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Die Dorf und Pfarrkirche in Iwiecino deutscher Name Eventin ist eine gotische Back und Feldsteinkirche aus dem 14 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Bauwerk geschichte 2 1 Baubeschreibung 2 2 Innenausstattung 2 3 Orgel 2 4 Glocken 3 Kirchhof 4 Kirchengemeinde 4 1 Kirchspiel 4 2 Pfarrer der Kirche 1545 1945 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksGeographische Lage BearbeitenDie Kirche liegt auf einer Anhohe mitten im Dorf Iwiecino Ihr Turm ist weithin uber hohe Baume sichtbar Der Ort liegt an der auch Kustenstrasse genannten Woiwodschaftsstrasse 203 die Koszalin Koslin Darlowo Rugenwalde und Ustka Stolpmunde miteinander verbindet 1 Die Kreisstadt Koszalin liegt 18 Kilometer entfernt Bahnanschluss besteht uber die sieben Kilometer entfernte Station Skibno Schubben Zanow an der Bahnstrecke Stargard Szczecinski Gdansk Bauwerk geschichte Bearbeiten nbsp Dorfkirche von Eventin September 2008 Baubeschreibung Bearbeiten Das Gotteshaus hat einen Westturm von 32 Metern Hohe bis 1945 waren es 44 Meter Zwei ungleich hohe Blendreihen deren oberste die Turmhaube fast beruhrt gliedern den Turm Daruber erhebt sich ein viereckiger hoher Helm dessen vier Ecken die des Turmmassivs fortsetzen Der Turm mit dem rundbogig uberwolbten Hauptportal mit Kreisblende ist gegen den Sturm gebaut Auch die schiefe Turmhaube ist im Gebalk gegen Westen gestutzt Viele Jahrhunderte hindurch war der Kirchturm ein Seezeichen fur die Kustenschiffe auf der Ostsee und fur die Fischer der nahegelegenen Ostseedorfer wenn sie vom Fang heimkehrten Als das Dorf noch den Namen Geventhin trug wurde die Kirche von Zisterziensermonchen des Klosters Buckow angelegt Nach dorflicher Uberlieferung soll der Lehm fur die Steine aus der Muhlenpaulwiese stammen Sie sollen dort geformt und auch gebrannt worden sein Die Steine fur den Kirchenbau stammten demnach aus See Buckow heute polnisch Bukowo Morskie Wusseken Osieki und Zuchen Sucha Koszalinska Der Mortel besteht aus Muschelkalk und grobem gewaschenem Sand und war so hart dass man kaum einen Krumel abkratzen konnte Die Eichenstamme stammen aus dem Krakower Stary Krakow Forst Das Kirchengebaude steht auf einem Fundament aus grossen Findlingen Die Basis ist so tief und stark dass das Mauerwerk keine Risse zeigt Insgesamt haben 126 Kloster Hilfe an Geld und Naturalien zum Bau der Kirche beigetragen Als Zeichen dafur stifteten sie jedes einen an einer Seite glatten Feldstein der in das Mauerwerk eingefugt wurde Die letzten dieser Steine befinden sich unter den Turmluken Innenausstattung Bearbeiten Das Kircheninnere wird von einer flachen Balkendecke mit einem ubergrossen Gemalde des Jungsten Gerichts aus dem Jahre 1697 Im Chorraum erhebt sich der Renaissancealtar aus dem Jahre 1622 in zwei Geschossen bis an die Decke Das grosse Mittelfeld zeigt den gekreuzigten Christus zwischen seiner Mutter Maria und dem Lieblingsjunger Johannes daruber je ein Engel Zwei Korinthische Saulen tragen das Obergeschoss Die Altarwangen werden durch Ornamente des Knorpelstils gebildet Auch die Kanzel und der Taufstein stammen aus dem 17 Jahrhundert Das Taufbecken entstand in der Zeit als man die bisher ubliche Kesselform aufgab und zur Pokalform uberging Erwahnenswert sind die beiden Zinnleuchter die wahrend des Siebenjahrigen Krieges von Russen durchschossen wurden weil Gold oder Silber vermutet wurde Die Soldaten liessen sie jedoch stehen Kunsthistorische wertvoll sind ein Kruzifix und ein Wandschrankchen fur die Abendmahlsgerate aus spatgotischer Zeit sowie zwei alte Altardecken von denen eine schonen Stickerei in der Darstellung des Sundenfalls aufweist Der alte Beichtstuhl aus vorreformatorischer Zeit diente bis 1945 den Lehrern aus den damaligen Kirchspielorten Beelkow heute polnisch Bielkowo und Wandhagen Wierciszewo als reservierte Kirchenbank Uberhaupt gab es in jener Zeit besondere Banke fur die Schulzen und Kirchenrate und auch eine besondere Sitzordnung fur die zum Kirchspiel gehorenden Dorfer sowohl im Kirchenschiff als auch auf den Emporen Im Jahre 1880 fand eine umfassende Kirchenrenovierung statt bei der das schon erwahnte Deckengemalde wieder freigelegt wurde Bei dieser Gelegenheit soll der Stettiner Kirchenmaler Vogler den Burgermeister Collatz aus Verargerung als Teufel hinzugefugt haben Orgel Bearbeiten Die Orgel auf dem Chor gegenuber dem Altar stammt aus dem Jahre 1908 Glocken Bearbeiten In den beiden Weltkriegen des 20 Jahrhunderts wurden je zwei Glocken abgeliefert und fur Munitionszwecke eingeschmolzen Nur die kleinste blieb erhalten Sie war im Jahre 1417 gegossen worden und soll aus einer Kapelle auf dem Fuchsberg stammen vo n der nur noch die Fundamente zu sehen sind In Eventin gab es bis 1945 noch die Sitte des Beierns um 16 Uhr vor Feiertagen wurden die Glocken in drei rhythmischen Pulsen je eine Viertelstunde lang angeschlagen Dabei wurden die Kloppel an eine Leine gebunden und mit beiden Handen und einem Fuss bewegt Kirchhof BearbeitenDen Kirchhof rund um die Kirche umgibt eine grosse Feldsteinmauer die zum Teil bis 1 50 Meter hoch ist Ursprunglich fuhrte nur ein Tor durch die Mauer das den Namen Eventiner Tor trug Spater wurden auch das Wandhager Tor und das Beelkower Tor mit einem Liikhuske eingebaut um allen eingepfarrten Kirchspieldorfern die hier ihre Toten bestatteten Rechnung zu tragen Das Eventiner Tor war ein einfaches Holzportal das bei Beerdigungen von Eventiner Gemeindegliedern benutzt wurde fur die die Trauerfeier bereits im Hause gehalten wurden Fur verstorbene Gemeindeglieder aus Wandhagen und Beelkow fanden die Trauerfeiern unter dem jeweiligen Tor statt das deswegen auch ein wenig umfangreicher ausgestattet war Erst spater wurden alle Trauerfeiern in der Kirche gehalten Die Torinschrift des Beelkower Tors lautet Tu mors eris eborta coeli Du Tod wirst die Pforte zum Himmel sein und im Wandhager Tor ist zu lesen Gehet zu seinen Toren ein mit Danken Die Inschrift im Eventiner Tor ist unleserlich geworden Im Jahre 1902 wurde ein neuer Friedhof angelegt Kirchengemeinde BearbeitenKirchspiel Bearbeiten Bis 1945 war die Einwohnerschaft Eventins fast ausnahmslos evangelischer Konfession Damals bildete Eventin mit den Orten Beelkow heute polnisch Bielkowo und Wandhagen Wierciszewo ein selbstandiges Kirchspiel das seit der Reformation in Pommern 1535 bestand Es gehorte zum Kirchenkreis Rugenwalde in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreussischen Union Vom Pfarrsitz Eventin aus betreute der Pfarrer 1939 insgesamt 1403 Gemeindeglieder Heute sind die Einwohner von Iwiecino uberwiegend romisch katholischer Konfession Im Jahre 1946 wurde das Gotteshaus an die Katholische Kirche in Polen ubereignet Es tragt nun den Namen Kirche der Gottesmutter Konigin von Polen Sie ist eine Filialkirche der Parochie Dobieslaw Abtshagen Pfarrer der Kirche 1545 1945 Bearbeiten Johannes Becker 1545 1589 Georg Muller 1589 1614 Christian Muller Sohn von 2 1614 1630 Petrus Betichus Betcke 1631 1656 Johann Zeidler 1656 1673 Lukas Vanselow 1674 1677 Jakob Malichius 1679 1718 Nikolaus Ernst Witte 1719 1738 Christian Misch 1738 1759 Johann Friedrich Behmer 1760 1766 Christian Friedrich Misch Sohn von 9 1766 1774 Friedrich Schmidt 1775 1804 Georg Peter Gieseler 1806 1814 Johann Heinrich Blume 1814 1836 Friedrich Wilhelm Mevius 1837 1881 Karl Ernst August Kuhl 1881 1899 Christoph Splittgerber 1899 1927 Karl Kruger 1928 1929 Kurt Koschnik 1930 1940 Heinz Puttkamer 1940 1945Von 1947 bis 1974 amtierte der polnische Pfarrer Piotr Pedejko Seit 2002 ist Tadeusz Gorla im Amt Bis 1945 lebten die Geistlichen in dem neben der Eventiner Kirche gelegenen Pfarrhof Die katholischen Geistlichen heute wohnen nicht mehr in Iwiecino sondern im Pfarrhaus in Dobieslaw Einzelnachweise Bearbeiten Strassenkarte Hinterpommern Koslin Stolp Danzig 9 Auflage Hofer Verlag Dietzenbach 2005 ISBN 978 3 931103 14 9 Literatur BearbeitenJohannes Hinz Pommern Wegweiser durch ein unvergessenes Land Bechtermunz Augsburg 1996 ISBN 3 86047 181 3 Hans Moderow Ernst Muller Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart Auf Grund des Steinbruck schen Ms bearbeitet 2 Teil Ernst Muller Der Regierungsbezirk Koslin Sannier Stettin 1912 Heinrich Schulz Pommersche Dorfkirchen ostlich der Oder Ein Buch der Erinnerungen Beck u a Herfort 1963 Manfred Vollack Hrsg Der Kreis Schlawe Ein pommersches Heimatbuch Band 2 Die Stadte und Landgemeinden Husum Druck und Verlags Gesellschaft Husum 1989 ISBN 3 88042 337 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Iwiecino Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 54 296138888889 16 276083333333 Koordinaten 54 17 46 1 N 16 16 33 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Iwiecino amp oldid 236151925