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Ernst Triebel 8 November 1932 in Graz 11 Juni 2017 ebenda war ein osterreichischer Organist Dirigent und Komponist Er war Professor an der Kunstuniversitat Graz sowie Kirchenmusiker und Chorleiter der Grazer Stadtpfarrkirche Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Volksschullehrer 1 3 Studium 1 4 Organist Chorleiter und Bratschist 1 5 Professur 1 6 Ehrenzeichen 2 Wirken 2 1 Orgelwerk Johann Sebastian Bach 2 2 Repertoire 2 3 Konzerte 2 4 Rundfunk und Schallplattenaufnahmen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Ernst Triebel war das alteste Kind des steirischen Organisten Chorleiters und Volksschuldirektors Ferdinand Triebel 1907 1992 Er wuchs mit vier Geschwistern in Preding und St Stefan ob Stainz auf 1956 heiratete er Juliana Gradl 1929 1998 und 2009 Adolfine Nurnberger 1925 2013 Mit seiner ersten Frau die Gesang studierte Sopranistin hatte er einen Sohn Violinist und eine Tochter Cellistin In den fruheren Jahren bis zur Geburt des ersten Enkelkindes im Jahre 1984 trat oft auch die gesamte Familie musizierend auf Volksschullehrer Bearbeiten Ernst Triebel besuchte bis zur funften Klasse das Realgymnasium in Graz und trat dann in den zweiten Jahrgang der Lehrerausbildung ein Nach der Matura an der Lehrerbildungsanstalt in Graz 1952 erhielt er die erste Anstellung mit Jahresbeginn 1953 in Schwanberg und hatte dann verschiedene Dienststellen als Volksschullehrer im Bezirk Deutschlandsberg inne Studium Bearbeiten Noch wahrend seiner Ausbildung als Lehrer studierte Ernst Triebel ab 1948 bei Franz Illenberger am Steiermarkischen Landeskonservatorium in Graz 1957 legte er die Staatsprufung im Hauptfach Orgel in Wien und 1962 die kunstlerische Reifeprufung heute Diplomprufung in Graz ab Ab 1956 nahm er an verschiedenen Orgeltagungen teil Ab 1965 absolvierte er Meisterkurse bei Fernando Germani in Siena und Rom sowie bei Anton Heiller in Wien von 1966 bis 1972 Studien bei Michael Schneider an der Musikhochschule Koln Organist Chorleiter und Bratschist Bearbeiten Von 1955 bis 1966 1 war er Organist und Chorleiter in Deutschlandsberg Dort fuhrte er u a an Ostern 1958 die Funfte Messe von Anton Faist auf am 25 und 26 Oktober 1958 Haydns Oratorium Die Schopfung anlasslich dessen 150 Todestages wobei die Solopartien von Juliana Triebel Walter Greiner und Walter Schellauf gesungen wurden und am 30 und 31 Mai 1962 Die Jahreszeiten wobei als Gesangssolisten Juliana Triebel Robert Behan und Harald Hermann wirkten 2 Ernst Triebel spielte zudem Viola Als Bratschist wirkte er auch im Streichquartett der stadtischen Musikschule in Deutschlandsberg mit Als Kirchenmusiker ubernahm Ernst Triebel im Jahr 1972 1973 den Aufbau des neuen Domchors in Graz Nach etwas mehr als einem halben Jahr trat er mit Bachs Johannes Passion an die Offentlichkeit Als Albert Anglberger nach einem Jahr seinen Posten als Domkapellmeister antreten konnte hatte Ernst Triebel bereits den soliden Grundstock fur einen Domchor gelegt Von 1981 bis 1998 zum Tod seiner Frau Juliana war Triebel Organist und Chorleiter an der Stadtpfarrkirche in Graz U a am 20 Oktober 1985 war er auch der Einweihungsorganist der neuen Rieger Orgel der Katholischen Kirche Johannes Bosco 3 Professur Bearbeiten Ab dem ersten April 1963 war Ernst Triebel Orgellehrer an der Abteilung fur Kirchenmusik der Kunstuniversitat Graz und ab 1967 Professor 1974 wurde er zum ausserordentlichen Hochschulprofessor und 1982 zum ordentlichen Hochschulprofessor ernannt Von 1991 bis 1996 war er auch der Leiter des Kirchenmusik Instituts der Kunstuniversitat 4 Am 30 September 2001 emeritierte er Ernst Triebel war von der ersten Stunde an dabei nachdem Philipp Harnoncourt 1963 die damalige Abteilung Kirchenmusik der Akademie fur Musik und darstellende Kunst der heutigen Kunstuniversitat Graz gegrundet hatte Dabei hatte er massgeblich zur Entwicklung der Abteilung Kirchenmusik beigetragen zum Ausbau des vollakademischen Studiums das von Anfang an eingerichtet war zum Ausbau der Infrastruktur mit geeigneten Instrumenten an deren Auswahl und Konzeption er entscheidend beteiligt war Viele Kurse hat er am Institut organisiert oder mitgetragen so mit Josef Friedrich Doppelbauer Petr Eben Hans Haselbock Peter Planyavsky Michael Radulescu Daniel Roth Michael Schneider Luigi Ferdinando Tagliavini und anderen Am meisten aber lag ihm die gedeihliche Entwicklung der Studierenden am Herzen denen er neben der profunden Ausbildung im Orgelspiel auf vielfaltige Weise den Blick geweitet hat 5 U a Johann Assinger Herbert Bolterauer Franziska Hammer Drexler Johannes Ebenbauer Peter Frisee Otto Kargl 6 Eduard Lanner Klaus Murauer Wolfgang Pichler Franz Karl Prassl Armando Salarzar Wolfgang Riegler Sontacchi Szabolcs Szamosi und Karin Tausch waren Schuler bei Triebel Ehrenzeichen Bearbeiten Mit Beschluss vom 19 Juni 1998 verlieh ihm die Landeshauptstadt das Ehrenzeichen in Gold in Anerkennung der besonderen Verdienste um die Stadt Graz In der diesbezuglichen Meldung des Magistrats hiess es Ernst Triebel hat mit den wochentlichen Konzertauffuhrungen im Juli und August einen Fixpunkt des Grazer Kulturlebens initiiert Wirken BearbeitenOrgelwerk Johann Sebastian Bach Bearbeiten Das gesamte Orgelwerk von Johann Sebastian Bach das im Bach Werke Verzeichnis unter den Nummern 525 771 1090 1120 und 1128 verzeichnet ist fuhrte er in Graz zweimal zyklisch in den Jahren 1963 und 1973 1974 an zehn bzw 14 Abenden auf 1975 spielte er die Kunst der Fuge in der Grazer Stadtpfarrkirche Die stilgerechte Wiedergabe Alter Musik mit deren Interpretationsmoglichkeiten er sich beschaftigte war ihm genauso ein Anliegen wie die Darstellung der grossen Werke der Romantik Ausserdem war Triebel Interpret der Orgelwerke von Max Reger und Johann Nepomuk David die auch mit dem Gesamtwerk vertreten sind Waldemar Bloch im Jahre 1970 und Viktor Fortin im Jahre 2008 komponierten Orgelstucke fur Ernst Triebel Wachet auf ruft uns die Stimme Variationen und Fuge fur Orgel 1970 Roccata fur Orgel Allegro non molto 2008 7 Repertoire Bearbeiten Sein umfangreiches Repertoire umfasste grosse Choralvariationen und oder Werke vor allem von Johann Sebastian Bach Ernest Bloch Johann Nepomuk David Josef Friedrich Doppelbauer Maurice Durufle Hermann Grabner Jean Guillou Augustinus Franz Kropfreiter Franz Liszt Felix Mendelssohn Dietmar Polaczek Max Reger Franz Schmidt Friedrich Schroder und Charles Marie Widor Konzerte Bearbeiten In Graz machte sich Ernst Triebel einen Namen durch damals aussergewohnliche Auffuhrungen so als Dreiundzwanzigjahriger 1955 mit Regers B A C H 1959 und anlasslich der Grundung der Akademie mit Regers Variationen fis Moll an der Orgel im Stefaniensaal und weiteren Werken Regers wie Choralfantasien Wachet auf ruft uns die Stimme Halleluja Gott zu loben und Wie schon leuchtet der Morgenstern Wahrend seines Vorstellungskonzerts vom 1 Marz 1961 spielte Ernst Triebel Werke von Johann Sebastian Bach Olivier Messiaen und Johann Nepomuk David Am 6 Juni 1963 wahrend der Erhebungsfeierlichkeiten des Steiermarkischen Landeskonservatoriums in Graz zur Akademie fur Musik und darstellende Kunst war er der Solist an der Orgel Am 10 Mai 1966 spielte Triebel zum 50 Todestag von Max Reger Die Neue Zeit wurdigte ihn am 12 Mai 1966 wie folgt der vier von den bedeutendsten und auch schwierigsten Werken spielte Seine grossartige Einfuhlung in den Geist der Werke und seine Meisterung der enormen technischen Schwierigkeiten die einem schon bei einer rein pianistischen Auseinandersetzung d h ohne Pedalspiel und Erarbeitung einer werkgerechten Registrierung oft die Haare zu Berge stehen lasst verlangen hochsten Respekt Viele seiner Konzerte fuhrten ihn uber die Grenzen Osterreichs hinaus u a nach Pecs Helsinki Trondheim und Minsk 2008 spielte Triebel zehn Konzerte mit Davids Chaconne in a Moll Regers Variationen in fis Moll und der Toccata von Jean Guillou 2009 Konzerte u a mit Regers B A C H Schmidts Toccata in C Dur und dem Orgelkonzert von Francis Poulenc in Begleitung eines Streichorchesters Im selben Jahr vollzog er wahrend seines Konzerts im Grazer Dom auch die Urauffuhrung der Orgelrock Toccata des osterreichischen Komponisten Viktor Fortin Roccata fur Orgel Allegro non molto Orgelsolostuck fur Ernst Triebel gewidmet aus dem Jahr 2008 Im Jahr 2011 gab er u a ein Konzert auf der Orgel des Klosters Engelberg der grossten Orgel der Schweiz Rundfunk und Schallplattenaufnahmen Bearbeiten Auch durch Rundfunk und Schallplattenaufnahmen profilierte sich Triebel uber die Grenzen Osterreichs hinaus U a erschien im Jahre 1970 die Schallplatte Historische Orgeln Christophorus Freiburg im Breisgau wobei Triebel auf den Orgeln in Trofaiach Adriach St Erhard und Birkfeld spielte 1980 wurde die Schallplatte Die Orgel im Dom zu Graz veroffentlicht auf der Ernst Triebel Emanuel Amtmann und Hans Trummer mit Werken von Franz Schmidt Joseph Haydn Johann Joseph Fux Girolamo Frescobaldi Johann Sebastian Bach und Franz Liszt zu horen sind 1985 erschienen die Schallplatte und Kassette Weihnachten in der Stadtpfarrkirche Graz auf der Triebel den Chor der Stadtpfarrkirche Graz leitet und auch Orgel spielt Darauf sind u a auch seine Frau Juliana als Sopran und sein Sohn als Geiger zu horen Literatur BearbeitenJohann Trummer Ernst Triebel zum 80 Geburtstag 2012 OLM Open Music Library Organist Ernst Triebel grandioses Abendkonzert unbestrittener Hohepunkt der Tagung In Ars Organi Marz 2008 Ein grosser Abend fur die Turmorgel Ernst Triebel gastierte im Hohen Dom In Neue Westfalische Zeitung 8 Mai 2003 Abwechslungsreiches Programm am 8 Hofkirchenkonzert in Luzern osterreichischer Meisterorganist Ernst Triebel das Programm wurde aufgelockert durch drei Gesange fur Sopran Juliana Triebel Ehefrau des Organisten In Luzerner Tagblatt 16 Juli 1987 Klare Linien Hausherr Ernst Triebel Ehefrau Juliana Triebel Sopran In Kleine Zeitung Graz 20 Juli 1985 Weblinks BearbeitenErnst Triebel zum 80 Geburtstag Johann Trummer Universitat fur Musik und darstellende Kunst Graz 2012 Kulturserver Graz 2009 Orgelkonzert im Jahre 2009 zum 70 Todestag von Franz Schmidt und Urauffuhrung der Rock Toccata von Viktor Fortin Musikdatenbank Austria 2009 Kulturserver Graz 2008 Konzert im Jahre 2008 Kulturserver Graz 2005 Konzert im Jahre 2005 Erzbistum Paderborn Konzert im Jahre 2003 Ehrenzeichen der Stadt Graz 1998Zu KonzertenLandesbibliothek Steiermark 7 Juli 1994 Orgelkonzert Landesbibliothek Steiermark 19 Januar 1973 Konzert in Eggenberg Landesbibliothek Steiermark 23 Marz 1973 Bach Auffuhrung Landesbibliothek Steiermark 8 Juli 1973 Bach Auffuhrung Landesbibliothek Steiermark 6 Juli 1972 Konzert in der Stadtpfarrkirche Landesbibliothek Steiermark 21 Marz 1972 Leiter des Domchores anlasslich der Auffuhrung der Johannespassion Landesbibliothek Steiermark 18 Mai 1971 Konzert in der Stadtpfarrkirche Landesbibliothek Steiermark 21 November 1971 Klassikerauffuhrungen Landesbibliothek Steiermark 16 Februar 1969 Konzert in der Stiegenkirche Landesbibliothek Steiermark 23 Marz 1968 Konzert im AkademiesaalEinzelnachweise Bearbeiten Deutschlandsberg in Musiklexikon Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Aus Deutschlandsbergs kultureller Vergangenheit Deutschlandsberg im September 2008 PDF 14 MB Rieger Orgel Katholische Kirche Johannes Bosco abgerufen am 18 Juni 2017 Kirchenmusik in Musiklexikon Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Franz Karl Prassl O Univ Prof Ernst Triebel zum Gedenken Mariatrost 22 Juni 2017 Kargl Otto in Musiklexikon Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Viktor Fortin Kammermusik Solowerke abgerufen am 4 August 2017 Normdaten Person LCCN no98009454 VIAF 24211691 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 17 September 2017 PersonendatenNAME Triebel ErnstKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Organist Dirigent und KomponistGEBURTSDATUM 8 November 1932GEBURTSORT GrazSTERBEDATUM 11 Juni 2017STERBEORT Graz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Triebel amp oldid 224383748