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Die Evangelische Kirche Sindlingen ist die Kirche der Evangelischen Kirchengemeinde in Sindlingen einem Stadtteil von Frankfurt am Main Sie steht gemeinsam mit dem benachbarten Pfarrhaus und dem Vorplatz als Kulturdenkmal nach dem hessischen Denkmalschutzgesetz unter Denkmalschutz Evangelische Kirche Sindlingen Inhaltsverzeichnis 1 Kirche und Pfarrhaus 2 Kirchengemeinde 3 Selbstmordattentat 1996 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseKirche und Pfarrhaus BearbeitenDer Gebaudekomplex aus Kirche und Pfarrhaus im Kern von Sindlingen wurde in den Jahren 1906 1907 nach Planen des Frankfurter Architekten Alfred Gunther erbaut Den Auftrag zum Bau hatte der Industrielle Herbert von Meister erteilt der zusammen mit seiner Mutter Marie geb Becker auch den Bau mit grosseren Summen finanzierte und die Ausstattung einschliesslich der Glocken und der Orgel stiftete Die am 29 September 1907 eingeweihte Kirche ist im neugotischen Stil erbaut und besteht aus unverputztem hellen Sandstein wobei die Gewande der Fensteroffnungen mit roten Sandstein abgesetzt sind Das Dach ist mit Schiefer gedeckt Die Kirche verfugt uber ein Haupt und ein Seitenschiff die von einer teiloffenen Holzdecke mit sichtbaren Tragbalken uberspannt werden Der seitlichen Viereckturm ist mit Spitzdach und oktogonalen Wichhauschen bekront Das Innere der Kirche die 290 Sitzplatze bietet folgt dem Wiesbadener Programm Die Ausstattung unter anderem Kirchenbanke Kanzel Altar Empore und Farbverglasungen ist weitgehend original Der Taufstein wurde 1960 erneuert Das mittlere Fenster im Altarraum stammt von Franz Xaver Zettler Es zeigt den auferstandenen Christus Die Orgel aus dem Jahr 1907 ist ein Werk des Ludwigsburger Orgelbauers Walcker mit 12 Registern Die drei ursprunglichen Glocken wurden 1907 von der Glocken und Kunstgiesserei Rincker in Sinn gegossen Sie waren eine Stiftung der Kinder der Familie von Meister und erklangen in den Tonen fis1 a1 und h1 Im Ersten Weltkrieg mussten zwei Glocken 1918 als Metallspende des deutschen Volkes zu Kriegszwecken abgeliefert werden Dasselbe geschah mit ihren Nachfolgern 1939 und 1942 im Zweiten Weltkrieg Im November 1954 erhielt die Kirche zwei neue ebenfalls von Rincker gegossene Glocken mit gleicher Stimmung wie ihre zerstorten Vorganger Die drei Glocken tragen die Inschriften Ehre sei Gott in der Hohe fis1 875 kg und Friede auf Erden a1 500 kg und den Menschen ein Wohlgefallen h1 Das Pfarrhaus Adresse Sindlinger Bahnstrasse 44 ist ebenfalls im neugotischen Stil erbaut und verputzt Das Ensemble ist aus orts und baugeschichtlichen kunstlerischen sowie stadtebaulichen Grunden als Kulturdenkmal ausgewiesen Kirchengemeinde BearbeitenDa Sindlingen bis 1803 zu Kurmainz gehorte bestand hier uber Jahrhunderte nur eine romisch katholische Kirchengemeinde Erst durch die nahegelegenen Farbwerke Hoechst kamen im letzten Drittel des 19 Jahrhunderts evangelische Arbeiter und Angestellte nach Sindlingen Sie gehorten zuerst zu Oberliederbach spater zu deren Tochtergemeinde Nied Hochst Ab 4 Dezember 1902 bildeten Sindlingen und das benachbarte Zeilsheim eine selbstandige Kirchengemeinde die am 1 August 1905 einen eigenen Pfarrer erhielt Zwischen 1973 und 2000 bildete Sindlingen Nord eine eigenstandige Gemeinde seit der Wiedervereinigung umfasst die Kirchengemeinde wieder den gesamten Stadtteil 1 Sie gehort zum Stadtdekanat Frankfurt und Offenbach in der Propstei Rhein Main der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Selbstmordattentat 1996 BearbeitenAm Heiligabend 1996 wurde die Kirche Schauplatz einer aufsehenerregenden Selbstmordattentates Wahrend des letzten Gottesdienstes des vor dem Ruhestand stehenden Pfarrers brachte eine Frau aus Usingen um 23 15 Uhr wahrend der Christmette zwei Handgranaten zur Explosion Neben der Taterin starben zwei Frauen 13 Gottesdienstbesucher wurden verletzt Es handelte sich um einen erweiterten Suizid Den Ort hatte die Taterin gewahlt da ihr Sohn sich 1989 im Alter von 18 Jahren in Sindlingen das Leben genommen hatte Die Handgranaten stammten aus dem Bosnienkrieg 2 3 Literatur BearbeitenHeinz Schomann Volker Rodel Heike Kaiser Denkmaltopographie Stadt Frankfurt am Main Uberarb 2 Aufl limitierte Sonderauflage aus Anlass der 1200 Jahr Feier der Stadt Frankfurt am Main Societats Verlag Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 7973 0576 1 S 747 755 Joachim Proeschold Jurgen Telschow Frankfurts evangelische Kirchen im Wandel der Zeit Societats Verlag Frankfurt am Main 2010 ISBN 978 3 942921 11 4 S 359 360Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelische Kirche Sindlingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Evangelische Kirche mit Pfarrhaus In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Website der Kirchengemeinde Einzelnachweise Bearbeiten Geschichte auf der Website der Kirchengemeinde Holger Vonhof Uns singen die Engel nicht Vor 25 Jahren traumatisierte ein Handgranaten Selbstmord einen ganzen Stadtteil In Taunus Zeitung 23 Dezember 2021 S 11 Ralf Euler Anschlag in der Weihnachtszeit In Frankfurter Allgemeine Zeitung 24 Dezember 2021 S 43 50 08312 8 516366 Koordinaten 50 4 59 2 N 8 30 58 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Kirche Sindlingen amp oldid 233280759