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Die Faulenstrasse ist eine historische Strasse in Bremen Mitte Die zentrale Hauptstrasse fuhrt in Ost West Richtung durch das Stephaniviertel vom Platz Am Brill zur Doventorstrasse FaulenstrasseWappenStrasse in BremenFaulenstrasseBlick Richtung Am Brill links Bambergerhaus rechts Stephanihaus von Radio BremenBasisdatenStadt BremenOrtsteil AltstadtAngelegt Strasse im Mittelalter Neugestaltet 2000er JahreAnschluss strassen Am BrillDoventorstrasseQuerstrassen Hankenstrasse Wenkenstrasse Olmuhlenstrasse Heinkenstrasse Toferbohmstrasse Diepenau Fuhrleutehof Vor Stephanitor StephanitorsteinwegBauwerke Radio Bremen BambergerhausNutzungNutzergruppen Strassenbahn Autos Fahrrader FussgangerStrassen gestaltung zwei bis dreispurige Strasse zwei StrassenbahngleiseTechnische DatenStrassenlange 430 MeterMurtfeldt Tischbein 1796 Strassennetz noch dasselbe wie um 1600 gelb Faulenstrasse gelbgrun 1550 fur den Wagenverkehr geoffnete Verbindungen Stadttore intensiv eingefarbt die Torwege blass die 1796 auch namentlich zu den jeweiligen Toren fuhrenden Strassen rot Die Natel um 1660 abgerissen kraftig pink Torweg des mittelalterlichen StephanitorsBamberger KaufhausDrogerie Zinke und FernmeldehausDie Querstrassen wurden u a benannt als Hankenstrasse nach einer Familie aus dem 14 Jahrhundert Wenkenstrasse und Heinkenstrasse nach Familien Olmuhlenstrasse nach einer Muhle Toferbohmstrasse evtl nach dem Toverbaum als Querholz zum Tragen von Zubern eines z B Wassertragers Diepenau nach der Deepenstrate mit einem um 1838 beseitigten Rinnsal Fuhrleutehof nach dem Hauptplatz der Fuhrleute Vor Stephanitor nach dem Tor von 1307 in der Bremer Stadtmauer porta sancti Stephani und Stephanitorsteinweg nach dem Weg zum Tor und zur Bremer Wallanlage Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Name 1 2 Stephaniviertel 1 3 19 20 Jahrhundert 2 Gebaude Anlagen 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenName Bearbeiten Die erstmals 1365 erwahnte Strasse hiess Vulenstrasse und bezeichnet damit den vulen also schlechten 1 oder schmutzigen Zustand 2 der Strasse in diesem damals armeren Kirchspiel Der Name bezieht sich nicht auf die Volkssage von den Sieben Faulen Brudern die wurde erst 1845 von dem Dichter Friedrich Wagenfeld erdacht Die Strassennamen veranderten sich Die Grosse Fuhrleute Strasse wurde zum Teil der Hafenstrasse und nach 1945 zur Faulenstrasse und Hinter Stephani Thors Walle wurde nach 1945 Teil der Strasse Vor Stephani Thor Stephaniviertel Bearbeiten Das Stephaniviertel spater auch als Faulenquartier bezeichnet entstand als kleine Siedlung um 1050 und war mit der 1139 erbauten Kirche St Stephani einer der vier Stadtteile bzw Kirchspiele im mittelalterlichen Bremen Als Bremen um die Mitte des 12 Jahrhunderts zunachst nur landseitig seine Stadtmauer erhielt lag das Kirchspiel Pfarrsprengel sancti Stephani zum grossten Teil ausserhalb Erst ab etwa 1307 wurde das bis dahin ungeschutzte Stephaniviertel westlich der Kleinen Balge landseitig in die Bremer Stadtbefestigung einbezogen Die trennende alte Mauer blieb aber noch anderthalb Jahrhunderte stehen Eine kleine Fussgangerpforte in dieser Mauer der Brill verband die eher armliche Faulenstrasse mit der sudostlich anschliessenden Hutfilterstrasse Die einzige fur Wagen geeignete Verbindung aus der ersten Ummauerung in die Stephanistadt bildete bis 1551 die Natel im Verlauf der parallelen Langenstrasse Am nordwestlichen Ende war die Faulenstrasse platzartig aufgeweitet Vom 16 bis ins 19 Jahrhundert stand auf dem Platz ein Spritzenhaus Von hier fuhrte die Strasse Vor dem Doven Thore nordwarts zum Doventor von dem man zu den Dorfern Utbremen und Walle gelangte In gerader Fortsetzung der Faulenstrasse fuhrte die Grosse Fuhrleute Strasse nordwestwarts zur Adamspforte der Stadtmauer Entlang der Innenseite der Mauer gelangte man zum Stephanithor porta sancti Stephani Im Mittelalter fuhrte das 1307 errichtete Tor aus der Grossen Strasse die an der Westecke des Stephanikirchhofs begann auf die Stephani Kirchen Weide Mit der Modernisierung der Bremer Walle ab etwa 1600 entstand vor dem mittelalterlichen Stephanitor die Stephanibastion 19 20 Jahrhundert Bearbeiten 1879 wurde vom Unternehmen Grosse Bremer Pferdebahn durch die Strasse eine Pferdebahnlinie Hastedt Walle gefuhrt Um 1900 wurde hier die Strassenbahn Bremen elektrifiziert Heute durchfahren im Nahverkehr in Bremen die Linien 2 und 3 die Strasse Seit 1889 besteht eine Verbindung zwischen der Faulenstrasse und den Freihafen und das Zwischenstuck wurde Hafenstrasse genannt Hier fuhr nun die Pferde und spater Strassenbahn Um 1900 pragten zwei bis viergeschossige Gebaude die Strasse davon noch einige Giebelhauser mit Satteldachern Das Kaufhaus J E Neumeyer siedelte sich an Am Neuen Weg 9 bis 11 ab 1902 Faulenstrasse 4 bis 8 am Anschluss zum Am Brill standen zwei um 1898 errichtete viergeschossige Wohn und Geschaftshauser im Stil des Eklektizismus Hier befand sich die Woll und Strumpfwarenhandlung von Friedrich Hagemann An der Nordseite der Strasse schlossen sich westlich eine Reihe von langeren Gangen wie Fettengang Hanenwinkelsgang und Berneckersgang an die Sackgassen bildeten Emil Koopmann hatte hier sein Kleidergeschaft 3 In den 1920er Jahren fand ein rascher Wandel der Bebauung statt Um 1930 standen zum Brill hin uberwiegend viergeschossige Wohn und Geschaftshauser und zur Dovetorstrasse eher zwei bis dreigeschossige Hauser zum Teil als Giebelhauser Der 1929 fertiggestellte zehngeschossige und 40 Meter hohe Turm des Bamberger Kaufhauses an der Ecke zur Dovetorstrasse wurde zu einer stadtebaulichen Dominante Die Faulenstrasse fuhrte vor 1945 direkt zur Hafenstrasse an den Bremer Hafen und nach Walle Heute wird der Verkehr von der Faulenstrasse uber die Dovetorstrasse und den Dovetorscontrescarpe in Richtung Walle gefuhrt 1944 blieben durch die schweren Zerstorungen im Zweiten Weltkrieg nur wenige altere Gebaude erhalten darunter das heute denkmalgeschutzte Giebelhaus Faulenstrasse 17 und das Skelett des Bamberger Hauses Der Aufbau nach dem Krieg erfolgte zumeist in den 1960er Jahren Nach 2000 wurde das Viertel durch den Umzug von Radio Bremen auch zum Medienstadtteil mit mehreren neuen Gebauden aufgewertet Gebaude Anlagen BearbeitenAn der Faulenstrasse stehen heute uberwiegen funf bis sechsgeschossige Geschaftshauser mit Laden Gaststatten Buros Wohnungen und ein Hotel erwahnenswert sind unter anderem Nr 17 viergeschossiges barockes Packhaus aus der Zeit um 1790 spater Kontorhaus mit der Drogerie Zinke die Hermann Zinke 1902 grundete das einzige erhaltene Gebaude ist ein Bremer Kulturdenkmal 4 Nr 20 22 Bierhalle und Restauration Carl Greve Treffpunkt von Vereinen und Gewerkschaften nicht erhalten Nr 27 bis 33 Zwei sechsgeschossige Laden und Geschaftshauser aus den 1980er Jahren mit Laubengang im Erdgeschoss und Klinkerfassade Nr 33 war 1870 der erste Sitz der Brauerei von Carsten Dressler Nr 44 46 Hier residiert seit 2014 das kleine Theater 11 unter Leitung von Kira Petrow als Spielstatte fur die Integration von Menschen durch die Kunst Nr 58 60 dreigeschossiges Giebelhaus von 1907 als Gewerkschaftshaus genutzt bis in die 1920er Jahre auch Sitz der SPD Bremen Im November 1918 wurde hier der Aktionsausschuss der Bremer Raterepublik gegrundet Im Erdgeschoss befand sich ein Restaurant 1924 wurde es in ein schlichteres viergeschossiges vierachsiges Gebaude mit einem Mansarddach umgebaut 1928 bezogen die Gewerkschaften das Volkshaus in Walle Danach Neubau des Textilkaufhauses der Gebruder Leffers nach Planen von Heinrich Wilhelm Behrens 1944 zerstort Nr 54 62 1963 Neubau des Kaufhauses Leffers nach Planen von Karl Egender Zurich mit Walter Zaag und Gunter Hemstadt Bremen auf erweitertem Gelande Abriss um 2005 und bis 2009 Bau des funfgeschossigen Stephani Hauses von Radio Bremen nach Planen von Boge und Lindner Hamburg sowie Gert Schulze Schulze Pampus Bremen 5 Nr 66 um 1930 zweigeschossiges Giebelhaus des Herrengarderobegeschafts J H Haake 1944 zerstort Nr 72 dreigeschossiges Giebelhaus der Kurschnermeister Lange ab 1871 Klein ab 1913 und Munchen ab 1939 Haus 1944 zerstort Nr 67 69 Kaufhaus Bamberger von 1929 1955 wieder aufgebaut und um 2007 saniert Der judische Kaufmann Julius Bamberger grundete 1907 an der Ecke Doventorstrasse Faulenstrasse sein funfgeschossiges Kaufhaus Julius Bamberger im Jugendstildekor In den 1910 20er Jahren erweiterte er sein Geschaft zur Faulenstrasse hin Er eroffnete 1929 den Neubau des ersten modernen Kaufhauses im Stil der Neuen Sachlichkeit nach den Planen von Heinrich Behrens Nicolai Um 1932 wurde an der Stelle des alten Gebaudes von 1907 das Kaufhaus erweitert Bamberger wurde ab 1933 verfolgt die Firma 1937 aufgelost und er musste fliehen Nach dem Wiederaufbau des Hauses mit verkurztem Turm von 1955 Architekt Johannes A Falk und der Sanierung von um 2005 bis 2007 durch Bauunternehmer Klaus Hubotter befinden sich unter anderem Geschafte und gastronomische Einrichtungen sowie die Zentrale der Bremer Volkshochschule und der Arbeitskreis Bremer Archive in dem Gebaude mit seinem Turm in der alten Hohe Faulenstrasse ab Doventorstrasse vor 1945 Hafenstrasse davor Grosse Fuhrleute Strasse Nr 98 bis 110 drei bis funfgeschossige Wohnhauser aus Backsteinen und Satteldachern mit grauen Dachpfannen im Rahmen des Wiederaufbaus des Stephaniviertels von 1956 bis 1965 stadtebaulicher Entwurf Ludwig Almstadt Hans Eilers Karl Nielsen 1955 Bauherr Bremer Treuhandgesellschaft Architekten Bernhard Wessel und auch Carsten Schrock 6 Nr 116 fruher Hafenstrasse 37 ehemaliges Atelierhaus des Malers Willy Benz Baenitz das im Krieg 1944 zerstort wurde Nr 107 Hier wurden Reste der Bremer Stadtmauer gefunden Gedenksteine 17 Stolpersteine fur die Opfer des Nationalsozialismus gemass der Liste der Stolpersteine in Bremen Nr 24 fur Hugo Meyer 1893 1942 Lothar Meyer 1898 1942 Beide ermordet in Minsk Nr 45 fur Agnes Hirschberg 1869 1942 ermordet in Theresienstadt Irma Hirschberg 1899 1942 ermordet Ilse Laufer 1926 1942 ermordet Nr 48 fur Malka Bialystock 1867 uberlebte in Nizza Mortka Mendel Bialystock 1872 1942 ermordet in Nizza Albert Bloch 1874 1942 Dora Bloch 1884 1942 Else Bloch 1881 1942 Helene Bloch 1979 1942 Meta Bloch 1881 1942 Sara Bloch 1877 1942 Alle ermordet in Minsk Nr 98 fur Kurt Ahron 1914 1942 Ernst Feldheim 1887 1943 Beide ermordet in Auschwitz Faulenstrasse Aschenburg fur Franziska van der Veen 1874 1942 Goldine van der Veen 1908 1943 Harry van der Veen 1909 1943 Philipp van der Veen 19881 1942 Alle ermordet in AuschwitzSiehe auch BearbeitenBremer StrassenLiteratur BearbeitenHerbert Schwarzwalder Das Grosse Bremen Lexikon 2 aktualisierte uberarbeitete und erweiterte Auflage In zwei Banden Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 693 X Erstausgabe 2002 Erganzungsband A Z 2008 ISBN 978 3 86108 986 5 Cecilie Eckler von Gleich Geschichtskontor und Kulturhaus Walle Brodelpott Hrsg Das Stephaniviertel Die westliche Altstadt 1860 1960 Edition Temmen Bremen 2008 ISBN 978 3 86108 597 3 E Prosch Alt Bremisches aus alter und neuer Zeit Hauschildt Bremen 1908 Eberhard Syring Bremen und seine Bauten 1950 1979 Schunemann Verlag Bremen 2014 ISBN 978 3 944552 30 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Faulenstrasse Bremen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Herbert Schwarzwalder Das Grosse Bremen Lexikon 2 aktualisierte uberarbeitete und erweiterte Auflage Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 693 X Werner Kloos Bremer Lexikon Ein Schlussel zu Bremen Hauschild Verlag Bremen 1977 Hans Hermann Meyer Die Bremer Altstadt S 234 Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 686 7 Siehe auch Liste der Kulturdenkmaler in Bremen Mitte Objektseite im architekturfuhrer bremen Objektseite im architekturfuhrer bremen53 080393 8 797839 Koordinaten 53 4 49 N 8 47 52 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Faulenstrasse amp oldid 238579329