www.wikidata.de-de.nina.az
Francois Gros 24 April 1925 in Paris 18 Februar 2022 in Paris 1 2 3 war ein franzosischer Molekularbiologe In einem Nachruf in der Fachzeitschrift Nature hiess es Gros habe zu der illustren Schar von Forschern in Europa und den Vereinigten Staaten gehort die Mitte des 20 Jahrhunderts herausfanden wie die DNA im Zellkern die Produktion von Enzymen und anderen Proteinen im Cytoplasma steuert und insbesondere einen Beitrag zur Funktionsweise der messenger RNA mRNA geleistet 4 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschung 3 Ehrungen 4 BelegeLeben BearbeitenFrancois Gros wurde 1925 in Paris als Kind judischer Eltern geboren Nach der Besetzung Frankreichs durch die deutsche Wehrmacht wechselte er mehrfach seinen Namen und uberlebte die Verfolgung der Juden durch die Nationalsozialisten als Student in Toulouse Obwohl er eigentlich Medizin studieren wollte hatte er sich versehentlich an der naturwissenschaftlichen Fakultat der Universitat Toulouse eingeschrieben und studierte Botanik bevor er nach der Befreiung Frankreichs 1944 in die Hauptstadt zuruckkehrte und an die Sorbonne wechselte 2 wo er Chemie und Physiologie studierte Bereits 1946 erhielt er eine Anstellung als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem Labor fur Biochemie am Institut Pasteur 5 Dort befasste er sich u a im Rahmen seiner Doktorarbeit mit den Auswirkungen des erst seit 1929 bekannten Antibiotikums Penicillin auf Bakterien und mit der Induktion von Enzymen in Bakterien 4 Auch nach der Promotion 1952 blieb er bis 1963 als Biochemiker am Institut Pasteur Danach war er an wechselnden Pariser Forschungsinstitutionen u a an der Sorbonne als Hochschullehrer tatig zuletzt von 1973 bis 1996 am College de France und von 1976 bis 1981 zugleich als Direktor am Institut Pasteur 6 Ab Ende der 1970er Jahre war Gros neben seinen Forschungsarbeiten wissenschaftlicher Berater der franzosischen Staatsprasidenten Valery Giscard d Estaing und Francois Mitterrand sowie der Premierminister Pierre Mauroy und Laurent Fabius Forschung BearbeitenUm das Jahr 1960 war zwar bereits bekannt dass die DNA die Bauanleitung fur die Synthese von Proteinen enthalt Die genauen Ablaufe der Proteinbiosynthese waren jedoch unbekannt und auch die Bezeichnung mRNA war noch nicht gepragt worden In dieser Zeit arbeitete Gros mit Jacques Monod zusammen der ihm einen Forschungsaufenthalt an der Harvard University nahelegte Das Ergebnis seines Forschungsaufenthalts die Entdeckung einer unstabilen Ribonukleinsaure der erste Nachweis einer messenger RNA in Escherichia coli wurde 1961 im Fachblatt Nature publiziert mit Gros als Erstautor und James Watson als Seniorautor 7 Die ersten die dieses Zwischenprodukt messenger RNA nannten waren Gros Kollegen am Institut Pasteur in Paris Francois Jacob und Jacques Monod 4 Ab den 1970er Jahren wandte sich Gros anstelle der Bakterien den Zellen von Saugetieren zu In seiner Arbeitsgruppe kultivierte man insbesondere Myoblasten das sind Vorlauferzellen der Skelettmuskelfasern bei Embryonen Erforscht wurde u a auf Basis welcher genetischen Mechanismen ihre Differenzierung der Ubergang in einen starker spezialisierten Zustand vonstattengeht und wie die Gene in den Muskelzellen die Produktion von Proteinen wie Aktin und Myosin regulieren Gras sorgte zudem dafur dass die Association Francaise contre les Myopathies massiv finanziell gefordert und so zu einer finanzstarksten Wohltatigkeitsorganisationen fur medizinische Forschung in Frankreich wurde 4 Ehrungen Bearbeiten1969 Mitglied der Academia Europaea 6 1977 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences 8 1979 Mitglied der Academie des sciences 5 1983 Mitglied der Academie royale des Sciences des Lettres et des Beaux Arts de Belgique 9 1988 Prix Gay Lussac Humboldt 10 2009 Ordre national du Merite 6 2013 Commandeur de la Legion d Honneur 6 2017 Grand croix de l ordre du Merite 5 Belege Bearbeiten Academie des sciences Francois Gros Zuletzt abgerufen am 19 Oktober 2022 a b Deces du professeur Francois Gros Nachruf auf elysee fr vom 21 Februar 2022 La mort de Francois Gros biologiste et codecouvreur de l ARN messager Auf lemonde fr vom 22 Februar 2022 a b c d Georgina Ferry Francois Gros 1925 2022 In Nature Band 603 2022 S 573 doi 10 1038 d41586 022 00794 0 a b c Nachruf auf der Website des Institut Pasteur vom 21 Februar 2022 a b c d Eintrag Francois Gros auf der Website der Academia Europaea Francois Gros et al Unstable Ribonucleic Acid Revealed by Pulse Labelling of Escherichia coli In Nature Band 190 1961 S 581 585 doi 10 1038 190581a0 Book of Members 1780 present Chapter G PDF 1 1 kB In amacad org American Academy of Arts and Sciences abgerufen am 19 Oktober 2022 englisch Academicien decede Francois Gros Academie royale des Sciences des Lettres et des Beaux Arts de Belgique abgerufen am 21 September 2023 franzosisch Liste des laureats francais du prix Gay Lussac Humboldt Auf der Website des Prix Gay Lussac Humboldt zuletzt abgerufen am 19 Oktober 2022 Normdaten Person GND 129472867 lobid OGND AKS LCCN n80104030 NDL 00467622 VIAF 109720849 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gros FrancoisKURZBESCHREIBUNG franzosischer MolekularbiologeGEBURTSDATUM 24 April 1925GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 18 Februar 2022STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Francois Gros Molekularbiologe amp oldid 239593230