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Die Evangelische Kirche Nieder Erlenbach ist eine spatgotische barock umgestaltete Kirche im gleichnamigen Frankfurter Stadtteil Nieder Erlenbach Sie ist ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz Evangelische Kirche Nieder Erlenbach NordwestansichtInnenraumInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Gelaut 6 Weblinks 7 Literatur 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNieder Erlenbach wurde im Jahr 779 im Lorscher Codex erstmals erwahnt Ab 1376 gehorte es zur Reichsstadt Frankfurt Seit 1346 ist eine vermutlich noch altere Kirche nachgewiesen Kirchlich gehorte Nieder Erlenbach seinerzeit zu dem Archidiakonat von St Peter in Mainz Die heutige Kirche wurde im Spatmittelalter errichtet und im Jahr 1637 barock umgestaltet Der Turm der ehemals als Wehrturm auch der Verteidigung diente erhielt seine heutige Gestalt 1715 Die Orgelempore stammt von Ende des 17 Jahrhunderts und die Chorempore von Ende des 18 Jahrhunderts Ein spatgotischer Flugelaltar von 1497 wurde 1862 an das Grossherzogliche Landesmuseum in Darmstadt verkauft Der Innenraum wurde 1955 1978 und zuletzt 2009 umgestaltet beziehungsweise renoviert 1955 wurde der ostliche Teil der Nordempore abgebrochen und die Kanzel an ihren jetzigen ursprunglichen Platz gestellt 1978 wurde die neue Sakristei fertiggestellt Nordwestlich der Kirche befindet sich in der Strasse Alt Erlenbach 27 das barocke Pfarrhaus Es wurde 1748 als Haus fur den Frankfurter Dorfschultheissen gebaut und 1866 zum Pfarrhaus umgenutzt Es ist denkmalgeschutzt und befindet sich heute in Privatbesitz Die Evangelische Kirchengemeinde Nieder Erlenbach gehort zur Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Architektur BearbeitenDie Kirche steht in der historischen Ortsmitte von Nieder Erlenbach in der Strasse Zur Charlottenburg Das nach Osten ausgerichtete Gebaude ist etwa 25 Meter lang und knapp 10 Meter breit Die Aussenwande der stutzenlosen Saalkirche bestehen aus unverputztem Naturstein und sind mit gotischen Masswerkfenstern gestaltet Das Satteldach ist mit Schiefer gedeckt Das Kirchenschiff hat im Osten einen geraden Abschluss Der ehemals wehrhafte Turm im Westen pragt das Ortsbild Er hatte ursprunglich bis zu seiner Umgestaltung Schiessscharten Uber dem Mauerwerk befinden sich eine mit Schiefer verkleidete Glockenstube und daruber eine achteckige Laterne mit spitzem Helm Eine Inschrift an der Westseite weist auf die Umgestaltung hin Eine 1637 errichtete Aussentreppe an der Nordseite des Turms fuhrt zur Empore im Innern Die ehemalige Sakristei im Osten ist mit einem Kreuzgratgewolbe uberdeckt Die neue Sakristei im sudlichen Teil des ehemaligen Kirchhofes ist ein funfeckiger Bau Zwischen ihr und dem Sudeingang der Kirche uberspannt ein Dach einen witterungsgeschutzten Eingangsbereich Eingange befinden sich im Sud und Nordwesten Der barock gestaltete Innenraum ist durch die Emporen und die Barockorgel gepragt die hinter und uber dem Altar steht Die zweiseitige Chor und Besucherempore verlauft auf der West und Nordseite Die Orgelempore befindet sich im Osten An Stelle der ursprunglich flachen Decke erhielt der Innenraum 1637 eine korbbogenartig gewolbte Stuckdecke Zwei Bankblocke sind auf den Altar gerichtet Durch eine spitzbogige Turoffnung im Kirchenschiff gelangt man in die untere Turmhalle Ausstattung BearbeitenDrei ovale Gemalde sind an der Decke angebracht Sie sind mit Rankwerk umgeben und zeigen die Auferstehung Jesu die Taube als Sinnbild des Heiligen Geistes und die Himmelfahrt Jesu 1955 wurden sie von dem Restaurator Kratz in ihren ursprunglichen Zustand gebracht Die Orgelempore ist mit dekorativen Brustungsmalereien versehen Ein Altaraufbau mit drei Tafelbildern wurde zu Beginn des 18 Jahrhunderts geschaffen Dargestellt sind das Abendmahl die Auferstehung und die Himmelfahrt Jesu Die Tafelbilder wurden 1955 an der Nordwand aufgestellt und bilden heute den Hintergrund fur den Taufstein von 1637 Die Kanzel aus dem Jahr 1600 ist im Brustungsbereich mit Bildern der vier Evangelisten gestaltet Die Vorlagen hierfur sind alter Der Schalldeckel ist von einer Taube bekront An der Sudwand hangt eine von Johann Bernhard Schwarzeburger geschaffene Gedenktafel fur Johann Ernst von Glauburg und dessen Frau Maria Eleonora Dort befindet sich auch ihr Grabstein der 1955 unter dem Altarpodest gefunden wurde Orgel BearbeitenEine erste Orgel wurde wahrscheinlich 1671 von einem unbekannten Orgelbauer geliefert Nach etlichen Reparaturen schaffte die Gemeinde 1705 1706 ein neues Instrument an Johann Benedikt Ernst Wegmann baute mit dem Obergesellen Johann Friedrich Meynecke 1781 die dritte Orgel Nach mehreren Umbauten erweiterte Emanuel Kemper 1955 die Orgel auf 25 Register die sich auf zwei Manuale und Pedal verteilten Dabei ging weitere Originalsubstanz verloren Oberlinger versetzte die Orgel 1984 in den historischen Zustand zuruck Sie ist die einzige Frankfurter Orgel aus dem 18 Jahrhundert die noch im Grundbestand erhalten ist 1 Die Disposition lautet wie folgt 2 I Manual C d3Principal 8 0 1781 1984 Prospekt Floet Travers 8 1984Gedackt 8 1932 1984Octav 4 1781Floet 4 1781 ab fis2 1984Quint 3 1781 ab h1 1984Octav 2 1781 ab f1 1984Sesquialtera II 1984Mixtur IV 2 1781 1984Trompet 8 1984 Pedal C d1Subbass 16 0 1781Octavbass 8 1781Posaunenbass 16 1984Koppeln I PGelaut BearbeitenDie Kirche verfugt uber drei Glocken Nr Jahr Bemerkung1 1709 kleinste Glocke2 1769 74 cm Johann Georg I und Johann Georg II3 1790 120 kg Johann Georg IIWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelische Kirche Nieder Erlenbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetseite der GemeindeLiteratur BearbeitenJoachim Proescholdt Jurgen Telschow Frankfurts evangelische Kirchen im Wandel der Zeit Societats Verlag Frankfurt a M 2011 ISBN 978 3 942921 11 4 Rudolf Fritz Der Nieder Erlenbacher Altar in Organisationskomitee 1200 Jahrfeier Frankfurt a M Nieder Erlenbach Hrsg Frankfurt a M 1979 Jorg Michael Reich und A W J H Eifler Kirchenvorstand Ein Fest fur alle Die Nieder Erlenbacher Kirche ladt ein zum 650 jahrigen Jubilaum Frankfurt a M 1996 Kurt Michel und Jorg Michael Reich Kirchenvorstand Die Wegmann Orgel in der Evangelischen Kirche zu Frankfurt Nieder Erlenbach Frankfurt a M 1984Einzelnachweise Bearbeiten Orgel in Nieder Erlenbach abgerufen am 25 Januar 2021 Franz Bosken Hermann Fischer Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte Band 29 2 Band 3 Ehemalige Provinz Oberhessen Teil 2 M Z Schott Mainz 1988 ISBN 3 7957 1331 5 S 666 667 50 20192 8 71152 Koordinaten 50 12 6 9 N 8 42 41 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Kirche Nieder Erlenbach amp oldid 240014589