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Dragon 32 und Dragon 64 sind auf dem 6809E Mikroprozessor basierende Heimcomputer des walisischen Herstellers Dragon Data Ltd Die Unterschiede in der Namensgebung der beiden Modelle beziehen sich auf die Konfiguration des Arbeitsspeichers RAM im Auslieferungszustand namlich 32 oder 64 Kilobyte KB Dragon 32 Dragon 64Hersteller Dragon Data Ltd Tano Microcomputer Products Corp Eurohard S A Typ HeimcomputerVeroffentlichung Dragon 32Vereinigtes Konigreich August 1982 1 Deutschland Anfang 1983 2 Italien Januar 1984 3 Dragon 64Vereinigte Staaten August 1983 1 Vereinigtes Konigreich September 1983 1 Italien Marz 1984 4 Deutschland April 1984 5 Produktionsende 1986Neupreis Dragon 32199 6 998 DM 7 540 000 8 Dragon 64 399 9 225 1 690 000 10 ca 1300 DM 11 3600 F 12 Prozessor Motorola 6809E 0 89 MHzArbeitsspeicher 32 64 KBGrafik Motorola 6847Sound 1 Stimme mono 5 OktavenDatentrager Disketten Steckmodule Kompaktkassetten MinikassettenBetriebssystem Dragon BIOS Optional Delta DOS Dragon DOS OS 9 FLEXVorganger Nachfolger Der Dragon 32 wurde Ende 1981 als uberdurchschnittlich leistungsfahiges Gerat fur das untere Preissegment des rasch wachsenden britischen Heimcomputermarktes konzipiert Im Gegensatz zu seinen direkten Konkurrenzmodellen Sinclair ZX Spectrum und Acorn BBC Micro mit Z80 bzw 6502 Mikroprozessor setzte Dragon Data Ltd seine Hoffnungen auf den in Europa wenig beachteten 6809 Mikroprozessor Sein Einsatz war hauptsachlich durch die grossere Leistungsfahigkeit und nicht zuletzt durch gunstige Verkaufskonditionen seitens des Herstellers Motorola motiviert Die grosse Ahnlichkeit der ersten Prototypen des Dragon 32 mit dem US amerikanischen Tandy Color Computer sorgte anfanglich fur patentrechtliche Verstimmungen die bis zum Produktionsstart durch kleinere technische Modifikationen ausgeraumt werden konnten Zudem versah Dragon Data Ltd seine Computer mit einer erweiterten Version der Programmiersprache Microsoft BASIC die eine einfache Benutzung der umfangreichen Grafikmoglichkeiten erlaubt Die Markteinfuhrung des Dragon 32 erfolgte im August 1982 in Grossbritannien In Deutschland wurde das Gerat durch die Noris Computer Vertriebs GmbH Norcom ab Anfang 1983 in den Handel gebracht Der Dragon 64 kam im September in den USA und im November in Europa hinzu Beide wurden bis 1984 von Dragon Data Ltd und dessen US amerikanischem Lizenznehmer Tano Microcomputer Products Corp 13 produziert Nach der Insolvenz von Dragon Data Ltd fuhrte das spanische Unternehmen Eurohard S A die um modifizierte Gerate erweiterte Produktion bis Mai 1986 fort Dragon 32 und 64 sind zu den verschiedenen Modellen des Tandy Color Computers weitestgehend softwarekompatibel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entwicklung und Prototypen 1 2 Vermarktung des Dragon 32 1 3 Vermarktung des Dragon 64 1 4 Insolvenz von Dragon Data Ltd und Ubernahme durch Eurohard S A 2 Technische Details 2 1 CPU 2 2 Speicheraufteilung RAM und ROM Erweiterungssteckplatz 2 3 Grafik Ton Ein und Ausgabe 2 4 Schnittstellen 3 Peripherie 3 1 Massenspeicher 3 1 1 Kassettenrekorder 3 1 2 Diskettensysteme 3 2 Eingabegerate 4 Erweiterungen 4 1 Verbesserte Tonerzeugung und Sprachausgabe 4 2 Dragon Plus 4 3 The Dragon s Claw 5 Software 5 1 Systemprogramme 5 1 1 Betriebssystem BIOS 5 1 2 Delta DOS und Dragon DOS 5 1 3 OS 9 und FLEX 5 2 Programmiersprachen und Anwendungsprogramme 5 2 1 Assemblersprache 5 2 2 Interpreter Hochsprachen 5 2 3 Compiler Hochsprachen 5 2 4 Anwendungen 5 3 Spiele 6 Zeitschriften 7 Emulation 8 Rezeption 8 1 Zeitgenossisch 8 2 Retrospektiv 9 Literatur 10 Weblinks 11 AnmerkungenGeschichte BearbeitenZur Abwendung wirtschaftlicher Schwierigkeiten beschloss der britische Spielzeughersteller Mettoy Anfang der 1980er Jahre mit einem eigenen Gerat in den rasch wachsenden lukrativen Markt der Heimcomputer einzusteigen Mit der Umsetzung des Projekts wurde die 1981 eigens dafur gegrundete Tochtergesellschaft Dragon Data Ltd die auch namensgebend fur das zu entwickelnde Produkt sein sollte betraut 1 Entwicklung und Prototypen Bearbeiten nbsp 6809E Mikroprozessor von MotorolaEine der Vorgaben fur die von Mettoy im Oktober 1981 beauftragten Entwickler von PA Technology PAT of Cambridge war die Forderung nach einer leistungsfahigen und preiswerten Alternative zu den damals in Grossbritannien popularen Heimcomputern mit einer auf dem Z80 oder 6502 Mikroprozessor basierenden Systemarchitektur Die Entscheidung fiel auf den von der europaischen Computerbranche wenig beachteten 6809E Mikroprozessor von Motorola der herausragende Grafikfahigkeiten des zu entwickelnden Computers versprach 14 Des Weiteren sollte aus Effizienzgrunden zu dessen Betrieb auf einen Standardchipsatz mit Speicherverwaltungs und Peripheriebausteinen von Motorola zuruckgegriffen werden 15 der auch im bereits 1980 in den USA eingefuhrten Tandy Color Computer zum Einsatz kam 16 Zur Vermeidung absehbarer patentrechtlicher Probleme mit diesem Nachbau 17 und im Hinblick auf leichte Bedienbarkeit anderten die Entwickler einige technische Details Beispielsweise wurde die Druckerschnittstelle parallel ausgefuhrt die Benutzung von 64 KB Arbeitsspeicher ermoglicht und Tandys unhandliche Gummitastatur durch eine vollwertige Schreibmaschinentastatur ersetzt Analog den Produkten anderer Hersteller sollte der Rechner uber eine eingebaute hohere Programmiersprache verfugen Die Wahl fiel dabei auf ein speziell angepasstes Extended Microsoft BASIC das den einfachen Einsatz von hochaufgeloster Grafik erlaubt 1 Das fertige Vorserienmuster des Dragon 32 mit dem internen Codenamen Pippin und 16 KB RAM wurde nach etwa dreimonatiger Entwicklungszeit Weihnachten 1981 der Geschaftsfuhrung von Mettoy vorgestellt abgenommen und anschliessend durch PA Technology of Cambridge zur Serienreife gebracht 18 19 Nachdem bereits ein Grossteil der ersten 10 000 Hauptplatinen durch den Zulieferer Race Electronics hergestellt worden war 20 erfolgte insbesondere mit Hinblick auf den konkurrierenden ZX Spectrum von Sinclair und den BBC Micro von Acorn kurz vor Auslieferung aus Mettoys Endmontagefabrik im walisischen Swansea eine nachtragliche Aufstockung des Arbeitsspeichers um weitere 16 KB auf insgesamt 32 KB 21 Vermarktung des Dragon 32 Bearbeiten nbsp Dragon 32Die ersten als Familiencomputer beworbenen Gerate kamen im August 1982 fur 199 Pfund Sterling in die britischen Verkaufsfilialen verschiedener Warenhausketten Aufgrund der guten technischen Ausstattung des Dragon 32 und durch Lieferschwierigkeiten bei Commodore Sinclair 22 und Acorn 23 konnten in den ersten sechs Verkaufsmonaten insbesondere durch das Weihnachtsgeschaft etwa 32 000 Gerate abgesetzt 16 werden Beflugelt von diesem grossen Erfolg wurde zwischenzeitlich an der Erschliessung des gesamten europaischen Marktes gearbeitet Eigens zu diesem Zweck wurden Niederlassungen wie beispielsweise Dragon Data France gegrundet und Vertrage mit externen Distributoren wie der fur den Deutschlandvertrieb gewonnenen Noris Computer Vertriebs GmbH Norcom 7 geschlossen Eine Besonderheit stellte der finnische Lizenznehmer Finlux dar der seine Gerate mit einem eigenen Finlux Typenschild versah 24 Trotz gut gehender Computerverkaufe hatten sich die wirtschaftlichen Schwierigkeiten fur Mettoy gegen Ende des Jahres 1982 weiter verscharft so dass die Mehrheitsanteile der Heimcomputersparte Dragon Data Ltd im November 1982 an ein Konsortium unter Fuhrung des Technologie Investors Pru tech 25 veraussert werden mussten 19 lediglich 18 61 Prozent der Anteile der neu gegrundeten Aktiengesellschaft Dragon Data Ltd verblieben bei Mettoy 20 Mithilfe des eingebrachten frischen Kapitals in Hohe von 2 4 Mio Pfund Sterling etwa 9 Mio DM konnte die Produktionskapazitat durch ein neues Werk in Kenfig nahe Port Talbot erweitert und an der Entwicklung von Nachfolgemodellen und eines Diskettenlaufwerks fur den Dragon 32 weitergearbeitet werden 16 Daneben fasste Dragon Data Ltd beispielsweise durch Vorstellung seiner Gerate auf internationalen Fachmessen neue aussereuropaische Absatzmarkte und Produktionsstatten ins Auge und forcierte deren Erschliessung 26 27 Bis Mitte des Jahres 1983 fanden so seit Markteinfuhrung insgesamt uber 100 000 Gerate hauptsachlich in Grossbritannien ihre Abnehmer 28 Der Dragon 32 hatte sich damit bereits ein Jahr nach seinem Erscheinen als feste Grosse auf dem britischen Heimcomputermarkt etabliert die Verkaufszahlen im Juli 1983 wurden lediglich vom unangefochtenen Marktfuhrer Sinclair ZX Spectrum ubertroffen 29 Ab Herbst 1983 fuhrte die Steigerung des Produktionsvolumens mangelnder Nachschub an zeitgemasser Software und zwischenzeitlich aufgekommene starke Konkurrenz durch den Commodore 64 und Atari 600XL jedoch zu einer Marktsattigung die angepeilten Verkaufszahlen wurden deutlich verfehlt Bereits vorproduzierte Gerate konnten nicht verkauft werden und eine erneute Kapitalspritze in Hohe von 2 5 Mio Pfund Sterling durch Pru tech die mit personellen Anderungen in der Leitung von Dragon Data Ltd einherging war im September 1983 notwendig geworden 30 Die neue Fuhrungsebene beschloss umgehend eine Erweiterung der Produktpalette wobei die baldige Fertigung des bereits in Entwicklung befindlichen Dragon 64 mit 64 KB RAM und RS 232 Anschluss und die des Dragon Diskettensystems besondere Prioritat genoss Vermarktung des Dragon 64 Bearbeiten nbsp Die Dragon 64 Computer wurden hauptsachlich mit grauem Gehause ausgeliefertDer Verkauf des Dragon 64 begann im September 1983 in den USA 9 31 und einige Monate spater auch in Europa 32 Vom Dragon 32 wurde daraufhin eine um zusatzliche 32 KB RAM aufgerustete Variante angeboten und Kaufern des alten Modells eine entsprechende Aktualisierung ihrer Gerate bei den Vertragshandlern vor Ort angeboten 33 Die Aufrustung erwies sich sowohl in den Fabriken als auch bei den Kundendienstmitarbeitern als zu kostenintensiv Ab Ende Dezember rechtzeitig zum Weihnachtsgeschaft ermoglichte Dragon Data Ltd den Besitzern eines Dragon 32 daher ihr Gerat gegen Aufpreis in einen Dragon 64 umzutauschen 34 33 Unterstutzt werden sollte die Umtauschaktion durch die Veroffentlichung technischer Dokumentationen in Form des Buches Inside the Dragon sowie die Einfuhrung des lange erwarteten Unix nahen Betriebssystems OS 9 zu dessen Betrieb ein 64 KB Dragon Computer mit Diskettenlaufwerk unumganglich ist Trotz nun erhaltlicher leistungsfahiger Programmiersprachen und Anwendungsprogramme standen viele Dragon 32 Besitzer dem Umtauschangebot ablehnend gegenuber 35 Durch die geringer als erwartet ausgefallene Akzeptanz des Dragon 64 im Heimcomputermarkt brach der Verkauf bis Anfang des Jahres 1984 drastisch ein Zur Vermeidung weiterer absehbarer Einbussen von Marktanteilen wurde daraufhin im Februar 1984 auf Druck der Hauptanteilseigner von Dragon Data Ltd die Vermarktung der Dragon Produkte der externen Pru tech nahestehenden General Electric Company GEC ubertragen 36 37 Von GEC angestossene Werbeoffensiven in Zeitschriften und der neue in Grossbritannien fur die Dragon 64 Computer eingefuhrte Markenname GEC DRAGON sollten die Wende bringen 38 In Westdeutschland kamen der Dragon 64 und das Dragon Diskettenlaufwerk im Fruhjahr 1984 fur 1290 DM bzw 1300 DM zunachst im Exklusivvertrieb von Friedrich M Hunold 39 auf den Markt der Aufpreis fur den ebenfalls in Westdeutschland angebotenen Umtausch eines Dragon 32 lag zu diesem Zeitpunkt bei 348 DM 5 Einem breiteren Publikum vorgestellt wurde der Dragon 64 in Westdeutschland jedoch erst im Mai 1984 auf der Hobby tronic Messe 40 Wohl infolge der damit verbundenen angestiegenen Nachfrage ubernahm kurz darauf das Unternehmen Norcom mit seinem bereits fur den Dragon 32 etablierten Vertriebsnetz auch den Verkauf des Dragon 64 in Westdeutschland 41 Insolvenz von Dragon Data Ltd und Ubernahme durch Eurohard S A Bearbeiten nbsp Dragon 200 E Computer von EurohardDen verstarkten Vermarktungsbemuhungen von GEC nicht vertrauend strichen wichtige britische Grossabnehmer wie die Warenhauskette British Home Stores Ltd die Dragon Computer entweder ganz aus dem Verkaufsprogramm oder aber erganzten dieses wie etwa bei der Drogeriekette Boots UK Ltd um weitere Konkurrenzprodukte Auch lagen die Verkaufe in den USA durch den Lizenznehmer Tano weit hinter den Erwartungen von GEC zuruck es wurden weniger als 5000 Gerate abgesetzt und die wirtschaftlichen Ziele damit deutlich verfehlt 42 Gleichzeitig fielen enorme Kosten durch den laufenden Produktionsbetrieb und die von GEC vorangetriebene Entwicklung neuer Computermodelle an so dass sich innerhalb kurzer Zeit erneut hohe Schulden anhauften Deren Bedienung durch weitere finanzielle Hilfen verweigerten sich die Hauptanteilseigner um Pru tech jedoch so dass Mitte Juni 1984 die Insolvenz von Dragon Data Ltd unausweichlich wurde 43 44 Obgleich bis zum Zeitpunkt der Insolvenz weltweit insgesamt etwa 200 000 Dragon Computer ihre Abnehmer gefunden hatten 45 und somit genug potentielle Kundschaft fur weitere Produkte und Programme zur Verfugung stand gestalteten sich die Ubernahmeverhandlungen mit den zahlreichen Interessenten schwierig Die Insolvenzmasse ubernahm schliesslich Ende Juli 1984 die bis dahin in der Heimcomputerbranche vollig unbekannte spanische Eurohard S A fur geschatzte 1 Mio Pfund Sterling 46 nachdem Verhandlungen beispielsweise mit Tandy Corporation kurz zuvor gescheitert waren Samtliche Produktionslinien und Entwicklungsabteilungen aus Port Talbot wurden vom Neubesitzer nach Spanien verlagert Der Ausverkauf der Lagerbestande von etwa 13 000 Geraten Computer und Diskettenlaufwerke 47 im Wert von geschatzten 4 bis 6 Mio Pfund Sterling 45 oblag GEC denen auch der zukunftige Vertrieb fur Grossbritannien bis Fruhjahr 1985 vorbehalten war Als Servicedienstleister fur die bestehende Kundschaft und Ansprechpartner fur Softwareentwickler fungierte die zuvor von ehemaligen Dragon Mitarbeitern ausgegrundete Touchmaster Limited 19 48 Die spanischen Fertigungsstatten nahmen die Produktion im November 1984 auf und belieferten den europaischen Markt zunachst mit technisch unveranderten Dragon Geraten 46 Mehrere Neuerscheinungen wie der Dragon 200 Dragon 200 E 49 und Dragon MSX Neuentwicklung mit Z80 CPU inkompatibel zu Dragon 32 und 64 50 schlossen sich 1985 an und rundeten die Produktpalette ab Von April 1985 an ubernahm der Distributor Compusense Ltd die Versorgung des neben Spanien grossten Absatzmarktes Grossbritannien 51 Im ersten Produktionsjahr verkaufte Eurohard S A europaweit etwa 17 000 Gerate rund weitere 20 000 Gerate gingen an offentliche Bildungseinrichtungen in Spanien 52 Durch die im Sommer 1985 aufgekommenen 16 Bit Heimcomputer wie Amiga und Atari ST erlahmte das Interesse an den technisch veralteten Dragon Geraten zunehmend Infolge der damit verbundenen rucklaufigen Verkaufe wurde die Produktion mit einem seit 1984 laufenden taglichen Ausstoss von 500 Geraten schrittweise gedrosselt und nach umfangreichen Ausverkaufen ab Ende 1985 schliesslich im Mai 1986 ganz eingestellt 52 Die Typenschilder der verschiedenen Dragon Modelle im Uberblick nbsp Dragon 32 nbsp Dragon 64 nbsp Dragon 64 von Tano nbsp Dragon 64 als GEC Modell nbsp Dragon 32 Lizenzmodell von Finlux nbsp Verpackungsaufkleber des von FarmFax an ge bo tenen Benutzerpakets das neben dem Dragon 32 Computer speziell auf landwirtschaftliche Betriebe abgestimmte Anwendungsprogramme enthieltTechnische Details BearbeitenDie Grundgerate enthalten zwei Platinen mit den verschiedenen Baugruppen Tastatur Peripherieanschlusse Bildschirmausgabe und Spannungsregelung fur das externe Netzteil Auf der Hauptplatine befinden sich die Rechnereinheit mit 6809E CPU englisch central processing unit der Arbeits RAM und Festwertspeicher ROM Peripherieanschlusse und die beiden parallelen Schnittstellen fur Erweiterungen nbsp Neben und Hauptplatine des Dragon 32 Neben und Hauptplatine Ausgabe II Revision 5 eines Dragon 32 Computers Zum Identifizieren der einzelnen Bauteile diese mit Mauszeiger uberfahren und fur weitere Informationen ggf anklicken CPU Bearbeiten Die Hardware Architektur der Dragon Computer basiert auf einem 6809E Mikroprozessor von Motorola Durch die interne Verarbeitungsbreite von 16 Bit ist diese CPU insbesondere im Bereich arithmetischer Operationen deutlich leistungsfahiger als die zudem hoher getakteten Z80 oder 6502 Mikroprozessoren wie sie etwa in den direkten Konkurrenzprodukten Sinclair ZX81 Apple II oder Atari 400 800 verbaut wurden 53 Die 6809E CPU kann auf einen Adressraum von 65536 Byte zugreifen was auch die theoretisch mogliche Obergrenze des Arbeitsspeichers von 64 Kilobytes KB festlegt Aus praktischen Grunden ist es ublich fur Adressen anstelle der dezimalen Notation die hexadezimale zu verwenden Dieser wird zur besseren Unterscheidbarkeit ublicherweise ein Symbol vorangestellt Den Adressen von 0 bis 65535 in dezimaler Notation entsprechen im hexadezimalen System die Adressen 0000 bis FFFF 53 Speicheraufteilung RAM und ROM Erweiterungssteckplatz Bearbeiten Der von der CPU benutzbare Adressraum unterteilt sich beim Dragon 32 im Wesentlichen in vier unterschiedliche Sektionen 32 KB RAM 0000 7FFF 16 KB ROM 8000 BFFF einen etwa 16 KB umfassenden freien Adressbereich C000 FEFF und einen Block mit den Hardwareregistern des Speicherverwaltungsbausteins 6883 SAM englisch Synchronous Address Multiplexer und der beiden Ein Ausgabe Bausteine FF00 FFFF Samtliche Adressierungsvorgange der 6809E CPU laufen uber den 6883 SAM die zweite zentrale Verarbeitungseinheit im Dragon Diesen vom Anwender programmierbaren IC obliegen zudem die Erzeugung des Systemtaktes und die Zugriffe des Standard Grafikchips 6847 VDC englisch Video Display Controller auf den im RAM befindlichen Videospeicherbereich 54 Das RAM enthalt die Systemvariablen den Videospeicher und Bereiche die zur Programmierung mit der im ROM befindlichen Kombination von Betriebssystem BIOS und BASIC genutzt werden konnen Unmittelbar auf das ROM folgen fast 16 KB unbelegten Speichers der beim Dragon 32 fur Steckmodule oder andere Hardware am Erweiterungssteckplatz Expansionsport oder auch Steckmodulschacht einer parallelen Schnittstelle reserviert ist 54 Der Dragon 64 verfugt uber 64 KB RAM und zwei jeweils 16 KB grosse ROMs in denen geringfugig voneinander verschiedene BASIC Versionen untergebracht sind 28 Nach dem Einschalten wird zunachst das erste ROM fur den 32 Modus aktiviert Es stehen dann 30 KB freies RAM zur Verfugung Per Befehlseingabe 55 wird beim Dragon 64 das zweite ROM in den RAM Bereich C000 FEFF kopiert im Bereich 8000 BFFF RAM eingeblendet und die kopierten ROM Inhalte werden ausgefuhrt Bootstrapping Im 64 Modus stehen damit 45 KB RAM fur die Programmierung mit BASIC zur Verfugung Zur visuellen Unterscheidung der beiden Betriebsarten blinkt der Bildschirmcursor im 64 Modus blau im 32 Modus dagegen im gewohnten Schwarz auf grunem Grund 56 Grafik Ton Ein und Ausgabe Bearbeiten Der 6847 VDC ubernimmt das Auslesen und die Darstellung der Grafikdaten am angeschlossenen Fernsehgerat oder Monitor Dabei stellt er verschiedene Grafikmodi wie Text hochaufgeloste Pixelgrafik und die sogenannte Semigrafik zur Verfugung Von den acht moglichen Vollgrafikmodi werden lediglich funf durch das eingebaute BASIC unterstutzt Die hochstmogliche Auflosung betragt 256 192 Bildpunkte in zwei Farben auswahlbar aus zwei vorgegebenen Farbgruppen bei geringeren Auflosungen sind bis zu vier Farben aus zwei vorgegebenen Farbgruppen moglich Im Semigrafik Modus konnen alle acht verfugbaren Farben gleichzeitig dargestellt werden Im Textmodus 32 16 Zeichen werden den Textzeichen mit einer Auflosung von 8 12 Punkten dabei farbige Grafikblocke geringerer Auflosung vier Blocke a 4 6 Punkte oder sechs Blocke a 8 3 Punkte zugeordnet 57 Die vom Grafikchip benotigten elektronischen Kontrollsignale werden mithilfe zweier ebenfalls zu Motorolas 6883 Standardchipsatz gehorender 6821 PIA Bausteine englisch Peripheral Interface Adapter erzeugt Zum Aufgabenbereich dieser beiden Ein Ausgabeschaltkreise zahlen auch das Auslesen der Tastatur Interruptbehandlung das Betreiben der Ein und Ausgabeports die Tonerzeugung Rechteckgenerator 58 und die Ansteuerung von Massenspeichergeraten 59 Im Dragon 64 befindet sich ein weiterer Spezialbaustein zur Implementierung des RS 232 Protokolls der 6551 ACIA englisch Asynchronous Communications Interface Adapter 60 Schnittstellen Bearbeiten Als Verbindungen zur Aussenwelt sind ein Erweiterungssteckplatz ein Kassetteninterface zwei Joystickanschlusse fur analoge Joysticks eine RGB Monitorbuchse ein TV Anschluss und beim Dragon 64 eine RS 232 Schnittstelle vorhanden 61 nbsp Rechte Seite mit Erweiterungssteckplatz nbsp Ruckseite mit Stromanschluss Netzschalter und Monitorbuchse nbsp Linke Seite des Dragon 32 mit HF Ausgang zum Fernseher Resettaste Anschlussen fur Joysticks Kassettenrekorder und DruckerPeripherie BearbeitenMassenspeicher Bearbeiten In Zusammenhang mit Heimcomputern der fruhen 1980er Jahre kamen als Massenspeicher hauptsachlich Kassettenrekorder und Diskettenlaufwerke im professionellen Umfeld bei den Personalcomputern zunehmend auch Fest und Wechselplattenlaufwerke zum Einsatz Die gunstigste Variante der Datenaufzeichnung durch Audiokassetten hat i A den Nachteil geringer Datenubertragungsraten und damit langer Ladezeiten wohingegen die wesentlich schnelleren und verlasslicheren Disketten und Plattenlaufwerke sehr viel teurer in der Anschaffung waren 62 Bei Erscheinen des Dragon standen diesem lediglich Kassettenrekorder als Massenspeicher zur Verfugung Diskettensysteme kamen erst einige Monate spater hinzu In den folgenden Abschnitten sollen lediglich die jeweils bekanntesten Systeme Erwahnung finden Kassettenrekorder Bearbeiten Die Dragon Computer verfugen ab Werk uber ein Kassetteninterface zum Aufzeichnen und Auslesen von Daten durch handelsubliche Kassettenrekorder Als Speichermedien dienen entsprechende Kompaktkassetten Die Ubertragungsrate betragt standardmassig wie beim konkurrierenden Sinclair ZX Spectrum auch durchschnittlich 1500 Bit s 63 ein im Vergleich zu anderen zeitgenossischen Mitbewerbersystemen beispielsweise von Commodore 300 Bit s oder Atari 600 Bit s hoher Wert Anfang 1984 veroffentlichte das Unternehmen IKON Computer Products einen auf Minikassetten basierenden Datenrekorder Dieses bis auf einen Auswurfknopf ohne weitere Bedientasten ausgelieferte Ultra Drive wird mithilfe eines am Expansionsport angeschlossenen Interfaces und darin enthaltener Software nebst BASIC Befehlen betrieben Bei einer Ubertragungsrate von 1200 Bit s konnen pro Kassette bis zu 200 KB Daten gespeichert werden 64 65 Diskettensysteme Bearbeiten Wie im September 1982 bekannt geworden sollte sich die fur Oktober 1982 geplante Auslieferung des Diskettensystems von Dragon Data Ltd aufgrund technischer und wirtschaftlicher Schwierigkeiten erheblich verzogern Die bestehende grosse Nachfrage einer Vielzahl von Dragon Benutzern veranlasste daher die Drittanbieter Premier Microsystems Ltd und Compusense Ltd bis Februar 1983 eigene Diskettensysteme zu entwickeln 66 Insbesondere das gunstigere von Premier Microsystems Ltd ab April 1983 verkaufte Delta Disc System erfreute sich grosser Beliebtheit und konnte sich rasch am Markt etablieren Bis zum Verkaufsstart des Diskettensystems von Dragon Data Ltd im September 1983 fanden etwa 1000 Einheiten von Premier Microsystems Ltd und einige weitere seines Lizenznehmers Cumana Ltd in Grossbritannien ihre Abnehmer womit Dragon Data Ltd nicht zu vernachlassigende Marktanteile abspenstig gemacht wurden 67 Die beiden zueinander nicht kompatiblen Diskettensysteme von Dragon und Premier Microsystems werden jeweils durch Einstecken eines Hardware Interfaces Disc Controller am Expansionsport der Dragon Computer betrieben Das Interface beinhaltet die Ansteuerungselektronik fur die uber ein Flachbandkabel angeschlossene externe Laufwerksmechanik und das zugehorige Diskettenbetriebssystem wie beispielsweise Dragon DOS oder Delta DOS Pro 5 Zoll Diskette konnen mit dem System von Dragon maximal 180 KB und mit dem von Premier Microsystems bzw Cumana Ltd je nach Ausfuhrung der Laufwerksmechanik 40 oder 80 Spuren einfache oder doppelte Schreibdichte einseitiges oder doppelseitiges Beschreiben bis zu 720 KB an Daten 68 gespeichert werden Das von Premier Microsystems bis Anfang 1985 auch separat angebotene Interface erlaubt neben der Nutzung von 5 Zoll Mechaniken zudem die Anbindung von damals ebenfalls gebrauchlichen 8 und 3 Zoll Geraten 69 Durch die Verwendung eines Interfaces mit fest installierter Systemsoftware konnte der Arbeitsspeicherbedarf zum Betrieb des Diskettensystems sehr gering gehalten werden allerdings um den Preis eines fur weitere Steckmodule oder Peripherie blockierten Erweiterungsschachtes Die ab 1984 zur Verfugung stehenden Diskettenbetriebssysteme OS 9 und FLEX werden dagegen von Diskette in den Arbeitsspeicher geladen wonach der Expansionsport wieder zur freien Verfugung steht 70 nbsp Dragon Diskettenlaufwerk in Frontansicht nbsp Dragon Diskettenlaufwerk in Seitenansicht nbsp Dragon Diskettenlaufwerk in RuckansichtEingabegerate Bearbeiten Neben der QWERTY Schreibmaschinentastatur mit 53 Tasten keine Escape Caps und Control Taste und den analogen Joysticks von Dragon Data Ltd waren weitere Gerate zur Eingabe erhaltlich Dazu zahlt die am Expansionsport anzuschliessende Maltafel Touchmaster Tablet 71 oder der Lichtgriffel Trojan Light Pen 72 von Drittherstellern Erweiterungen BearbeitenIm Laufe der Zeit erschienen fur den Dragon 32 und dessen Nachfolger viele Erweiterungen und Umrustbausatze unterschiedlichen Umfangs wobei im Folgenden nur die wichtigsten aufgezahlt werden Verbesserte Tonerzeugung und Sprachausgabe Bearbeiten Das ab August 1983 von J C B Microsystems als Steckmodul erhaltliche Sound Extension Module enthalt den in vielen Spielautomaten und Heimcomputern verbauten AY 3 8910 Synthesizerbaustein Er verfugt uber umfangreiche Moglichkeiten zur Tonerzeugung und beeinflussung und ist den ab Werk im Dragon vorhandenen Moglichkeiten weit uberlegen Die Ansteuerung erfolgt bequem uber einen vom Steckmodul fur das Extended BASIC bereitgestellten speziellen Befehl 73 Das etwas fruher auf den Markt gekommene Sprachsynthesemodul Speech Synthesis Module erlaubt durch funf zusatzliche BASIC Befehle die Ubergabe der zu sprechenden Worte in Textform wobei der Umfang der erzeugbaren Worter durch die verwendete Allophon Technik unbegrenzt ist 74 Dragon Plus Bearbeiten Diese von Compusense Ltd hergestellte und vertriebene Erweiterungskarte wird mit wenigen Handgriffen direkt an die Hauptplatine der Computer angeschlossen Nach der Umrustung stehen zusatzliche 64 KB RAM und ein 6845 Grafikchip mit separatem Videospeicher nebst zusatzlicher Monitorbuchse zur Darstellung eines 80 Zeichen Textmodus 80 24 Zeichen zur Verfugung 75 Der nachgerustete Arbeitsspeicher dient bei Benutzung der Betriebssysteme OS 9 oder FLEX als virtuelles Diskettenlaufwerk Ramdisk und ermoglicht so im Zusammenspiel mit den erweiterten Textmoglichkeiten ein schnelles und bequemes Arbeiten beispielsweise mit dem Textverarbeitungsprogramm Edit 76 The Dragon s Claw Bearbeiten Mithilfe dieser im Oktober 1985 vorgestellten Erweiterung von Lucidata of Cambridge werden zusatzliche Erweiterungsmoglichkeiten fur die Dragon Computer bereitgestellt Dazu zahlen zwei 20 polige Parallel Schnittstellen die mit entsprechender Softwareunterstutzung den Betrieb von Peripheriegeraten des damals in Grossbritannien weit verbreiteten BBC Microcomputer Systems am Dragon 32 oder 64 erlauben Damit stehen jedem Dragon anstatt nur eines nun mehrere mit entsprechender Software wie OS 9 oder FLEX simultan nutzbare Erweiterungsschnittstellen zur Verfugung Dies ermoglicht u a den Einsatz leistungsfahigerer Entwicklungsumgebungen durch den gleichzeitigen Betrieb von Diskettenlaufwerken und Steckmodulen auf denen sich beispielsweise Programmierhilfen wie etwa Assembler oder auch Compiler befinden konnen 77 nbsp Sound Extension Module zum Ein stecken in den Ex pan si ons port nbsp Platine mit Syn the si zer bau stein Software auf ROM und Ansteuerungselektronik nbsp Gehauseruckseite nbsp Dragon s Claw Modul zum Ein stecken in den Ex pan si ons port nbsp Platine mit Interfacebaustein Motorola 6522 An steu er elektronik und Anschlussen nbsp GehauseruckseiteSoftware Bearbeiten nbsp Steckmodulspiel Meteoroids ein Asteroids Clone nbsp Innenleben des Steckmoduls mit 4 KB Daten fassendem ROMGleichzeitig mit der Markteinfuhrung des Dragon 32 im Sommer 1982 waren auch hochwertige Softwaretitel darunter mehrheitlich Adaptionen beliebter Arcade Automatenspiele erhaltlich Bereits im Herbst 1982 kamen viele Programme unabhangiger Dritthersteller hinzu was in erster Linie auf die wenig restriktive Softwarepolitik von Dragon Data zuruckzufuhren ist Entgegen den Gepflogenheiten der damaligen Zeit verzichtete Dragon Data auf gangige Lizenzierungsmodelle und gab Drittherstellern freie Hand bei der Entwicklung und dem Vertrieb eigener Dragon Software verbunden mit der Hoffnung auf erhohte Computerabsatze 78 Trotz des entwicklerfreundlichen Umfelds und der Leistungsfahigkeit des im Dragon verbauten Mikroprozessors stiessen die Dragon Computer nicht bei allen etablierten europaischen Softwareherstellern auf Gegenliebe Ursachlich hierfur waren vor allem mangelnde Erfahrungen in der Programmierung des kaum verbreiteten 6809 Mikroprozessors die eine Portierung damaliger Verkaufsschlager gangiger Computersysteme als wirtschaftlich unrentabel erscheinen liessen Aus diesem Grund bestand die Software der Dritthersteller bis ins zweite Quartal des Jahres 1983 hinein zum grossten Teil aus Lizenzversionen von Programmen der in Amerika weitverbreiteten und weitestgehend softwarekompatiblen Modelle des Tandy Color Computers 79 58 Mit Einfuhrung des Dragon 64 weiteten die Hersteller allen voran Dragon Data Ltd und Compusense Ltd das Angebot fur die ebenfalls neu veroffentlichten Systemprogramme OS 9 und FLEX massiv auf leistungsfahige Programmiersprachen und Anwendungsprogramme aus 80 Wie bei anderen Heimcomputern der 1980er Jahre auch erfolgte der Vertrieb kommerzieller Dragon Software auf verschiedenen Datentragern Die insbesondere bei Spieleherstellern beliebten preiswerten Kompaktkassetten waren durch die starke mechanische Beanspruchung des Magnetbandes allerdings sehr anfallig fur Fehler und ihr Einsatz war oft mit langen Ladezeiten verbunden Bei den in der Herstellung vielfach teureren Steckmodulen dagegen standen die darin enthaltenen Programme sofort nach dem Einschalten des Computers zur Verfugung was insbesondere bei Systemsoftware und oft genutzten Anwendungen von grossem Vorteil war Den besten Kompromiss zwischen Ladezeit Verlasslichkeit und Speicherkapazitat erzielten die Disketten wobei die zur Verwendung benotigten kostspieligen Diskettenlaufwerke jedoch erst etwa ein Jahr nach Markteinfuhrung des Dragon 32 erhaltlich waren 78 Eine weitere Quelle und beliebte Art zur Verbreitung von Software fur Dragon Computer waren die in Zeitschriften enthaltenen Programmtexte Listings zum Abtippen Daneben waren fur die Dragon Computer eine Vielzahl von Buchern unterschiedlicher Qualitat hauptsachlich mit BASIC Ubungen und BASIC Programmsammlungen erhaltlich 81 Von der in Umlauf befindlichen Software machten illegale Kopien Raubkopien stets einen grossen Teil aus und stellten damit kleinere Softwareentwickler haufig vor existentielle wirtschaftliche Schwierigkeiten Daraufhin wurden zunehmend Kopierschutzsysteme insbesondere bei Spielen als der meistverkauften Software eingesetzt 82 In den nachfolgenden Abschnitten wird lediglich die jeweils bekannteste Software vorgestellt Systemprogramme Bearbeiten Die Konfiguration der Dragon Hardware wozu auch die Ansteuerung der Kassettenschnittstelle gehort fallt in den Aufgabenbereich des Betriebssystems der Firmware Zur Optimierung des Zusammenwirkens mit dem ebenfalls auf den 16 KB umfassenden Dragon ROMs befindlichen Extended BASIC Interpreter sind beide programmtechnisch sehr eng miteinander verwoben 83 Fur den Betrieb von Diskettensystemen sind weitere Systemprogramme Disc Operating System DOS notig Diese wurden entweder auf ROM Delta DOS Dragon DOS oder Diskette OS 9 FLEX ausgeliefert Betriebssystem BIOS Bearbeiten nbsp Einschaltmeldung des Dragon 32Dem BIOS der Dragon Computer liegt Motorolas Standardsoftware zur Steuerung eines 6809 basierten Referenzsystems zugrunde Neben Anpassungen zur Unterstutzung von technischen Eigenheiten der Dragon Computer die auch den Einsatz des Extended BASIC Interpreters betrafen wurden von den Dragon Entwicklern hauptsachlich Verbesserungen zur Leistungssteigerung vorgenommen Beispielsweise konnte durch eine optimierte Abfrage der Tastatureingaben gegenuber dem Tandy Color Computer der ebenso weitestgehend auf Motorolas 6809 Referenzsystem basiert eine um bis zu 15 Prozent hohere Gesamtverarbeitungsgeschwindigkeit der Dragon Computer erzielt werden 19 Delta DOS und Dragon DOS Bearbeiten Beide DOS wurden auf ROMs jeweils fest in den Hardware Schnittstellen Interfaces der Diskettensysteme ihrer Hersteller Premier Microsystems und Dragon Data Ltd verbaut Jedes der Systeme erlaubt den gleichzeitigen Betrieb von maximal vier Diskettenlaufwerken wobei das Delta DOS erweiterte Konfigurationsmoglichkeiten fur deren Mechaniken unterstutzt Gemeinsam ist ihnen ebenfalls die einfache Integration in die Systemumgebung der Dragon Computer durch das Bereitstellen neuer BASIC Befehle ohne dabei nennenswerten zusatzlichen Arbeitsspeicher zu belegen 84 85 86 Allerdings sind Delta DOS und Dragon DOS durch die in den Interfaces verbauten unterschiedlichen elektronischen Diskettencontrollerbausteine nicht zueinander kompatibel mit Dragon DOS beschriebene Disketten konnen nicht mit Delta DOS verwendet werden und umgekehrt 87 Delta DOS zeichnet sich durch flexiblere Nutzungsmoglichkeiten aufgrund des standardmassig vorhandenen Direktzugriffs auf einzelne Bytes von Diskettensektoren Random Access aus Zudem verfugt es uber einen grosseren Befehlsumfang eine bessere Dokumentation und die intuitivere Bedienung 43 Das mit Dragon DOS betriebene Diskettensystem dagegen ist schneller und wurde preiswerter angeboten erschien jedoch erst einige Monate spater als sein Konkurrent 88 Dragon DOS erfordert zum Betrieb den 32 Modus bei Dragon 64 Computern womit nur noch 23 KB freier Arbeitsspeicher zur Verfugung stehen 89 Sollen die vollen 64 KB RAM des Dragon 64 zusammen mit der Dragon Diskettenstation benutzbar sein ist entweder OS 9 oder FLEX erforderlich nbsp Dragon Disketteninterface zum Einstecken in den Expansionsport nbsp Platine mit Diskettencontroller Software ROM und An steu erungselektronik nbsp Gehauseruckseite nbsp Delta Disketteninterface zum Einstecken am Expansionsport nbsp Platine mit Diskettencontroller Software ROM und An steu erungs elektronik Der freie ROM Sockel kann mit zusatz li cher Software wie dem As sem bler Encoder09 bestuckt werden nbsp GehauseruckseiteOS 9 und FLEX Bearbeiten nbsp Einschaltmeldung OS 9Kurz nach dem Markteintritt des Dragon 64 veroffentlichte Dragon Data Ltd 1983 das von Microware Systems Corporation lizenzierte UNIX nahe Betriebssystem OS 9 Zu dessen Gebrauch wird mindestens ein Dragon Computer mit 64 KB Arbeitsspeicher und das Dragon Diskettenlaufwerk nebst Dragon DOS benotigt wobei das Dragon DOS lediglich zum Laden der OS 9 Diskette dient und danach abgeschaltet wird Mithilfe von OS 9 war es erstmals moglich mehrere Programme simultan auf den Dragon Computern auszufuhren Multitasking Damit konnte beispielsweise die Ansteuerung eines Druckers Spooling als Hintergrundprozess und die Eingabe neuer Daten in ein Textverarbeitungsprogramm als Vordergrundprozess gleichzeitig erfolgen Zusammen mit der Netzwerkfahigkeit Multiuser und durch die Verfugbarkeit von nahezu 64 KB Arbeitsspeicher war die Effizienzsteigerung bei der Computerarbeit betrachtlich Zusatzlich wurde die Bildschirmdarstellung um Kleinschreibung und diverse Grafikzeichen erweitert was fur die Benutzerfreundlichkeit ebenso von grossem Vorteil war Damit und durch eine umfangreiche Programmbibliothek hoffte Dragon Data Ltd weitere Markte vor allem im professionellen Geschaftsumfeld erschliessen zu konnen 90 Der Drittanbieter Compusense Ltd stellte 1984 seine in direkter Konkurrenz zu OS 9 stehende Dragon Adaption des bereits 1977 in den USA entwickelten Betriebssystems FLEX vor Das auf Diskette befindliche Programmpaket enthalt neben dem Diskettenbetriebssystem kleineren Hilfsprogrammen und Treibern fur verschiedene Drucker auch einen leistungsstarken Makroassembler der anfanglich fur viele Dragon Benutzer den eigentlichen Grund zum Erwerb von FLEX darstellte Bei Erscheinen war eine Fulle weiterer Programme beispielsweise zum gemeinsamen Betrieb von FLEX mit dem Extended BASIC der Dragon Computer sowie Textverarbeitungen und Datenbankanwendungen erhaltlich 91 Durch die Einsteigerfreundlichkeit die umfangreichen Dokumentationen die dem 6809 Prozessor besser angepasste Software Architektur die Unterstutzung von Computerterminals via RS 232 Schnittstelle und nicht zuletzt durch das umfangreiche Programmangebot gab Eurohard S A als Nachfolger von Dragon Data Ltd alsbald FLEX als neuem offiziellen Betriebssystem fur Dragon Computer den Vorzug und stellte seine Unterstutzung fur OS 9 daraufhin ein 92 Programmiersprachen und Anwendungsprogramme Bearbeiten Aufbauend auf der Systemsoftware kam dem benutzerspezifischen Einsatz der Dragon Computer in unterschiedlichsten Anwendungsgebieten grosse Bedeutung zu War dabei die Bearbeitung einer Aufgabenstellung mit z B kauflich zu erwerbenden Programmen aus technischen oder wirtschaftlichen Grunden nicht moglich oder sollte beispielsweise neuartige Unterhaltungssoftware produziert werden so musste dies mithilfe von entsprechenden Programmiersprachen in Eigenregie geschehen Assemblersprache Bearbeiten nbsp Das Editor Assembler Pro gramm paket von Dragon Data Ltd als Kas set tenversionDie Erstellung zeitkritischer Actionspiele und Anwendungen in der Regelungstechnik erforderten Anfang der 1980er Jahre eine optimale Nutzung der Hardware insbesondere des Arbeitsspeichers Im Heimcomputerbereich war dies ausschliesslich durch die Verwendung von Assemblersprache mit entsprechenden Ubersetzerprogrammen den Assemblern moglich 93 Die Auslieferung von Assemblern erfolgte in vielen Fallen mit einem zugehorigen Editor zur Eingabe der Programmanweisungen Sourcecode haufig auch als Programmpaket mit Debugger und Disassembler zur Fehleranalyse Im professionellen Entwicklerumfeld kamen vielfach Cross Assembler zum Einsatz Damit war es moglich ausfuhrbare Programme fur Heimcomputer auf leistungsfahigeren und komfortabler zu bedienenden Fremdcomputerplattformen zu erzeugen Beispielsweise erfolgte die Entwicklung des Dragon BIOS auf einem PDP 11 Computer von DEC 19 Zu den am weitesten verbreiteten 6809 Assemblern fur die Dragon Computer zahlen Editor Assembler Dragon Data Ltd 1983 Dream Assembler Dragon Data Ltd 1983 1984 als Alldream Assembler neu aufgelegt 94 Encoder09 Premier Microsystems Ltd 1983 auch als Aufrust ROM Baustein fur das Delta DOS Interface erhaltlich 95 DASM Compusense Ltd 1983 Inline Assembler zum Gebrauch mit Extended BASIC 96 MACE Windrush Micro Systems Ltd 1983 auch Auslieferung als Steckmodul mit kombiniertem EPROM Brenner 97 und der Editor Assembler von Alligata Software Programmiereinsteiger bevorzugten in vielen Fallen die ubersichtlichen und einfach zu bedienenden dafur aber weniger leistungsfahigen Programmier Hochsprachen Interpreter Hochsprachen Bearbeiten Das zusammen mit den Dragon Computern ausgelieferte und leicht zu erlernende Extended Microsoft BASIC ermoglicht durch seinen ausserst leistungsfahigen Befehlssatz und die verfugbaren 32 KB Arbeitsspeicher eine einfache Programmierung selbst schwieriger Probleme 98 Nachteilig auf die Einsetzbarkeit wirkten sich die in der Natur des Interpreters liegenden prinzipiellen Beschrankungen wie etwa die geringe Ausfuhrungsgeschwindigkeit und der grosse Arbeitsspeicherbedarf aus 93 Erwahnenswert ist die Inkompatibilitat des im Dragon verbauten Extended Microsoft BASIC mit dem der ansonsten weitestgehend softwarekompatiblen Tandy Color Computer so dass BASIC Programmtexte beider Systeme nicht ohne Weiteres untereinander austauschbar sind 99 100 Dem Extended Microsoft BASIC stand mit Dragon Logo eine weitere leicht erlernbare Interpretersprache zur Seite Compiler Hochsprachen Bearbeiten Als Mittelweg zwischen Interpreter Hochsprache langsam in der Ausfuhrung aber gut lesbare Sourcecodes und einfache Fehleranalyse und Assemblersprache schwer zu erlernen und umstandlich zu handhaben aber Anfang der 1980er Jahre alternativlos zur Erzeugung schneller und speichereffizienter Programme etablierten sich auch im Heimcomputerbereich im Laufe der 1980er Jahre die Compiler Hochsprachen Die Ausfuhrungsgeschwindigkeit der damit erzeugten Maschinenprogramme war im Vergleich zu interpretierten Programmen wie beim eingebauten Extended Microsoft BASIC sehr viel grosser reichte aber nicht ganz an die von Assemblern erzielte heran Die Geschwindigkeitsnachteile gegenuber assemblierten Programmen wurden jedoch vielfach zugunsten eines leichter zu wartenden Sourcecodes in Kauf genommen 101 102 Mit Einfuhrung des Dragon 64 und der Diskettenbetriebssysteme OS 9 und FLEX stand dem Anwender ein grosses Angebot von Compilersprachen wie Pascal COBOL Forth Fortran und C zur Verfugung 80 Anwendungen Bearbeiten nbsp Einschaltmeldung der Text ver ar bei tungssoftware StylographDie Programmpalette fur die Dragon Computer umfasste neben den Programmiersprachen zum Erstellen eigener Applikationen auch eine grosse Auswahl an vorgefertigter kommerzieller Anwendungssoftware Sie deckte verschiedenste Themenbereiche wie Textverarbeitung u a Editext Telewriter Rainbow Writer Edit Stylograph Tabellenkalkulation u a Dynacalc Datenbanksysteme u a RMS und Bildbearbeitung Picture Writer ab 80 Zusatzlich existierte eine Vielzahl an Programmen zum Kopieren von Datentragern Ansteuern von Peripherie oder zum Einsatz in sehr speziellen Gebieten wie beispielsweise zur Prozessverwaltung in der Landwirtschaft FarmFax 103 Spiele Bearbeiten Den mit Abstand grossten Teil der sowohl kommerziellen als auch frei erhaltlichen Dragon Software stellen die Spiele dar Am beliebtesten waren in erster Linie Action Spiele wie Chuckie Egg 1983 A amp F Software Donkey King 1983 Microdeal Jet Set Willy 1985 Software Projects und Airball 1989 Microdeal 58 Zu den bekanntesten Herstellern von Dragon Spielen zahlte neben Dragon Data Ltd das in Grossbritannien ansassige Unternehmen Microdeal Zwischen 1982 und 1988 brachte allein Microdeal etwa 200 verschiedene Spiele unterschiedlicher Qualitat in den Handel wobei es sich bei einem nicht geringen Teil davon um detailgetreue Nachahmungen bekannter Arcade Vorbilder handelt Zur Vorbeugung von absehbaren Streitigkeiten mit den Rechteinhabern wurden diese Titel haufig unter einem dem Original ahnelnden Namen angeboten Donkey Kong wurde zu Donkey King wegen drohender Klagen spater abgeandert in The King 104 Galaga wurde zu Galagon Scramble wurde zu Skramble usw 58 Weitere Bekanntheit erlangte Microdeal durch sein Maskottchen Cuthbert dem eine Reihe von beliebten aber ebenfalls haufig anderen Bestsellern nachgeahmten Jump n Run Spielen gewidmet sind Der Vertrieb von Cuthbert in the Jungle beispielsweise musste wegen allzu auffalliger Ahnlichkeit mit Pitfall II auf Betreiben Activisions eingestellt werden 105 Insgesamt uber einhundert verschiedene Hersteller trugen neben den unzahligen Publikationen in Zeitschriften ihren Anteil an der umfangreichen Spielepalette fur die Dragon Computer bei Abgesehen von den von Dragon Data Ltd produzierten Steckmodultiteln wurden kommerzielle Dragon Spiele meist auf Kompaktkassette mit mehr oder weniger wirksamen Kopierschutzmechanismen ausgeliefert Zeitschriften BearbeitenIn den 1980er Jahren spielten neben den Fachbuchern die Computerzeitschriften fur viele Heimcomputerbesitzer eine grosse Rolle Die haufig monatlich erschienenen Ausgaben enthielten Testberichte zu Neuheiten Programmieranleitungen und Software zum Abtippen Sie dienten weiterhin als Werbe und Informationsplattform sowie zur Kontaktaufnahme mit Gleichgesinnten Zu den bekanntesten in Westdeutschland erschienenen Zeitschriften zahlen Happy Computer ASM Aktueller Software Markt Computer Kontakt Computronic Roeske Verlag spater Tronic Verlag und Mein Home Computer Vogel Verlag 106 Fur die Dragon Benutzer in Grossbritannien waren seit 1983 verschiedene speziell auf ihre Bedurfnisse zugeschnittene Publikationen erhaltlich Zu den bekanntesten zahlen das ab 1983 von Dragon Data Ltd an registrierte Dragon Besitzer verschickte Magazin Stop Press und dessen Nachfolger Dragon World Im Mai 1983 kam das bei Sunshine Books in grosser Auflage verlegte unabhangige und sehr beliebte Dragon User Magazin an die Kioske sein Erscheinen wurde erst im Januar 1989 eingestellt 107 Ab 1985 waren fur einige Zeit auch spanischsprachige Zeitschriften wie Dragon Software und Video Dragon erhaltlich Neben den Kioskzeitschriften erschien im Laufe der Zeit eine Unmenge weiterer lokaler Clubzeitschriften Fanzines in begrenzter Auflage 108 Emulation BearbeitenNach dem Ende der Heimcomputer Ara Anfang der 1990er Jahre und mit dem Aufkommen leistungsfahiger und erschwinglicher Rechentechnik Ende der 1990er Jahre wurden von engagierten Enthusiasten verstarkt Programme zum Emulieren von Heimcomputern und deren Peripherie entwickelt Zum Spielen alter Klassiker verschiedenster Heimcomputersysteme reicht mithilfe der Emulatoren ein einzelnes modernes System mit Datenabbildern Images der entsprechenden Heimcomputerprogramme Das Aufkommen der Emulatoren setzte damit u a ein verstarktes Transferieren von sonst moglicherweise verlorengegangener Software auf moderne Speichermedien in Gang womit ein wichtiger Beitrag zur Bewahrung digitaler Kultur geleistet wird 109 Als leistungsfahigster Emulator der Dragon Computer gilt XRoar der fur verschiedene Computer und Videokonsolenplattformen erhaltlich ist Aufgrund der technischen Nahe der Dragon Gerate zu den Modellen des Tandy Color Computers wird deren Emulation ebenfalls durch XRoar abgedeckt Weitere Emulatoren sind die fur verschiedene Systeme erhaltlichen DREaM MESS T3 und PCDragon II Rezeption BearbeitenZeitgenossisch Bearbeiten Bei Erscheinen des Dragon 32 fielen die Beurteilungen der Fachpresse grossteils positiv aus Hervorgehoben auf Hardwareseite wurden insbesondere die im Vergleich zu den direkten Konkurrenten Tandy Color Computer und Sinclair ZX Spectrum komfortablere Schreibmaschinentastatur mit Leertaste und der fur damalige Verhaltnisse mit 32 KB grosszugig bemessene Arbeitsspeicher Ebenso konnten der leistungsfahige Mikroprozessor die ab Werk verbaute Centronics Schnittstelle und die analogen Joystickports die Kritiker uberzeugen Auf der Softwareseite fand das eingebaute Extended Microsoft BASIC mit seinem grossen Befehlsumfang und umfangreichen Grafikmoglichkeiten vielfach grossen Anklang 110 111 112 113 Getrubt wurde der positive Gesamteindruck hauptsachlich durch die als uberarbeitungsbedurftig eingestufte Anleitung 112 114 augenunfreundliche Bildschirmfarben eingeschrankte Texteditorfahigkeiten 115 113 und den im Wettbewerberfeld hochsten Verkaufspreis 116 Trotzdem war es im Heimcomputersegment der Dragon 32 dem haufig die hochsten Bewertungen zuteilwurden und dem damit vielfach Kaufempfehlungen insbesondere fur Programmiereinsteiger und Hobby Benutzer ausgesprochen wurden 111 117 Begrundet wurde dies nicht zuletzt durch das gegenuber den direkten Konkurrenten Tandy Color Computer und Sinclair ZX Spectrum bessere Preis Leistungs Verhaltnis sowie die gute Vermarktung seitens Dragon Data die Lieferengpasse wie sie etwa beim Commodore VC 20 oder Sinclair ZX Spectrum auftraten vermeiden konnte 116 118 Der Dragon 64 stiess dagegen auf etwas weniger Gegenliebe zumal bei der Markteinfuhrung das Mitbewerberfeld bereits angewachsen war und mit dem Commodore 64 zudem an Qualitat gewonnen hatte Neben geringfugigen Softwareinkompatibilitaten zum Vorgangermodell war hauptsachlich das Gesamtkonzept als blosser erweiterter Dragon 32 Gegenstand der Kritik obgleich der Computer dennoch als zeitgemass und wettbewerbstauglich eingeordnet wurde Neben dem gunstigen Preis als ursachlich dafur sah man das uberarbeitete BASIC behobene Tastaturprobleme diverse Hardwareerweiterungen z B RS 232 Schnittstelle und vor allem das Betriebssystem OS 9 das den Computer fur den Betrieb im Geschaftsumfeld und fur Unix Einsteiger jedoch weniger fur den Heimanwender interessant machte 119 120 Trotz des bereits 1985 beginnenden Niedergangs erfreuten sich die Dragon Computer aufgrund ihrer robusten Verarbeitung des fur Modifikationen gut geeigneten grossen Gehauses und nicht zuletzt wegen der leichten Portierbarkeit der Programme des Tandy Color Computer 16 100 als gunstiges Einsteigermodell in Europa grosser Beliebtheit 114 wobei 1985 die Verkaufszahlen insgesamt speziell in Deutschland deutlich hinter denen der Marktfuhrer Commodore 64 ca 60 Prozent Marktanteil und Atari 800XL sowie Sinclair ZX Spectrum lagen 121 Retrospektiv Bearbeiten nbsp Der Dragon 32 mit Zubehor als standiges Ausstellungsstuck im Computer and Game Console Museum Helsinki Der Dragon 32 und Dragon 64 erfahrt mittlerweile wieder verstarkte Wahrnehmung im Internet in Zeitschriften und Buchern Der Dragon 32 wird dabei mehrheitlich als Klon des Tandy Color Computers eingeordnet 17 1 122 21 dem seine gleichsam leistungsfahige wie exotische 6809 Systemarchitektur durch fehlende Softwareunterstutzung in Europa mit zum Verhangnis werden sollte 122 Differenziertere Charakterisierungen im Rahmen der Konkurrenzsituation des Jahres 1982 reichen von Ausgezeichnetes Allzweckgerat fur verschiedenste Nutzergruppen 122 uber leistungsfahigstes Gerat seiner Preisklasse 123 bis hin zu Bezeichnungen wie Gerat mit revolutionarem Design 1 Neben der im Vergleich zu anderen Systemen als sparlich angesehenen Softwareversorgung gibt auch die wechselvolle Geschichte des Herstellers Dragon Data Ltd Anlass zu Spekulationen uber die Ursache fur das rasche Verschwinden der Dragon Computer vom Heimcomputermarkt Die innerhalb nur kurzer Zeit erreichte Marktdominanz im hart umkampften Heimcomputermarkt Grossbritanniens gehorte bereits ein Jahr spater der Vergangenheit an Dieser Ubergang hin zu einem Nischendasein wird dabei von vielen Autoren im Wesentlichen auf wirtschaftliche Fehleinschatzungen und entscheidungen der wechselnden Unternehmensleitungen von Dragon Data Ltd zuruckgefuhrt 1 122 Insbesondere das Unterschatzen der Schnelllebigkeit des Heimcomputermarktes und der damit verbundenen kurzen Produktzyklen habe 1983 zu einer massiven und verlustreichen Uberproduktion im Zeitalter schnell veraltender Hardware gefuhrt Neue und nachgefragte Erweiterungen seien nur zogerlich oder gar nicht zur Marktreife gebracht worden Ein attraktives und die Benutzer ansprechendes Nachfolgemodell fur den Dragon 32 habe nicht verwirklicht werden konnen stattdessen sei ein lediglich aufgerusteter Dragon 32 in Form des Dragon 64 erschienen Dazu kamen handwerkliche kaufmannische Fehler in der Vertriebspraxis die betrachtliche Differenzen zwischen vorbestellter und tatsachlich abgenommener Ware seitens der Grossvertreiber nie thematisierten und so ebenfalls Uberproduktionen und damit Verluste nach sich zogen Waren wenigstens die zur massiven Uberproduktion fuhrenden Fehler erkannt und fruhzeitig abgestellt worden so hatte das Unternehmen Dragon Data Ltd nach Ansicht des Wirtschaftswissenschaftlers David Clutterbuck gerettet werden konnen 124 Mitunter fliessen auch allgemeine Entwicklungen der Heimcomputerbranche wie der Video Game Crash ab Ende 1983 in den USA und seine starken Auswirkungen auch auf Europa in die Uberlegungen zum Verschwinden der Dragon Computer vom Heimcomputermarkt ein 125 Literatur BearbeitenDuncan Smeed Ian Sommerville Inside the Dragon Addison Wesley 1983 ISBN 0 201 14523 5 Jorn W Janneck Till Mossakowski Das Dragon 32 64 Lexikon Rockrath Mikrocomputer Aachen 1984 ISBN 3 925074 05 8 U Schollwock Maschinensprache auf dem Dragon 32 64 IWT Verlag Munchen 1984 ISBN 3 88322 105 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dragon 32 64 Album mit Bildern Videos und Audiodateien Dragon User Magazine Collection Alle 69 Ausgaben als durchsuchbare PDF Dokumente The Dragon Archive Umfangreiches Archiv und Dokumentationen englisch Dragonwiki com Umfangreiches Archiv und Dokumentationen englisch Anleitung fur das Dragon BASIC englisch Erganzungsunterlagen zum Dragon 64 englisch Entwicklerwebseite fur den Emulator XRoar mit umfangreichem Informationsarchiv und Moglichkeit des Herunterladens englisch Anmerkungen Bearbeiten a b c d e f g h i David Linsley A Slayed Beast History of the Dragon computer 1 The conception the formative months and the birth Binary Dinosaurs abgerufen am 25 Dezember 2013 Ruth Bosch Meine ersten Wochen mit dem Dragon 32 P M Computerheft Ausgabe 4 1983 S 62 MC guidacomputer MC Microcomputer Januar 1984 S 90 MC guidacomputer MC Microcomputer Marz 1984 S 134 a b Dragon jetzt noch attraktiver P M Computerheft Ausgabe 5 1984 S 16 How they compare In Byte Band 8 Nr 1 S 49 1 2 Vorlage Toter Link archive org archive org Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven a b Neuheiten auf dem Markt der Personal Computer P M Computerheft Ausgabe 1 1983 S 49 MC guidacomputer MC Microcomputer Januar 1984 S 90 a b Dragon User Magazine September 1983 S 19 MC guidacomputer MC Microcomputer Marz 1984 S 134 Dragon 64 lauft unter OS 9 Computerwoche 18 Mai 1984 La puissance Led Micro Magazine Ausgabe 10 1984 1984 in Rexnord Corporation aufgegangen Bei damaligen Computersystemen mit Pixelgrafik waren die Berechnungen zum Zeichnen und Verschieben von geometrischen Objekten wie Linien Kreisen oder gefullten Flachen im Videospeicher Aufgabe der CPU Stichworte Bresenham Algorithmus und softwareseitiges Bit Blitting Spezialisierte Grafikbausteine die zu einer merklichen Entlastung der CPU fuhrten kamen erst ab Mitte der 1980er Jahre z B im Commodore Amiga mit seinem Amiga Blitter zum Einsatz The number of the beast Popular Computing Weekly 18 November 1982 S 10 f a b c d Computerkurs Heft 54 S 1508 a b Winnie Forster Spielkonsolen und Heimcomputer 3 Auflage Gameplan Utting 2009 ISBN 978 3 00 024658 6 S 212 Street Life Breathing Fire into the Mettoy Dragon Popular Computing Weekly 5 August 1982 S 11 a b c d e Tony Smith The Dragon 32 is 30 The Register 1 August 2012 Abgerufen am 26 Dezember 2013 a b Dragon grows on Prutech diet Popular Computing Weekly 11 November 1982 S 10 a b Gordon Laing Digital Retro The Evolution and Design of the Personal Computer Ilex Lewes 2004 ISBN 978 1 904705 39 0 S 106 Editorial Popular Computing Weekly 4 November 1982 S 3 The end of the road for Dragon Popular Computing Weekly 7 13 Juni 1984 S 3 Taneli Lukka Dragon 32 Finlux version Memento des Originals vom 16 Januar 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www old computers com Old computers com abgerufen am 16 Januar 2014 Ein Tochterunternehmen der Prudential plc David Linsley A Slayed Beast History of the Dragon computer 2 The adoption part 1 and the early growth the Tony Clarke year Binary Dinosaurs abgerufen am 25 Dezember 2013 Dragon goes across the pond Popular Computing Weekly 26 Mai 1 Juni 1983 S 1 a b Dragon User Magazine Dezember 1983 S 22 Tony Smith MEGAGRAPH 1983 s UK home computer chart toppers The Register 3 Januar 2013 Abgerufen am 29 Dezember 2013 Dragon crash averted by the man from Prutech Popular Computing Weekly 8 14 September 1983 S 1 Dort 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