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Euchroit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der Zusammensetzung Cu2 OH AsO4 3H2O 2 ist also chemisch gesehen ein wasserhaltiges Kupfer Arsenat mit zusatzlichen Hydroxidionen EuchroitEuchroit Stufe aus dem Svatodusna Tal bei Ľubietova Slowakei Grosse 2 0 1 9 0 8 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Euc 1 Chemische Formel Cu2 OH AsO4 3H2O 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Phosphate Arsenate und VanadateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VII D 07 VII D 07 030 8 DC 07 42 06 03 01Kristallographische DatenKristallsystem orthorhombischKristallklasse Symbol orthorhombisch disphenoidisch 222 3 Raumgruppe Nr P212121 2 Nr 19 Gitterparameter a 10 06 A b 10 51 A c 6 10 A 2 Formeleinheiten Z 4 2 Haufige Kristallflachen 010 100 110 101 0kl h0l gestreift parallel 010 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 5 bis 4Dichte g cm3 gemessen 3 44 berechnet 3 47 4 Spaltbarkeit undeutlich nach 101 und 110 Bruch Tenazitat uneben bis schwach muschelig sprodeFarbe smaragdgrun bis lauchgrun blaulichgrun im durchlichtStrichfarbe hellgrunTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz GlasglanzKristalloptikBrechungsindizes na 1 695nb 1 698ng 1 733 5 Doppelbrechung d 0 038 5 Optischer Charakter zweiachsig positivAchsenwinkel 2V 28 bis 30 gemessen 34 berechnet 5 Euchroit ist durchsichtig bis durchscheinend und entwickelt uberwiegend idiomorphe Kristalle mit dicktafeligem isometrischem oder prismatischem Habitus von smaragdgruner bis lauchgruner Farbe bei hellgruner Strichfarbe Die Kristallflachen zeigen einen glasahnlichen Glanz Mit einer Mohsharte von 3 5 bis 4 liegt Euchroit zwischen den Referenzmineralen Calcit 3 und Fluorit 4 lasst sich also gut mit einem Taschenmesser ritzen Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Bildung und Fundorte 4 Kristallstruktur 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Euchroit von Herrn von Heldreich in der Kupfer Lagerstatte Svatodusna Svatoduska nahe Ľubietova deutsch Libethen im slowakischen Okres Banska Bystrica und beschrieben 1823 durch August Breithaupt der das Mineral aufgrund seiner smaragdgrunen Farbe nach den griechischen Worten eὐ eu d h gut schon und xrῶma chrṓma d h Farbe benannte Das Typmaterial des Minerals wird in der Mineralogischen Sammlung der Technischen Universitat Bergakademie Freiberg aufbewahrt Register Nr 21335 4 Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Euchroit zur Abteilung der Wasserhaltigen Phosphate mit fremden Anionen wo er zusammen mit Cloncurryit Legrandit Nevadait Nissonit Spencerit und Strashimirit die unbenannte Gruppe VII D 07 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Euchroit ebenfalls in die Abteilung der Phosphate usw mit zusatzlichen Anionen mit H2O ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen und dem Stoffmengenverhaltnis der zusatzlichen Anionen zum Phosphat Arsenat bzw Vanadatkomplex RO4 so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit ausschliesslich mittelgrossen Kationen OH usw RO4 1 1 und lt 2 1 zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 8 DC 07 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Euchroit in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort in die Abteilung der Wasserhaltigen Phosphate etc mit Hydroxyl oder Halogen ein Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 42 06 03 innerhalb der Unterabteilung Wasserhaltige Phosphate etc mit Hydroxyl oder Halogen mit AB 2 XO4 Zq x H2O zu finden Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Euchroit aus der Kupferlagerstatte Cramer Creek Missoula County Montana USA Grosse 3 5 2 2 0 5 cm Euchroit bildet sich in der Oxidationszone einiger kupferhaltiger hydrothermaler Lagerstatten Als Begleitminerale treten unter anderem Azurit Malachit Olivenit und Strashimirit auf Als seltene Mineralbildung konnte Euchroit nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden wobei bisher Stand 2013 rund 20 Fundorte als bekannt gelten 6 Neben seiner Typlokalitat Svatodusna Svatoduska bei Ľubietova trat das Mineral in der Slowakei bisher nur noch in der Lagerstatte Farbiste bei Poniky auf Die slowakischen Fundorte gehoren zusammen mit der Mina de Carles in der spanischen Gemeinde Salas Asturien aufgrund ihrer reichhaltigen Euchroitfunde zu den bekanntesten Fundorten fur dieses Mineral Der bisher einzige bekannte deutsche Fundort ist die Grube Gruneau Grune Au Grunau bei Schutzbach in Rheinland Pfalz In Osterreich fand man Euchroit unter anderem in einer Magnesit Grube dem Danielstollen im Revier Schwarzleo und einer prahistorischen Halde am Schwarzleograben nahe Hutten Gemeinde Leogang in Salzburg sowie am Graschberg und an der Flirscher Skihutte in Nordtirol In der Schweiz ist mit der Murtschenalp im Murgtal St Gallen ebenfalls bisher nur ein Fundort fur Euchroit bekannt Weitere Fundorte sind unter anderem die Nadbuck Mine bei Silverton New South Wales und die Dome Rock Copper Mine in South Australia in Australien die Kupferlagerstatte Zapachitsa Zapacica in der bulgarischen Gemeinde Swoge bei Sierra Gorda in der chilenischen Region de Antofagasta die Minen von Kamariza bei Aghios Konstantinos Kamariza in der griechischen Gemeinde Lavrio Attika die Minen von Montevecchio in der Gemeinde Arbus Sardinien in Italien Moldova Nouă in Rumanien Horni Slavkov Schlaggenwald in der tschechischen Region Karlovarsky kraj Karlsbad sowie die Copper Cliff Mine im Missoula County Montana die Number Eight Mine Blue Star Mine im Eureka County Nevada und die Sterling Mine am Sterling Hill im Sussex County New Jersey in den Vereinigten Staaten von Amerika 7 Kristallstruktur BearbeitenEuchroit kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe P212121 Raumgruppen Nr 19 Vorlage Raumgruppe 19 mit den Gitterparametern a 10 06 A b 10 51 A und c 6 10 A sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenJ F A Breithaupt Euchroit Diprismatischer Oliven Malachit In Vollstandige Charakteristik des Mineral Systems Arnoldischen Buchhandlung Dresden 1823 S 266 267 PDF 313 4 kB W Haidinger Notice respecting euchroite a new mineral species In The Edinburgh Journal of Science Band 2 1825 S 133 135 PDF 210 7 kB Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 647 Erstausgabe 1891 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Euchroite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Euchroit Wiki Database of Raman spectroscopy Euchroite American Mineralogist Crystal Structure Database EuchroiteEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 497 Webmineral Euchroite a b c Euchroite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 64 5 kB a b c Mindat Euchroite Mindat Anzahl der Fundorte fur Euchroit Fundortliste fur Euchroit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Euchroit amp oldid 237968335