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Erhard Maertens 26 Februar 1891 in Glogau Schlesien 5 Mai 1945 in Berlin 1 war wahrend des Zweiten Weltkriegs ein Offizier der deutschen Kriegsmarine zuletzt im Rang eines Vizeadmirals Von Juni 1941 bis Mai 1943 war er Chef des Marinenachrichtendienstes MND Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Enigma 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDatum Dienstgrad15 Apr 1911 Fahnrich zur See27 Sep 1913 Leutnant zur See22 Marz 1916 Oberleutnant zur See1 Jan 1921 Kapitanleutnant 2 1 Apr 1929 Korvettenkapitan 2 1 Okt 1934 Fregattenkapitan1 Apr 1936 Kapitan zur See1 Juli 1940 Konteradmiral1 Sep 1942 VizeadmiralErhard Maertens trat am 1 April 1910 als Kadett in die Kaiserliche Marine ein und wurde an der Marineschule Murwik zum Offizier ausgebildet Er diente auf dem Kreuzer Hansa und zu Beginn des Ersten Weltkriegs auf dem Linienschiff Hessen 2 Am 8 September 1915 wurde er zur U Boot Waffe versetzt durchlief eine Ausbildung in U Boot Taktik und Funkwesen und diente als Wachoffizier ab 27 Februar 1916 zunachst auf U 47 und ab 22 April 1916 auf U 48 2 Am 24 November 1917 geriet das Boot nordlich der Goodwin Sands in eine Netzsperre und strandete Mertens wurde zusammen mit 21 U Boot Fahrern von Soldaten der Royal Navy gefangen genommen 2 Nach dem Krieg im November 1919 kehrte er in seine Heimat zuruck und war ab 28 Dezember 1919 fur kurze Zeit Wachoffizier auf der Schwaben Ab 6 Februar 1920 diente er als Nachrichtenoffizier zunachst in Pillau Ostpreussen und ab 7 April 1921 als Adjutant beim Kommandeur in Swinemunde Danach bekam er das Kommando uber eine Kustenverteidigungsanlage Am 15 August 1928 wurde er Abteilungsleiter in der Marineverwaltung bevor er vom 1 Oktober 1934 bis September 1936 Kommandeur der Marine Nachrichtenschule Murwik wurde Nach weiteren Verwendungen im Oberkommando der Kriegsmarine OKM wurde er am 16 Juni 1941 zum Chef der neuentstandenen Amtsgruppe 2 Skl im Marinenachrichtendienst ernannt Eine seine Amtshandlungen hier war am 11 September 1942 die Unterzeichnung einer deutsch japanischen Vereinbarung uber die Marine Funkkommunikation mit dem kriegsverbundeten japanischen Kaiserreich Hierzu war eigens ein spezielles Enigma Modell vorgesehen die Enigma T Sie wurde auch als Tirpitz Maschine bezeichnet und von den Japanern Tirupitsu genannt Wahrend Maertens fur Deutschland unterzeichnete war es fur die japanische Seite deren Marineattache von der japanischen Botschaft in Berlin Konteradmiral Tadao Yokoi 1895 1965 3 Am 6 Mai 1943 wurde er in Nachfolge von Admiral Otto Hormel 1886 1971 amtierender Oberwerftdirektor der Kriegsmarinewerft Kiel Ab dem 1 Juli 1943 war er Kommandant des Kieler Arsenals Am 27 November 1944 wurde er dem Marineoberkommando Ostsee zur Verfugung gestellt Vizeadmiral Erhard Maertens schied am 28 Februar 1945 aus dem Dienst und kam im Mai 1945 in Berlin ums Leben 1 Enigma BearbeitenDer Befehlshaber der U Boote BdU Admiral Karl Donitz 1891 1980 war stets in Sorge um die Sicherheit das heisst die Entzifferungsfestigkeit des verschlusselten Nachrichtenverkehrs zwischen seiner Dienststelle und den hauptsachlich im Atlantik operierenden deutschen U Booten Zur Verschlusselung nutzte die Marine den sogenannten Schlussel M Dabei handelte es sich um ein Modell der Rotor Chiffriermaschine Enigma Anders als Heer und Luftwaffe verwendete die Kriegsmarine einen Walzensatz bestehend nicht nur aus funf Walzen aus denen drei fur den Einsatz in der Maschine ausgewahlt wurden sondern aus acht Walzen Dies erhohte die kombinatorische Komplexitat und starkte die Sicherheit der Verschlusselung Dennoch gab es immer wieder verdachtige Ereignisse die den BdU an der Sicherheit zweifeln liessen Dazu gehorte die Aufbringung von U 570 am 27 August 1941 durch die Royal Navy Britische Zeitungen berichteten daruber was Donitz veranlasste Maertens mit einer Untersuchung der Sicherheit der Enigma zu beauftragen In seinen Berichten vom 18 und 21 Oktober 1941 raumte er zwar die Moglichkeit eines temporaren Bruchs ein verneinte allerdings dessen nachhaltige Wirkung und vertrat die Auffassung dass mit Wirksamwerden der neuen Schlusseltafel fur November die sich nicht an Bord befunden hatte die Sicherheit erneut voll gewahrleistet sein wurde 4 Mitte 1943 gelang es dem B Dienst durch Entzifferung des britischen Marine Codes Naval Cipher No 3 deutscher Deckname Frankfurt herauszufinden dass die Alliierten zwanzig U Boote in einem engen Marinequadrat vermuteten Dies entsprach den Tatsachen denn dort befand sich das U Boot Rudel mit dem Decknamen Meise Vollig unklar war allerdings wieso die Alliierten dies wissen konnten Erneut beauftragte Donitz Vizeadmiral Maertens eine grundliche Untersuchung durchzufuhren Im Ergebnis kam er zu dem Schluss dass der Grund im neuen britischen Rotterdam Gerat also dem im Zentimeterwellenbereich arbeitenden Radargerat H2S zu suchen sei dessen elektromagnetische Wellen von deutsche U Booten damals nicht detektiert werden konnten Ein Sicherheitsversagen der Enigma wurde erneut verneint 5 Tatsachlich entzifferten die Briten seit Mai 1941 mit einer zehn Monate langen Unterbrechung Black out von Februar bis Dezember 1942 bis Kriegsende den deutschen Marinefunkverkehr siehe auch Entzifferung der Enigma M4 Dieses Sicherheitsversagen entging jedoch sowohl Maertens als auch Donitz Letzterer schrieb 1959 lange nach dem Krieg in seinen Memoiren dass der Verdacht der Feind konnte mitlesen durch eine grundliche Untersuchung ausgeraumt worden sei Literatur BearbeitenFriedrich L Bauer Entzifferte Geheimnisse Methoden und Maximen der Kryptologie 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage Springer Berlin u a 2000 ISBN 3 540 67931 6 S 219 222 David Kahn Seizing the Enigma The Race to Break the German U Boat Codes 1939 1943 Naval Institute Press Annapolis MD USA 2012 ISBN 978 1 59114 807 4 S 304 305 Hugh Sebag Montefiore Enigma The battle for the code Cassell Military Paperbacks London 2004 ISBN 0 304 36662 5 S 187 190 Frode Weierud TIRPITZ and the Japanese German Naval War Communication Agreement PDF 30 kB Weblinks BearbeitenPortratfotoEinzelnachweise Bearbeiten a b Vizeadmiral Erhard Maetens englisch abgerufen am 23 November 2020 a b c d e Albert Stoelzel Ehrenrangliste der Kaiserlich Deutschen Marine 1914 1918 Marine Offizier Verband 1930 S 360 google de abgerufen am 24 November 2020 Frode Weierud TIRPITZ and the Japanese German Naval War Communication Agreement englisch S 1 PDF 30 kB abgerufen am 25 November 2020 Hugh Sebag Montefiore Enigma The battle for the code Cassell Military Paperbacks London 2004 S 185 190 ISBN 0 304 36662 5 Friedrich L Bauer Entzifferte Geheimnisse Methoden und Maximen der Kryptologie 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage Springer Berlin u a 2000 S 222 ISBN 3 540 67931 6 PersonendatenNAME Maertens ErhardKURZBESCHREIBUNG deutscher VizeadmiralGEBURTSDATUM 26 Februar 1891GEBURTSORT GlogauSTERBEDATUM 5 Mai 1945STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erhard Maertens amp oldid 238791352