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Epfach lateinisch Abodiacum am linken Ufer des Lech gelegen ist ein Pfarrdorf und Ortsteil der Gemeinde Denklingen im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech EpfachGemeinde DenklingenWappen von EpfachKoordinaten 47 55 N 10 55 O 47 910805 10 910668 650 Koordinaten 47 54 39 N 10 54 38 OHohe 650 m u NHNEinwohner 434 25 Mai 1987 Eingemeindung 1 Juli 1972Postleitzahl 86920Vorwahl 08869Blick auf Epfach und den LechBlick auf Epfach und den Lech Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Romerzeit 1 2 Mittelalter und fruhe Neuzeit 1 3 Ab der Gemeindebildung 1818 2 Ortswappen 3 Sehenswurdigkeiten 4 Sonstiges 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenRomerzeit Bearbeiten In der Nahe des heutigen Ortes gab es seit etwa 14 v Chr auf dem spater Lorenzberg genannten Hugel unmittelbar am Lech eine romische Strassenstation mit etwa 80 Soldaten und Reitern Diese hatten die Aufgabe die Kreuzung der Via Claudia mit der alten Salzstrasse zu sichern die von Salzburg kommend hier den Fluss uberquerte und dann nach Kempten fuhrte Es war der bedeutendste Strassenknotenpunkt im sudlichen Bayern Ab 50 n Chr wurde der unnotig gewordene Militarstutzpunkt aufgegeben Das Umland war inzwischen sicher genug Nun entstand auf der Lechterrasse eine Siedlung in der sich Handwerker und Handler niederliessen Sie erhielt den Namen Abodiacum Im Jahre 233 zerstorten die Alamannen die Siedlung und hinterliessen ein Trummerfeld Doch schon zwischen 260 und 270 wurde der Lorenzberg wieder besiedelt aber diesmal aus Angst vor germanischen Uberfallen mit einer ringformigen Umfassungsmauer versehen Um 355 wurde die Siedlung erneut von den Alamannen zerstort jedoch bald wieder von den Romern besiedelt und aufgebaut Bis 388 waren romische Truppen auf dem Lorenzberg stationiert nbsp Gedenkstein fur die OrtsgeschichteUm 370 380 wurde auf der hochsten Kuppe des Lorenzberges ein rechteckiger Saalbau mit dreigeteiltem Chorabschluss errichtet der als christlicher Gemeindebau interpretiert wird Die anfangs des 19 Jahrhunderts gefundene Statue Venus von Epfach wurde Ausloser fur die Suche nach romischen Schatzen Lorenz Boxler 24 September 1844 der Landrichter von Schongau veranlasste 1830 die ersten grundlichen Grabungen am Lorenzberg Ein beruhmter Sohn des Ortes war Claudius Paternus Clementianus dessen Laufbahn ihn vom Norden Galliens in das ferne Judaa fuhrte wo er als Finanzprokurator an gleicher Stelle wirkte wie etwa 80 Jahre vor ihm Pontius Pilatus Anschliessend kaiserlicher Statthalter in der Provinz Noricum dem heutigen Osterreich kehrte er als Pensionist nach Epfach Abodiacum zuruck 1 Romische Funde und Befunde nbsp Venus von Epfach nbsp Hirte mit Schafen romische Plastik nbsp Romisches Brunnenhaus im Vicus Zustand 2020Mittelalter und fruhe Neuzeit Bearbeiten 743 fand vermutlich hier die Schlacht bei Epfach statt Bischof Wikterp der erste nachgewiesene Bischof von Augsburg wurde in dieser Kirche nach seinem Tod um 771 72 bestattet Nach 955 wurde eine grossere Kirche 20 Meter lang und 13 Meter breit St Lorenz erbaut zum Teil uber dem altesten Gotteshaus aus dem 4 Jahrhundert Im zwolften Jahrhundert entstand die wieder wesentlich kleinere dritte Kirche die um 1820 durch einen Neubau ersetzt wurde Die heutige St Lorenz Kapelle stammt aus dem Jahr 1751 Von 1286 bis zur Sakularisation gehorte die Kirche zum Pramonstratenserkloster Steingaden Baudenkmaler nbsp St Lorenz nbsp St Bartholomaus nbsp Pfarrhaus nbsp Hofstelle Via Claudia Nr 13 nbsp Hofstelle Via Claudia Nr 27 nbsp Hofstelle Via Claudia Nr 31 nbsp Hofstelle Wangergasse Nr 1Ab der Gemeindebildung 1818 Bearbeiten Die Landgemeinde Epfach mit Forchau Guttenstall Lechrainer Neuhof und Romerau wurde durch das zweite bayerische Gemeindeedikt von 1818 begrundet Vor der Gebietsreform 1972 gehorte Epfach zum ehemaligen Landkreis Schongau Am 1 Juli 1972 wurde die bis dahin selbststandige Gemeinde in die Gemeinde Denklingen eingegliedert und gehorte nun zum Landkreis Landsberg am Lech 2 1996 geriet die Gemeinde durch ein Sexualverbrechen an einem siebenjahrigen Madchen in die uberregionalen Schlagzeilen 3 Ortswappen BearbeitenDas ehemalige Ortswappen zeigt eine romische Ollampe gemeinsam mit dem goldenen Christogramm Das Wappen geht zuruck auf ein Fundstuck aus dem spaten vierten Jahrhundert das Zeugnis fur christliches Leben in spatromischer Zeit gibt Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Baudenkmaler in Epfach und Liste der Bodendenkmaler in der Gemarkung Epfach Das kleine Museum Abodiacum im ehemaligen Spritzenhaus der Feuerwehr mit Fundstucken aus der Romerzeit zwei Modellen und Wandtafeln mit Beschreibungen der historischen Zeit Kapelle St Lorenz auf dem gleichnamigen Berg Ein romisches Brunnenhaus Nymphaum in der Nahe der Schule Eine bronzene Statue des St Lorenz mit Gedenktafel auf der Lechbrucke Katholische Pfarrkirche St BartholomausSonstiges BearbeitenDer Ort liegt am Fernradweg der als Via Claudia Augusta entlang der gleichnamigen antiken Romerstrasse verlauft Literatur BearbeitenKlaus Fischer 2000 Jahre Epfach Beitrage zur Ortsgeschichte Epfach 1986 Gunter Ulbert Der Lorenzberg bei Epfach Die fruhromische Militarstation Munchner Beitrage zur Vor und Fruhgeschichte Band 9 Beck Munchen 1965 Joachim Werner Hrsg Studien zu Abodiacum Epfach Munchner Beitrage zur Vor und Fruhgeschichte Band 7 Beck Munchen 1964 Joachim Werner Der Lorenzberg bei Epfach Die spatromischen u fruhmittelalterlichen Anlagen Munchner Beitrage zur Vor und Fruhgeschichte Band 8 Beck Munchen 1969 Anton Huber Martha Ikier Bruno Ikier Epfach in alten Photographien EOS Druckerei St Ottilien 1998 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Epfach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Epfach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online Bayerische Staatsbibliothek abgerufen am 26 Juni 2021 Museum Abodiacum auf der Gemeinde Website Geschichte wo schon die Romer siedelten auf der Gemeinde WebsiteEinzelnachweise Bearbeiten Zu Venus Grabungen und Claudius berichtet Alpenrand in Romerhand abgerufen am 13 September 2018 Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 492 Verbrechen Schrei der Hilflosigkeit In Der Spiegel Nr 40 1996 online 30 September 1996 Ortsteile der Gemeinde Denklingen Denklingen Dienhausen Epfach Forchau Guttenstall Lechrainer Menhofen Neuhof Romerau Normdaten Geografikum GND 4070880 9 lobid OGND AKS VIAF 240806008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Epfach amp oldid 224800481