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Ernst Gustav Leyst russisch Ernest Egorovich Lejst 7 Januarjul 19 Januar 1852greg in Reval 13 September 1918 in Bad Nauheim war ein russischer Geophysiker Meteorologe und Hochschullehrer 1 2 3 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen Preise 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLeysts Eltern waren der Tischler Georg Leyst und seine Frau Mai geborene Diez 1 Leyst ging nach St Petersburg gab Deutschunterricht und arbeitete als Repetitor 1872 legte er die Hauslehrerprufung und 1874 die Mathematiklehrerprufung ab Nachdem er 1875 als Externer die Reifeprufung absolviert hatte begann er im Januar 1876 das Studium an der physikalisch mathematischen Fakultat der Universitat Dorpat Neben dem Studium unterrichtete er Mathematik an einem privaten Gymnasium 1878 verlieh ihm der Universitatsrat eine Goldmedaille fur seine Arbeit uber die Zahl der Losungen von unbestimmten Gleichungen 1879 schloss er das Studium mit einer Goldmedaille als Kandidat der Reinen Mathematik ab und legte gleichzeitig die Mathematikoberlehrerprufung ab 1 Nach dem Studium unterrichtete Leyst in St Petersburg Physik in der Katharinaschule an der Fontanka Gleichzeitig arbeitete er im St Petersburger Physikalischen Hauptobservatorium als Physiker der Abteilung fur telegrafische Wetterberichte und Sturmwarnungen Anhand der Materialien in der Bibliothek und im Archiv erstellte er einen Katalog der meteorologischen Beobachtungen mit der Geschichte aller meteorologischen Institutionen in Russland bis 1884 1 1882 heiratete Leyst Helene von Wahl vom Gut Kawast bei Oberpahlen 1 1884 wurde Leyst als Oberbeobachter in das Konstantinowsker Magnet und Meteorologie Observatorium in Pawlowsk versetzt wo er Temperatur und Geomagnetik Untersuchungen durchfuhrte 1886 wurde er Direktor des Observatoriums Mit seiner bei Gustav Heinrich Wiedemann und Heinrich Bruns angefertigten Dissertation Untersuchungen uber Ablesungstermine der Extremthermometer auf die aus ihnen abgeleiteten Extrem Temperaturen und Tagesmittel der Temperatur promovierte ihn die Universitat Leipzig 1889 zum Dr phil und Magister der reinen Wissenschaft 4 Im Februar 1893 wurde er Privatdozent an der Universitat St Petersburg und hielt eine Vorlesung uber Physische Geographie 1 Im Juni 1895 wurde Leyst Privatdozent an der Universitat Moskau MGU und Leiter des Meteorologischen Observatoriums der MGU Im gleichen Jahr legte er die Magisterprufung ab 1897 verteidigte er an der Universitat Dorpat seine Dissertation uber den Einfluss der Planeten auf den Erdmagnetismus worauf er zum Magister der physischen Geographie promoviert wurde 1 3 1898 wurde der Direktor des Observatoire meteorologique de Montsouris in Paris Moureau 5 fur zwei Wochen eingeladen sich an der Untersuchung der Kursker Magnetanomalie zu beteiligen Leyst begleitete ihn und schloss aus den Daten dass die Anomalie auf umfangreiche Eisenerzvorkommen hinwies Leyst erhielt Geld vom Kursker Semstwo fur den Kauf von Messgeraten und die Ausrustung fur die Bohrungen die in Deutschland gekauft wurde Unter seiner Leitung begannen die Bohrungen wobei Leyst Eisenerz in einer Tiefe von 200 m erwartete Da die ersten Bohrungen erfolglos blieben stellte das Semstwo die Arbeit ein Nach der Verteidigung seiner Doktor Dissertation uber die geographische Verteilung des normalen und anomalen Erdmagnetismus an der MGU im Marz 1899 wurde Leyst zum Doktor der physischen Geographie promoviert 3 Darauf wurde er ausserordentlicher Professor und im September 1902 ordentlicher Professor auf dem Lehrstuhl fur physische Geographie und Meteorologie der MGU 1 1905 untersuchte er die Elektrisierung und Radioaktivitat der Luft auf der Krim 1906 wurde Leyst Wirklicher Staatsrat 4 Rangklasse 1 1906 1907 fuhrte er anlasslich der totalen Sonnenfinsternis am 14 Januar 1907 magnetische und meteorologische Untersuchungen in der Region Samarqand durch Leyst blieb bei seiner Uberzeugung dass die Kursker Anomalie auf Eisenerz hinwies und setzte die Untersuchungen jeweils wahrend der Sommerferien 14 Jahre lang auf eigene Kosten fort 1 Er berichtete daruber regelmassig in der Moskauer Gesellschaft der Naturforscher deren Mitglied er seit 1884 war Sekretar seit 1899 und Ehrenmitglied seit 1913 1910 schloss er die Untersuchung der Kursker Magnetanomalie mit der Analyse der Daten von 4500 Messpunkten ab 1912 untersuchte er die Gammastrahlung in Feodossija 1914 wurde unter Leysts Leitung in Schenkursk ein temporares magnetisches Observatorium errichtet das 1914 1916 als Basis fur magnetische Messungen im russischen Norden diente 1916 leitete Leyst die auf seine Initiative organisierte Geophysikalische Kommission Im Fruhjahr 1918 grundete er zusammen mit Wladimir Alexandrowitsch Michelson die Moskauer Meteorologische Gesellschaft Zu Leysts Schulern gehorten Wjatscheslaw Franzewitsch Bontschkowski und Alexander Ignatjewitsch Saborowski Leyst reiste 1918 zu einer Heilbehandlung nach Bad Nauheim wo er starb 2 Leysts Sohn Ernest Ernestowitsch Leyst war Jurist und wurde im Herbst 1938 verhaftet wegen Vorbereitung eines Terroraktes gegen die Fuhrung der KPdSU und die sowjetische Regierung zum Tode verurteilt in Kommunarka erschossen und 1956 rehabilitiert 6 Der Rechtswissenschaftler Oleg Ernestowitsch Leyst 1925 2003 war Leysts Enkel Ehrungen Preise BearbeitenLomonossow Preis der Russischen Akademie der Wissenschaften 1890 fur die Untersuchung der Temperatur des Erdbodens in Pawlowsk 1 Silbermedaille der Russischen Geographischen Gesellschaft 1893 fur die Untersuchung der Temperatur des Bodens und des Wassers am Grund tiefer Seen Sankt Stanislaus Orden II Klasse I Klasse 1912 1893 7 Russischer Orden der Heiligen Anna II Klasse 1901 Orden des Heiligen Wladimir IV Klasse 1904 III Klasse 1909 8 Verdienter Professor der MGU 1918 Weblinks BearbeitenBaltische Historische Kommission Hrsg Eintrag zu Leyst Ernst Gustav In BBLD Baltisches biografisches Lexikon digital WorldCat Identities Leyst Ernst E Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k Baltische Historische Kommission Hrsg Eintrag zu Leyst Ernst Gustav In BBLD Baltisches biografisches Lexikon digital a b Ivan Antonovich Busygin Ernest Egorovich Lejst Nauka 1969 a b c MGU Lejst Ernest Egorovich abgerufen am 17 Marz 2019 Mathematics Genealogy Project Ernst Leyst abgerufen am 17 Marz 2019 Agustin Udias Searching the Heavens and the Earth The History of Jesuit Observatories Kluwer Academic Publishers 2003 ISBN 1 4020 1189 X S 150 Lejst Ernest Ernestovich Martirolog Zhertvy politicheskih repressij rasstrelyannye i zahoronennye v Moskve i Moskovskoj oblasti v period s 1918 po 1953 god abgerufen am 17 Marz 2019 Spisok grazhdanskim chinam IV klassa Ispr po 1 e sent 1906 g abgerufen am 17 Marz 2019 Spisok grazhdanskim chinam IV klassa Ispr po 1 e marta 1914 g abgerufen am 17 Marz 2019 Normdaten Person GND 173243215 lobid OGND AKS VIAF 202396091 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Leyst Ernst GustavALTERNATIVNAMEN Lejst Ernest Egorovich russisch KURZBESCHREIBUNG russischer Geophysiker Meteorologe und HochschullehrerGEBURTSDATUM 19 Januar 1852GEBURTSORT RevalSTERBEDATUM 13 September 1918STERBEORT Bad Nauheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Gustav Leyst amp oldid 224284129