedoch ohne Francesco eine kunftige Belehnung mit Faenza oder Imola in Aussicht zu stellen Francesco Manfredi kehrte nach der Abtretung der Herrschaft uber Faenza und Imola als einfacher Burger in die Stadt Faenza zuruck er behielt jedoch nicht nur seinen grossen Landbesitz sondern auch sein Ansehen und seinen grossen Einfluss in der Stadt Sohn Alberghetto Manfredi wird zweiter Herr von Faenza Bearbeiten Alberghetto Manfredi war jedoch trotz aller Ruckschlage nicht bereit aufzugeben und begann nach der erfolgten Ubergabe der Stadt Faenza durch seinen Vater eine offene Revoltre gegen den papstlichen Legaten 8 Es gelang ihm mit Hilfe von Freunden und Verwandten die Kontrolle uber die Stadt zu ubernehmen und er liess sich in der Absicht sie zu behalten dort zum neuen Herren der Stadt ausrufen Er wird daher als der zweite Herr von Faenza gezahlt Er konnte sich dort bis in das nachste Jahr halten Im Juli des Jahres 1328 naherte sich jedoch ein grosses papstliches Heer dem auch sein Vater und sein jungerer Bruder Ricciardo Manfredi angehorten und begann die Stadt einzuschliessen und zu belagern Alberghetto war angesichts der Ubermacht schliesslich gezwungen am 23 Juli 1328 zu kapitulieren 8 Durch Fursprache seines Vaters wurde er nachsichtig behandelt zwar zunachst als Gefangener nach Bologna gebracht jedoch bald darauf aus der Haft entlassen Trotz dieser Ruckschlage war Alberghetto immer noch nicht bereit auf die Herrschaft uber Faenza zu verzichten Er beteiligte sich daher an einer Verschworung gegen den papstlichen Legaten Diese wurde jedoch aufgedeckt Alberghetto deswegen zur Todesstrafe verurteilt und schliesslich am 18 Oktober 1329 in Bologna enthauptet 8 Im gleichen Jahr kehrte auch Ludwig der Bayer nach seiner wenig erfolgreichen Italienmission nach Deutschland zuruck Sohn Riccardo Manfredi wird dritter Herr von Faenza Bearbeiten Wider Erwarten war diese Enthauptung nicht das Ende der Herrschaft der Manfredi uber Faenza da das Schicksal des Kardinal Legaten Bertrand du Pouget dazu beitrug der Familie die Ruckkehr an die Macht zu ermoglichen Im Jahre 1330 griffen die nur noch nominell ghibellinischen Stadte Mailand und Verona die guelfische Stadt Brescia an die sich an Johann von Luxemburg Konig von Bohmen 1310 1346 um Unterstutzung wandte Dieser kam tatsachlich mit einem Heer nach Italien und befreite die Stadt Brescia Die die ihm darauf die Lehensabhangigkeit anbot Inzwischen hatte der fruhere papstliche Vikar Konig Robert von Neapel Ambitionen entwickelt das Konigreich Neapel zur Fuhrungsmacht in Italien aufzubauen indem er seinen Einfluss standig nach Norden erweiterte und damit in Konflikt mit dem Legaten Bertrand du Pouget geriet der dies als Bedrohung der Interessen des Kirchenstaates sah der leichter mit einer Vielzahl kleinerer Lehenstrager als mit einer Grossmacht zu regieren war Kardinal du Pouget verbundete sich daher mit Konig Johann den er als Gegengewicht gegen Konig Robert von Neapel sah Konig Johann eroberte im Interesse des Legaten u a die Stadte Parma Vercelli Piacenza und Pavia und gab sie der Kirche zuruck die sie ihm zum Dank als Lehen ubertrug und damit dem Einfluss des Konigs von Neapel entzog Konig Robert durchschaute diese Strategie berief daher 1332 die wichtigsten Fursten Italiens nach Genua wo er Guelfen und Ghibellinen miteinander versohnte und eine Liga gegen Konig Johann und den Kardinallegaten du Pouget schuf an der sich die guelfischen Staaten Mailand und Florenz sowie die ghibellinischen Herren von Mailand Mantua und Ferrara beteiligten Um seinem Legaten den Rucken zu starken ernannte ihn der Papst zum Markgrafen von Ancona und Grafen von Bologna Im April kam es zwischen den Gegnern zur Schlacht in der die Streitkrafte von Konig Johann und von Kardinal du Pouget besiegt wurden Konig Johann schloss Frieden und kehrte nach Bohmen zuruck wahrend sich Kardinal du Pourget in Bologna einschloss und dort von Truppen der Liga im Castello di Porta Galliera belagert wurde bis er durch Vermittlung von Florenz freikam Das Castello wurde anschliessend von den Bolognesen als Zwingburg dem Erdboden gleichgemacht Nur Faenza und Imola waren unter dem Einfluss von Francesco Manfredi dem Kardinal treu geblieben weshalb er sich nach Faenza begab Im Jahre 1334 kehrte er an den papstlichen Hof nach Avignon zuruck wobei er als Dank fur die Treue der Familie Manfredi den dritten Sohn Francescos Ricciardo Manfredi mit Faenza und den zweiten Sohn Malatestino Tino Manfredi mit Bagnacavallo belehnte Riccardo Manfredi wurde daher am 8 Janner 1339 zum dritten Herren von Faenza 9 Riccardo starb jedoch bereits am 23 August 1340 konnte daher seine Herrschaft nur wenig uber ein Jahr lang ausuben Francesco Manfredi neuerlich Herr von Faenza Bearbeiten Riccardo Manfredi der dritte Herr von Faenza hinterliess aus seiner Ehe mit Diletta di Cunio einer Tochter des Grafen Alberigo di Cunio nur eine Tochter Rengarda Manfredi die in erster Ehe mit dem Grafen Giovanni degli Ubaldini dem Mitherren von Citta di Castello nach 1327 und in zweiter Ehe mit Azzo Alidosi dem Herren von Imola verheiratet war Seine beiden Sohne Giovanni 1324 und Guglielmo 1327 waren nicht nur ausserehelich geboren sondern auch zu jung zur Nachfolge weshalb ihr Grossvater Francesco Manfredi neuerlich die Herrschaft uber Faenza ubernahm die er von August 1340 bis 1341 ausubte Enkel Giovanni Manfredi wird vierter Herr von Faenza Bearbeiten Francesco Manfredi verzichtete 1341 zugunsten seines Enkels Giovanni Manfredi auf die Herrschaft in Faenza nachdem dieser 1339 vom Papst legitimiert von seinem Vater am 21 August 1340 zwei Tage vor dessen Ableben zum Ritter geschlagen und inzwischen grossjahrig geworden war Giovanni Manfredi folgte damit noch zu Lebzeiten seines Grossvaters als 4 Herr von Faenza Tod und Nachleben von Francesco Manfredi Bearbeiten Francesco Manfredi starb in hohem Alter in Faenza am 29 Mai 1343 Ein literarisches Denkmal findet sich im Hauptwerk des Dichters Franco Sacchetti 1332 1400 Il Trecentonovelle in der Novelle Nr 202 wo Francesco Manfredi als gerechter Herrscher erwahnt wird Diese Beurteilung durfte Sacchetti von der Bevolkerung zugetragen worden sein als er selbst wahrend der Herrschaft von Astorgio I Manfredi 1379 1404 Podesta von Faenza war Ehe und Nachkommen BearbeitenFrancesco Manfredi heiratete Rengarda Malatesta vor 1311 eine Tochter von Malatesta da Verucchio des Herren von Rimini 1295 1312 und dessen Gemahlin Concordia dei Pandolfini eine Tochter des Ser Pandolfino Pandolfini di Rinuccio di Signa um 1200 um 1270 der 1260 an der Schlacht von Montaperti teilgenommen hatte in der die Truppen des ghibellinischen Siena die des guelfischen Florenz besiegten und ab 1269 Notar zu Florenz war 11 Eheliche Kinder Alberghetto I Manfredi enthauptet zu Bologna 18 November 1329 2 souveraner Herr von Faenza 1327 1328 Jacopa degli Ubaldini eine Tochter des Grafen Giovanni degli Ubaldini Herr von Palazzuolo sul Senio in der Provinz Florenz und Valmaggiore Nachkommen Malatestino Manfredi 1336 in Bagnacavallo 1335 souveraner Herr von Bagnacavallo in der Provinz Ravenna Herr von Montemaggiore Cavina etc Ne eine Frau unbekannter Herkunft Nachkommen Riccardo Manfredi 23 August 1340 in Faenza 3 souveraner Herr von Faenza 1339 1340 Diletta di Cunio einer Tochter des Grafen Alberico di Cunio Nachkommen die spateren Herren von Faenza Lisa Manfredi test 1368 Ruggero Guidi Graf von Dovadola in der Provinz Forli Cesena September 1332 Caterina Manfredi jung Onestina Manfredi Arrighetto dei Rogati Nobile di Padova Margherita Manfredi Manfredo Graf von Cunio Herr von Fusignano in der Provinz Ravenna Aussereheliche Kinder Beltramo Manfredi enthauptet 17 Januar 1363 Agnesina degli Accarisi T v Marcolino degli Accarisi dei Signori di Ghiazzano Nascimbene Manfredi 1344 in Trivento Bischof von Trivento in der Provinz Campobasso 1334 1344 MonchLiteratur BearbeitenIsabella Lazzarini Francesco Francesco il Vecchio Francesco I Manfredi In Mario Caravale Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 68 Malatacca Mangelli Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2007 Faenza nell eta dei Manfredi presentazione di Augusto Vasina Faenza editrice Faenza 1990 Wolfgang Kuhoff Manfredi In Volker Reinhardt Hrsg Die grossen Familien Italiens Kroners Taschenausgabe Band 485 Kroner Stuttgart 1992 ISBN 3 520 48501 X S 331 Genealogie der Manfredi Piero Zama I Manfredi signori di Faenza Faenza 1954 Einzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Kuhoff Manfredi In Volker Reinhardt Hrsg Die grossen Familien Italiens Kroners Taschenausgabe Band 485 Kroner Stuttgart 1992 ISBN 3 520 48501 X S 331 Wolfgang Kuhoff op cit S 331 1 2 Vorlage Toter Link www sardimpex com sardimpex com Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juni 2020 Suche in Webarchiven Faenza nell eta dei Manfredi Faenza Editrice 1990 S 18 a b c d e Wolfgang Kuhoff op cit S 333 Faenza nell eta dei Manfredi S 18 Faenza nell eta dei Manfredi S 43 a b c d e Faenza nell eta dei Manfredi S 18 a b http www sardimpex com a b Siehe den Wiki Artikel in Italienisch Bertrando del Poggetto Familie Pandolfini prolocosigna it Memento des Originals vom 27 Mai 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www prolocosigna itPersonendatenNAME Francesco I ManfrediKURZBESCHREIBUNG italienischer PolitikerGEBURTSDATUM um 1260GEBURTSORT ItalienSTERBEDATUM 29 Mai 1343STERBEORT Faenza Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Francesco I Manfredi amp oldid 234631134