www.wikidata.de-de.nina.az
Die evangelische Dorfkirche Caputh ist eine Pfeilerbasilika in Caputh einem Ortsteil der Gemeinde Schwielowsee im Landkreis Potsdam Mittelmark im Land Brandenburg Die Kirchengemeinde gehort zum Kirchenkreis Potsdam der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Sie wurde in den Jahren 1850 bis 1852 nach einem Entwurf von Friedrich August Stuler im Rundbogenstil errichtet Dorfkirche Caputh Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Ausstattung 5 Kirchpark 6 Literatur 7 WeblinksLage BearbeitenDie Lindenstrasse fuhrt von Osten kommend auf das Schloss Caputh zu Dort verlauft sie als Strasse der Einheit in westlicher Richtung Das Bauwerk steht sudlich dieses Strassenubergangs auf einer Flache die nach Suden hin durch die Seestrasse und nach Sudosten durch die Michendorfer Chaussee begrenzt wird Das Gelande ist durch eine Mauer aus gelblichen Mauersteinen eingefriedet Geschichte Bearbeiten nbsp Ansicht von SudostenCaputh wurde 1317 erstmals urkundlich erwahnt Verglichen mit der Entwicklung benachbarter Orte ist es daher denkbar dass bereits im 14 Jahrhundert auch in Caputh ein Sakralbau errichtet wurde Hierzu liegen bislang jedoch keine gesicherten Erkenntnisse vor Das Dehio Handbuch aussert sich ebenso vorsichtig und vermutet dass bei dem Bau einzelne Langswande von einem Vorgangerbau aus der Zeit um 1600 einbezogen wurden Sicher ist dass es im Jahr 1820 ein Bauwerk gab das mittlerweile baufallig geworden war Da die Einwohnerzahl wuchs setzte sich die Kirchengemeinde fur einen Neubau ein der in den Jahren 1850 bis 1852 unter der Leitung von Christian Heinrich Ziller nach einem Entwurf Stulers errichtet wurde 1914 mussten das Dachwerk sowie die Kassettendecke im Mittelschiff erneuert werden In den Jahren 1981 bis 1988 sowie 1999 und 2000 erfolgten Restaurierungsarbeiten Baubeschreibung BearbeitenDas Bauwerk wurde aus Mauerstein im Stil des Historismus errichtet und anschliessend verputzt Der fensterlose Chor ist stark eingezogen und hat einen Funfachtelschluss Die Felder sind mit Lisenen aus hellem Mauerstein gegliedert die an den oberen und unteren Abschlussen mit einem Fries verziert sind Daran schliesst sich das dreischiffige Langhaus an Die ostliche Wand wird von einer grossen Fensterrose dominiert die bis in den Giebel hineinragt Das Gewande ist hell verputzt und vielfach getreppt Links und rechts sind je eine weitere Lisene die die Fassade gliedert begleitet von einer schmalen segmentbogenformigen Blende an jeder Seite Am Ubergang vom Giebel zum Satteldach ist wiederum ein nach unten offener Fries Die ostlichen Wande der Seitenschiffe sind geschlossen und wurden aus hellem Putzquaderwerk errichtet Die Ecken sind wiederum mit Lisenen betont der Ubergang zum Kirchenschiff mit einem Fries Die nordliche und sudliche Wand ist weitgehend symmetrisch gegliedert Zwischen hellen Ziegeln bilden insgesamt sieben Lisenen sechs grosse Felder in denen im oberen Bereich je ein segmentbogenformiges Fenster ist Am Obergaden wechselte Stuler das Material und liess ihn ausschliesslich aus hellen Ziegeln errichten In die sieben Felder liess er mittig funf je paarweise angeordnete und miteinander gekuppelte rundbogenformige Fenster einbauen Den Abschluss bildet auch hier wiederum ein Fries An der Sudwand des Seitenschiffs ist am ostlich gelegenen zweiten Feld eine rechteckige Pforte Der Hauptzugang liegt jedoch im Westen Dort ist in einer Vorhalle ein machtiges Portal das in einen aus Mauersteinen umrahmten Giebel eingelassen ist Lisenen betonen auch hier den Baukorper ebenso an den beiden Seitenschiffen Dort sind im oberen Bereich zwei Rundbogenfenster die wiederum in den Seitengiebel hineinreichen Oberhalb des Portals erhebt sich ein mit funf schmalen Rundbogenfenstern gegliederter Giebel Dahinter springt die Fassade zum Kirchenschiff zuruck das wiederum durch eine grosse Fensterrose verziert wird Das Dehio Handbuch vergleicht die Gliederung mit dem Sakralbau San Zeno Maggiore in Verona Der Kirchturm befindet sich nordlich des Bauwerks und ist nur durch eine kleine Sakristei mit diesem verbunden Er ist vergleichsweise schlank hat ein quadratisches Sockelgeschoss daruber oktogonal mit mehreren schlitzformigen Fenstern Die Erscheinungsform wird durch Lisenen weiter betont Im Glockengeschoss sind je zwei gekuppelte Klangarkaden daruber ein Flachdach mit einer Turmkugel und Kreuz Ausstattung BearbeitenDie Kirchenausstattung stammt einheitlich aus der Bauzeit und wurde von Friedrich Wilhelm IV beeinflusst Die Taufschale aus der Zeit um 1840 wurde aus Porzellan in der Koniglichen Porzellan Manufaktur nach einem Entwurf Karl Friedrich Schinkels in Berlin hergestellt Zur weiteren Ausstattung gehoren zwei klassizistische Leuchter mit Seilscheibenaufhangung 1852 entwarf August Soller das Prospekt fur die Orgel Das Instrument stammt von Carl Eduard Gesell steht auf einer Hufeisenempore im Mittelschiff und wurde 1928 von Alexander Schuke umgebaut Das Innere des Bauwerks wird durch Rundbogenarkaden dominiert die auf rechteckigen Pfeilern mit Ecksaulchen ruhen Das Bauwerk hat in seinem Innern eine flache holzerne Kassettendecke Im Turm hangt eine Glocke die Hugo Collier im Jahr 1883 goss Kirchpark BearbeitenDas Bauwerk wird von einem Kirchpark umgeben Im ostlichen Bereich in Richtung Seestrasse wachst eine Luthereiche die aus einer Eichel gezogen wurde die von der Luthereiche in Wittenberg stammt Wenige Meter ostlich steht der Haken Stein Der Findling erinnert an den Caputher Arzt Oskar Haken der im April 1945 vor dem Einmarsch der Roten Armee Suizid beging Im Norden des Grundstucks an der Grenze zur Strasse der Einheit befindet sich ein Geratehaus Es diente bis 1945 als Remise fur den Leichenwagen und wird im 21 Jahrhundert von den Gartnern fur deren Gerat genutzt Nordostlich des Gebaudes hangen an der einfriedenden Mauer Nachbildungen von Gedenktafeln mit denen die Caputher Einwohner an die Opfer der Weltkriege erinnern Die Originale befinden sich auf dem Waldfriedhof Sie werden durch die Graber derer von Thumen erganzt die sich sudlich an der Grenze zur Michendorfer Chaussee befinden 1875 eingerichtet wurden die Graber vermutlich um 1985 zerstort und 2002 neu angelegt 2005 errichtete die Kirchengemeinde im Sudosten des Grundstucks ein Gemeindehaus das 2008 eingeweiht wurde Dort befindet sich auch eine Winterkirche Literatur BearbeitenGeorg Dehio Bearb Gerhard Vinken u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Caputh Schwielowsee Album mit Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09190123 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg52 348232 13 001406 Koordinaten 52 20 53 6 N 13 0 5 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Caputh amp oldid 237561080