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Drnholec nad Lubinou bis 2014 Drnholec deutsch Drholetz ist eine Grundsiedlungseinheit der Stadt Koprivnice in Tschechien Sie liegt drei Kilometer nordostlich von Koprivnice und gehort zum Okres Novy Jicin Drnholec nad LubinouDrnholec nad Lubinou Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Moravskoslezsky krajBezirk Novy JicinGemeinde KoprivniceFlache 329 1 haGeographische Lage 49 37 N 18 10 O 49 6197517 18 1615067 297 Koordinaten 49 37 11 N 18 9 41 OHohe 297 m n m Einwohner 374 2011 Postleitzahl 742 21Kfz Kennzeichen TVerkehrStrasse Koprivnice Vetrkovice Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Sohne und Tochter des Ortes 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDrnholec nad Lubinou erstreckt sich linksseitig der Lubina am Fusse der Stramberska vrchovina Stramberger Bergland Durch den Ort fliesst die Mlynska struha Muhlgraben Im Osten erhebt sich die Vetrkovicka hurka 447 m n m sudostlich die Velova 390 m n m der Kabuduv vrch 370 m n m und der Kaznicov 601 m n m Westlich verlauft die Staatsstrasse I 58 zwischen Frenstat pod Radhostem und Pribor von der dort die Staatsstrassen II 480 nach Koprivnice und II 464 nach Pribor abzweigen Nachbarorte sind Haskovec im Norden Vetrkovice im Osten Mnisi und Vlcovice im Sudosten Sykorec im Suden Luhy im Sudwesten Paseky Zavisice und Na Koutech im Westen sowie Pribor und Benatky im Nordwesten Geschichte BearbeitenDas Waldhufendorf wurde wahrscheinlich zum Ende des 13 Jahrhunderts wahrend des Landesausbaus unter dem Olmutzer Bischof Bruno von Schauenburg durch Velehrader Zisterziensermonche gegrundet Drnholec war anfanglich Teil des grossen Dorfes Theodorici villa das spater in drei Dorfer aufgeteilt wurde die bis zu den Hussitenkriegen im Besitz der Abtei Velehrad verblieben Danach wurde das Dorf der nahe gelegenen Burg Hukenwald untertanig auf der die Bewohner zu Roboten verpflichtet waren Die Aufsicht im Dorf fuhrte ein von der Grundherrschaft eingesetzter Vogt der zur Errichtung von Mahl und Sagemuhlen und Schenken sowie zur Ansiedlung der im Dorf benotigten Handwerke berechtigt war Die im herrschaftlichen Archiv befindlichen alten Urkunden gingen 1762 beim Brand der Burg Hukenwald verloren Die erste urkundliche Erwahnung von Drnholec erfolgte 1437 als der Pfandherr Konig Sigismund die Herrschaften Schauenstein und Hukenwald vereinigte und die Burg Schauenstein aufgab Im Jahr darauf uberliess Konig Sigismund die vereinigte Herrschaft Hukenwald an Johann Czazek von Saan 1511 erwarb das Bistum Olmutz die Herrschaft zuruck In der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts liess das Bistum entlang der Oder und ihren Nebenflussen ein ausgedehntes Teichsystem anlegen bei Drnholec entstanden dabei elf Teiche die durch Graben aus der Lubina gespeist wurden Im Jahre 1559 wurde das Dorf als Drahole bezeichnet Als Bischof Wilhelm Prusinovsky von Vickov 1567 in Hukenwald ein herrschaftliches Brauhaus anlegen liess ordnete er fur Drnholetz und neun weitere Dorfer die Abnahme von Freiberger Bier an Nach weiteren Verpfandungen wurde die Herrschaft Hukenwald 1581 durch Bischof Stanislaus Pavlovsky von Pavlovitz wieder eingelost und verblieb danach immer im Besitz des Bistums Olmutz Zu Beginn des 17 Jahrhunderts liess die Herrschaft einen Eisenhammer errichten zu dessen Antrieb das Wasser aus den Durnholzer Teichen genutzt wurde das Hammerwerk wurde spater zu einer Walkmuhle umgebaut Zur selben Zeit begann auch die Nutzung der Wasserkraft des Teichgrabens zum Antrieb von Muhlen Nachdem es 1643 in der Herrschaft zu einem ersten Bauernaufstand gekommen war verschlechterten sich nach dem Dreissigjahrigen Krieg die Lebensbedingungen zunehmend 1673 und 1675 kam es zu erneuten Bauernrebellionen die am 26 Juni 1695 ausgebrochene Revolte weitete sich schliesslich zum grossten Bauernaufstand in der mahrischen Geschichte aus Seit dem 18 Jahrhundert war das Vogtsamt erblich Zu den Vogten von Dirnholz gehorte Jura Sustala dessen Sohn Tomas 1775 die Vogtei in Nesselsdorf kaufte und Vater des Unternehmers Ignaz Schustala war Die letzte Bauernrebellion erfolgte am 30 Juni 1775 unter den Radelsfuhrern waren auch zwei Bewohner aus dem Nachbarort Vetrkovice Der deutsche Ortsname Drnholz bzw Drholz ist seit der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts nachweislich ab 1676 wurde das Dorf als Dirnholz und ab 1798 als Durnholz bezeichnet Die tschechischsprachige Bevolkerung nannte die Ortschaft seit eh und jeh volkstumlich Drholec 2 Im Jahre 1835 bestand das im Prerauer Kreis an der von Neuhubel uber Freiberg nach Weltschowitz fuhrenden Handelsstrasse gelegene Dorf Drholetz aus 36 Hausern in denen 219 Personen lebten Haupterwerbsquelle bildete die Landwirtschaft insbesondere die Viehzucht der Ackerbau war wenig ertragreich Im Ort gab es eine ansehnliche Erbrichterei zwei Muhlen und eine Tuchwalke Von den zahlreichen Teichen waren noch vier vorhanden der Kameny der Lipowy der Kahanek und der Powischka die sich samtlich zwischen Drholetz und Sikoretz befanden Pfarrort war Freiberg Der Sitz des Oberamtes befand sich in Hochwald 3 1836 liess der Nesselsdorfer Unternehmer Jan Raska eine der Mahlmuhlen zu einer weiteren Walkmuhle umbauen Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Drholetz der fursterzbischoflichen Lehnsherrschaft Hochwald untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Drholec Drholetz ab 1849 mit dem Ortsteil Sikorec Sikoretz eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Freiberg Mit dem Beginn der Industrialisierung verdiente sich in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts ein Teil der Einwohner seinen Lebensunterhalt durch Lohnarbeit bei der Nesselsdorfer Wagenbau Fabriks Gesellschaft oder in den Fabriken in Freiberg In dieser Zeit erfolgte der Umbau der alten Tuchwalke zu einer Spinnerei spater wurde darin eine Knopffabrik eingerichtet Auch die andere Walkmuhle wurde zunachst zu einer mechanischen Spinnerei umgebaut ab 1874 produzierte darin die Bugholzmobelfabrik Schlosser amp Huckel Ab 1869 gehorte Drholec Drholetz zum Bezirk Neutitschein Im Jahre 1880 lebten in den 50 Hausern von Drholec 325 Personen davon 310 Tschechen und 15 Deutsche 1890 hatte das Dorf 366 Einwohner 4 Zwischen 1881 und 1882 errichtete die Stauding Stramberger Eisenbahn die Lokalbahn Stauding Stramberg bei Drholec entstand eine Bahnstation Im Jahre 1900 wurde mit dem Lipovy rybnik der letzte Teich trockengelegt In die ehemaligen Tuchwalke wurde 1907 ein Pumpwerk eingebaut das Wasser aus dem Muhlgraben zu den Tatrawerken pumpte Im Drholetzer Betrieb der Mundus AG ehemals Schlosser amp Huckel arbeiteten zu dieser Zeit 300 Personen die Mobel wurden bis nach Afrika Australien und Sudamerika exportiert Der Erste Weltkrieg beendete die Produktion von Bugholzmobeln in Drholetz 1924 wurde der tschechische Name des Dorfes in Drnholec nad Lubinou geandert Im Jahre 1927 kaufte der Textilfabrikant Petr Polach aus Frenstat pod Radhostem die Immobilie der ehemaligen Bugholzmobelfabrik und baute die Gebaude zu einer Textilfabrik um Auch er nutzte das historische Muhlrad weiter als Antrieb fur einige Maschinen Bereits 1933 stellte die Polachsche Fabrik ihre Produktion wieder ein 1930 lebten in Drholetz einschliesslich Sikoretz 881 Personen 1939 waren es 869 5 Nach dem Munchner Abkommen wurde Drholetz 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen Im selben Jahre erfolgte die Eingemeindung von Haschkowetz das zuvor zur Gemeinde Hajov gehort hatte Bis 1945 gehorte das Dorf zum Landkreis Neu Titschein Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Drnholec nad Lubinou zur Tschechoslowakei zuruck 1959 wurde Drnholec nad Lubinou Teil der neugebildeten Gemeinde Lubina als Ortsteil wurde er seit dieser Zeit nicht mehr gefuhrt Das Pumpwerk Drnholec wurde nach der Fertigstellung des Stausees Vetrkovice im Jahre 1975 stillgelegt Im selben Jahre wurden die Reste der mittelalterlichen Burg Detrichovice entdeckt Durch die zwischen 1976 und 1979 vorgenommene Neutrassierung der Bahnstrecke Studenka Verovice und Errichtung des Guterbahnhofs Koprivnice kam die Bahnstation Drnholec in Wegfall Am 1 Januar 1979 erfolgte die Eingemeindung nach Koprivnice 1991 lebten in Drnholec 312 Personen im Jahre 2001 waren es 296 Mit Wirkung vom 22 Januar 2014 erfolgte die Umbenennung von Drnholec in Drnholec nad Lubinou 6 Ortsgliederung BearbeitenDie Grundsiedlungseinheit Drnholec nad Lubinou gehort zum Ortsteil Lubina der Stadt Koprivnice Der Katastralbezirk Drnholec nad Lubinou umfasst die Grundsiedlungseinheiten Drnholec nad Lubinou und Sykorec 7 Sehenswurdigkeiten BearbeitenKapelle des hl Johannes von Nepomuk Burgstall Detrichovice im nordlichen Teil der Gemarkung die Burg entstand am Ubergang vom 13 zum 14 Jahrhundert und erlosch um 1470 Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenFrantisek Cahel Ingenieur und Konstrukteur der Nesselsdorfer Wagenbau Fabriks Gesellschaft Antonin Matula 1885 1953 SchriftstellerWeblinks BearbeitenGeschichte von Vetrkovice und Drnholec nad LubinouEinzelnachweise Bearbeiten Katastralni uzemi Drnholec nad Lubinou Mistopisny rejstrik obci a mest Kravarska Gregor Wolny Die Markgrafschaft Mahren topographisch statistisch und historisch dargestellt Band I Prerauer Kreis Brunn 1835 S 157 Ottuv slovnik naucny Osmy dil Praha J Otto 1894 S 25 Online Version Michael Rademacher Landkreis Neu Titschein Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Cesky statisticky urad odbor statistickych registru oddeleni statistickych uzemnich jednotek PDF Cesky statisticky urad 14 November 2014 abgerufen am 22 September 2019 tschechisch Beschluss des Cesky statisticky urad Katastralni uzemiDrnholec nad Lubinou Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Drnholec nad Lubinou amp oldid 235295297