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Die Evangelische Kirche Cleeberg ist ein im Kern gotisches Kirchengebaude in Cleeberg einem Ortsteil von Langgons im Landkreis Giessen Hessen Die denkmalgeschutzte Kirche erhielt im Jahr 1855 ihren charakteristischen oktogonalen Dachreiter 1 Evangelische Kirche von Westen mit EmporenaufgangAnsicht von Norden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEnde des 13 Jahrhunderts stiftete Ritter und Burgmann Fleisch von Cleeberg eine Kapelle die Maria geweiht war Im Jahr 1355 wurde die Kapelle erstmals erwahnt als sie einen Kaplan erhielt Cleeberg loste sich aber nur fur eine Zeit von der Mutterkirche St Michaelis in Oberkleen In kirchlicher Hinsicht gehorte der Ort ursprunglich zum Parochialverband Pfarrei Grossen Linden und damit zum Dekanat Wetzlar im Archidiakonat St Lubentius Dietkirchen im Bistum Trier 2 Der Chor wurde um 1500 angebaut Im Zuge der Reformation wechselte Cleeberg 1531 1532 mit Oberkleen zum evangelischen Bekenntnis Johann Wissbach wechselte vom katholischen zum evangelischen Glauben und wurde der erste lutherische Pfarrer von Oberkleen und Cleebach Im Visitationsprotokoll von 1618 heisst es hierzu Circa Annum 1531 oder 1532 ist das Amt Cleeberg des papstlichen Jochss entledigt worden und hat die neu gegrundete Augspurgische Confession angenommen Erste Pfarrer Johann Wissbach zu Obercleen und Johann Vatterges zu Ebersgonss 3 Das Schiff wurde im 17 und 18 Jahrhundert verandert Im Jahr 1748 und endgultig 1764 loste sich Cleeberg von Oberkleen und hatte mit Johann Ludwig Grossmann von 1765 bis 1801 seinen ersten eigenen Pfarrer 4 Cleeberg wurde 1821 mit Espa und Weiperfelden zu einer Kirchengemeinde zusammengeschlossen 1 Als die Kirche in der Mitte des 19 Jahrhunderts baufallig wurde erfolgten ein Umbau des Schiffs und der Bau des Dachreiters im Jahr 1855 Die Kirchengemeinde ist pfarramtlich verbunden mit der Evangelischen Kirchengemeinde Espa und gehort zum Dekanat Wetterau in der Propstei Oberhessen in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau 5 Architektur Bearbeiten nbsp Gekuppeltes ChorfensterDie Saalkirche aus unverputztem Bruchsteinmauerwerk im Ortszentrum gegenuber dem alten Rathaus ist nicht geostet sondern nach Sudost ausgerichtet Sie wird von einem steilen verschieferten Satteldach mit Schopfwalm an der nordwestlichen Giebelseite abgeschlossen Drei im Barock vergrosserte Fenster mit Stichbogen an der nordostlichen Langseite versorgen den Innenraum mit Licht Die Kirche wird an der Stirnseite im Nordwesten durch ein gotisches Spitzbogen Portal erschlossen das auf beiden Seiten von je zwei kleinen Fenstern in zwei Ebenen mit stumpfen Spitzbogen flankiert wird An der aufgrund der Hanglage fensterlosen Sudwestseite fuhrt eine Aussentreppe zur Emporentur unterhalb der Dachtraufe Der einjochige Chor mit Funfachtelschluss ist gegenuber dem Schiff leicht eingezogen uberragt dieses aber 6 Der Chor wird im Sudosten durch ein gekuppeltes Spitzbogenfenster und im Osten von zwei hochrechteckigen Fenstern mit Holzgewanden belichtet und hat im Suden eine kleine Tur mit Holzrahmung 1855 wurde der achtseitige verschieferte Dachreiter mit schlankem Schaft und spitzem Helm aufgesetzt der von einem Turmknopf Kreuz und Wetterhahn bekront wird 6 Er beherbergt drei Glocken Die altere stammt noch aus vorreformatorischer Zeit und wurde laut Inschrift im Jahr 1473 gegossen Ave Maria gratia plena Dominus tecum Anno Domini 1473 Eine zweite Glocke von Friedrich Wilhelm Otto Giessen aus dem Jahr 1794 wurde im Ersten Weltkrieg an die Rustungsindustrie abgeliefert 1920 ersetzt im Zweiten Weltkrieg abgeliefert und 1950 ersetzt Eine dritte Glocke wurde 1970 angeschafft 7 Im Inneren offnet ein grosser spitzbogiger Triumphbogen mit Quaderbemalung den Chor zum Kirchenschiff Ausstattung Bearbeiten nbsp Kanzel mit den Evangelistenmalereien nbsp Innenraum mit Blick auf den ChorraumDer Innenraum des Kirchenschiffs wird von einer flachen Decke abgeschlossen Die Rippen des Kreuzgratgewolbes im Chor sind aufgemalt und wurden im Jahr 1962 restauriert 6 Zum Westen hin ist eine holzerne Winkelempore eingebaut die auf sechsseitigen Holzpfosten ruht die blau marmoriert bemalt sind Die Emporenbrustung hat kassettierte Fullungen Der Chorraum wird zum Suden hin durch eine Winkelempore beherrscht Sie dient als Aufstellungsort fur die Orgel Die Brustungsmalereien an den Emporen entstanden um 1700 und stellen Christus und elf Apostel dar 1 Der um eine Stufe erhohte aufgemauerte Blockaltar hat eine uberstehende Platte uber einer Schrage Die spatgotische Sakramentsnische mit Rahmung aus rotem Sandstein stammt aus der Zeit um 1500 Im Nordosten reicht ein Pfarrstuhl der im oberen Bereich durchbrochenes Rautenwerk hat bis zur Chorempore Die holzerne polygonale Kanzel in der Nordost Ecke der Kirche datiert vom Ende des 17 Jahrhunderts Sie ruht auf einer profilierten Holzsaule und schliesst oben mit einem profilierten Gesimskranz ab Die Kartuschen der Kanzelfelder zwischen runden Ecksaulen zeigen Malereien der vier Evangelisten Eine grob gehauene rundbogige Offnung in der Chorwand verbindet die Kanzel mit der Pfarrstuhl im Chorraum Im Jahr 2018 erhielt die Kirche einen Taufengel aus Lindenholz mit einem roten Gewand und weissen Flugeln der eine Taufschale halt Die 0 80 Meter grosse Figur wurde von Holzbildhauermeister Ewald Boggemann aus Mettingen handgeschnitzt und von Hand bemalt 8 Orgel Bearbeiten nbsp Bernhard Orgel von 1889Im Jahr 1817 stand bereits eine Orgel in der Kirche die auf einen Orgelbauer Bernhard wahrscheinlich Johann Hartmann Bernhard zuruckging uber die aber keine weiteren Details bekannt sind Die Gebruder Bernhard aus Gambach erbauten 1888 1889 eine neue Orgel Das einmanualige Instrument verfugt uber acht Register 1937 nahm der Orgelbauer Eppstein eine Anderung der Disposition vor und ersetzte das Register Gamba 8 durch ein Gemshorn 2 Die Progressio harmonica wurde in eine Mixtur umbenannt 9 Die Disposition lautet wie folgt I Hauptwerk C f3Prinzipal 8 Gedackt 8 Salicional 8 Oktav 4 Flote 4 Gemshorn 2 Mixtur II III 2 Pedal C d1Subbass 16 Koppeln I P Spielhilfen Forte PianoLiteratur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen I Regierungsbezirke Giessen und Kassel Bearbeitet von Folkhard Cremer Tobias Michael Wolf und anderen Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03092 3 S 151 f Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Karlheinz Lang Bearb Kulturdenkmaler in Hessen Landkreis Giessen II Buseck Fernwald Grunberg Langgons Linden Pohlheim Rabenau Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Theiss Stuttgart 2010 ISBN 978 3 8062 2178 7 S 295 f Wilhelm Schuler Ein Heimatbuch Cleeberg zuliebe Bechstein Wetzlar 1979 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelische Kirche Cleeberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Kirchengemeinde Cleeberg und Espa Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Evangelische Kirche In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Cleeberg Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 28 August 2018 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Kulturdenkmaler in Hessen Landkreis Giessen II 2010 S 296 Gerhard Kleinfeldt Hans Weirich Die mittelalterliche Kirchenorganisation im oberhessisch nassauischen Raum Schriften des Instituts fur geschichtliche Landeskunde von Hessen und Nassau 16 N G Elwert Marburg 1937 ND 1984 S 202 ebersgoens de Zeittafel Ebersgons abgerufen am 28 August 2018 Cleeberg Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 28 August 2018 Internetprasenz im Evangelischen Dekanat Wetterau abgerufen am 17 September 2021 a b c Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen I 2008 S 151 Hellmut Schliephake Glockenkunde des Kreises Wetzlar In Heimatkundliche Arbeitsgemeinschaft Lahntal e V 12 Jahrbuch 1989 ISSN 0722 1126 S 5 150 hier S 133 Giessener Anzeiger vom 26 Marz 2019 Taufengel in der evangelischen Kirche in Cleeberg eingeweiht abgerufen am 27 Marz 2019 Franz Bosken Hermann Fischer Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte Band 29 1 Band 3 Ehemalige Provinz Oberhessen Teil 1 A L Schott Mainz 1988 ISBN 3 7957 1330 7 S 221 f Kirchen in der Gemeinde Langgons Evangelische Kirche Cleeberg Evangelische Kirche Dornholzhausen Evangelische Kirche Espa Jakobuskirche Lang Gons St Josef Lang Gons Evangelische Kirche Niederkleen Maria Konigin Oberkleen St Michaelis Oberkleen 50 446184 8 560777 Koordinaten 50 26 46 N 8 33 39 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Kirche Cleeberg amp oldid 235346675