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Die Europa Hornmelde Krascheninnikovia ceratoides auch Europaische Hornmelde Ostliche Hornmelde und Filziger Hornsame genannt ist eine Pflanzenart in der Unterfamilie der Chenopodioideae innerhalb der Familie der Fuchsschwanzgewachse Amaranthaceae Sie ist in Zentral und Sudwestasien verbreitet und tritt an wenigen Wuchsorten in Europa als eiszeitliches Kaltsteppenrelikt auf 1 2 Europa HornmeldeEuropaische Hornmelde Krascheninnikovia ceratoides in NiederosterreichSystematikOrdnung Nelkenartige Caryophyllales Familie Fuchsschwanzgewachse Amaranthaceae Unterfamilie ChenopodioideaeTribus AxyrideaeGattung Hornmelden Krascheninnikovia Art Europa HornmeldeWissenschaftlicher NameKrascheninnikovia ceratoides L Gueldenst Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 1 3 Chromosomenzahl 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Gefahrdung und Schutz 5 Systematik 6 Bilder 7 Literatur 7 1 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Die Europa Hornmelde ist ein Halbstrauch der Wuchshohen zwischen 20 und 100 cm erreicht Die allo homorhize Bewurzelung besteht aus einer kraftigen Pfahlwurzel mit langen Schnur und Seitenwurzeln Aus der reich verzweigten Basis entspringen uberdauernde und einjahrige Sprossachsen Die holzigen Stangel sind stark verzweigt Die Zweige hangen meist bogig herab bzw sind uberhangend Die 2 bis 3 mm lang gestielten Laubblatter sind meist 20 bis 40 mm lang und 4 bis 10 mm breit ganzrandig lanzettlich bis eilanzettlich spitz und am Rand etwas umgerollt Die oberirdischen Pflanzenteile sind dicht mit sechs bis achtstrahligen 0 2 bis 0 4 mm im Durchmesser messenden sitzenden Sternhaaren besetzt 1 2 Generative Merkmale Bearbeiten Die Europaische Hornmelde ist einhausig getrenntgeschlechtig monozisch Die Bluhsprosse sind aufrecht und traubig Die eingeschlechtigen Bluten erscheinen zwischen Juli und September Die mannlichen Bluten bilden eine dichte endstandige zusammengesetzte Scheinahre Die Scheinahre besteht aus seitenstandigen 0 bis 1 mm lang gestielten und etwa 10 bis 20 mm langen Ahrchen aus etwa 5 bis 10 mehrblutigen Knaueln die meist in der Achsel eines 3 bis 7 mm langen Tragblatts stehen Die mannlichen Bluten messen rund 1 5 mm im Durchmesser und besitzen vier mit Sternhaaren besetzte Perigonblatter aber keine Vorblatter Die weiblichen Bluten sitzen am Grund der Ahrchen einzeln in Achseln der Laubblatter Die weiblichen Bluten besitzen keine Perigonblatter aber sternhaarige und am Grund mit zahlreichen sehr dicht stehenden rund 6 mm langen und zuletzt braunlich gefarbt Borsten besetzt Vorblatter Die zwei 3 bis 4 mm langen Vorblatter sind zur Fruchtreife zu 2 3 bis 3 4 verwachsen und schliessen die Nussfrucht vollig ein Die an der Spitze zweihornige Hulle gab der Hornmelde ihren deutschen Artnamen Es sind zwei 1 5 bis 2 mm lange Narben vorhanden 1 2 Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 36 3 Okologie BearbeitenBei der Europa Hornmelde handelt es sich um einen Nanophanerophyten Eine klare Bindung an bestimmte Pflanzengesellschaften ist nicht erkennbar Sie wurde als Kennart des Agropyro Kochion der Halbruderalen Losskantenflur genannt 1 2 Vorkommen BearbeitenDie Europaische Hornmelde ist ein mongolisch sudsibirisch orientalisch turanisch pontisches Florenelement und hat ihr Hauptverbreitungsgebiet in Zentral und Sudwestasien In Europa tritt sie inselartig in Spanien Siebenburgen der Ukraine sowie im pannonischen Gebiet Osterreichs auf In Tschechien und Ungarn ist die Art heute ausgestorben Die europaischen Vorkommen gelten als Kaltesteppenrelikt der letzten Eiszeit Die Europaische Hornmelde gedeiht auf kiesigen und felsigen Gebirgssteppen sowie auf trockenen Losshangen Es wird vermutet dass sie eine Zeigerpflanze fur Bor ist 1 2 Die osterreichischen Fundorte befinden sich am westexponierten Steilhang des Blauen Bergs bei Oberschoderlee sowie in zwei Losshohlwegen bei Goggendorf beide im niederosterreichischen Weinviertel gelegen Das Vorkommen bei Goggendorf wurde 1912 durch Alois Teyber entdeckt jenes bei am Blauen Berg kurz danach durch Pfarrer Ripper Laut Gustav Wendelberger handelt es sich um eines der altesten Reliktvorkommen des pannonischen Raumes Gunther Beck stufte hingegen die Vorkommen 1890 aufgrund der ruderalen Standorte als wohl nur als dem Oriente eingeschleppt ein 1 2 4 Gefahrdung und Schutz BearbeitenIn Niederosterreich gilt die Europaische Hornmelde als stark gefahrdet In Oberschoderlee werden vom Niederosterreichischen Naturschutzbund gemeinsam mit der Gemeinde Stronsdorf laufend Schutzmassnahmen wie die Entfernung konkurrierender Geholze vorgenommen Systematik BearbeitenDiese Art wurde als Axyris ceratoides durch Carl von Linne erstveroffentlicht Johann Anton Guldenstadt hat sie 1772 in Novi Comment Acad Sci Imp Petrop 16 S 555 in die Gattung Krascheninnikovia verschoben Synonyme fur Krascheninnikovia ceratoides L Gueldenst die auf demselben Typusexemplar beruhen sind Axyris ceratoides L Diotis ceratoides L Willd und Eurotia ceratoides L C A Mey 3 Als weitere Synonyme gelten Ceratoides latens J F Gmel Reveal amp N H Holmgren Ceratoides papposa Botsch amp Ikonn Ceratospermum papposum Pers Krascheninnikovia latens J F Gmel 5 sowie Eurotia lenensis Kumin Krascheninnikovia lenensis Kumin Tzvelev und Eurotia ferruginea Moq 6 Bilder Bearbeiten nbsp Aus der reich ver zweigten Basis ent springen zahl reiche Sprossach sen nbsp Die Laubblatt Ober seite ist wie alle oberirdischen Pflan zenteile dicht mit Sternhaaren besetzt und erscheint daher graufilzig nbsp Der Blutenstand ist eine dichte endstan dige zusammenge setzte Scheinahre nbsp Die mannlichen Bluten sind in sei tenstandigen Ahr chen aus etwa 5 10 mehrblutigen Knau eln angeordnet Die weiblichen Bluten sitzen einzeln am Grund der Ahrchen nbsp Zwei Vorblatter schliessen die Frucht ein und bilden das namensgebende Horn Erkennbar sind auch die zwei Narben der weiblichen Blute nbsp Fundort Blauer Berg bei Oberschoderlee nbsp Fundort Reiternweg bei GoggendorfLiteratur BearbeitenManfred A Fischer Karl Oswald Wolfgang Adler Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 3 verbesserte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2008 ISBN 978 3 85474 187 9 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Manfred A Fischer Karl Oswald Wolfgang Adler Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 3 verbesserte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2008 ISBN 978 3 85474 187 9 S 358 a b c d e f Arndt Kastner Manfred A Fischer Portrats ausgewahlter seltener osterreichischer Gefasspflanzenarten IV 31 bis 41 In Verein zur Erforschung der Flora Osterreichs Hrsg Neilreichia Band 6 2011 ISSN 1681 5947 S 123 164 zobodat at PDF a b Eintrag bei Tropicos abgerufen am 20 Februar 2012 Manfred A Fischer Relikte der eiszeitlichen bis fruhnacheiszeitlichen Lossvegetation In Heinz Wiesbauer und Herbert Zettel Hohlwege und Lossterrassen in Niederosterreich Wien 2014 ISBN 3 901542 42 6 Krascheninnikovia im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Pertti Uotila 2011 Chenopodiaceae pro parte majore Krascheninnikovia ceratoides In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity abgerufen am 20 Februar 2012 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Europa Hornmelde Krascheninnikovia ceratoides Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Datenblatt zur Europa Hornmelde bei Botanik im Bild Flora von Osterreich 2005 Verbreitungskarte fur Europa Illustration in Helmut Freitag et al Chenopodiaceae In Flora of Pakistan Vol 204 Missouri Botanical Garden Press amp University of Karachi 2001 ISBN 1930723105 Thomas Meyer Michael Hassler Mittelmeer und Alpenflora 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Europa Hornmelde amp oldid 230781996