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Fliegerfuhrer Atlantik war ab dem 15 Marz 1941 die Bezeichnung einer Dienststellung bzw einer Kommandobehorde auf Brigadeebene der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg Ihre Hauptaufgabe war die Kriegsfuhrung gegen die Alliierten im Nordatlantik in der Atlantikschlacht Fliegerfuhrer AtlantikAktiv 15 Marz 1941 bis 1 April 1944Staat Deutsches Reich NS Deutsches ReichStreitkrafte WehrmachtTeilstreitkraft LuftwaffeTyp KommandobehordeGliederung Unterstellte VerbandeStandort Vannes 1 Marz 1941 bis Juni 1942 Angers 2 Juni 1942 bis April 1944 FuhrungErster Fliegerfuhrer Generalleutnant Martin HarlinghausenLetzter Fliegerfuhrer General der Flieger Ulrich Kessler Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Aufstellung 1 3 Einsatze 2 Fliegerfuhrer 3 Unterstellung 4 Unterstellte Verbande 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Die Kommandobehorde des Fliegerfuhrers Atlantik entstand aus einer Kontroverse zwischen der Kriegsmarine und der Luftwaffe heraus Der Befehlshaber der U Boote Admiral Karl Donitz hatte immer wieder mehr Luftaufklarung fur seine U Boote im Nordatlantik gefordert um gegnerische Frachtschiffgeleitzuge zur Versorgung Grossbritanniens zu finden Dem Oberbefehlshaber der Kriegsmarine Grossadmiral Erich Raeder gelang es am 6 Januar 1941 von Hitler die Zusage zu erhalten das die I Gruppe des Kampfgeschwaders 40 mit ihren Langstreckenaufklarern vom Typ Focke Wulf Fw 200 der Kriegsmarine unterstellt wird Pikanterweise befand sich der Oberbefehlshaber der Luftwaffe Reichsmarschall Hermann Goring zu diesem Zeitpunkt im Urlaub sodass er vorerst nicht intervenieren konnte Am 28 Februar erreichte Goring bei Hitler das die Unterstellung wieder ruckganging gemacht wurde sagte aber zu ein spezielles Fliegerkommando aufzustellen das die Zusammenarbeit der Luftwaffe mit der Kriegsmarine im Nordatlantik verbessern sollte 3 Aufstellung Bearbeiten Die Dienststelle des Fliegerfuhrers Atlantik wurde am 15 Marz 1941 aus Teilen des IV Fliegerkorps aufgestellt Sie bezog ihr Hauptquartier im Chateau Branderion nahe Vannes im von Deutschland besetzten Teil Frankreichs Erster Fliegerfuhrer war Generalleutnant Martin Harlinghausen der sich durch seine Vita als ehemaliger Marineoffizier und Chef des Stabes des auf den Seeluftkampf spezialisierten X Fliegerkorps besonders fur diese Aufgabe anbot 4 Er sollte mit den ihm unterstellten Verbanden gegnerische Kriegs und Handelsschiffe im Nordatlantik aufklaren an die Kriegsmarine weitermelden und auch aus der Luft selbststandig bekampfen Ein Zusammenwirken mit eigenen Kriegsschiffen und U Booten wurde angestrebt Dazu erhielt er uberwiegend Fliegerverbande mit Flugzeugen grosser Reichweite wie die Focke Wulf Fw 200 oder See Mehrzweckflugzeuge wie die Arado Ar 196 Operativ gab es durch die Aufgabenstellung eine enge Abstimmung und Zusammenarbeit mit dem Marinegruppenkommando West und dem Fuhrer der U Boote Einsatze Bearbeiten 1941Im Marz 1941 erfassten die Focke Wulf Fw 200 der I Gruppe im Nordatlantik einen Outbound Geleitzug und versenkten aus OB 292 den niederlandischen Frachter Simaloer Lage 56 666667 10 766667 sowie am 25 Marz die Einzelfahrer Beaverbrae Lage 60 2 9 und Empire Mermaid Lage 57 55 12 716667 5 Anschliessend im Mai 1941 sichteten erneut Fw 200 der I KG 40 mehrere Konvois und versenkten daraus die Somerset Lage 54 9 16 333333 die Karlander Lage 55 633333 13 633333 und die Statesman Lage 56 733333 13 75 6 Am 9 Juni wurden nordwestlich von Faroer der britische Fischfrachter Diana Lage 62 066667 13 666667 und der von Baltimore nach Petsamo laufende finnische Frachter Fenix Lage 61 933333 12 233333 aufgespurt und mit Bomben versenkt Dabei starb jeweils ein Mitglied der Schiffsbesatzung 7 Am 18 Juli kehrte die Besatzung des Gruppenkommandeurs der I Gruppe Hauptmann Fritz Fliegel von einem Aufklarungsflug uber dem Nordatlantik nordostlich von Irland nicht zuruck Fliegel der deutscher Meister im Bahnradsport war und seine Besatzung wurden mit ihrer Fw 200 C 3 U2 Geschwaderkennung F8 AB von einer Schiffs Flak abgeschossen und blieben vermisst Posthum erfolgte seine Beforderung zum Major 8 1942Ab Marz 1942 verlegte die gesamte I KG 40 nach Trondheim in Norwegen zum Fliegerfuhrers Nord West der Luftflotte 5 1943Am 13 September 1943 gelang es Flugzeugen der I KG 40 250 Seemeilen sudwestlich von Kap Finisterre den britischen Frachter Fort Barbine Lage 41 516667 14 65 zu versenken 9 Am 1 Juni befanden sich acht Ju 88C 6 der V Kampfgeschwader 40 des Fliegerfuhrers Atlantik in der Biskaya als sie auf ein ziviles Passagierflugzeug vom Typ DC 3 von der Fluggesellschaft KLM trafen Der Passagierflug BOAC Flight 777 von Lissabon nach London hatte 13 Passagiere an Bord darunter den englischen Schauspieler Leslie Howard und den aus Deutschland vertriebenen Unternehmer Wilfrid Israel und 4 Besatzungsmitglieder 10 Leutnant Albrecht Bellstedt von der 14 Staffel schoss die Maschine ab wobei alle Insassen starben 11 12 Bis heute sind die Umstande des Abschusses nicht restlos aufgeklart und es existieren verschiedene Theorien aus welchem Grund die Zivilmaschine abgeschossen wurde 1944Spater am 10 Februar 1944 versenkten sie vor der islandischen Ostkuste bei Seidisfjord den vor Anker liegenden Tanker El Grillo Lage 65 15 13 6 13 Am 1 April 1944 wurde die Dienststelle aufgelost und in den Stab des X Fliegerkorps uberfuhrt Fliegerfuhrer BearbeitenDienstgrad Name DatumGeneralleutnant Martin Harlinghausen 31 Marz 1941 bis 5 Januar 1942 14 Generalmajor Wolfgang von Wild in Vertretung vom 30 Oktober 1941 bis 5 Januar 1942 15 General der Flieger Ulrich Kessler 5 Januar 1942 bis 1 April 1944 16 Unterstellung BearbeitenUnterstellung von bisLuftflotte 3 15 Marz 1941 1 April 1944Unterstellte Verbande BearbeitenVerbande am 22 Juni 1941 17 18 Flugzeuge Flugzeugtypen Liegeplatz LageSoll A 1 Ist A 2 I KG 40 37 Focke Wulf Fw 200C Heinkel He 111H Bordeaux Merignac Geokoordinaten 44 82897 0 712395II Kampfgeschwader 40 37 Heinkel He 111 Dornier Do 217 Cognac Geokoordinaten 45 657248 0 313797III Kampfgeschwader 40 37 Focke Wulf Fw 200C Heinkel He 111H Bordeaux Merignac Geokoordinaten 44 82897 0 712395Kustenfliegergruppe 606 37 Dornier Do 17Z Junkers Ju 88A Lannion Geokoordinaten 48 755556 3 4777783 Kustenfliegergruppe 106 12 Junkers Ju 88 Amsterdam Schiphol Geokoordinaten 52 308614 4 7638892 Kustenfliegergruppe 506 12 Heinkel He 115 Brest Sud Geokoordinaten 48 282336 4 4437981 Kustenfliegergruppe 906 12 Hourtin Geokoordinaten 45 212778 1 1263895 Bordfliegergruppe 196 12 Arado Ar 196 Cherbourg Geokoordinaten 49 648611 1 6277783 Fernaufklarungsgruppe 122 12 Junkers Ju 88 Amsterdam Schiphol Geokoordinaten 52 308614 4 763889Insgesamt 208 Verbande am 30 Juni 1942 17 18 A 3 Flugzeuge Flugzeugtypen Liegeplatz LageSoll Ist9 KG 40 12 Focke Wulf Fw 200C Bordeaux Merignac Geokoordinaten 44 82897 0 712395Kampfgruppe 106 37 28 Junkers Ju 88A 4 Dinard Pleurtuit Geokoordinaten 48 591667 2 083333Stab Kustenfliegergruppe 406 1 1 Blohm amp Voss BV 138 Brest Sud Geokoordinaten 48 282336 4 4437982 Kustenfliegergruppe 906 12 Heinkel He 115C Geokoordinaten 48 282336 4 4437985 Bordfliegergruppe 196 12 19 Arado Ar 196A Hourtin Geokoordinaten 45 212778 1 1263893 Fernaufklarungsgruppe 123 12 14 Junkers Ju 88D Messerschmitt Bf 110E Messerschmitt Bf 109F Lannion Geokoordinaten 48 755556 3 477778Insgesamt 86 62 Verbande am 30 Juni 1943 17 18 Flugzeuge Flugzeugtypen Liegeplatz LageSoll IstIII KG 40 37 30 Focke Wulf Fw 200C Heinkel He 177A 1 Bordeaux Merignac Geokoordinaten 44 82897 0 712395V Kampfgeschwader 40 37 45 Junkers Ju 88C 6 Bordeaux MerignacCognac Geokoordinaten 44 82897 0 712395 Geokoordinaten 45 657248 0 3137975 Bordfliegergruppe 196 12 24 Arado Ar 196A Focke Wulf Fw 190A Hourtin Geokoordinaten 45 212778 1 1263893 Fernaufklarungsgruppe 123 12 12 Junkers Ju 88 Rennes Geokoordinaten 48 070833 1 734722Insgesamt 98 111Anmerkungen Sollstarke nach Kriegsausrustungsnachweis Iststarke die tatsachlich in der Einheit vorhandenen Flugzeuge Bedeutung der Abkurzungen siehe Organisation der GeschwaderLiteratur BearbeitenSonke Neitzel Der Einsatz der deutschen Luftwaffe uber dem Atlantik und der Nordsee 1939 1945 Bernard amp Graefe Verlag Bonn 1995Weblinks BearbeitenSeefliegerverbande Wurttembergische LandesbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Henry L deZeng IV Luftwaffe Airfields 1935 45 France with Corsica and Channel Islands S 370 abgerufen am 30 September 2023 Henry L deZeng IV Luftwaffe Airfields 1935 45 France with Corsica and Channel Islands S 17 abgerufen am 30 September 2023 E R Hooton The Luftwaffe A Study in Air Power 1933 1945 Classic Publications 2010 ISBN 978 1 906537 18 0 S 111 Robert Forczyk Fw 200 Condor vs Atlantic Convoy Osprey London 2010 ISBN 978 1 84603 917 1 S 29 Jurgen Rohwer Gerhard Hummelchen Chronik des Seekrieges 1939 1945 Marz 1941 Abgerufen am 14 Februar 2019 Jurgen Rohwer Gerhard Hummelchen Chronik des Seekrieges 1939 1945 Mai 1941 Abgerufen am 6 Januar 2017 Jurgen Rohwer Gerhard Hummelchen Chronik des Seekrieges 1939 1945 Juni 1941 Abgerufen am 4 Marz 2020 Henry L deZeng IV Douglas G Stankey Luftwaffe Officer Career Summaries Section A F PDF 2017 S 1097 abgerufen am 6 Juli 2022 englisch Jurgen Rohwer Gerhard Hummelchen Chronik des Seekrieges 1939 1945 September 1943 Abgerufen am 6 Januar 2017 Otto Friedrich Before the Deluge 1972 S 307 Henry L deZeng IV Douglas G Stankey Luftwaffe Officer Career Summaries Section A F PDF 2017 S 331 abgerufen am 5 Juli 2023 englisch Chris Goss Albrecht Johann Bellstedt Jager uber der Biskaya In Flugzeug Classic Nr 8 2023 GeraMond Munchen ISSN 1617 0725 S 17 19 Jurgen Rohwer Gerhard Hummelchen Chronik des Seekrieges 1939 1945 Februar 1944 Abgerufen am 6 Januar 2017 Henry L deZeng IV Douglas G Stankey Luftwaffe Officer Career Summaries Section G K PDF 2017 S 349 350 abgerufen am 10 Juli 2023 englisch Henry L deZeng IV Douglas G Stankey Luftwaffe Officer Career Summaries Section S Z PDF 2016 S 983 abgerufen am 4 Juli 2023 englisch Henry L deZeng IV Douglas G Stankey Luftwaffe Officer Career Summaries Section G K PDF 2017 S 922 923 abgerufen am 10 Juli 2023 englisch a b c Sonke Neitzel Der Einsatz der deutschen Luftwaffe uber dem Atlantik und der Nordsee 1939 1945 Bernard amp Graefe Verlag Bonn 1995 a b c Bibliothek fur Zeitgeschichte Landesbibliothek Stuttgart Monatsubersicht uber die Einsatze des Fliegerfuhrers Atlantik November 1941 Dezember 1941 III L 14 6 Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Fliegerfuhrer der Luftwaffe der Wehrmacht 1 2 3 4 5 6 200 Afrika Albanien Arad Atlantik Eismeer Graz Kreta Kroatien Lofoten Nordbalkan Nord Nord Ost Nord West Ostsee Sardinien Stavanger Schwarzes Meer Sud Trondheim West z b V Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fliegerfuhrer Atlantik amp oldid 237779585