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Ein Epibiont von griechisch darauf lebend umgangssprachlich auch Aufsitzer genannt ist die Bezeichnung fur Lebewesen die auf anderen Organismen leben Der Meeresbiologe Martin Wahl definierte Epibionten 1989 als ein Lebewesen welches auf der Oberflache eines anderen lebenden Organismus lebt und uberwiegend in aquatischen Lebensraumen auftritt 1 Seepocken auf einem GrauwalDabei erfolgt die Besiedelung eines tierischen oder pflanzlichen Wirtes entweder direkt auf dessen Korper oder Korperanhangen wie z B Fell bzw bei Pflanzen auf Blattern Stangeln Rinde oder in den Wurzeln Mitunter profitieren beide Partner symbiotisch von dem Zusammenleben welches aber auch nur fur den Epibionten von Vorteil sein kann wahrend der Wirtsorganismus jedoch Schaden oder Nachteil erleidet Kommensalismus Inhaltsverzeichnis 1 Unterteilung 2 Allgemeines 3 Einige Beispiele 4 Siehe auch 5 EinzelnachweiseUnterteilung Bearbeiten nbsp Tillandsien werden auch als Aufsitzerpflanzen bezeichnetEpokie Bei Tieren spricht man von einer epizoischen Lebensweise wenn sie direkt auf der Oberflache eines anderen Organismus in Haut Haaren oder Federn leben Alternativ ist auch die Verankerung auf einem Exoskelett bei Insekten z B auf dem Chitinpanzer oder dem Gehause von Weichtieren wie Schnecken moglich 2 Pflanzen die auf anderen Organismen leben werden als Epiphyten bezeichnet und nutzen ihre Wirte in der Regel nur als Lebensraum ohne ihnen Nahrstoffe zu entziehen 3 Pilze Epiphytische Pilze verursachen teilweise Pflanzenkrankheiten wie beispielsweise die Russfleckenkrankheit 4 Allgemeines BearbeitenBei der Besiedelung eines anderen Tieres profitiert der Epibiont davon dass die Nahrungsbeschaffung und der Transport durch das Wirtstier erleichtert werden Pflanzliche Epiphyten wie Bromelien profitieren dagegen von verbesserten Lichtverhaltnissen Beim Tod des Wirtstieres wurde im Fall von Wimperntierchen die kleine Krebse besiedeln beobachtet dass diese zu 98 Prozent innerhalb von 30 Minuten das tote Wirtstier verlassen und sich ein Drittel nach einer kurzen Phase der Immobilitat bereits nach zwei Stunden an einen neuen Wirt gebunden hatte 5 Einige Beispiele Bearbeiten nbsp Mitbewohner willkommen Faultiere leben mit Motten und Algen zusammenSeepocken die sessilen Rankenfusskrebse leben als Filtrierer auf Walen oder Meeresschildkroten ohne ihrer Wirtstiere zu schadigen Fur kleinere Tiere einschliesslich Meeresschnecken wie die Grosse Strandschnecke ist ein starker Bewuchs mit Seepocken von Nachteil da die Beweglichkeit der Schnecken durch das zusatzliche Gewicht erheblich beeintrachtigt werden kann 6 Faultiere sind aktiv an einer Besiedelung durch Algen und Motten u a Cryptoses choloepi aus der Unterfamilie Chrysauginae interessiert die etwa 2 5 Prozent ihres Gesamtgewichtes ausmachen Da hier beide Parteien vom jeweils anderen profitieren handelt es sich um einen Fall von Mutualismus 7 Wimpertierchen besiedeln gern aquatische Krebstiere In neun in Deutschland untersuchten Seen wurde bei rund 80 Prozent der Krebsart Diaphanosoma brachyurum eine Besiedelung durch den Helm Wasserfloh Daphnia cucullata festgestellt Dabei waren weniger als 10 Wasserflohe pro Krebstier typisch es wurden jedoch auch bis zu 30 auf einem Wirtstier gefunden 5 Zu den als Epiphyten lebenden Aufsitzerpflanzen gehoren sowohl viele Orchideen als auch Bromelien zu denen die Tillandsien gezahlt werden 8 Turbinaria ornata sind Braunalgen der Gattung Fucales die im Sudpazifik in der Nahe von Korallenriffen wachsen Wenn sich auf den Makroalgen pflanzliche Epibionten angesiedelt haben werden die Algen als Nahrung attraktiver unter anderem fur junge Papageifische die diese Algen bevorzugt verspeisten 9 Schimmelpilze wie Alternaria spe 4 Aureobasidium pullulans 4 sowie Mutterkornpilze Claviceps Siehe auch BearbeitenEktosymbiose Kommensalismus Mutualismus EpiphytEinzelnachweise Bearbeiten Martin Wahl Marine Epibiosis I Fouling and Antifouling Some Basic Aspects In Marine Ecology Progress Series vol 58 no 1 2 1989 pp 175 89 JSTOR abgerufen am 29 Oktober 2023 Lexikon der Biologie Epokie Spektrum der Wissenschaft abgerufen am 26 September 2023 Lexikon der Biologie Epiphyten Spektrum der Wissenschaft abgerufen am 26 September 2023 a b c Epiphytische Pilze auf dem Apfel Versuchszentrum Laimburg abgerufen am 26 September 2023 a b S L Bickel K W Tang amp H P Grossart 2012 Ciliate epibionts associated with crustacean zooplankton in german lakes distribution motility and bacterivory Front Microbiol Sec Aquatic Microbiology Vol 3 2012 doi 10 3389 fmicb 2012 00243 L Merten amp M L van Le Der Einfluss von Seepockenbefall auf die Agilitat von Littorina littorea vom 1 Oktober 2021 doi 10 18452 23291 Humboldt Universitat zu Berlin abgerufen am 26 September 2023 J N Pauli J E Mendoza S A Steffan C C Carey P J Weimer amp M Z Peery 2014 A syndrome of mutualism reinforces the lifestyle of a sloth Proceedings of the Royal Society Vol 281 Iss 1778 07 March 2014 doi 10 1098 rspb 2013 3006 Mit Aufsitzerpflanzen die Wohnung dekorieren vom 15 Marz 2023 Norddeutscher Rundfunk abgerufen am 26 September 2023 C R Fong K S Chancellor J J Renzi et al 2018 A syndrome of mutualism reinforces the lifestyle of a sloth Marine Environmental Research Vol 141 October 2018 Pages 39 43 doi 10 1016 j marenvres 2018 08 001 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Epibiont amp oldid 238615311