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Floris Romer Taufname Franz Rammer spater auch Floris Romer Florian Romer und Floridus genannt 12 April 1815 Pressburg 18 Marz 1889 Grosswardein war ein ungarischer Archaologe Kunsthistoriker 1 Historiker und Professor an der Budapester Universitat Er gilt als Vater der ungarischen Archaologie Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Hauptwerke 4 Zeitschriften 5 Literatur 6 Anmerkungen 7 WeblinksLeben Bearbeiten nbsp Floris Romer um 1870Romer wurde als Sohn des Schuhmachermeisters Franz Rammer und dessen Ehefrau Anna geborene Vetser in Pressburg geboren Um fur ihn und seine beiden Bruder eine breit gefacherte Schulbildung zu gewahrleisten ermoglichten es ihre Eltern dass die Sohne neben ihrer deutschen Muttersprache auch slowakische und ungarische Schulen besuchten Nach dem Willen von Franz und Anna Rammer sollte Romer Priester werden und trat daher im Alter von funfzehn Jahren 1830 in das Benediktinerkloster Bakonybel bei Zirc ein 1838 empfing er die Priesterweihe und nahm den Ordensnamen Floridus an der an den heiligen Bischof Floridus erinnerte Nach seinem philosophischen und theologischen Studium promovierte er 1839 und arbeitete anschliessend am Gymnasium der Benediktiner in Raab Bereits in dieser Zeit nutzte Romer sein Talent als Maler 2 Dieses Konnen half ihm spater bei der professionellen Dokumentation seiner kunsthistorischen und archaologischen Forschungen Ab dem 26 August 1845 bis zum Ausbruch der Revolution im Jahre 1848 war er als Professor fur Naturgeschichte an der Koniglichen Akademie zu Pressburg tatig In diese Zeit fallt auch der Beginn seines Interesses fur geschichtliche Themen Noch 1848 wurde er damit beauftragt den in Pressburg geborenen Erzherzog Joseph Karl Ludwig von Osterreich in den Naturwissenschaften zu unterrichten Den jungen Erzherzog beeindruckte der Wissenschaftler tief Daher hielt er bis zum Tode Romers den Kontakt Wahrend der in vielen Staaten Europas herrschenden Revolutionsjahre von 1848 1849 setzte sich Romer mit grosster Leidenschaft gegen die herrschenden Machte der Restauration fur ein unabhangiges Ungarn ein Nach dem Revolutionsbeginn im September 1848 wurde er Oberleutnant in einem ungarischen Honved Pionierregiment und machte die Kampfe gegen die osterreichischen Truppen mit In Kufstein 3 wurde er gefangen genommen Das Kaiserlich Konigliche Kriegsgericht von Pressburg verurteilte ihn nach der Niederschlagung des Aufstandes wegen Mitbeteiligung am 24 November 1849 zu acht Jahren Festungshaft in Ketten Er kam fur funf Jahre in die Haftanstalten von Olmutz und Josefstadt und wurde im Fruhjahr 1854 im Zuge einer zur Hochzeit des Kaisers Franz Joseph I mit Elisabeth gewahrten Amnestie begnadigt Romer ging zunachst nach Pressburg fand die standige Polizeiuberwachung aber so bedruckend dass er in der Territorialabtei Martinsberg um Wiederaufnahme in den Benediktinerorden bat Daraufhin wurde er nach Bakonybel geschickt um in der Stille Busse zu tun Nach drei Jahren als Privaterzieher gestattete ihm der Orden 1857 seine Lehrtatigkeit in den unteren Klassen des Koszeger Gymnasiums wiederaufzunehmen 4 Danach wechselte er als Gymnasiallehrer nach Raab 1859 trat er der K k Central Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale in Wien bei nbsp Die von Romer 1870 begrundete Fachzeitschrift Archaeologiai Ertesito 1860 wurde Romer zum Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften gewahlt Seit diesem Jahr befasste er sich mit der Archaologie Dazu hatte ihn nach eigenem Bekunden der literatur und kunstbegeisterte Geistliche Arnold Ipolyi geb Stummer 1823 1886 ermuntert der einer seiner engsten Weggefahrten wurde und neben Romer einer der ersten grossen Kunsthistoriker in Ungarn war 1 Auch Ipolyi engagierte sich fur das historische Nationalbewusstseins Ungarns und hatte an der Revolution teilgenommen Romers Begeisterung fur die prahistorischen antiken und mittelalterlichen Hinterlassenschaften in Ungarn forderten seine autodidaktischen Studien bei denen er sich mit seinen Freunden darunter der spatere Kanoniker und Domherr von Raab Franz Ebenhoch 1821 1889 intensiv austauschte 5 Ab 1861 gab Romer mit dem Historiker Karoly Rath 1829 1868 die Reihe Historische und archaologische Hefte aus Raab Gyori Torteneti es Regeszeti Fuzetek heraus Spater in Pest setzte er diese Arbeit fort 1862 verfasste er eine Arbeit die einige romische Kastelle zusammenfassend behandelt Mit diesem Werk beginnt auch die epigraphische Forschung in Ungarn 3 Romer wurde zum Begrunder der archaologischen Forschung in Ungarn und der Ungarischen Archaologischen Reformkommission Magyar Regeszeti Reformbizottsag 3 1863 konnte er in seinem Fachgebiet als Privatdozent tatig werden und 1864 ubernahm er die Schriftleitung des Archaologischen Bulletins Archaeologiai Kozlemenyek Zu seinen fruhen Werken zahlte auch der Archaologische Fuhrer mit besonderem Hinblick auf Ungarn von 1866 6 Ebenfalls 1864 erhielt er eine ausserordentliche und 1868 eine ordentliche Professur fur Archaologie Im gleichen Jahr wurde er zum Leiter des Lehrstuhls fur Archaologie an der Koniglichen Ungarischen Universitat sowie der archaologischen Abteilung des Ungarischen Nationalmuseums in Pest ernannt In dieser Zeit ubernahm er die Schriftleitung der von ihm gegrundeten Archaologischen Mitteilungen 1868 Archaeologiai Ertesito Zudem wurde er Kurator des Munz und Antikenkabinetts in der ungarischen Hauptstadt Er bereicherte sein Wissen mit umfassenden Studienreisen durch Ungarn 6 interessierte sich besonders fur die Altertumer der Szekler in Siebenburgen und forschte am Limes u a in Norddakien 3 Neben diesen Forschungen suchte er die bedeutendsten Museen in Westeuropa auf Als Vertreter der ungarischen Archaologen nahm Romer an den internationalen archaologischen Kongressen in Stockholm 1875 und Lissabon 1876 teil Er war dafur verantwortlich dass der Kongress des Jahres 1876 in Budapest stattfinden konnte und fertigte aus diesem Anlass eine Ungarnkarte an die uber die prahistorischen Fundorte seines Heimatlandes informierte 6 1877 gab er aufgrund seiner vielen anderweitigen Verpflichtungen den Lehrstuhl fur Archaologie ab und wurde 1879 mit Unterstutzung von Arnold Ipolyi Kanoniker und Domherr des Kapitels von Grosswardein Im gleichen Jahr ubernahm er den Vorsitz der Nationalen Archaologischen und Anthropologischen Gesellschaft Orszagos Regeszeti es Embertani Tarsulat 1889 verstarb Romer in Grosswardein Lebensbilder Denkmaler nbsp Romer als Revolutionar 1848 49 nbsp 1858 wahrend seiner Lehrtatigkeit in Guns Koszeg nbsp 1861 als Gymnasiallehrer in Raab nbsp Romer mit dem Orden der Eisernen Krone den er 1873 verliehen bekam nbsp Buste im heutigen Bratislava nbsp Gedenkstein aus dem Jahr 1910 im Aquincum Museum BudapestAuszeichnungen Bearbeiten1867 Koniglicher Rat 1873 Ritter des Ordens der Eisernen Krone III Klasse 1876 Titularabt des Johannes Baptista Klosters zu JanosiHauptwerke BearbeitenA Bakony termeszetrajzi es regeszeti vazlata Der Bakony eine naturliche geographische und archaologische Skizze Raab 1860 Die archaologischen Denkmaler von Pressburg In Pressburg und seine Umgebung Pressburg 1865 A Bakony Szombathelyi erem kincsrol Der Munzschatz von Bakony Szombathely 1865 Muregeszeti kalauz kulonos tekintettel Magyarorszagra Archaologischer Fuhrer mit besonderem Hinblick auf Ungarn Pest 1866 Catalogue des objets hongrois de l histoire du travail a l Exposition universelle de 1867 1867 Diszlapok a romai konyvtarban orzott negy Corvin Codexbol Pest 1871 A regi Pest Torteneti tanulmany Das alte Pest Eine historische Studie Budapest 1873 mit Ernest Desjardins Monuments epigraphiques du Musee national hongrois Die epigraphischen Monumente im Ungarischen Nationalmuseum 1873 mit Ernest Desjardins A Magyar Nemzeti Muzeum romai feliratos emlekei Das Ungarische Nationalmuseum und die darin befindlichen romischen Monumente 1873 Regi falkepek Magyarorszagon Alte Wandbilder in Ungarn Hoffmann es Molnar Budapest 1874 Illustrirter Fuhrer in der Munz und Alterthumsabtheilung des ungarischen National Museums Druckerei des Athenoeum 1870 Resultats generaux du mouvement archeologique en Hongrie avant la 8e Session du Congres international d anthropologie et d archeologie prehistoriques a Budapest 1876 Editions du Musee national hongrois Budapest 1878Zeitschriften BearbeitenGyori Torteneti es Regeszeti Fuzetek 1861 1868 Archaeologiai Ertesito 1868 1872 Archaeologiai Kozlemenyek 1864 1873 Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Romer Franz Florian In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 26 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1874 S 330 Digitalisat Josef Kramny Register zum Jahrbuch 1856 1861 und zu den Mitteilungen 1856 1902 der k k Central Kommission fur Kunst und historische Denkmale I Verzeichnis der Autoren Wien 1909 S 25 Aufsatze von Romer in diesen Zeitschriften PDF 5 1 MB Hubert Reitterer Romer P Floridus In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 9 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1988 ISBN 3 7001 1483 4 S 232 f Direktlinks auf S 232 S 233 Anmerkungen Bearbeiten a b Maria G Agghazy Barockplastik in Ungarn Verlag der Ungarischen Akademie der Wissenschaften Budapest 1959 S 5 www wikigallery 1 a b c d Zsolt Visy Der pannonische Limes in Ungarn Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 ISBN 3 8062 0488 8 S 14 Arrabona Bd 9 Xantus Janos Muzeum Gyor 1967 S 216 Arrabona Bd 7 8 Xantus Janos Muzeum Gyor 1965 S 87 a b c Lajos Csoka OSB Geschichte des Benediktinischen Monchtums in Ungarn Studia Hungarica 11 R Trofenik Munchen 1980 S 402 f Online Memento vom 1 Marz 2014 im Internet Archive in der Web Ausgabe des Buches Memento vom 1 Marz 2014 im Internet Archive abgerufen am 10 November 2011 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Floris Romer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 121102513 lobid OGND AKS LCCN n83048801 VIAF 59106226 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Romer FlorisALTERNATIVNAMEN Rammer Franz Floris Romer Floris Romer Florian Frantisek Romer FlorianKURZBESCHREIBUNG ungarischer katholischer Geistlicher Archaologe und HistorikerGEBURTSDATUM 12 April 1815GEBURTSORT PressburgSTERBEDATUM 18 Marz 1889STERBEORT Grosswardein Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Floris Romer amp oldid 232363430