www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum gleichnamigen Arzt und Kunstsammler siehe Ernst Steinitz Mediziner Ernst Steinitz 13 Juni 1871 in Laurahutte Oberschlesien 29 September 1928 in Kiel war ein deutscher Mathematiker Grabstein in Breslau Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 QuellenLeben Bearbeiten1890 begann Steinitz sein Studium an der Universitat Breslau von 1891 bis 1893 studierte er in Berlin und promovierte nach seiner Ruckkehr nach Breslau 1894 Uber die Konstruction der Configurationen n3 bei Jacob Rosanes Er habilitierte sich 1897 an der TH Berlin Charlottenburg und wurde dort Privatdozent 1910 kehrte er als ordentlicher Professor an die Technische Hochschule in Breslau zuruck ab 1918 war er zugleich ordentlicher Honorarprofessor an der dortigen Universitat Schliesslich wurde er 1920 Ordinarius an der Universitat Kiel Er hielt Vorlesungen uber seine wissenschaftlichen Arbeitsgebiete Algebra Polyedertheorie und Analysis situs Topologie sowie u a uber Zahlentheorie Funktionentheorie Mengenlehre Geometrie Vektoranalysis und Mechanik Zusammen mit Otto Toeplitz und Helmut Hasse veranstaltete er Seminare 1928 erkrankte er an einem unheilbaren Herzleiden an dem er noch im gleichen Jahr starb Er wurde in Breslau beigesetzt Steinitz war judischen Glaubens Seine Witwe zog nach seinem Tod nach Breslau emigrierte beim Machtantritt der Nationalsozialisten mit dem Sohn nach Palastina kehrte aber nach Breslau zuruck wurde nach Theresienstadt deportiert und wurde 1942 im Vernichtungslager Treblinka ermordet Der Sohn blieb in Palastina wo er 1948 starb 1 Steinitz war ein hervorragender Pianist Als in Kiel der Pianist bei einem Symphoniekonzert ausfiel sprang er kurzfristig ein und spielte das Klavierkonzert von Robert Schumann auswendig 2 Werk BearbeitenSteinitz verfasste grundlegende Arbeiten zur Algebra vor allem zur Korpertheorie Sein umfangreiches vielfaltiges und einflussreiches mathematisches Werk findet bis heute grosse Beachtung Seine Arbeit uber Korpertheorie von 1910 war nach van der Waerden ein Wendepunkt in der Geschichte der Algebra im 20 Jahrhundert und es war das erste Mal dass eine bestimmte Struktur Korper allgemein axiomatisch untersucht wurde 3 Neben den beiden Hauptwerken uber Korpertheorie und die Theorie der Polyeder hat er u a Beitrage zur Theorie der Moduln 1899 1912 der Abelschen Gruppen 1901 und der bedingt konvergenten Reihen 1913 1914 1916 geliefert Fur die Encyklopadie der mathematischen Wissenschaften hat er die Artikel Konfigurationen der projektiven Geometrie und Polyeder und Raumeinteilungen verfasst Im Jahre 1910 erschien im Journal fur die reine und angewandte Mathematik Steinitz grosse Arbeit Algebraische Theorie der Korper die nach Bourbaki als Ursprung der heutigen Auffassung von der Algebra betrachtet werden kann 4 In diesem Aufsatz studierte er die Eigenschaften von Korpern und definierte wichtige Konzepte wie den Primkorper den perfekten Korper und den Transzendenzgrad einer Korpererweiterung Er bewies dass jeder Korper einen algebraisch abgeschlossenen Erweiterungskorper hat Steinitz hat sich viele Jahre mit der Theorie der Polyeder beschaftigt Seine Vorlesungen uber die Theorie der Polyeder unter Einschluss der Elemente der Topologie wurden 1934 postum als Band XLI der Grundlehren der mathematischen Wissenschaften von Hans Rademacher herausgegeben Die dort behandelte Charakterisierung kombinatorisch definierter Polyeder die eine Realisierung als konvexe Polyeder im Raum zulassen wird heute als eines der Hauptergebnisse der Polyedertheorie dargestellt Das Austauschlemma von Steinitz der Satz von Steinitz und der Steinitzsche Umordnungssatz sind noch heute mit seinem Namen verbunden Veroffentlichungen Auswahl Bearbeitenmit Hans Rademacher Vorlesungen uber die Theorie der Polyeder unter Einschluss der Elemente der Topologie Reprint der Ausgabe von 1934 Springer Verlag 1976 Die Grundlehren der mathematischen Wissenschaften in Einzeldarstellungen mit besonderer Berucksichtigung der Anwendungsgebiet ISBN 0 387 06293 9 Algebraische Theorie der Korper Neu hrsg mit Erl Ernst Steinitz Mit einem Anhang Abriss d Galoisschen Theorie von Reinhold Baer und Helmut Hasse Berlin W de Gruyter amp Co 1930 Erschien zuerst im Journal fur die reine und angewandte Mathematik Band 137 1910 S 167 309 Zur Theorie der Moduln Mathematische Annalen Band 52 1899 S 1 57 Zur Theorie der Abelschen Gruppen Jahresbericht der Deutschen Mathematiker Vereinigung Band 9 1901 S 80 85 Literatur BearbeitenKarsten Johnsen Steinitz Ernst In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 207 Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ernst Steinitz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek John J O Connor Edmund F Robertson Ernst Steinitz In MacTutor History of Mathematics archive Grosse Forscher von der Forde Ernst Steinitz Darstellung von Steinitz Leben und Werk auf der Webseite der Uni KielQuellen Bearbeiten Uni Heidelberg PDF Datei Bigalke Heinrich Heesch Birkhauser S 19 Van der Waerden Meine Gottinger Lehrjahre Mitteilungen DMV 1997 Nr 2 S 24 Bourbaki Elements d histoire des mathematiques Springer 2007 S 156 erwahnt die Arbeit Algebraische Theorie der Korper von Steinitz von 1910 uber kommutative Korper und die Arbeit Emmy Noether von 1929 Hyperkomplexe Grossen und Darstellungstheorie als Saulen der modernen linearen Algebra piliers de l algebre lineaire moderne Ausserdem betonen sie S 77 die herausragende Rolle von Steinitz in der Axiomatisierung der Algebra nach Anfangen Ende des 19 Jahrhunderts bei Dedekind und Hilbert und vor den Arbeiten der Schulen von Emil Artin und Emmy Noether in den 1920er Jahren Normdaten Person GND 117257850 lobid OGND AKS VIAF 95367260 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steinitz ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher MathematikerGEBURTSDATUM 13 Juni 1871GEBURTSORT Laurahutte Oberschlesien heute Polen STERBEDATUM 29 September 1928STERBEORT Kiel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Steinitz amp oldid 239117380