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Die Dorfkirche Stolpe in Hohen Neuendorf Ortsteil Stolpe befindet sich in der Adolf Hermann Strasse 1 und steht dadurch zentral inmitten des Dorfes Sie ist zwischen 1190 und 1250 entstanden und gehort somit zu den altesten Kirchen in der Mark Brandenburg Dorfkirche Stolpe Ansicht von WestenKugelpanorama InnenansichtAls Kugelpanorama anzeigen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 3 1 Patronatsloge 3 2 Altar 3 3 Kronleuchter 3 4 Kanzel 3 5 Taufbecken 3 6 Relief 3 7 Kruzifix Olgemalde 4 Fenster 5 Orgel 6 Gelaut 7 Gemeindeleben 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Kirche wurde zwischen 1190 und 1250 gebaut 1 im Zug der Reformation nach 1517 das Priesterportal zugemauert und im Jahr 1822 wurde ihr ein Kirchturm hinzugefugt Die Erneuerung des Dachstuhls und der Austausch der Holz durch eine Betondecke erfolgte in den Jahren 1972 bis 73 2 Sie wurde zuletzt in den Jahren 1994 bis 2004 von Grund auf restauriert Baubeschreibung BearbeitenDie Dorfkirche Stolpe ist eine schlichte Saalkirche aus Feldsteinen an der der architektonisch in sanft hellem Gelb verputzte Turm besonders auffallt Zwischen Turm und Schiff befindet sich der ursprungliche Eingang ein altes gotisches Kirchenportal Bis 1821 hatte das Gotteshaus nur einen auf dem Westgiebel befindlichen Dachreiter 3 in dem sich die 2 Glocken und die Uhr befand 4 Im Jahr 1822 liess der damalige Kirchenpatron Baron Albrecht Wilhelm von Pannwitz den kleinen Dachreiter durch den neuen an die Kirche angebauten steinernen Turm ersetzen 4 Dieser im Querschnitt quadratische Turm weist eine reiche Putzgliederung auf und ist von einem Obelisken gekront der auf einem geschweiften Sockel ruht 5 Laut Bauvertrag ist er eine Kopie des Turmes der Dorfkirche Schwante 6 Uber dessen geschwungener kupfergedeckten Turmhaube sind auf der Spitze ein Stern mit Kugel und Krone zu sehen die im Jahre 1999 vergoldet wurden Der Stern ist ein Zeichen fur Christus die Kugel weist auf die Welt hin und die Krone stellt die Preussenkrone dar mit der Aufschrift Friedrich Wilhelm III als Zeichen weltlicher Macht und dem Ausdruck der Verbundenheit der Patronatsfamilie mit dem preussischen Konigshaus An der Kirchensudwand befindet sich ein zugemauertes Portal das sogenannte Priesterportal das nach der Reformation geschlossen wurde Es diente einst als separater Eingang fur den Geistlichen der nach reformatorischem Verstandnis jetzt zusammen mit der Gemeinde das Gotteshaus betreten soll nbsp gotisches Eingangsportal nbsp Balkenriegel zum Sichern der Tur von Innen nbsp unbenutzbarer Nordeingang nbsp ausserer Zugang zur Patronatsloge nbsp Altes PriesterportalAusstattung BearbeitenPatronatsloge Bearbeiten Auf der linken Seite des Innenraumes ist die ehemalige Patronatsloge der Platz der Gutsherrschaft aus dem 17 Jahrhundert 2 4 Heute beinhaltet sie eine kleine historische Sammlung Im Giebel der von zwei gedrehten Halbsaulen getragen wird ist das Bibelwort aus Psalm 26 8 zu lesen Herr ich habe lieb die Statte deines Hauses und den Ort da deine Ehre wohnt ein sichtbares Bekenntnis derer die dort auf der Loge Platz nahmen Altar Bearbeiten Der Altar der wie die Taufe und die Kanzel aus dem fruhen 19 Jahrhundert stammt ist ein einfacher gemauerter Block mit vorgesetzten Altarschranken Auf ihm stehen 2 Messingleuchter die aus der Zeit um 1820 stammen 6 und ein Kruzifix unbekannter Herkunft Seine durch zwei Saulen gerahmte Ruckwand enthalt eine Kopie des Abendmahlsgemaldes von Leonardo da Vinci Aus dem Giebel ragt ein Kreuz hervor unter dem das Auge Gottes im Strahlenkranz dargestellt ist Das biblische Christuswort Ich bin der Weg die Wahrheit und das Leben niemand kommt zum Vater denn durch mich Joh 14 6 und das biblische Worte vom letzten Abendmahl Jesu Und da sie assen sprach er Wahrlich ich sage euch einer unter euch wird mich verraten Matth 26 21 22 rahmen es ein Kronleuchter Bearbeiten Der Messingkronleuchter wurde 1998 von einer Einzelperson gestiftet Es ist ein Kronleuchter der Form Flamische Krone und wird von 16 Kerzen beleuchtet Aus diesem Grund kann er von der Decke herabgelassen werden 4 Kanzel Bearbeiten Die mit einer polygonalen Brustung versehene Kanzel stammt aus der Zeit nach 1822 und steht rechts vom Altar 2 Sie war ursprunglich mit der Sakristei verbunden und stand auf einem hoheren Fuss 1972 wurde der heutige Zustand hergestellt als das alte Gestuhl ausgewechselt hat Taufbecken Bearbeiten Die viereckige holzerne Taufe aus der Zeit um 1822 2 steht links vom Altar und tragt ein Taufbecken aus Zinn zu dem eine Taufkanne gehort Ein barocker Taufengel aus Holz schwebt uber der Taufe als Zeichen der Nahe Gottes Er war von 1820 bis 1992 auf dem Dachboden verschollen und wurde Mitte der 1990er Jahre wieder aufgefunden und restauriert 2 Relief Bearbeiten An der Sudwand befindet sich ein Zinkguss Relief aus der Werkstatt von Karl Friedrich Schinkel Es ist eine Leihgabe aus der Kirche St Nikolai in Potsdam und ist dort Teil eines breiten Reliefbandes Bevor es in die Dorfkirche Stolpe kam lag es zerbrochen im Kirchlichen Bauamt Aufgrund der Bemuhungen der damaligen Pastorin Renate Vogel wurde es repariert und als Leihgabe zur Verfugung gestellt 4 Kruzifix Olgemalde Bearbeiten Das vergoldete Kruzifix das links von der Pantronatsloge an der Wand hangt lag viele Jahre ungenutzt in einer Abstellkammer im Krankenhaus Berlin Buch bis es hier einen wurdigen Ort fand Auf der rechten Seite der Loge hangt eine Kopie des Gemaldes Der Zinsgroschen des italienischen Malers Tizian nbsp Patronatsloge nbsp Altar nbsp Messingkronleuchter nbsp Kanzel nbsp Taufbecken nbsp nbsp Relief nbsp KruzifixFenster BearbeitenDrei Fenster weisen hin auf die Dreifaltigkeit Gottes Trinitat Das rechte Fenster enthalt zwei Wappenscheiben aus dem Jahr 1649 Es sind Stiftungen anlasslich der Hochzeit von Hedwech von Schlaberndorf und Georg von Haken nbsp Ansicht der Altar Fensterfront nbsp Wappenscheibe von Schlaberndorf nbsp Wappenscheibe von HakenOrgel Bearbeiten nbsp Ansicht der Lange Orgel auf der OrgelemporeDie Orgel wurde 1857 bei dem Instrumentenbauer Ferdinand Lange aus Berlin fur 600 Taler in Auftrag gegeben und sollte eine bestehende Orgel unbekannter Bauart ersetzen 4 Diese wurde im Jahre 1859 fertiggestellt die Prospektpfeifen lieferte Carl August Buchholz 7 1917 mussten die Prospektpfeifen fur Kriegszwecke abgegeben werden und wurden spater durch Zinkpfeifen ersetzt Die Blasebalge werden ab 1934 mittels Elektromotor mit Luft befullt 4 Ansonsten ist die Orgel original erhalten und hat acht Register mit einem Manual und Pedal Im Jahr 1993 reparierte und wartete die Orgelbaufirma Alexander Schuke Potsdam Orgelbau GmbH die Orgel 2 im Jahr 2017 wurde eine umfangreiche Generalrenovierung durchgefuhrt 4 Ihre Disposition ist wie folgt I Manual1 Prinzipal 8 2 Octave 4 3 Salicional 8 4 Gedact 8 5 Flauto amabile 4 6 Nasard 2 2 3 7 Super Octav 2 Pedal8 Subbass 16 Gelaut BearbeitenZwei Glocken aus den Jahren 1534 und 1652 sind erhalten 6 eine weitere musste im Zweiten Weltkrieg fur militarische Zwecke abgegeben werden Sie wurde 1954 durch eine neue ersetzt die die Inschrift Welche der Geist Gottes treibt die sind Gottes Kinder Rom 8 14 tragt 8 Gemeindeleben BearbeitenZur Kirchengemeinde Stolpe in der Kirchenprovinz Brandenburg der Evangelischen Kirche der Altpreussischen Union haben fruher auch die Dorfer Glienicke und Schonfliess gehort Heute bilden Hohen Neuendorf und Stolpe ein gemeinsames Kirchspiel mit Sitz in Hohen Neuendorf Als die letzte Stolper Geistliche wirkte Pastorin Renate Vogel Die Kirchengemeinde Hohen Neuendorf Stolpe gehort zum Kirchenkreis Nord Ost im Sprengel Berlin der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Die schlichte und ansehnlich eindrucksvolle Dorfkirche Stolpe ist heute ein gern aufgesuchter Ort fur Gemeinde Gottesdienste und fur Gottesdienste im Lebenslauf wie Taufe Konfirmation Trauung und Beerdigungen auf dem die Kirche umgebenden Kirchhof Eine besondere Spezialitat im Veranstaltungskalender Stolpes sind die weit uber das Dorf hinaus bekannten Kirchenkonzerte und Abendmusiken mit hoher kunstlerischer und geistlicher Qualitat Die Pfarrer der Kirche waren Jahr der urkundlichen Erwahnung Name Bemerkung1541 Thomas Merten erster evangelischer Pfarrerunbekannt Fr Strachunbekannt Thomas Hubenerunbekannt Thomas Wilcke1715 Joachim Kuhfahl1761 Adam Kuhfahl1800 George Friedrich Naetebusch1824 42 Aug Behnicke1842 1876 Friedr Bernhardi1876 1893 Ernst Behnicke1893 1896 Friedrich Bartholdy1896 1934 Gustav Posth1934 1951 Hermann Gehann1952 1966 Siegfried Hoppe1967 1980 Wilfried Rahner1980 1984 Christa Maria Rahner1984 2004 Renate VogelSiehe auch BearbeitenListe der Kirchengebaude im Landkreis OberhavelLiteratur BearbeitenErnst Fidicin Stolpe In Die Territorien der Mark Brandenburg oder Geschichte der einzelnen Kreise Stadte Ritterguter und Dorfer in derselben als Fortsetzung des Landbuchs Kaiser Karls IV Band 1 Geschichte des Kreises Niederbarnim und der in derselben belegten Stadte Ritterguter Dorfer Selbstverlag Berlin 1857 S 112 113 Textarchiv Internet Archive Ferdinand Beier 400 Jahre Geschichte des Kirchenkreises Berlin Land II Hrsg Synode des Kirchenkreises Adolph Furst amp Sohn Berlin 1936 DNB 572211295 S 84 f Heinrich Jerchel Joachim Seeger Die Kunstdenkmaler der Provinz Brandenburg Deutscher Kunstverlag Berlin 1939 S 222 f urn nbn de kobv 517 vlib 9006 Matthias Friske Die mittelalterlichen Kirchen auf dem Barnim Band 1 Lukas Verlag Berlin 2001 ISBN 3 931836 67 3 S 299 301 Renate Vogel Dorfkirche Stolpe Hohen Neuendorf o J 2005 Stadtverwaltung Hohen Neuendorf Dorfkirche Stolpe Hohen Neuendorf 2009 Hans Joachim Beeskow Die Kirchen im Evangelischen Kirchenkreis Berlin Nord Ost Heimat Verlag Lubben 2010 ISBN 978 3 929600 39 1 S 106 109 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg 2 uberarb und erweiterte Auflage Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 S 1077 Renate Vogel Traugott Vogel Stolpe im Oberen Havelland ein Dorf und seine Kirche Selbstverlag Stolpe 2020 ISBN 978 3 96014 737 4 Denkmalliste des Landes Brandenburg Landkreis Oberhavel PDF Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches LandesmuseumWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Stolpe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Dorfkirche StolpeEinzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Gericke Heinrich Volker Schleiff Winfried Wendland Brandenburgische Dorfkirchen Evangelische Verlagsanstalt GmbH Berlin 1985 a b c d e f Hans Joachim Beeskow Die Kirchen im Evangelischen Kirchenkreis Berlin Nord Ost Heimat Verlag Lubben 2010 ISBN 978 3 929600 39 1 Stolpe in 400 Jahre Geschichte des Kirchenkreises Berlin Land II Von Superintendent i R Ferdinand Beier Mit einem Anhang von Pfarrer Lic Dr Kuhl Hrsg Synode des Kirchenkreises 1936 S 84 ff a b c d e f g h Renate Vogel Traugott Vogel Stolpe im Oberen Havelland ein Dorf und seine Kirche Selbstverlag Stolpe 2020 ISBN 978 3 96014 737 4 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg 2 uberarb und erweiterte Auflage Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 S 1077 a b c Heinrich Jerchel Joachim Seeger Die Kunstdenkmaler der Provinz Brandenburg Deutscher Kunstverlag Berlin 1939 S 223 urn nbn de kobv 517 vlib 9006 Pfarrarchiv Stolpe zitiert in Ferdinand Lange In Uwe Pape Wolfram Hackel Christhard Kirchner Hrsg Lexikon norddeutscher Orgelbauer Band 4 Berlin Brandenburg und Umgebung Pape Verlag Berlin 2017 S 329 f Stadtverwaltung Hohen Neuendorf Dorfkirche Stolpe Hohen Neuendorf 2009 52 660666666667 13 260194444444 Koordinaten 52 39 38 4 N 13 15 36 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Stolpe amp oldid 233301973