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Vetrkovice deutsch Wetrkowitz ist eine Grundsiedlungseinheit der Stadt Koprivnice in Tschechien Sie liegt dreieinhalb Kilometer nordostlich von Koprivnice und gehort zum Okres Novy Jicin VetrkoviceVetrkovice Koprivnice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Moravskoslezsky krajBezirk Novy JicinGemeinde KoprivniceFlache 475 1 haGeographische Lage 49 37 N 18 11 O 49 6169778 18 1762886 315 Koordinaten 49 37 1 N 18 10 35 OHohe 315 m n m Einwohner 554 2011 Postleitzahl 742 21Kfz Kennzeichen TVerkehrStrasse Koprivnice TrnavkaKirche des hl WenzelMariensauleSchrotholzkirche der hl Anna im Walachischen Freilichtmuseum sie ist ein Nachbau der 1887 abgebrannten Kirche des hl Wenzel in Vetrkovice Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenVetrkovice erstreckt sich rechtsseitig der Lubina in der Priborska pahorkatina Freiberger Hugelland Durch den Ort fliesst der Bach Sveceny potok ostlich des Dorfes wird er im Stausee Vetrkovice angestaut Im Nordosten erhebt sich die Kopcanka 370 m n m ostlich die Vetrkovicka hurka 447 m n m sowie im Sudosten der Kaznicov 601 m n m die Velova 390 m n m und der Kabuduv vrch 370 m n m Nachbarorte sind Hajovsky Dvur und Hajov im Norden Dolni Sklenov im Nordosten Horni Sklenov im Osten Merkovice und Mnisi im Sudosten Vlcovice im Suden Drnholec nad Lubinou im Westen sowie Haskovec Benatky und Veska im Nordwesten Geschichte BearbeitenUm 1270 uberliess Franco von Huckeswagen dem Zisterzienserstift Velehrad das Kirchpatronat in Vriburch Freiberg sowie oberhalb des Stadtchens an der Lubina eine Waldflache von 50 Lahn zur Grundung eines Dorfes Nach Francos Tod rissen dessen Sohne Bludo und Heinrich de Vriburch diese Schenkung wieder an sich und gaben sie 1292 dem Stift Velehrad unter gewissen Bedingungen wie der ausschliesslichen Gerichtsbarkeit uber die Dorfbewohner in Freiberg wieder zuruck In der 1302 ausgestellten Bestatigungsurkunde wurde das zwischenzeitlich angelegte Dorf Theodorici villa Theoderichsdorf erstmals erwahnt 1347 wurde der Ort als Dyetreichsdorf 1389 als Dytiherisdorf und 1410 als Dyetrzichowicz bezeichnet In dieser Zeit wurde das grosse Dorf in drei Dorfer Detrichovice Drnholec und Mnisi aufgeteilt die bis zu den Hussitenkriegen im Besitz der Abtei Velehrad verblieben Danach wurden die drei Dorfer der nahe gelegenen Burg Hukenwald untertanig auf der die Bewohner zu Roboten verpflichtet waren Die Aufsicht im Dorf fuhrte ein von der Grundherrschaft eingesetzter Vogt der zur Errichtung von Mahl und Sagemuhlen sowie Schenken und zur Ansiedlung der im Dorf benotigten Handwerke berechtigt war Die im herrschaftlichen Archiv befindlichen alten Urkunden gingen 1762 beim Brand der Burg Hukenwald verloren 1438 uberliess der Pfandherr Konig Sigismund die Herrschaft Hukenwald an Johann Czazek von Saan 1511 erwarb das Bistum Olmutz die Herrschaft zuruck 1564 erweiterte Bischof Markus Kuen die Brau und Schenkrechte der Stadt Freiberg und unterstellte Getrzichowitz zusammen mit neun weiteren Dorfern bis zur Errichtung einer herrschaftlichen Brauerei dem Freiberger Bierzwang Sein Amtsnachfolger Wilhelm Prusinovsky von Vickov grundete zwei Jahre spater unterhalb der Burg Hukenwald das gleichnamige Dorf und liess dort 1567 ein Brauhaus anlegen Dessen ungeachtet ordnete er fur Getrichowice und weitere Dorfer die Abnahme von Freiberger Bier an Nach weiteren Verpfandungen wurde die Herrschaft Hukenwald 1581 durch Bischof Stanislaus Pavlovsky von Pavlovitz wieder eingelost und verblieb danach immer im Besitz des Bistums Olmutz In dieser Zeit kaufte der walachische Woiwode Matyas Krpec aus Kozlovice die Vogtei in Getrichowice Zum Ende des 16 Jahrhunderts wandelte sich der Ortsname in Vetrkovice weitere Namensformen waren Wietrzkowitz Wietrzkowitz Wessowitz Wietrschkowitz Witrzkowitz und Wieczkowice 2 Kardinal von Dietrichstein ubertrug 1615 die bis dahin von der Stadt Mahrisch Ostrau ausgeubte Gerichtsbarkeit uber Vetrkovice und andere Dorfer an die Stadt Freiberg Auf Kosten der Gemeinde wurde 1638 die holzerne St Wenzels Kirche mit drei Altaren erbaut die alteste Glocke stammte aus dem Jahre 1528 Nachdem es 1643 in der Herrschaft zu einem ersten Bauernaufstand gekommen war verschlechterten sich nach dem Dreissigjahrigen Krieg die Lebensbedingungen zunehmend 1673 und 1675 kam es zu erneuten Bauernrebellionen die am 26 Juni 1695 ausgebrochene Revolte weitete sich schliesslich zum grossten Bauernaufstand in der mahrischen Geschichte aus Seit dem 18 Jahrhundert war das Vogtsamt erblich Die letzte Bauernrebellion erfolgte am 30 Juni 1775 zu den Radelsfuhrern gehorten der Gemeindebote Josef Vita und der Bauer Michal Matula Letzterer wurde von den herrschaftlichen Beamten angezeigt und in Kremsier zu einer Zuchthausstrafe verurteilt Im Jahre 1835 bestand das im Prerauer Kreis gelegene Dorf Witrkowitz bzw Wietrkowice aus 56 Hausern in denen 402 Personen lebten Haupterwerbsquellen bildeten die Viehzucht und der Ackerbau ausserst fruchtbar waren die aus vulkanischer Asche der Honcova hurka bestehenden schwarzen Boden der Flur Cernice Die Kirche des hl Wenzel war eine Tochterkirche der Pfarrei Freiberg Der Sitz des Oberamtes befand sich in Hochwald 3 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Witrkowitz der fursterzbischoflichen Lehnsherrschaft Hochwald untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Vetrkovice Wietrzkowitz ab 1849 eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Freiberg Mit dem Beginn der Industrialisierung verdiente sich in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts ein Teil der Einwohner seinen Lebensunterhalt durch Lohnarbeit bei der Nesselsdorfer Wagenbau Fabriks Gesellschaft oder in den Fabriken in Freiberg und Drholec Ab 1869 gehorte Vetrkovice Wietrzkowitz zum Bezirk Neutitschein Die alte Holzkirche brannte 1887 ab an ihrer Stelle wurde 1898 1900 eine steinerne Kirche errichtet Im Jahre 1900 bestand Vetrkovice aus 68 Hausern und hatte 484 tschechischsprachige Einwohner Im Ort gab es eine Muhle und eine zweiklassige Schule 4 Zu Beginn des 20 Jahrhunderts wurde Kalkstein fur den ortlichen Bedarf abgebaut 1930 lebten in Wetrkowitz 479 Personen 1939 waren es 493 5 Nach dem Munchner Abkommen wurde Wetrkowitz 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen nordlich und ostlich der Gemeinde verlief die Grenze zur Resttschechei Bis 1945 gehorte das Dorf zum Landkreis Neu Titschein Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Vetrkovice zur Tschechoslowakei zuruck 1959 wurde Vetrkovice Teil der neugebildeten Gemeinde Lubina als Ortsteil wurde es seit dieser Zeit nicht mehr gefuhrt Zwischen 1973 und 1975 wurde der Stausee Vetrkovice als Wasserreservoir fur die Tatra Werke Am 1 Januar 1979 erfolgte die Eingemeindung nach Koprivnice 1991 lebten in Vetrkovice 552 Personen im Jahre 2001 waren es 571 Ortsgliederung BearbeitenDie Grundsiedlungseinheit Vetrkovice gehort zum Ortsteil Lubina der Stadt Koprivnice Zu Vetrkovice gehort die Ortslage Haskovec Haschkowetz Vetrkovice bildet den Katastralbezirk Vetrkovice u Lubiny 6 Sehenswurdigkeiten BearbeitenNeoromanische Kirche des hl Wenzel errichtet 1898 1900 durch den Baumeister Josef Rysavy aus Kojetin anstelle der 1887 abgebrannten Holzkirche aus dem Jahre 1638 Das Ensemble mit dem zeitgleich durch Rysavy errichteten Pfarrhaus einem Sandsteinkreuz aus dem Jahre 1877 den vier kleinen Kapellen der hll Kyrill und Method der Jungfrau Maria des hl Wenzel und der Madonna von Lourdes sowie dem Friedhofszaun steht unter Denkmalschutz 7 Im Walachischen Freilichtmuseum entstand 1939 1941 mit der Kirche der hl Anna ein Nachbau der alten Schrotholzkirche Mariensaule am Sveceny potok gegenuber dem Haus Nr 258 Die Sandsteinfigur der gekronten Jungfrau Maria mit dem Jesuskind auf dem Arm stammt wahrscheinlich aus dem 19 Jahrhundert Der Sockel der Saule tragt die Jahreszahl 1903 8 Stausee Vetrkovice Burgstall Detrichovice nordwestlich des Dorfes in der Gemarkung Drnholec nad Lubinou die Burg entstand am Ubergang vom 13 zum 14 Jahrhundert und erlosch um 1470 Weblinks BearbeitenGeschichte von Vetrkovice und Drnholec nad LubinouEinzelnachweise Bearbeiten Katastralni uzemi Vetrkovice u Lubiny Mistopisny rejstrik obci a mest Kravarska Gregor Wolny Die Markgrafschaft Mahren topographisch statistisch und historisch dargestellt Band I Prerauer Kreis Brunn 1835 S 164 Ottuv slovnik naucny Dvacatysesty dil Praha J Otto 1907 S 625 Online Version Michael Rademacher Landkreis Neu Titschein Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Katastralni uzemi Vetrkovice u Lubiny Pamatkovy Katalog Nr 11570 8 1631 Pamatkovy Katalog Nr 27057 8 1630 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vetrkovice Koprivnice amp oldid 235295268