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Die Evangelische Kirche Zeilsheim ist eine Kirche im Stil des Historismus mit Gestaltungselementen des Jugendstils im Frankfurter Stadtteil Zeilsheim Sie ist ein Kulturdenkmal aufgrund des hessischen Denkmalschutzgesetzes Die Evangelische Kirchengemeinde Zeilsheim gehort zur Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Ansicht von Osten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 3 1 Orgel 3 2 Gelaut 4 Fotogalerie 5 Weblinks 6 LiteraturGeschichte BearbeitenZeilsheim wurde erstmals im Jahr 794 urkundlich erwahnt und gehorte bis 1803 zu Kurmainz und danach zum Herzogtum Nassau weshalb der Ort seit der Reformation katholisch geblieben ist Im Jahr 1384 wurde erstmals eine Kapelle in Zeilsheim erwahnt die der Heiligen Gertrud gewidmet war 1432 wurde die Holzkapelle durch eine steinerne Kirche ersetzt die dem Heiligen Bartholomaus geweiht wurde Evangelische Christen zogen im spaten 19 Jahrhundert nach Zeilsheim Sie bildeten zusammen mit den Sindlinger Protestanten die evangelische Kirchengemeinde Sindlingen Zeilsheim die zunachst zum Kirchenverband Hochst gehorten ehe man sich im Juli 1905 von dem Verband trennte 1901 grundete sich ein Evangelischer Arbeiterverein aus Mannern der Rotfabrik Farbwerke Hochst der massgeblich zum Entstehen der evangelischen Kirchengemeinde beitrug Zwischen den Jahren 1900 und 1910 wuchs die Bevolkerung aufgrund neuer Wohnsiedlungen von etwa 1080 auf knapp 3000 Einwohner an was auch zu einem Anstieg der evangelischen Christen fuhrte 1907 wurde die Evangelische Kirche Sindlingen eingeweiht 1908 eroffnete die Gemeinde einen evangelischen Kindergarten der von Else von Meister der Ehefrau von Herbert von Meister finanziell unterstutzt wurde Wie der Bau der Sindlinger Kirche geht auch die Zeilsheimer Kirche auf Meisters Initiative zuruck Die Farbwerke spendeten das Baugrundstuck fur die Kirche und einen Zuschuss von 10 000 Mark zu den Gesamtkosten von 79 000 Mark Herbert von Meister beauftragte den Architekten Alfred Gunther mit der Planung Die Kirche wurde am 18 August 1912 eingeweiht Am 1 April 1954 wurde die Zeilsheimer Kirchengemeinde durch die Trennung von Sindlingen selbstandig Architektur BearbeitenDie Kirche befindet sich in der Kolonie genannten Arbeitersiedlung knapp 500 Meter ostlich des historischen Ortskerns Inmitten der als Gartenstadt konzipierten Siedlung mit zahlreichen historischen Doppelhausern liegt das Kirchengrundstuck an der Kreuzung der Strassen Neu Zeilsheim und Frankenthaler Weg Das nach Osten ausgerichtete Kirchengebaude hat eine Grundflache von etwa 22 Metern Lange und etwa 17 Metern Breite Die Grosse und Architektur der Kirche orientiert sich an den benachbarten Siedlungshausern Die gartnerisch angelegten Freiflachen um die Kirche entsprechen ebenfalls dem Konzept der Gartenstadt Die Saalkirche schliesst im Osten mit einer polygonalen Apsis ab Im Norden zur Strasse gliedert ein vorgelagertes niedrigeres Querhaus das Gebaudevolumen in unterschiedlich hohe und grosse Gebaudeteile Die Fassaden sind hell verputzt und mit Fensterlaibungen und Bogen aus rotem Sandstein gestaltet Das Gebaude ruht auf einem Sockel aus grauem Naturstein Die Kirche ist mit einem Dach aus roten Ziegeln gedeckt das hauptsachlich als Satteldach ausgebildet ist Die untergeordnete Dachflache des Querhauses ist gewalmt Der im Nordwesten anschliessende Turm erhebt sich auf einem quadratischen Unterbau mundet in einen langgestreckten oktogonalen Schaft der von einem spitzen Helm gedeckt ist Das Dach des Turms und die darunterliegende Glockenstube sind mit Schiefer verkleidet Den Eingang zur Kirche in der Giebelwand bildet eine Loggia Sie besteht aus einem geneigten Dach das auf Rundbogen und schlanken Saulen aus Sandstein ruht Es erinnert an die Architektur der Renaissance Die Rundbogenfenster der Aussenwande sind wiederum typische Gestaltungselemente der Romanik Die Vielfalt an Elementen unterschiedlicher Stilepochen ist bezeichnend fur die Architektur des Historismus Uber die Loggia und zwei holzerne Windfangturen gelangt man in den Innenraum Der Kirchsaal wird durch Rundbogenfenster deren Leibungen farbig abgesetzt sind belichtet Die Decke ist mit Holz verkleidet Zwei Bankreihen sind auf den Altar gerichtet Die Wande sind hell verputzt Ausstattung BearbeitenOrgel Bearbeiten Die Orgel von 1912 auf der ruckwartigen Empore stammt von dem Orgelbauer Eberhard Friedrich Walcker Sie wurde 1972 durch die Firma Oberlinger auf 18 Register erweitert Gelaut Bearbeiten Die Kirche verfugt uber vier Glocken Das ursprungliche Gelaut aus drei Glocken wurde 1912 von der Glocken und Kunstgiesserei Rincker gegossen Im Ersten Weltkrieg mussten die beiden grosseren Glocken als Metallspende des deutschen Volkes abgeliefert werden Zwei 1924 von Rincker gegossene Ersatzglocken wurden im Zweiten Weltkrieg fur Kriegszwecke beschlagnahmt und eingeschmolzen 191 lieferte Rincker drei neue Glocken die zusammen mit der erhaltenen Glocke von 1912 das heutige Gelaut bilden Nr Nominal Masse Jahr Inschrift1 fis1 900 kg 1951 Seid frohlich in Hoffnung2 a1 600 kg 1951 Geduldig in Hoffnung3 h1 150 kg 1951 Haltet an im Gebet4 c1 200 kg 1912Fotogalerie Bearbeiten nbsp Ansicht von Westen nbsp Westfassade nbsp VorhalleWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelische Kirche Zeilsheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetseite der Evangelischen Kirchengemeinde Zeilsheim Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Evangelische Kirche Zeilsheim In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in HessenLiteratur BearbeitenJoachim Proescholdt Jurgen Telschow Frankfurts evangelische Kirchen im Wandel der Zeit Societats Verlag Frankfurt a M 2011 ISBN 978 3 942921 11 4 S 370 371 Horst Debus Gemeinde in der Brandung der Zeit Frankfurt a M 198750 09479 8 49812 Koordinaten 50 5 41 2 N 8 29 53 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Kirche Zeilsheim amp oldid 218639482