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Die evangelische Dorfkirche Lebusa ist eine barocke Saalkirche in Lebusa des Amts Schlieben im Landkreis Elbe Elster in Brandenburg Sie gehort zur Kirchengemeinde Lebusa Korba im Kirchenkreis Bad Liebenwerda der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland ist vor allem fur die Orgel Gottfried Silbermanns bekannt und kann nach Anmeldung besichtigt werden 1 Dorfkirche LebusaSudwestansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Orgel 3 1 Aufnahmen der Silbermann Orgel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDie evangelische Kirche wurde 1725 bis 1727 als stattlicher verputzter Saalbau mit dreiseitigem Ostschluss und quadratischem Westturm erbaut der Entwurf wird dem Zwingerbaumeister Matthaus Daniel Poppelmann zugeschrieben Die Kirche ist eine Stiftung des Kavallerie Generals Moritz Friedrich von Milkau eines Gesandten des polnischen Konigs und Kurfursten von Sachsen August dem Starken Der Sockel und die Rahmungen der zweizonig angeordneten Fenster bestehen aus Sandstein Oben sind grossere Stichbogenfenster mit Verdachungen angeordnet Auf der Nord und der Sudseite sind symmetrische eingeschossige Logen mit Walmdachern angebaut Der Turmgrundriss entwickelt sich vom Quadrat zum Achteck und wird durch eine verschieferte geschweifte Haube mit Laterne und hoher Spitze abgeschlossen Eine Restaurierung des Ausseren erfolgte seit 1992 Das Innere wird durch die dreiseitige westlich konkav einspringende Empore der Bauzeit und durch die Putzdecke uber einem Gesimsband gepragt unter der im Nordosten und Sudosten verglaste Herrschaftslogen eingebaut sind Ausstattung BearbeitenDie kunstlerisch wertvolle und in ihrer Geschlossenheit in dieser Region seltene barocke Ausstattung bestimmt den Raumeindruck im Innern Der ungewohnlich monumentale Kanzelaltar von 1726 aus Sandstein mit holzernem Kanzelkorb und Schalldeckel ist als steil proportionierter Pilasteraufbau mit gesprengtem Volutengiebel und marmorierter Fassung ausgefuhrt Der geschweifte Kanzelkorb ist mit reichem Schnitzwerk und Engelskopfchen verziert und mit einer Kanzelsanduhr ausgestattet der Schalldeckel mit Troddeln und Flammenvase Die holzerne Taufe aus dem ersten Viertel des 18 Jahrhunderts zeigt zwischen der achtseitigen Kuppa und dem vierseitigen Fuss plastisch gearbeitete Puttenkopfe zwischen geschwungenen Voluten In den Logenanbauten ist je ein reich geschmuckter Fayence Kachelofen aus dem Jahr 1727 mit Reliefs erhalten Am nordlichen Ofen sind Chinoiserien mit einer bekronenden Buddhafigur zu finden am sudlichen Reliefdarstellungen mit der Opferung Isaaks Kain und Abel und dem Dankopfer Noahs sowie eine bekronende Vase An den inneren Chorwanden sind neun Figurengrabsteine der Gutsfamilie von Loser aus den Jahren 1536 bis 1605 zu finden darunter drei Kindergrabsteine Ein Totenschild fur den Bauherren von Moritz Friedrich von Milkau 1740 zeigt die Vita mit kriegerischen Emblemen Orgel Bearbeiten nbsp Silbermann Orgel der Dorfkirche LebusaDie Orgel wurde vermutlich im Weihejahr der Kirche 1727 von Gottfried Silbermann erbaut Die genaue Datierung ist unklar liegt aber mit Sicherheit vor der ersten Erwahnung im Jahr 1730 Sie besitzt 14 Register auf einem Manual und Pedal Eine Restaurierung des Instrumentes erfolgte 1953 durch die Firma Jehmlich Orgelbau Dresden In den Jahren 1994 bis 1997 wurde durch die gleiche Firma eine umfassende Restaurierung und Ruckfuhrung aller technischen Teile in den Originalzustand durchgefuhrt Das Pfeifenwerk mit 94 Originalsubstanz wurde restauriert und der 1953 reduzierte Winddruck wieder auf den ursprunglichen Wert erhoht Die Gehausefassung wurde durch Hilke Frach Renner und Peter Taubert restauriert Die Disposition lautet 2 Hauptwerk CD c3Principal 8 Gedackt 8 Qvintaden 8 Prestant 4 Rohr Flote 4 Qvinte 3 Nassat 3 Octave 2 Qvinte 1 1 2 Sufflot 1 Cornet III ab c1 Mixtur III Pedal CD c1Subbass 16 Posaunen Bass 16 Koppeln I P fest angekoppelt Nebenregister TremulantAnmerkungenTonhohe gegenwartig a1 469 9 Hz Stimmung nach 1997 Rekonstruktion entsprechend der wohltemperierten Stimmungsart von spateren Silbermannorgeln Winddruck etwa 80 mmWSAufnahmen der Silbermann Orgel Bearbeiten Orgelmusik auf dem YouTube Kanal der Silbermannorgel Lebusa 3 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2000 ISBN 3 422 03054 9 S 568 Inga Ragnit Schloss Lebusa Berlin 2014 Schlosser und Garten der Mark H 138 hrsg Sibylle Badstubner Groger Freundeskreis Schlosser und Garten der Mark Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Lebusa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09135211 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Website des Kirchenkreises Bad Liebenwerda Lebusa Orgel von 1727 auf der Website der Gottfried Silbermann GesellschaftEinzelnachweise Bearbeiten Informationen auf der Website des Forderkreises Alte Kirchen in Brandenburg Abgerufen am 16 Juni 2020 Frank Harald Gress Michael Lange Die Orgeln Gottfried Silbermanns Veroffentlichungen der Gesellschaft der Orgelfreunde Nr 177 2 Auflage Sandstein Verlag Dresden 2001 ISBN 3 930382 50 4 S 72 Silbermannorgel Lebusa Abgerufen am 11 Februar 2020 deutsch 51 795881 13 418796 Koordinaten 51 47 45 2 N 13 25 7 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Lebusa amp oldid 237651193