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Duparquetia orchidacea ist die einzige Art der Pflanzengattung Duparquetia und der Unterfamilie Duparquetioideae innerhalb der Familie der Hulsenfruchtler Fabaceae 1 Sie ist vom tropischen West bis Zentralafrika verbreitet 1 Duparquetia orchidaceaSystematikEurosiden IOrdnung Schmetterlingsblutenartige Fabales Familie Hulsenfruchtler Fabaceae Unterfamilie DuparquetioideaeGattung DuparquetiaArt Duparquetia orchidaceaWissenschaftlicher Name der UnterfamilieDuparquetioideaeAzani et al Wissenschaftlicher Name der GattungDuparquetiaBaill Wissenschaftlicher Name der ArtDuparquetia orchidaceaBaill Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Vorkommen und Gefahrdung 4 Systematik 5 Nutzung 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Duparquetia orchidacea ist eine verholzende Pflanze die kletternd als Liane bis ins Kronendach wachsen kann 1 2 Bei manchen Autoren wird diese Art als kletternder Strauch bis kleiner Baum bezeichnet der Wuchshohen von 2 bis 6 Metern erreicht 3 Auf den zylindrischen Zweigen sind Lentizellen vorhanden ihre Rinde ist anfangs behaart und verkahlt spater 3 Duparquetia orchidacea ist nicht bewehrt Es sind keine extraflorale Nektarien vorhanden 1 Die Stamme sind an der Basis geschwollen 4 Die wechselstandig und spiralig angeordneten Laubblatter sind in Blattstiel sowie spreite gegliedert 2 Die neben dem Blattstiel stehenden zwei freien Nebenblatter sind bei einer Lange von etwa 8 Millimetern sowie einer Breite von etwa 3 Millimetern schmal dreieckig mit zugespitztem oberen Ende und fallen fruh ab 1 2 Blattstiel und Blattrhachis sind insgesamt 9 bis 17 Zentimeter lang Es sind Pulvini Blattkissen also verdickte Stellen vorhanden die als Gelenke fungieren 1 Die Laubblatter sind anfangs wollig behaart und verkahlen spater 3 Die Blattspreite ist unpaarig gefiedert Es sind keine Nebenblattchen Stipeln vorhanden 3 An der Blattrhachis sind funf bis sieben selten bis zu neun Fiederblattern gegenstandig bis fast gegenstandig angeordnet 1 2 Die Stielchen der Fiederblatter sind etwa 5 Millimeter lang 3 Die ledrigen Fiederblatter sind bei einer Lange von meist 9 bis 15 6 bis 17 2 Zentimetern sowie einer Breite von 4 bis 6 selten bis zu 12 Zentimetern relativ gross und eiformig verkehrt eiformig bis elliptisch mit gerundeter oder spitzer Basis und spitzem oberen Ende das in einer Traufelspitze endet 2 3 Der Blattrand ist ganz 2 Die glanzenden und grunen Fiederblatter sind anfangs wollig behaart und spater verkahlend 2 3 Generative Merkmale Bearbeiten Die endstandigen aufrechten traubigen Blutenstande bestehen aus zwei traubigen Teilblutenstanden enthalten 10 bis 30 Bluten 1 2 Die Blutenstandsrhachis ist 8 bis 20 oder 15 bis 30 Zentimeter lang und dicht rostfarben wollig behaart 2 3 Unter jeder Blute befindet sich ein Tragblatt 2 Die zwei seitlichen Deckblatter 1 sind mit einer Lange von 2 bis 3 Millimetern sowie einer Breite von 1 bis 1 5 Millimetern relativ klein und dreieckig 2 3 Die Deckblatter umhullen die Blutenknospe nicht und fallen fruh ab ihr Indument ist dem der Blutenstandsachse ahnlich 2 Der Blutenstiel ist nur 3 bis 5 3 oder 5 bis 10 2 Millimeter lang und rostfarben behaart 3 Die Blutenknospen sind etwa 1 5 Zentimeter lang und rostfarben samtig behaart 3 Die zwittrigen Bluten sind deutlich zygomorph mit doppelter Blutenhulle 1 2 Es ist kein Blutenbecher Hypanthium vorhanden 1 2 Von den vier ungleichen Kelchblattern ist das obere sowie untere bei einer Lange von 17 bis 30 Millimetern sowie einer Breite von 10 bis 20 Millimetern eiformig sowie kappenformig und kelchblattartig und die beiden seitlichen kronblattartig 1 sowie langlich und weiss oder hell rosafarben 2 3 Das untere Kelchblatt ist grosser und umhullt die Blutenknospe ihre Aussenseite ist ahnlich behaart wie die Blutenstandsachse 2 Das obere Kelchblatt ist nur dort rostfarben behaart wo es nicht vom unteren Kelchblatt bedeckt ist der abgedeckte Bereich ist weiss Diese beiden Kelchblatter sind innen kahl und weiss oder hell rosafarben 2 Die beiden seitlichen Kelchblatter sind verschieden das eine ist bei einer Lange von 23 bis 25 Millimetern sowie einer Breite von 19 bis 20 Millimetern eiformig mit einer schwach gelappten Basis und einem spitzem oberen Ende das andere ist bei einer Lange von 23 bis 25 Millimetern sowie einer Breite von 12 bis 14 Millimetern deutlich zweilappig wobei ein Lappen eiformig mit einem spitzem oberen Ende ist und der andere verkehrt eiformig 2 Von den funf Kronblattern sind das obere und die beiden seitlichen bei einer Lange von 19 bis 20 Millimetern sowie einer Breite von 6 bis 7 Millimetern eiformig 1 mit spitzem oberen Ende und deutlich erkennbarer roter Nervatur 2 und die anderen unteren beiden sind reduziert und bei einer Lange von 10 bis 11 Millimetern sowie einer Breite von 2 bis 3 Millimetern riemenformig langlich mit gerundetem oberen Ende 1 2 Alle funf Kronblatter sind meist tief rot oder selten weiss bis hellrosafarben wie die Kelchblatter 2 Der Rand oder nur entlang der Basis aller funf Kronblatter besitzt gestielte Drusenzellen 1 2 Es ist nur der aussere Kreis mit nur vier fruchtbaren fertilen Staubblattern vorhanden 1 2 Ihre freien kurzen Staubfaden sind 3 bis 4 Millimeter lang 2 Die basifixen Staubbeutel sind bei einer Lange von 15 bis 17 Millimetern sowie einer Breite von 3 bis 4 Millimetern langlich mit langen bespitzten Anhanseln 1 2 Die Theken offnen mit einem kurzen poriziden Langsschlitz an ihrem obern Ende Die Staubbeutel sind oberhalb ihrer fruchtbaren Zone zu einem gekrummten Synandrium vereinigt die Anhangsel bleiben frei 1 2 Selten bleibt ein seitlicher Staubbeutel frei 2 Das kurz gestielte einzige Fruchtblatt ist oberstandig und langlich 2 3 mit vier Leisten entlang seiner ganzen Lange Jedes Fruchtblatt enthalt zwei bis funf Samenanlagen 1 2 Der gebogene Griffel 2 endet in einer roten Narbe 3 Die Pollenkorner werden als Monaden ausgebreitet und sind asymmetrisch mit einer aquatorial einkreisenden Ektoapertur und mit zwei aquatorialen Endoaperturen 1 Die holzige und vierkantige kurz geflugelte Hulsenfrucht ist bei einer Lange von 6 bis 15 Zentimetern sowie einer Breite von 1 5 bis 4 Zentimetern langlich linealisch 3 bis langlich mit spitzem oberen Ende 1 2 Die bei Reife dunkel rote Hulsenfrucht offnet sich mit sich spiralig aufgewickelnden Fruchtklappen und zwei bis funf Samen 1 2 Die schwarzen Samen sind bei einer Lange von etwa 3 Zentimetern sowie einem Durchmesser von etwa 2 Zentimetern langlich bis eiformig 1 2 3 Das Hilum ist weiss 3 Die braune Samenschale Testa ist dick 2 Der Embryo ist gerade 1 Die Chromosomenzahl ist 2017 noch nicht bekannt 1 Okologie BearbeitenDuparquetia orchidacea wachst meist als Liane in der sie umgebenden Vegetation bis ins Kronendach des Waldes 1 Anders als bei den meisten Hulsenfruchtlern sind keine Wurzelknollchen also keine Symbiose mit stickstofffixierenden Bakterien Rhizobien vorhanden 1 Da sich die Staubbeutel am oberen Ende mit schlitzformigen Poren offnen und die Bluten keinen Nektar zur Verfugung stellen vermuten Prenner et al dass die Bestaubung durch grossere pollensammelnde Xylocopa ahnliche Bienen durch Buzz Bestaubung erfolgt dabei erzeugt das Insekt einen summenden Ton durch den der Pollen durch die Theken Offnungen austritt und auf dem Insekt verteilt wird 2 Vorkommen und Gefahrdung BearbeitenDuparquetia orchidacea ist vom tropischen West bis Zentralafrika verbreitet 1 Es gibt Fundortangaben fur die angolanische Exklave Provinz Cabinda die Elfenbeinkuste Kamerun Gabun Ghana Liberia Nigeria die Republik Kongo und die Demokratische Republik Kongo 2 5 6 Duparquetia orchidacea gedeiht als Liane in feuchten tropischen Waldern 1 Sie wird der Roten Liste der gefahrdeten Arten der IUCN 2018 als LC Least Concern nicht gefahrdet bewertet da Duparquetia orchidacea ein weites Verbreitungsgebiet besitzt mit jeweils relativ grossen stabilen Bestanden 6 Systematik BearbeitenDie Erstbeschreibung erfolgte im Oktober 1865 unter dem Namen Duparquetia orchidacea durch Henri Ernest Baillon in Adansonia Band 6 S 189 Tafel 4 dabei wurde die Gattung Duparquetia aufgestellt 5 7 8 Der Gattungsname Duparquetia ehrt den franzosischen Missionar und Botaniker Victor Aubert Duparquet 1830 1888 der sich im Afrika des 19 Jahrhunderts als Pflanzensammler betatigte Ein Synonym fur Duparquetia Baill ist Oligostemon Benth und ein Synonym fur Duparquetia orchidacea Baill 9 ist Oligostemon pictus Benth dieser Art und Gattungsname wurde nur kurz nach der gultigen Erstbeschreibung von Baillon im November 1965 durch George Bentham veroffentlicht 2 10 Die Gattung Duparquetia war in einer eigenen Subtribus Duparquetiinae in die Tribus Cassieae eingeordnet 2 Die morphologischen Abweichungen sind allerdings so gross dass sie in eine eigene Unterfamilie gestellt wird Die Unterfamilie Duparquetioideae Azani et al Syn Subtribus Duparquetiinae H S Irwin amp Barneby wurde 2017 durch die Legume Phylogeny Working Group LPWG in A new subfamily classification of the Leguminosae based on a taxonomically comprehensive phylogeny In Taxon Volume 66 Issue 1 S 69 aufgestellt und enthalt nur eine monotypische Gattung 1 Unterfamilie Duparquetioideae Es gibt nur eine Gattung Duparquetia Baill Es gibt nur eine Art Duparquetia orchidacea Baill Die phylogenetischen Analysen zeigen dass diese Art Gattung zu keiner der Verwandtschaftsgruppen der Familie Fabaceae naher verwandt ist deshalb wurde fur sie eine eigene Unterfamilie Duparquetioideae aufgestellt Die Unterfamilie Duparquetioideae ist die Schwestergruppe der Klade in der die Unterfamilien Papilioinoideae Caesalpinioideae und Dialiodeae zusammen stehen Nutzung BearbeitenAn den Naturstandorten werden Pflanzenteile von Duparquetia orchidacea gesammelt 11 Lokal wird der Saft aus den Sprossachsen getrunken 11 12 Die Fasern von Duparquetia orchidacea werden verwendet 11 Wegen der auffalligen rosafarbenen bis weissen Bluten konnte es sein dass sich eine Verwendung als Zierpflanze lohnen wurde 11 12 Von Verwendung in der Volksmedizin gibt es Berichte 11 Besonders die Borke wird verwendet bei der Behandlung von Wassersucht Schwellungen Odemen und Gicht 12 Quellen BearbeitenDatenblatt Duparquetioideae bei Legume Dataportal der Legume Phylogeny Working Group LPWG Literatur Bearbeiten J Hutchinson J M Dalziel R W J Keay Flora of West Tropical Africa 2 Auflage 1954 1972 Oscar Nelson Allen Ethel K Allen Duparquetia Baill Caesalpinioideae Cassieae In The Leguminosae a Source Book of Characteristics Uses and Nodulation Univ of Wisconsin Press 1981 ISBN 978 0 299 08400 4 S 257 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Hannah Banks The Unique Pollen Morphology of Duparquetia Leguminosae Caesalpinioideae Developmental Evidence of Aperture Orientation Using Confocal Microscopy In Annals of Botany Volume 98 No 1 2006 S 107 115 JSTOR 42796468 Gerhard Prenner Bente B Klitgaard Towards unlocking the deep nodes of Leguminosae Floral development and morphology of the enigmatic Duparquetia orchidacea Leguminosae Caesalpinioideae In American Journal of Botany Volume 95 Issue 11 2008 S 1349 1365 doi 10 3732 ajb 0800199 JSTOR 41922986 The Legume Phylogeny Working Group LPWG A new subfamily classification of the Leguminosae based on a taxonomically comprehensive phylogeny In Taxon Volume 66 Issue 1 2017 S 44 77 doi 10 12705 661 3 Adolf Engler Die naturlichen Pflanzenfamilien III Teil 3 Abteilung Engelmann 1894 S 154 166 online auf biodiversitylibrary org O N Allen Ethel K Allen The Leguminosae Univ of Wisconsin Press 1981 ISBN 0 299 08400 0 S 257 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad The Legume Phylogeny Working Group LPWG A new subfamily classification of the Leguminosae based on a taxonomically comprehensive phylogeny In Taxon Volume 66 Issue 1 2017 S 44 77 doi 10 12705 661 3 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an Gerhard Prenner Bente B Klitgaard Towards unlocking the deep nodes of Leguminosae Floral development and morphology of the enigmatic Duparquetia orchidacea Leguminosae Caesalpinioideae In American Journal of Botany Volume 95 Issue 11 2008 S 1349 1365 doi 10 3732 ajb 0800199 JSTOR 41922986 a b c d e f g h i j k l m n o p q r R Wilczek J Leonard L Hauman A C Hoyle R Steyaert G Gilbert R Boutique Caesalpiniaceae In Flore du Congo Belge et du Ruanda Urundi 1952 online bei World Flora Online F Bongers M P E Parren D Traore Forest Climbing Plants of West Africa CABI 2005 ISBN 0 85199 914 X S 35 f a b Duparquetia orchidacea im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 10 Dezember 2021 a b Duparquetia orchidacea in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2021 3 Eingestellt von Botanic Gardens Conservation International BGCI amp IUCN SSC Global Tree Specialist 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plantillustrations org Karte mit allen verlinkten Seiten OSM WikiMap Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Duparquetia orchidacea amp oldid 233785436