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Als Motiv wird in der Fotografie der wesentliche inhaltliche Bestandteil eines Bildes bezeichnet Die Betonung liegt meist auf einem zentral dargestellten Objekt Person Gebaude Teil einer Landschaft oder Situation doch kann sie auch wie bisweilen in der Malerei auf einem nahe dem Bildrand platzierten Objekt liegen Seltener aber grafisch oft interessanter kommen geometrische Elemente als Hauptmotiv in Frage z B Bilddiagonalen Helligkeits bzw Farbkontraste Lichtfuhrung oder ungewohnliche Linienstrukturen wie der Verlauf von Gebaudekanten oder Gewassern In der kunstlerischen Fotografie ist oft auch die Motivation des Fotografen oder jene der dargestellten Personen der eigentliche Gegenstand z B in der Werbung Besonders ansprechend auf die Betrachter ist die Motivwahl meist wenn sie sich auf ein zentrales Thema konzentriert und stark konkurrierende Gestaltungsmomente vermeidet Dies wird bei gelungenen Schwarzweiss Fotografien besonders deutlich wahrend Anfanger der Digital oder Farbfotografie oft der Versuchung des allzu Bunten erliegen Das Bildmotiv und seine Darstellungsweise sind im Idealfall jene Elemente die den Betrachter spontan ansprechen Von wenigen Ausnahmen abgesehen hat daher jede gute Aufnahme ein Hauptmotiv Was als solches empfunden wird kann freilich vom Betrachter und dessen momentaner Situation abhangen So zeigt zwar das nebenstehende Bild eine junge Frau doch konnte eine Schneiderin das Motiv Kleid oder Farbe nennen ein Handler Geschenk oder Dose wogegen Schwangere oder Orthopaden das Thema Haltung dargestellt sehen Manche Bildnisse haben kein klar ersichtliches Motiv Was im Bereich der Fotografie meist ein Produkt des Zufalls mangelnder Erfahrung oder zu raschem Betatigen des Auslosers ist kann in der Kunst volle Absicht sein Treffende Beispiele dafur finden sich u a bei Impressionismus und Abstrakte Kunst Fur die Betrachter gerat dann die Frage der Interpretation in den Vordergrund Inhaltsverzeichnis 1 Wahl des Motivs 2 Historisches zum Thema Bildmotiv 3 Siehe auch 4 LiteraturWahl des Motivs BearbeitenDie Motivwahl hangt wesentlich von den Beweggrunden der beteiligten Person en ab und kann unterschiedlichste Intensitat besitzen Zu wichtigen Beweggrunden zahlen personliche Stimmungslage und Emotion Zeitvertreib Erinnerung bzw Wunsch danach Familien Urlaubsfotos etc Assoziationen Motivation durch die spezielle Ortlichkeit Lust am Gestalten soziale Gruppenbild Kontaktaufnahme Wunsch nach Anerkennung etc wirtschaftliche Beruf Dokumentation Poster Ausstellungen usw Werbefotografie Wunsch des AuftraggebersBei einem Schnappschuss oder den meisten Urlaubsfotos dominieren wohl Freude oder Erinnerungswert die Motivwahl ist von der augenblicklichen Stimmung gepragt Spater empfindet man solche Fotos oft als nichtssagend Die heutige Digitalfotografie verleitet oft zu einer Vielzahl eigentlich motivarmer Bilder weil man sie ohnehin loschen kann Bessere Fotos erfordern meist eine gezielte Motivwahl aber auch andere Gestaltungselemente Zu diesen zahlen Bildausschnitt Linienfuhrung und Perspektive Lichteinfall Jahres und Tageszeit dem Motiv angepasste Scharfentiefe ansprechender Kontrast neben Helligkeit und evtl Farbe auch thematische Regie Andeutung von Bewegungen passende oder ungewohnliche Beleuchtung Reflexe eventuelle Filter usw Zur Gestaltung von Bildfolgen ist ein Generalmotiv nutzlich beispielsweise Stadtleben Landschaften Berufe Gesichter Kinder Hobby Lichteffekte Wolken oder Regentag In diesem Zusammenhang sind auch die klassischen aus der Malerei bekannten Motivgruppen zu nennen etwa Portrat Akt und Gruppenbild Religiose Kunst Naturgewalten Gewasser und andere Landschaftsmotive Architektur Reise Exotika und das Stillleben Wird demnachst weiterbearbeitet z B historisches Querverbindungen zur Grafik weitere Fachliteratur Weblinks und beispielhafte Bilder Wunschenswert waren auch die Stilmittel beruhmter Fotografen und Einflusse von auf die Bildende Kunst bzw Werbemittel Historisches zum Thema Bildmotiv BearbeitenDie fotografische Stil und Motivgeschichte beginnt bereits kurz nach der Erfindung der Fotografie im fruhen 19 Jahrhundert Sie ist mit jener der Grafik verwandt aber ein eigenes umfangreiches Thema Die vorangehenden Entwicklungen kann man jedoch naturgemass nur an der Malerei und teilweise der grafischen Kunst nachzeichnen Die altesten erhaltenen Kunstwerke der Menschheitsgeschichte die Hohlenmalereien lassen zwar personliche Motive vermuten sind aber vor allem religios bzw kultisch motiviert In den darauf folgenden Jahrtausenden hing die Entwicklung der darstellerischen Motive im Sinn dieses Artikels wesentlich vom Kulturkreis ab Die Bildenden Kunste waren uberwiegend Auftragskunst fur religiose Institutionen Tempel und andere Kultstatten wahrend sich Grafik und Zeichnung eher unabhangig davon entwickelten Sie dienten auch der Reprasentation was sich z B an der Entwicklung des Portrats fur die gesellschaftliche Oberschicht Furstenhofe Adel und schliesslich das Burgertum zeigt In den meisten Kulturen und Zeitraumen unterliegt die kunstlerische Bildsprache mehr oder weniger strengen Konventionen die vom Zeitgeist der herrschenden Gesellschaftsschicht gepragt sind waren Im europaischen Mittelalter und den islamischen Hochkulturen spiegelt sich die relativ einheitliche Weltsicht z B in den Themen der Miniaturen wider in Ikonografie und Heiligenbildern Auch Bilderzyklen wie Sgraffiti und Totentanz hatten recht allgemeine Schemata Hingegen brachte die Kunst der Romanik und Gotik neue religiose und Gesellschaftsmotive hervor die heute oft fremdartig anmuten Typisch sind Darstellungen von Armut Handwerk biblische Geschichten Sterben und Seele Geistes und Naturgewalten Die Entwicklung zu Themen mit personlichem Ausdruck wie Festesfreude Leid Arbeitsalltag Begegnungen oder Marienszenen setzt erst im 16 Jahrhundert deutlicher ein zeigt aber bereits Parallelen zu den ersten Fotomotiven der fruhen Fotografie im 19 Jahrhundert Die bis etwa 1800 vorherrschende Bindung an Lieblingsmotive und Regeln lockerte sich erst mit dem Aufkommen des freien Kunstlertums was etwa gleichzeitig auch in der Dichtkunst und der Musik Wiener Klassik festzustellen ist Die besonders zur Jahrhundertwende zunehmende Freiheit brachte aber auch Exzesse und Konflikte mit sich Zeittypische Beispiele dafur finden sich bei der Aktfotografie und den Werken Egon Schieles und reichen bis zur Pornografie unserer Tage Zur gezeichneten Gesellschaftskritik oder zu Karikaturen konnte die fotografische Technik neue Methoden von Solarisation und Kontrastverstarkung bis zu digitaler Bildverarbeitung und Freistellung einbringen Historisch betrachtet sind auch umgekehrt Einflusse gestalterischer und technischer Elemente auf die fotografischen Bildmotive festzustellen Dazu zahlen u a die Entdeckung der Perspektive verschiedener Malstile und Materialien Die Entstehung einer Kunst die als Selbstzweck keinem speziellen Nutzen mehr diente L art pour l art veranderte wiederum das Verhaltnis von Fotograf bzw Kunstler zum Werk und zur Gesellschaft Ausgehend vom europaischen Kulturraum wurden Fotografie Grafik und Malerei oft zum Ausdruck und einzig zulassigen Ort von Utopien oder ubernahmen Aufgaben der Sozialpolitik Heute ist Fotokunst der hoheren Preisklasse Teil des globalen Kunstmarktes Siehe auch BearbeitenFotograf Fotokunst Bildende KunstLiteratur BearbeitenEmile Voogel Peter Keyzer 200 Diatips Laterna magica Verlag 1977 ISBN 3 87467 094 5 Fototips in den Kunstseiten der FAZ 2005 2006 Florian Adler Die Welt ist voller Farben Minolta Verlag Munchen 1979 ISBN 3 14 509095 X Universum 2005 09 Berichte uber Fotowettbewerbe und Ausstellungen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Motiv Fotografie amp oldid 215745314