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Alpiscorpius germanus auch Deutscher Skorpion oder Alpenskorpion 1 ist eine Skorpionart aus der Familie der Euscorpiidae Das relativ kleine Verbreitungsgebiet der mit weniger als 30 mm Lange sehr kleinen Art ist auf die ostlichen Alpen beschrankt Trotz des Art Epithetons kommt dieser Skorpion nicht in Deutschland vor Ursprunglich zur Gattung Euscorpius zugehorig wurden 2019 einige neue Skorpionarten beschrieben und im Zuge dessen die Untergattung Alpiscorpius auf Gattungsniveau erhoben In diese Gattung wurde auch A gamma eingeordnet 2 Alpiscorpius germanusAlpiscorpius germanusSystematikUnterstamm Kieferklauentrager Chelicerata Klasse Spinnentiere Arachnida Ordnung Skorpione Scorpionides Familie EuscorpiidaeGattung AlpiscorpiusArt Alpiscorpius germanusWissenschaftlicher NameAlpiscorpius germanus C L Koch 1837 Alpiscorpius germanus in Sudtirol Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Systematik 4 Lebensweise 5 Gefahrdung 6 Quellen 6 1 Einzelnachweise 6 2 Literatur 7 WeblinksMerkmale BearbeitenMit weniger als 30 mm Lange ist A germanus eine der bekanntesten Arten der Gattung Alpiscorpius Schweizer Mannchen hatten eine mittlere Lange von 23 5 mm die etwas grosseren Weibchen erreichten im Mittel 25 7 mm 3 Die Tiere sind insgesamt dunkelbraun manchmal auch schwarzlich Bauchseite Beine und Telson sind deutlich heller A germanus unterscheidet sich von den anderen Arten der Gattung durch die fehlende Kielung der Segmente des Mesosoma sowie durch meist funf Trichobothrien an der Unterseite der Pedipalpenhand Chela manus Die morphologischen Unterschiede zwischen E germanus und der sehr eng verwandten Art Alpiscorpius alpha sind sehr gering E alpha hat an der Unterseite der Pedipalpenhand im Normalfall 6 Trichobothrien 4 Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDas relativ kleine Verbreitungsgebiet ist auf die ostlichen Alpen beschrankt In der Schweiz kommt die Art nur im aussersten Sudosten im Munstertal vor in Italien uberwiegend ostlich der Etsch in den Regionen Trentino Sudtirol und Friaul Julisch Venetien in Osterreich im Westen Nordtirols im Kaisergebirge in Osttirol und im westlichen Karnten und in Slowenien in den Julischen Alpen 5 A germanus bewohnt in der Schweiz uberwiegend Steinschutt und Gerollfluren Magerrasen der Hochlagen sowie Larchenwalder in Hohenlagen bis zu 2250 m 6 In Osterreich bewohnt die Art vergleichbare Habitate wie alpine und subalpine Schutt und Blockhalden und warme Kiefernwalder aber auch Rotbuchen und Mischwalder mit viel Totholz und Felsbrocken sowie Trockenmauern und Ruinen und auch strukturreiche Gewasserufer 7 Systematik BearbeitenA germanus wird seit 2019 zusammen mit einigen anderen Arten aus der ursprunglichen Gattung Euscorpius in die Gattung Alpiscorpius gestellt Im Jahr 2000 wurde der bis dahin als Unterart von E germanus betrachtete Euscorpius gamma aufgrund morphologischer und molekulargenetischer Untersuchungen als eigene Art von E germanus abgetrennt 8 Ebenfalls im Jahr 2000 wurden die Populationen der sudwestlichen Alpen aufgrund genetischer Unterschiede als eigenstandige Art Euscorpius alpha von E germanus abgetrennt 9 2019 dann unter anderem Alpiscorpius ypsilon und eine Reihe weiterer neu beschriebener Skorpionarten Lebensweise BearbeitenA germanus durfte wie wohl alle Arten der Gattung Euscorpius Gliederfusser jeder Art in der passenden Grosse fressen Zur Ernahrung im Freiland ist sehr wenig bekannt in der Schweiz wurden als Beutetiere Hundertfusser der Gattung Scutigera und Waldameisen Formica ssp nachgewiesen 10 Angaben zur Paarungs und Tragzeit liegen aus dem Freiland nicht vor E germanus ist wie alle Skorpione lebendgebarend vivipar die Jungtiere reissen sofort nach der Geburt ihre Embryonalhaut auf und klettern auf den Rucken der Mutter Die Anzahl der Jungtiere ist nur von trachtigen Wildfangen aus der Schweiz bekannt deren Junge im Labor zur Welt kamen hier lag die Jungtierzahl je Weibchen zwischen 7 und 30 im Mittel bei 16 Wie bei Skorpionen ublich verlassen die jungen Skorpione ihre Mutter nach der ersten Hautung diese erfolgt bei E germanus nach 5 bis 9 Tagen 11 Nach Gefangenschaftsbeobachtungen benotigen Mannchen 4 5 Weibchen 5 6 Hautungen bis zur Geschlechtsreife nach Braunwalder durften die Tiere im Freiland dann ein Alter von 1 bis 2 Mannchen bzw mindestens 2 Jahren Weibchen haben Beide Geschlechter haben im Normalfall wohl eine Lebenserwartung von 3 bis 4 Jahren 12 Angaben zu naturlichen Feinden oder Parasiten liegen aus dem Freiland nicht vor 13 Gefahrdung Bearbeiten nbsp Alpenskorpion in einem Wald Die Gefahrdungssituation wird in verschiedenen Gebieten unterschiedlich eingeschatzt In Italien und Slowenien gilt die Art als ungefahrdet in der Schweiz als gefahrdet in Osterreich als stark gefahrdet Fur die Schweiz sieht Braunwalder die Hauptgefahrdung der lokal sehr begrenzten Population in der Habitatgefahrdung durch Erosion und Erdrutsche 14 Die Hauptgefahrdungsursachen in Osterreich entsprechen weitgehend jenen fur Euscorpius gamma Nach Komposch sind dies forstliche Massnahmen wie Aufforstungen von Offenflachen mit Fichten Rodungen und Anwendung von Insektiziden Umwandlung von Laub und Laubmischwaldern in Fichtenforste Bodenverdichtungen die Entfernung von Saumgesellschaften Alt und Totholz sowie Wegebau Weitere Gefahrdungen entstehen durch Bebauung Sicherungsmassnahmen wie Lawinenverbauung und die Sicherung oder Sprengung rutschgefahrdeter Fels und Hangbereiche Alle diese Massnahmen verursachen eine zunehmende Fragmentierung und Isolation der Vorkommen 7 Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten Klaus Peter Zulka Rote Listen gefahrdeter Tiere Osterreichs Teil 3 Flusskrebse Kocherfliegen Skorpione Weberknechte Zikaden Wien 2009 ISBN 978 3 205 78280 3 S 376 online Frantisek Kovarik Jana Stundlova Victor Fet amp Frantisek Stahlavsky 2019 Seven new Alpine species of the genusAlpiscorpiusGantenbein et al 1999 stat n Scorpiones Euscorpiidae Euscorpius Occasional Publications in Scorpiology 287 PDF M E Braunwalder Scorpiones Arachnida Fauna Helvetica 13 Neuchatel 2005 ISBN 2 88414 025 5 S 32 M E Braunwalder Scorpiones Arachnida Fauna Helvetica 13 Neuchatel 2005 ISBN 2 88414 025 5 S 24 und 28 M E Braunwalder Scorpiones Arachnida Fauna Helvetica 13 Neuchatel 2005 ISBN 2 88414 025 5 S 34 M E Braunwalder Scorpiones Arachnida Fauna Helvetica 13 Neuchatel 2005 ISBN 2 88414 025 5 S 124 a b C Komposch Rote Liste der Skorpione Scorpiones Osterreichs In K P Zulka Hrsg Rote Listen gefahrdeter Tiere Osterreichs Grune Reihe Band 14 3 Bohlau Verlag Wien 2009 ISBN 978 3 205 78280 3 S 359 395 pdf B Scherabon B Gantenbein V Fet M Barker M Kuntner C Kropf amp D Huber A new species of scorpion from Austria Italy Slovenia and Croatia Euscorpius gamma Caporiacco 1950 stat nov Scorpiones Euscorpiidae Ekologia Bratislava 19 Suppl 3 2000 S 253 262 B Gantenbein V Fet M Bauer amp A Scholl Nuclear and mitochondrial markers reveal the existence of two parapatric scorpion species in the Alps Euscorpius germanus C L Koch 1837 and E alpha Caporiacco 1950 stat nov Euscorpiidae Revue Suisse de Zoologie 107 4 S 843 869 M E Braunwalder Scorpiones Arachnida Fauna Helvetica 13 Neuchatel 2005 ISBN 2 88414 025 5 S 66 68 M E Braunwalder Scorpiones Arachnida Fauna Helvetica 13 Neuchatel 2005 ISBN 2 88414 025 5 S 70 79 und 82 M E Braunwalder Scorpiones Arachnida Fauna Helvetica 13 Neuchatel 2005 ISBN 2 88414 025 5 S 82 83 und 93 94 M E Braunwalder Scorpiones Arachnida Fauna Helvetica 13 Neuchatel 2005 ISBN 2 88414 025 5 S 68 M E Braunwalder Scorpiones Arachnida Fauna Helvetica 13 Neuchatel 2005 ISBN 2 88414 025 5 S 191 193Literatur Bearbeiten M E Braunwalder Scorpiones Arachnida Fauna Helvetica 13 Neuchatel 2005 ISBN 2 88414 025 5 B Gantenbein M Bauer V Fet amp A Scholl Nuclear and mitochondrial markers reveal the existence of two parapatric scorpion species in the Alps Euscorpius germanus C L Koch 1837 and E alpha Caporiacco 1950 stat nov Euscorpiidae Revue suisse de Zoologie 107 4 S 843 869Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Euscorpius germanus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alpiscorpius germanus amp oldid 237226732